Re: Fliegenpilze

196
danke fürs teilen de mollech.. ja was soll man da noch sagen.. abgefahren.. toll was diese pilzis so drauf haben ^^
hast du für dich eine erneute reise mit den amanitas geplant? wenn ja, vielleicht versuchst du es ja dann mal mit den exemplaren tieeef aus dem wald ? :pfeif:

wo find ich denn sein buch: „Der Strudel des Lebens“. :denk:

Re: Fliegenpilze

197
der muchomorr, den ich gesammelt habe, stammt aus dem tiefen wald, wo wildschweinrotten und mufflonherden (!) ihres weges ziehen.
in der nähe ist sogar ein luderplatz errichtet...für durchziehende lämmergeier aus sardinien....
ohne flachs...
ein luderplatz ist eine plattform aus holz, zwei meter überm erdreich errichtet, auf die regelmässig luder gelegt werden (luder = ein totes, verwesendes tier)...



vieles aus dem bericht von gerhard radler kann ich schon verifizieren aus eigener erfahrung.

und ich will tiefer gehen.

mehr muchomorr essen.

nur ist die sache nicht so einfach...
dass man den muchomorr gerade mal wie chio-chips futtern könnte.
:lol:

wer die notwendige diät nicht penibelst einhält (fasten, sexuelle enthaltsamkeit, mentale vorbereitung, ritual, set und setting usw.), wird in den bereich, den der gerhard radler da beschreibt, gar nicht vordringen können.
:nene:
der wird sich stattdessen erbrechen...oder einschlafen...oder in ein chaotisches delirium verfallen.
:panik:

wer glaubt, die qualität der reise sei alleine von den chemischen wirkstoffkomponenten und deren schwankungen abhängig hat noch nichts begriffen, denkt zu "mechanistisch", und sollte einfach die finger vom soma lassen. der wird in der ein oder anderen form einen arschtritt bekommen. ayahuasca-trinker werden dieses wort noch am ehesten verstehen...

auch ich bekam als erste lektion einen arschtritt.
das erbrechen von muchomorr ist sehr ekelhaft und schmerzhaft.
als würgtest du einen grossen klumpen tierfell hoch.
peyotl-esser berichten ähnliches.
und wäre da beim ersten ritual nicht neben dem erbrechen, das ich als sehr reinigend empfand, noch eine andere lektion erteilt worden...
eine art "ausblick"...eine art "verheissung"...die ich, hätte ich nicht genau aufgepasst (bei anderem set und setting zb.), leicht hätte "überhören/übersehen" können, hätte es durchaus geschehen können, dass es bei diesem einen ritual geblieben wäre...
es folgte aber das zweite...

:wink:
dios ha muerto

Re: Fliegenpilze

198
zum "reisebericht" dieses gerald roman adler (über den sich in der tat keine weiterführende info findet im netz :pfeif: ...) passt der videoclip von "lights on the highway" aus ihrem album "amanita muscaria" sehr gut. habe den clip an anderer stelle schon geposted.
hier nochmal:
"a little bit of everything"
der clip ist fast eine digitale visualisierung des reiseberichts von radler.
sicher kein zufall... ;)
http://www.youtube.com/watch?v=RZO3CNqgMII

seufz.
ach, wäre das fliegen nur nicht so anstrengend.
:lol:
wem der muchomorr schon einmal mit stählerner faust brutal den magen ausgepresst hat...einmal...gleich darauf ein zweites mal...und sofort ein drittes mal noch...und wer dann fassungslos auf die VERKOTZTE kloschüssel, auf die verspritzten badfliesen starrt und sich nur noch denkt:
"mein gott...ist das giftig...ich sterbe"...
der weiss, dass fliegen in der tat anstrengend ist.
:muah:

eine passende visualisierung dieses gefühls ist da "die versuchung des heiligen antonius" vom schon oben angesprochenen "isenheimer altar"
http://www.oel-bild.de/bilder/13338M.jpg
:panik:

seltsam...ich wiederhole mich hier..., dass nach dieser ersten phase diese übelkeit schlagartig verschwindet, sie kann enden mit einem erbrechen oder auch ohne ein erbrechen, aber sie endet, nämlich dann, wenn die visionen beginnen.
und das imho nicht etwa, weil man nun derart im delirium wäre, dass man die "vergiftung und die übelkeit" nicht mehr spüren würde:
bei mir zumindest war es so, dass ich gleich im anschluss auf den "visions-peak" einen ungeheuren appetit entwickelte und ich mir alle erdenklichen nahrungsmittel mit grösstem genuss einverleibt habe, ohne noch irgendwie weiter auch nur von einem anflug von übelkeit belästigt zu werden.

