Der initialflash lässt langsam nach, bzw. ich passe mich der erhöhung der allgemeinen tripintensität durch das 2c-b um mindestens 2-3 stufen langsam an und komme wieder einigermaßen klar. Wir stehen langsam auf, beschließen loszugehen, es ist gerade dunkel geworden. In der luft stehen spinnennetz artige fädengebilde, der ganze himmel durchzieht sich mit bunten fäden. Ich wanke, aber so langsam gehts wieder. Die verabredung haben wir verpasst, ich fühle mich auf der kippe, als könnte der zustand jeder zeit umkippen. Als wäre da noch was. Wir durchleben das bombastische opening. Unbeschreiblich, schon ohne psychedelische drogen. Egal wo man hinsieht, nur noch farbgewitter. Ein performance künstler beschwört und verzaubert die masse mit neon farbigen, alien mäßigen LED zauberstäben, mit denen er abstrakte muster und symbole in die luft setzt, die sich anfühlen, als übertragen sie informationen. Verkleidete, herr der ringe mäßige stelzenläufer, ziehen über den floor. Es wird alles immer verrückter. Wir setzen uns neben den floor, gucken uns das bunte treiben aus der distanz heraus an, rauchen einen joint und nehmen weiteres LSD. In dem moment, in dem ich es nehme, weiß ich, dass es ein fehler war. Die selbsterfüllende prophezeihung beginnt. Ich beginne mich unwohl zu fühlen, alles drückt und schiebt, zieht und zerrt an mir, ich lade mich immer mehr auf, fühle mich stetig unwohler. Ich versuche die energetischen blockaden, die mir zu schaffen machen, heraus zu tanzen. Klappt nicht, die musik ist nicht extatisch genug, reisst mich nicht mit. Ich habe das bedürfnis, alleine zu sein, überlege mir strategien, was ich jetzt mache. Sollte ich kotzen? Was würde das bringen? Das lsd ist eh schon im blut, und wenig LSD ist ja auch keine lösung.

Genau wie auf dem letzten trip flüchtete ich vor der party und in wirklichkeit vor mir selbst. Das stand nun so klar im raum, dass nicht mal ich selbst es noch verdrängen konnte. Ich brauche eine geschützte umgebung, in der mich keiner stört und wo ich in ruhe diese phase des trips ausleben kann, damit sie endlich aufhört und ich nicht weiter weglaufen muss. Ich finde mich in meinem zelt wieder, lege mich hin, kuschel mich in embryonalhaltung in meinen schlafsack und alles wird immer schlimmer. Die bedrückung wird zu einer unhaltbaren belastung, das zelt in dem ich liege zur höhle, es ist komplett dunkel weil ich die taschenlampe nicht finde. Von allen seiten bunte klötze, die auf mich einrieseln, ich denke noch an tetris, fühle mich abwechselnd wie ein beobachter, der die ganze dramatik der situation von außen sieht aber nichts machen kann. Dann fühle ich wieder den druck, den schmerz, die höhnische ironie, bin wieder der leidende, das opfer, gefangen in der situation. Ich wege möglichkeiten ab. Sollte ich benzos suchen gehen? WO sollte ich in dem zustand welche her kriegen auf die schnelle? Sollte ich mich besaufen, um schnell einzukoman? Ich nehme eine flasche alkoholisches gesöff und trinke die hälfte auf ex. Dann muss ich kotzen, gehe schnell aus dem zelt und breche irgendwo hin, halt nur möglichst nicht in unser eigenes camp. Soviel restverstand habe ich noch.

Es fühlt sich an wie herausflutschen. Zack. Mir wird die perinatale dimension dieser erfahrung bewusst, perinatale matrix II .. HAHAHA.. Juchu, toll ich habe einen namen! Deswegen also der ganze scheiß, die paraneua, die unfassbare bedrückung ohne ausweg etc. Plötzlich ist alles wieder gut, ich muss grinsen, denke an die simpsonsfolge, in der barney auf meskalin ist, und ein verstörendes, hässliches monster, was seine persönlichkeit repräsentiert, von einem rosa elefanten verscheucht wird, der erscheint, als er aus angst ein bier ext. Und freue mich, auf den mainfloor zurück zu gehen und eine nacht in verzückter extase zu verbringen. Im hinterkopf dennoch das gefühl, ich muss vorsichtig sein, dass ich nicht wieder zurückfalle in diese gefühlsspirale. Ich war ja so froh, dass diese phase des trips vorbei war. Ich wollte mich dem nicht noch mal stellen müssen. Nicht auf dieser party, ansonsten gerne..

Fazit: mal wieder LSD ganz gehörig unterschätzt und sogleich die quittung dafür bekommen. LSD gibt einem nicht was man will, sondern das, was man nicht will.