Re: Ich- Auflösung

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[offtopic]Ist mir echt schleierhaft, wie man(n) an 4 Sätzen im zweistelligen Bereich editieren kann. :lol: Und ich dachte, ich hätte manchmal Wortfindungsstörungen... :D BTW: Die Version des 3. Satzes nach dem Part mit dem "wiederum", also der mit dem "erneut", hat mir am besten gefallen. :pfeif: [/offtopic]

Re: Ich- Auflösung

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Dr.Schuh hat geschrieben: Arno Adelaars hat mal geschrieben, im Amazonas ließen sich Scharlatane, die da rumlaufen, vorallem daran erkennen, dass sie während den Zeremonien selbst nüchtern bleiben und behaupten, sich auch so mit den Pflanzengeistern verbinden zu können. :spinnst: Als ob das überhaupt ein Grund wäre, sich nicht auch weiterhin zu stellen.

Aber sicher sind im stufenlosen Prozess der Ich-Entgrenzung auch ohne Entheogene Erfahrungen zu sammeln. Dadurch verlieren sie aber imho nicht ihre Funktion - diese geht über eine 'Instant-Ich-Entgrenzung' ja auch weit hinaus.

Gruß
Schuh
Wir reden (schreiben) IMHO von verschiedenen Intensionen, evtl. sogar von grundverschiedenen Dingen. :verwirrt:

Du schreibst über den schamanischen Ansatz welcher immenses Ego benötigt ....

Nach meinem Verständnis von Schamanismus ist es nicht möglich vollkommen Ego-frei irgendetwas zu erreichen.
Es ist ja immer ein "Du" oder "Ich" vorhanden welches irgendetwas erreichen/erfahren/verändern/lernen will.
Dr.Schuh hat geschrieben:Wobei ja aber der, der meint, es generell nicht (mehr) zu brauchen, es imho am aller nötigsten hat. :D *anmerk*


Auch wenn ich diesen Satz mit einem ;) verstehe, finde ich ihn alles andere als gültig.


Ich meinte Leute die einen vom Schamanismus differierenden Ansatz verfolgen, als ich schrieb dass diese es eher als lächerlich empfinden Ego-Auflösung durch psychedelische Substanzen erreichen zu wollen.
Das sollte nicht implizieren dass der Nutzen von psychedelischen Substanzen generell als lächerlich Anzusehen ist.
Auch nicht dass solche Leute meinen es nicht (mehr) zu brauchen... eher dass sie völlig andere Ansätze verfolgen.

... hm... mir kommt grad so eine Idee für einen neuen Thread... .. .

In diesem Sinne :bow:
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Ich- Auflösung

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Psychedelicious hat geschrieben:Allgemein sagt mir meine Erfahrung dass Leute die schon viel bereinigt, Blockierungen gelöst, Bewusstsein über emotionale Komplexe des Egos verwirklicht und Ängste überwunden haben Egofreier durch die Welt spazieren wie solche die dies nicht haben.
Jo, klingt logisch.

Mich würde halt interessieren, wie sich das aufs Trippen auswirkt, z.B. ob man höhere Dosierungen benötigt oder tendenziell eher weniger. Sicherlich auch denkbar, dass man im Zuge der inneren Entwicklung plötzlich überhaupt keinen Drang mehr verspürt, Psychedelika zu konsumieren, weil die Motivation wegfällt.

Naja, pauschal lässt sich das wohl wieder mal nicht beantworten, so dass jeder selbst die Erfahrung machen muss. Da ich mich halt erst am Anfang meiner inneren Entwicklung sehe, bin ich schon sehr neugierig, wie andere das erleben oder erlebt haben, die schon erfahrener sind.
Tau-f-risch hat geschrieben:
gowiththeflo hat geschrieben: und schließlich sogar die Fähigkeit erlangt, sich auch ohne Hilfsmittel/Psychedelikum auflösen zu können?
Yup, funzt.
Aus eigener Erfahrung oder vom Hören-Sagen?