der muchomorr steckt eben voller überraschungen....
;)

wer sich durch die erste phase nicht abschrecken lässt....und die reise hat eben im geschilderten sinne eine sehr starke, körperliche, geerdete komponente...
der wird schon...

SEHEN...
:glaskugel:



hier noch die beobachtungen eines anderen, sehr erfahrenen muchomorr-essers:

http://forums.mycotopia.net/misc-entheo ... post192504
dios ha muerto

Re: Fliegenpilze

199
ja es sind eindeutig parallelen zu dem reisebericht zu erkennen, unverkennbar :D
seufz.
ach, wäre das fliegen nur nicht so anstrengend.
ist es nicht lieber mollech, zumind. im traum ist nichts leichter als dass, ach war das schön heut nacht ^^

vielleicht solltest du den aufkommenden hunger nutzen um dir mehr von den pilzis einzuverleiben? so ging es doch dem adler auch, wenn ich mich richtig erinnere. irgendwann schmeckten sie ihm doch scheinbar sogar gut, salzig wie chips : P

Re: Fliegenpilze

202
der muchomorr, den ich gesammelt habe, stammt aus dem tiefen wald, wo wildschweinrotten und mufflonherden (!) ihres weges ziehen.
in der nähe ist sogar ein luderplatz errichtet...für durchziehende lämmergeier aus sardinien....
ohne flachs...
ARRRGH da muss ich dringend was berichtigen. der luderplatz wurde nicht für lämmergeier, sondern für gänsegeier errichtet:
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voe ... 05068.html
gesichtet wurden aber meines wissens noch keine an jenem platz...
:nixplan:

was die mufflons angeht...
http://www.naturfoto.cz/bilder/andere/mufflon-9490.jpg
...kann ich bestätigen, dass es dort solche herden gibt, wo ich lebe.
war selber sehr erstaunt , als ich einmal ein ca. 20 köpfiges, vermeintliches "reh-rudel" über den waldweg springen sah und dann aber die gewaltigen, gedrehten hörner auf den schädeln der böcke registrierte...
:lol:
dios ha muerto

Re: Fliegenpilze

203
Ich stand mal, massiv verpilzt, plötzlich vor nem Wisent :freak:

... nach einigen Stunden und weiterer ähnlicher, aber nicht ganz so verstörender Begegnungen und einbrechender Dämmerung hat sich dann offenbart, dass wir wohl über/unter/durch einen Zaun gelaufen sein müssen und uns mitten in einem Wildpark befanden :lol:

Nur so, vonwegen Tiergeschichten :pfeif:
My bubble -- my rules

Re: Fliegenpilze

204
in der nähe, wo der mollech lebt, gibt es ein projekt in dem der ur (auerochse) frei gehalten wird (ein rückzüchtungsprojekt....).
http://www.salamanderseiten.de/salamand ... rochse.JPG
da wurden über 50 ha land mit stromzäunen abgegrenzt. in diesem areal leben und vermehren sich die rinder ohne gefüttert zu werden (ausser im extremen notfall....).

war dabei, als die leitkuh (sie war, wie sich später herausstellte, an altersschwäche gestorben im zu harten winter) mit einem frontlader/traktor aus dem areal gezogen wurde um den kadaver vom veterinär untersuchen zu lassen. kaum war der holder ein paar meter gefahren kam die ganze herde, die aus einiger entfernung das treiben beobachtet hatte, angetrabt (voran der bulle mit dem gewicht von gut und gern einer tonne....) und folgte brüllend und klagend diesem "leichenzug".
ARRGH! ihr glaubt gar nicht, wie schnell wir auf den fahrenden traktor hoch gehechtet sind...
:angst:



werde bei gelegenheit ma ein paar bilder machen und uploaden vom "heiligen birkenhain" (und dessen umgebung) in dem ich den muchomorr gesammelt habe...
geologisch ist der donnersberg ein riesiger rhyolith-kristall (besteht zu fast 60% aus quarz...), der 8 km (oder tiefer?) in die unterwelt hinunterragt...freilich sieht man oberirrdisch nur um die 680 meter davon...
dios ha muerto

Re: Fliegenpilze

205
werde bei gelegenheit ma ein paar bilder machen und uploaden vom "heiligen birkenhain" (und dessen umgebung) in dem ich den muchomorr gesammelt habe...
geologisch ist der donnersberg ein riesiger rhyolith-kristall (besteht zu fast 60% aus quarz...), der 8 km (oder tiefer?) in die unterwelt hinunterragt...freilich sieht man oberirrdisch nur um die 680 meter davon...
interessant.. man sagt ja England nach, dass der Boden dort ebenfalls sehr quarzhaltig wäre, welcher Energien speichern soll und es deswegen dort zu allerhand übernatürlichen Erscheinungen kommen soll.. also äußerst interessant.. spirituell gesehen. Würd mich über Bilders freuen :glaskugel:

Re: Fliegenpilze

206
damit die zeit bis zum nächsten tripbericht nicht so langweilig ist:
:pfeif:


der donnersberg sieht aus der ferne betrachtet aus wie ein riesiger, alter drache, der sich vor 250 millionen jahren auf ein nickerchen in das rheinhessische hügelland niedergelegt hat...

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... Lantus.jpg

es scheint aber immer noch leben in ihm...
zumindest gibt es da ein paar hydrothermale quellen, die zwar nicht kochen, in denen das wasser aber doch ganzjährig um ein oder zwei grad wärmer ist, als man es erwarten sollte von quellwasser...
an einer dieser quellen lebt nebenbei bemerkt ein alter feuersalamander, unter einem der steine, mit denen die quelle einst gefasst wurde...
und in der sausule, zu der das bächlein sich gleich ein paar meter unterhalb dieser stelle erweitert, setzt er regelmäßig im zeitigen frühjahr seine larven ab...


würde man nun aber diesen schlafenden drachen, diesen gigantischen rhyolithkristall, der dadurch entstand, dass das aufsteigende magma schon unter der erdoberfläche erstarrte ohne im klassischen sinne je "auszubrechen", freilegen, böte sich dem betrachter wahrscheinlich das bild eines riesigen...
pilzes!
amüsant...die vorstellung, auf der oberseite dieses kristall-pilz-hutes zu leben...
:lol:

wie dem auch sei...
aufgrund seiner markanten form und lage mit der das massiv in die umgebende landschaft eingebettet ist, galt der berg bei den altvorderen als heilig.
er war bei den germanen nach dem wettergott "donar" benannt, der blitz und donner brachte...
und schon die kelten errichteten auf ihm einen ringwall...wohl zu verteidigungszwecken, und viereckschanzen...wohl zu kultischen zwecken.

aus dem blickwinkel eines menschen betrachtet, der dem konventionellen rechenweltbildmodell verpflichtet ist, ist dies alles natürlich ohne bedeutung für die qualität des gesammelten muchomorrs...
wer sich aber schon mit geomantie beschäftigt hat...
oder sonst wie offen ist für alternative weltbildmodelle...
mag darüber anders denken.
dios ha muerto

Re: Fliegenpilze

208
Hab letztens einen leicht angestaubten Soma-Artikel auf Platte gefunden.
Da er scheinbar im web (so auf die schnelle) nicht mehr auffindbar ist, stell ich ihn mal hierein.
Nix neues für den Kenner, aber kann net schaden. :)