Wäre schön, wenn Du ein bisschen berichten könntest, welche Erfahrungen Du gemacht hast.

Re: Ich- Auflösung

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Anfangs war meine Begeisterung für Psychedelika sehr groß. Es war die Möglichkeit in fremde, geheimnisvolle Welten zu reisen. Aus dem Alltag ins Abenteuer, so wurde das erlebt. Bis dann der turn folgte, an dem meine gewohnte Welt zerbrach. Ab da wurde es eine intime und persönliche Angelegenheit. Und ab einem weiteren Punkt wurde Psychedelika - fast - bedeutungslos. Für mich persönlich. Was aber nicht heißt, dass ich darin kein Potenzial sehe. Ich kann nicht ausreichend genug ausdrücken, wie dankbar ich für diese Erfahrungen bin und das sie mich dahin gebracht haben, wo ich jetzt bin. Wenn früher die Arbeit darin bestand besondere Zustände zu erreichen, besteht sie jetzt darin den Tag zu leben. Ich setzte mich mit dem Unmittelbarsten außeinander und nicht mit etwas Entfernten. Darin besteht meine Veränderung. Ich bin näher bei mir selbst. Die Welt ist weniger von mir getrennt.

Ich spüre jeden Herzschlag, registriere feine Veränderungen und sehe die Außenwelt mit der Innenwelt als ein Ganzes. Ziel ist die Hingabe an den Moment, Hier und Jetzt. Was dann aus dem Unterbewusstsein an die Oberfläche gespült wird, dient der weiteren Arbeit. Dafür setzte ich gelegentlich Psychedelika ein. Barrieren niederreißen, Material bewusst werden lassen und durcharbeiten.

Meine psychedelischen Reisen haben einen Kreis geschlossen und mich zurück ins Leben gebracht. Das was jetzt direkt vor mir ist, was unmittelbar mit mir geschieht, gehört zu meiner neuen Arbeit. Psychedelika hat für mich keinen Wert verloren, ich setzte es einfach seltener ein. Der Tag ist mein Ziel. Alles ist im Fluss. Wozu sollte ich mit Psychedelika noch eingreifen? Ich bin da. In etwa so, als ob ich von einer Reise nie zurückgekehrt bin. Aber eigentlich ist es so, dass ich nie weg war. Das ist der geschlossene Kreis, den ich meine. Ich bin da, wo ich schon immer war und wo ich immer sein werde.

Rückblickend auf die Ereignisse, die zu diesen Entwicklungen geführt haben, empfinde ich es eher als merkwürdig denn freudvoll. Denn wenn es schon immer so war, was hat sich dann verändert? Der störende Schleier ist weniger präsent und das erkennen fällt einem leichter. Die Selbstbilder, welche mich beherrschten, wirken auf mich wie Erzählungen eines Fremden. Und je mehr ich diese identifiziere, desto größer desidentifiziere ich mich.

Aber wie egolos bin ich jetzt? 123? :freak:

Mich interessiert es auch sehr, wie ihr diese Veränderungen/Entwicklungen selbst schildert. Freiwillige vor :schreib:

Re: Ich- Auflösung

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gowiththeflo hat geschrieben: Mich würde halt interessieren, wie sich das aufs Trippen auswirkt, z.B. ob man höhere Dosierungen benötigt oder tendenziell eher weniger. Sicherlich auch denkbar, dass man im Zuge der inneren Entwicklung plötzlich überhaupt keinen Drang mehr verspürt, Psychedelika zu konsumieren, weil die Motivation wegfällt.

Naja, pauschal lässt sich das wohl wieder mal nicht beantworten, so dass jeder selbst die Erfahrung machen muss. Da ich mich halt erst am Anfang meiner inneren Entwicklung sehe, bin ich schon sehr neugierig, wie andere das erleben oder erlebt haben, die schon erfahrener sind.
Würde sagen dass hängt von der Absicht ab mit der man trippt und auch von der Persöhnlichkeits-Sruktur....

Gibt ja Leute die LSD gerne Schluckweise nicht Tropfenweise konsumieren und solche die nach einem Thumbprint meinen dass es schon reicht LSD nur in der näheren Umgebung zu haben um high zu werden...

Glaube nicht dass sich da eine allgemein gültige Tendenz ausmachen lässt.

Meine Erfahrung ist dass erfahrenere Tripper mithohen Dosen weniger Schwierigkeiten haben, sich aber auch mit sehr geringen Dosen sehr stark hochtrippen können....

hmpf... jetzt hab ich doch versucht was allgemein gültiges auszumachen :doh: :skeptisch: ;)

so long.. :bow:
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Ich- Auflösung

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Wir reden (schreiben) IMHO von verschiedenen Intensionen, evtl. sogar von grundverschiedenen Dingen.

Ja. Von zwei verschiedenen Perspektiven. :)
Du schreibst über den schamanischen Ansatz welcher immenses Ego benötigt ....

Nach meinem Verständnis von Schamanismus ist es nicht möglich vollkommen Ego-frei irgendetwas zu erreichen.
Es ist ja immer ein "Du" oder "Ich" vorhanden welches irgendetwas erreichen/erfahren/verändern/lernen will.
Absolutely. Aber immens? ^^ Allerdings ist bei Schamanen tatsächlich Ego. Ein Schamane fungiert als Individuum, als Teil der Gesellschaft. Oft sind es tatsächlich auch starke und imho recht einnehmend wirkende Persönlichkeiten. Allerdings würden Aspekte eines immensen Egos imho nicht nur die Arbeit vereiteln, sondern imho auch unmöglich machen, dass man sich Jahrzehntelang mehrmals die Woche beispeilsweise Ayahuasca aussetzt, ohne sich einen abzubrechen. :lol: Ich denke aber auch, viele Schamanen sind was jetzt die Arbeit am (Über)-Ich angeht, im Vergleich zu nem Zen ganz einfach auch tatsächlich etwas im Hintertreffen. Aber das Ego wird schon irgendwie..hm...bearbeitet. Aber es bleibt ein Ego. Es bleibt jemand, der zwischen zwei Welten vermittelt und in einer Welt handelt. Allerdings notwendigerweise befreit um die Aspekte, die wehtun, vll darauf belassen, was man genießen kann. ;)
In diesem Sinne :bow:
:bow:
~ Resting in Peace ~

Re: Ich- Auflösung

23
nun, zu der "je aufgelöster, desto guru"-diskussion habe ich nicht mehr viel beizutragen, als das was ich ohnehin in diesem forum (und andernorts) schon verzapft habe. manche östliche philosophien erinnern mich da immer so ein wenig an die unendliche geschichte... wo die bewohner phantasias durch jene "nichtende" kraft bedroht werden.


DJ wies darauf hin, daß das Ego einen funktionalen, gesunden und einen faulen Kern (Selbstwichtigkeit, Nachlässigkeit, Sich-gehenlassen etc) habe. Genauso sehe ich es letztlich auch. Im Idealfall ist dieser funktionale Teil ein Helfer. Ich habe zumindest noch niemanden getroffen, der ohne diesen auskommt. Was die Notwendigkeit einer Immensität des Egos auf dem schamanischen Weg angeht, stimme ich auch nicht zu. Wie oft wurde CC beispielweise dazu angehalten "die Welt anzuhalten"? Jemand der an der Durchsetzung seines Egos interessiert ist, würde sich daran garantiert nicht versuchen. Mit der Weltbeschreibung endet auch das Ich(+seine permanente Selbst-Bestätigung), das Teil dieser WB ist.

Auf Trip kann das schonmal einem "Weltuntergang" gleichkommen.