Abteilung Evolutionsbeschleuniger

Das Soma-Rätsel

Bericht von Cornel Hillmann

Als Tausende vor Christi, die ehemals sesshaften vedischen Stämme zu einer wild enthusiastische Horde von Eroberern mutierten und in alle Windrichtungen aufbrachen um von kosmischen Gottheiten kundzutun, war vor allem eins im Spiel: Ein mysteriöser Zaubertrank mit dem Namen Soma.
Die vedischen Stämme waren in der Frühgeschichte des eurasischen Kontinents eine äußerst einflußreiche Kraft und sind letztendlich, wahrscheinlich die ursprünglich kulturschöpfende Kraft schlechthin gewesen. Verbindungen zu vedischen Mythen laßen sich zu keltischen Legenden und anderen europäischen Urkulturen finden. Auch vorchristliche Feste wie Walpurgisnacht (engl. May Day) und Halloween, haben vedische Einflüße und Verbindungen. Wo die vedische Stämme ursprünglich herstammten ist jedoch immer noch ungeklärt. Und da wo etwas ungeklärt und mysteriös ist, ist natürlich Raum für Spekulation. Deswegen wird den vorvedischen Ursprüngen auch gerne alles mögliche angedichtet: Außerirdische Eindringlinge, Urbewohner von Atlantis und so weiter.

Auf jeden Fall ist Forschungstechnisch alles mehr oder weniger im Griff, was die Zeit ab dem kaspischen Meer betrifft. Orientierung bieten: die vergleichende Sprachforschung und vor allem ihre Schriften, genannt: die Veden, die ältesten Werke indoeuropäischer Literatur überhaupt und noch heute Kernstück des Hinduismus.


Rätselhafte Frühkultur

Die Veden sind Sammlungen von religiösen Hymnen, geheimnisvollen Anbetungen und Sagen über die Ursprünge der Menschheit.

In den Veden findet man Hinweise auf die allerfrühesten Anfänge der Vorväter also mindestens 3000 bis (ganz gewagt) 8000 vor Christus. Manchmal hat man den Eindruck es sind verschlüsselte Botschaften darunter (z.B.: "Er, der Dakshina bei sich hatte, hielt in seiner rechten Hand die geheime Sache, die in der verborgenen Höhle liegt und in den Wassern verborgen ist", - welche geheime Sache wird nicht erklärt, hm). Findet man besonders interessante Stellen, ist es immer besser mehrere Übersetzungen, der gleichen Stelle zu lesen, den jede Übersetzung ist auch immer eine Interpretation (wenn man natürlich fließend Altsanskrit spricht erübrigt sich das).

In dem ältesten Teil der Veden, der Rig-Veda, geht es um den kosmischen Schöpfungsprozess, die Ankunft der Götter und wie sich die Vorväter mit den Göttern vereinigt haben.

Ziemlich kompliziert ist die Struktur und Hierarchie der unzähligen Götter. Zusammenfassend kann man sagen, jeder Wahrnehmung, sei es innerlich oder äußerlich (z.B. Naturerscheinung, Bewußtseinszustand etc.) sind jeweils durch namentliche Gottheiten ausgedrückt.


Der Soma-Gott

Soma, Gott der mysteriösen Somadroge, ist nur einer unter vielen. Dennoch nimmt er eine zentrale Rolle ein, da viele anderen Götter für Somaauswirkungen stehen und spätere Götter wiederum auf diese aufbauen.

Soma wurde in einer Schale ausgepreßt und dann meist mit Milch oder Honig getrunken. Wirkung: Drastisch! Die Hymnen schilderten den Somarausch wie einen Strahl, der sie in eine andere Welt schleuderte, eine Welt "Swar" genannt, in der irgendwelche Lichtgötter lebten. Immer wieder preisen sie die Vorväter, die durch Entdeckung des Soma aus eng begrenzten Dasein in dunklem Unwissen, zum Licht gebracht wurden. "Die Vorväter fanden das verborgene Licht", heißt es. "Sie fanden die Ebene der Wahrheit oberhalb des gewöhnlichen Himmels", von "leuchtenden Gedanken", "perfekten Formen", der "siebenstrahligen Erkenntnis", "erhabenen Ebenen", "Ekstase", "göttlicher Kraft", dem "Auge der Götter" ist die Rede. Die Ebenen des Soma-Rausches: Soma selbst, der Bringer des weißen Lichts, Agni, die eigentliche Kraft der sich entfaltenden Erkenntnis. Die drei leuchtenden Ebenen des Swar, der Welt des goldenen Lichts. Die Ashwins, göttlichen Geburten des Wahrheitsbewußtseins, Indra, der Herr von Swar, Sarya, der Schöpfer, Vayu, Herr der Lebenskräfte und so weiter und sofort.