Es gibt ja im schamanismus viele Praktiken, an denen kein Ego wirklich interessiert sein dürfte, welches nahezu reflexmäßig jede "Stille/Leere" mit Belanglosigkeiten auszufüllen bemüht ist. :)

Was geschehen kann ist, und darauf wies DJ auch hin... und ich glaube jedem Psychedeliker dürfte das bekannt sein, daß man eine viel gewaltigere Ansicht/Beschreibung der Welt durch seine Reisen ins Unbekannte schafft. Die dann wiederum umso schwieriger zu überwinden sein kann.


Also soviel kann ich sagen: niemand ist immun dagegen (ob es nun erwünscht ist oder nicht)
Was dagegen spricht, das es vermehrt nur Leuten wiederfährt die sich der "inneren Arbeit" widmen ist, daß es bei einigen mir bekannten Leuten (inklusive mir-selbst) vermehrt gerade in meiner psychdl. Anfangszeit auftrat, als wir mit den Dingen des Geistes noch garnich soviel am Hut hatten. Diese Erfahrung haben das alles erst ins Rollen gebracht, wie Psych. auch schon sagte. Ich habe mich oft gefragt warum das so ist.. vllt geschieht es heute einfach reibungsloser (als die zum Teil angstvollen Auflösungen einstmals). Mag wirklich auch dosisbedingt sein, sicher bin ich mir da net.

Wobei ich so einwenig dazu tendiere, daß die "Angst" da garnicht mal so unbeteiligt ist. Ich empfand die Trips als die stärksten, lehrreichsten, die mit diesen starken Ängsten einhergingen. Vllt ist es wirklich so wie Lilly einst sagte, das "Angst" in gewissem Sinne der Brennstoff ist?
Damit will ich nicht sagen, das man angst-frei nicht genausotief, wenn nicht tiefer vordringen kann...wobei die frage ja immernoch ist "wer dringt worin vor"? ....beachtlich ist es aber schon, und was die Angst alles an Kraft/Schub mobilisieren kann ist ja auch nicht ganz ohne. :denk:

Re: Ich- Auflösung

24
gowiththeflo hat geschrieben:Aus eigener Erfahrung oder vom Hören-Sagen?

Wäre schön, wenn Du ein bisschen berichten könntest, welche Erfahrungen Du gemacht hast.
Aus Erfahrung.

Nach dieser kann Ich-Auflösung auf verschiedenen Stufen stattfinden, wobei mir die erste Stufe, der bewusste Gedankenstop, zumindest für kurze Zeit inzwischen leicht fällt. Die nächste Stufe, die ich ausgemacht habe, ist ein Eintauchen in die Gefühlswelt. "Tauchen" trifft es imo gut, denn damit gerate ich völlig in Fluss. In diesen Bereich kann ich nur gelegentlich bewusst vollständig eintreten. Dazu ist bei mir vor allem Ruhe und eine Phase der bewussten Atmung erforderlich. Die letzte Stufe habe ich bislang nur einmal vollständig bewusst erlebt, obwohl das jetzt untreffend ist, da sich nicht "mein Ich" auflöste sondern ""ich" mich auflöste. Ich war da und war nicht da. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Allerdings ist mir vor kurzem eine Beschreibung des Ortes / Zustands /Zeitpunktes in die Hände gefallen. Wie kann das sein? Ich kann nichts dazu sagen, wie kann ich dann wissen das die Beschreibung zutrifft? Es ist Körperwissen. Als ich diese Zeilen las, wusste ich, dass ich dort war, jedoch ohne eine Erinnerung zu haben. Es ist der Ort/Zeitpunkt/Zustand zu dem die Seele bei jedem Tiefschlaf zurückkehrt. Man kann jedoch auch dorthin gelangen ohne vorher einzuschlafen und ohne spezielle Substanzen zu sich zu nehmen.
Nach dem Eintauchen in die Gefühlswelt tauchte ich wieder auf und mein Denken verrannte sich in einem Paradoxon, bis es sich mehr und mehr zerfranste: Und plötzlich: Das ist es .!. Und weg war ich.... Keine Ahnung wie lange genau, aber wohl mehrere Stunden; und auf umgekehrtem Weg kam ich zurück. Erwähnenswert ist hier vielleicht noch, dass sich eine massive Energieblockade in meinem Unterbauch auflöste, bevor ich auftauchte und ins Paradox verwirrbelt wurde.
Abschließend die Zeilen, die mir nun ca 3 Monate nach dem Erlebnis von einem Qigongmeister gegeben wurden:
"Es gibt einen Anfang. Es gibt eine Zeit vor diesem Anfang. Es gibt eine Zeit vor der Zeit, die es vor dem Anfang gibt. Es gibt das Sein. Es gibt das Nichtsein. Es gibt eine Zeit vor der Zeit, die es vor dem Nichtsein gibt."
"Zu der Zeit, die vor dem Nicht-Sein ist, sind Himmel und Erde noch nicht existent und Yin und Yang sind noch nicht unterschieden. Die vier Jahreszeiten haben sich nicht voneinander getrennt und die unzähligen Dinge sind noch nicht geboren. Es ist eine Zeit höchsten Friedens und absoluter Stille." ( Liu An: Huainan Zi, 179-122 v.)