Trotz aller Erleuchtung haben sich die vedischen Stämme nicht immer politisch Korrekt aufgeführt. Ersteinmal hatten sie ein ziemlich abgehobenes Selbstbewußtsein und nannten sich selber "Arier" was übersetzt "die Edlen" heißt (ein Begriff aus dem Altsanskrit, der bekanntlich in etwas jüngerer Zeit mißbraucht und verfälscht worden ist, denn von "blond und blauäugig" ist hier keine Spur) und um ihr geheimes Priesterwissen zu beschützen, ersannen sie sich, als Eindringlinge in Nordindien, das Kastensystem um die Ureinwohner in Schach zu halten.


Was war der Somatrank?

Nun die eigentliche Frage: Was ist oder war Soma? Nur dies ist aus vedischen Beschreibungen bekannt: Es ist der ausgepreßte Saft, aus einem blattlosen, zweigartigem Gewächs. In der Regel mit Milch und Honig gemischt zu sich genommen. Zweifellos ein starkes Psychedelikum. Seltsamerweise ist trotz zahlreichem Referenzmaterial bis heute unklar was dieses Gewächs war. Ob es ausgestorben ist oder heute noch irgendwo still vor sich hin gedeiht ist weiterhin ungeklärt. Offiziell geht man davon aus, das es die Pflanze seit circa 2900 vor Christi nicht mehr gibt. Grund für diese Annahme, sind Hinweise, daß es im vedischen Ritual um diese Zeit durch andere Stoffe ersetzt wurde. Mögliche andere Ursache: Durch die vedische Wanderung ließen es die veränderten klimatischen Bedingungen nicht mehr zu, die Pflanze weiterzupflegen.



Der Somaeinfluß heruntergespielt?

Auffällig ist, daß die Rolle von Soma in der vedischen Kulturgeschichte oft heruntergespielt wird. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zuersteinmal beschäftigt sich die Wissenschaft erst in jüngster Zeit verstärkt mit dem Einfluß von Psychedelika auf die geschichtliche Kulturentwicklung, d.h. früher waren die Disziplinen stärker getrennt, es gab Ethnologie, es gab Pharmakologie, aber keinen großen Austausch zwischen diesen Bereichen. Ein klassischer Ethnologe hatte von Psychedelika keine Ahnung und rätselte daher vor dieser Bilderwelt. Wenn es zu Rausch kam, war die einzige Assoziation der Weinschoppen in der Amtsstube. Daher wird auch heute noch in den Übersetzungen oft der Begriff Somawein verwendet, was eine Abfälschung des Originaltextes ist (es ist nachweislich kein Gärungsprozeß, oder irgend etwas alkoholähnliches im Spiel). Vielleicht klingt es auch einfach ein bißchen harmlos klassischer, "Soma der ambrosische Wein der Götter", (klingt nach klassischer Antike, die ja auch immer verniedlicht wird, - der gemütliche Dyonisus mit dem Wein, der lustig Querflöte spielende Pan, dabei waren das ganz wüste Figuren). Heute ist die Forschung ein bißchen besser vernetzt und es gibt mehr interdisziplinäre Untersuchungen, wie z.B. in neuerer Zeit Ethnopharmakologie.

Der andere Grund mag sein, daß traditionellen Geistern häufig unwohl bei dem Gedanke ist, ein Großteil der Bilderflut und Götterwelt könnte maßgeblich durch Drogenkonsum beeinflußt sein.