Re: Ich- Auflösung

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:herzen: Sehr schönes Posting.
Nach dieser kann Ich-Auflösung auf verschiedenen Stufen stattfinden, wobei mir die erste Stufe,...Die nächste Stufe...Die letzte Stufe...
Schemata, Schemata, ... ^^

Den Prozess der Ich-Auflösung selbst erlebe ich als absolut stufenlos und allumfassend, bishin zum Einssein. Die Ich-Auflösung selbst ist bei mir bisher immerwieder ein Prozess (in einem Prozess, in einem Prozess,.. :strubbel: ), eine stufenlose Ent-wicklung. Das Ego wehrt sich währendessen meist erst noch mit taktischen Tricks. Das ist dann mehr oder weniger schmerzhaft und anstrengend und braucht ne Weile. Nur bei 5-Meo hat es mal schlagartig BOOM gemacht. :freak:

€2: Auf der Ebene des Denkens und der Ebene des Fühlens geschieht dabei genau das, was du beschrieben hast. Es gibt keinen inneren Monolog mehr. Das Fühlen erweitert sich. Ich fühle dann nicht etwas, sondern bin quasi Fühlen. Unmittelbar. Ich bin dann nicht jemand, der etwas wahrnimmt, ich bin Wahrnehmung. Unmittelbar. Die Welt ist Wahrnehmung. Das Fühlen gerät in Fluss - fließt ineinander mit der Welt.. ich handle und reagiere unmittelbar, ich bin handeln, ohne darüber nachzudenken - spontan entspringt es dem selben kreativen Quell, wie auch alles andere, jeder Baum und jede Blattform - es gibt nichts, was nicht ich ist, und auch nichts, was ich bin - es gibt keinen Zweifel und keine Reue, kein Lob und keinen Tadel. Es ist. Und es ist gut, weil es ist. Und alles passt exakt hinein in die Welt.

Seufz...

€1: @Slider: :bow:

Gruß
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: Ich- Auflösung

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Das ist natürlich mehr als interessant was ihr da schildert, .....worüber ich hin & wieder noch brüte ist, das ich völlig unterschiedliche Arten von diesen "Übergängen" bzw De-Identifikationen/Metamorphosen oder wie auch immer erlebt habe. Möchte das nicht als "Stufen" beschreiben, es waren einfach unterschiedliche Erlebnisse, die nicht jedesmal unbedingt auf "DASSELBE" hinausliefen.