Dem Rätsel auf der Spur


Die Forschung heute? Es gibt immer noch eifrige Versuche das Rätsel zu lösen. Bekannt ist das Buch von G. Gordon Wasson "Soma: Divine Mushroom of Imortality", seine These, die mit Sicherheit falsch ist, entschlüsselt Soma als den Fliegenpilz. Trotzdem ist es ein spannendes Werk das interessante Hintergründe früher Intoxikationskulte aufdeckt und einen Bogen von Europa über Rußland nach Indien spannt. Ein neueres Werk von Flattery und Schwartz mit dem Titel:"Haoma and Harmaline. The botanical Identity of the Indo-Iranian Sacred Hallozinogen "Soma" and it's Legacy in Religion, Language and Middle Eastern Folklore" ist wissenschaftlich solider und stellt die Verbindung von Soma zu der Droge Haoma her, die von den zorastischen Priestern genommen wurde. Der Zorastismus war die Urreligion in der Gegend des heutigen Iran, bevor der Islam alles zerstörte. Eine dualistische, mystische Naturauffassung, beeinflußt durch den Propheten Zarathustra. Den Priestern war es Pflicht die Einnahme von Haoma/Soma zu erfahren. Die Visionen und Begegnungen mit dem Jenseits, wurden liegend, vor einer Runde von Priestern gehalten und waren essentiell für die zorastische Auffassung einer parallelen Welt in der die Quelle der Wahrheit lag. Neuerdings werden auf starke Parallelen zu DMT und Ayuhaska, der südamerikanischen Shamanen hingewiesen, Ablauf und Art der Wirkung scheinen sich stark zu decken.


Psychedelische Renaissance?


Sicherlich sind die frühen psychedelischen Erfahrungen, ein starker Motor in früher Kulturentwicklung gewesen. Vielleicht sogar der entscheidende Funke, der die Menschen veranlaßt hat, neue Wege zu suchen und Bauwerke zu errichten um den Göttern näher zu kommen. Sowie auch in neuerer Zeit, die psychedelischen 60iger Jahre ein stärkerer kultureller Einfluß gewesen sind, als in der Regel angenommen wird. Nicht nur in Mode und Medien, sondern auch besonders im Informatikerdunstkreis von Silicon Valley waren es später dann oft psychedelisch inspirierte Geister, die mit vollkommen neue Konzepten eine entscheidende Dynamik in die Entwicklung brachten. Das sich nach der dann folgenden Hippyorgie und nachfolgenden Ernüchterung jetzt wieder eine vorsichtige Rehabilitierung (durch z.B. Liberalisierung im therapeutischen Bereich) mit realistischerer Erwartungshaltung entwickelt, könnte der erste Schritt zu einer Kultur sein, die diese archaischen Energien wieder integriert und nicht nur Aussteigern überläßt. Noch aber wird geblockt. Wie sagte Ernst Jünger so schön in "Annäherungen": Die Gesellschaft bekämpft psychedelische Drogen, weil sie Angst vor den neuen Göttern hat".

Re: Fliegenpilze

209
Desweiteren habe ich natürlich de mollechs Berichte mit Interesse gelesen. Erstmal freuts mich, dass es für dich eine (P)r(of)unde Erfahrung geworden zu sein scheint.
:nick:

Zweitens habe ich dann aber doch nochmal eine "Wirkstoff-Frage", die, so denke ich mal, doch berechtigt ist, sodaß das member von einer Drohung mit dem Teppichklopfer einmal absehen kann. Bei Shuldes steht ja, das die Ibotensäure auch durch "längeres Lagern" in Muscimol umgewandelt wird. Was ist hier mit "länger" gemeint? Wochen, Monate, Jahre? Und wenn man die FK nur Heizungsluftgetrocknet hatte, würde es Sinn machen, sie nachträglich nochmal in den Ofen zu schieben?

Re: Fliegenpilze

210
Neuerdings werden auf starke Parallelen zu DMT und Ayuhaska, der südamerikanischen Shamanen hingewiesen, Ablauf und Art der Wirkung scheinen sich stark zu decken.
Joa interessante Sache dieses "Soma" vor einiger Zeit schon auf einige Texte passend zum Thema gestoßen. In einem Text hieß es das einige Zutaten (neben Milch und Honig) überliefert wurden, darunter eine Pflanze die unter anderem DMT enthalte. Die ganzen Schilderungen haben mich auch direkt an DMT denken lassen, halte ich für wahrscheinlich, wobei sone ausgestorbene super-halluzinogene-pflanze auch was tolles wäre. vielleicht findet die wissenschaft ja irgendwann material der pflanze das geclont werden kann und wir haben "neues" spice das die augen blau werden lässt und uns die zukunft verrät :irre: :glaskugel:

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