1. Variante ist die, ich sag mal klassische, die sich am ehesten mit "auflösen"/entgrenzen oder auch einem energetischen Umkonfigurieren beschreiben lässt, die meist zur unmittelbaren Wahrnehmung einer tieferen energetischen Wirklichkeit einschliesslich des sog. "tiefen Selbst/Atman" reichen. Wobei ich da im Übergang manchmal sowas wie ein sich-selbst-transformierendes "Etwas" sah, das sich mit steigender, lichtgeschwinder Art und Weise selbst zu de-codieren schien. So wirkte es wirklich,.. es dechiffrierte sich. Wobei das alles nur Metaphern sind...ich habe keine Worte für DAS. Wenn dieser Prozess abgeschlossen war. war ich wech/*durch*.. ich war auf einmal nicht mehr hier, sondern *dahinter* an jenem "Ort". Die Welten/Zeiten lagen in den äußeren Emanationen, dort war ALLES präsent & abrufbar....Was auch immer genau das für ein Platz war...es ist mir heute noch die voluminöseste Erinnerung, so voluminös, das sie für eine lange Periode beinahe jede andere Erinnerung/Gedanken zu verdrängen schien, was wiederum einige schwierigkeiten mitsichbrachte. Nicht alle Entgrenzungen kulminierten an diesem Platz

2. Variante ist die des "Ausrollens", die hört sich ein wenig schräg an... dabei werden scheinbar (hab sie "Ich-Rollen") genannt, ausgerollt. Wie aufgerollte
Teppiche oder Schriftrollen, als seien das "scribierte" Persönlichkeitsanteile und diese wurden von unsichtbarer Hand ausgerollt. Wobei das alles nur mutmaßungen sind, ich hatte zwar ein unmittelbares Gefühl für das, was da geschieht & was es bedeutet, aber es ist kaum übersetzbar/tonalisierbar. Dabei gaben sie etwas frei, das zurück in das Ganze ging. Leider ist mir der Tripbericht dazu abhanden gekommen.... und ich kann mich in diesem BW_modus, zum Zeitpunkt da ich dies verfasse, nicht an das erinnern, was da noch alles folgte... . :( .. weiss aber noch wie ich damals notierte:
"die Ich-Rollen ausrollen" :lol:

3. Variante ist die des "Entkoppelns".Welche ich teils während der Übergangsphase mit den ersteren zusammen als die erschreckendsten/erstaunlichsten empfunden habe, auch in "nüchternen" BW zuständen (allerdings unter ungewöhnlichen Bedingungen)...eine davon anno 2003/4 hab ich noch nicht ganz verdaut und ich schaudere noch heute wenn ich daran denke. Ein unmittelbares Bewusstwerden, Auflammen, Durchbrechen der KRaft in mir, das mich jedes Quantum mit ich verbunden war gewahr werden liess. Wobei ich das auch physisch als sehr nahe an der GRenze erlebt habe... es hat mich fast förmlich zerfetzt, ich hatte ein starkes brennen dabei auf dem Rücken und ging reflexartig unter dieser Wucht in die Knie, das ganze hielt etwa 15-30 min an... es war das anstrengenstendste, was ich bis dato erlebt hatte.... Es gab eine Art "Blitz", der einfuhr und sich zurückzog... einen moment, wo alles/inkluse mir-selbst ausklinkte, wie abgestossen wurde und ..das was folgte... ich sag nur... Solipsismus ist nichts dagegen. *g* ... ich kann nichtmal vernünftig darüber nachsinnen, ohne irre zu werden. Nach diesem Tag war ich erstmal Reif für ne Auszeit... von allem, was ich tat. Das hat mich einfach umgehauen..


Es gibt sicher noch viele andere "Varianten"..

Dieses stufenlose, intensive Aufgehen, das einen hin & wieder auch ganz spontan im Alltag ereilen kann (sicher auch ohne jede Technik & Training..also per sein&fühlen), ist ja eine der Früchte ... das es dieses direkte Erleben zu etwas kontinuierlicherem im Alltag werden lässt, ...ähnlich wie auch vik schrieb, woraus folgt, das man sich in den Modi's bewegen lernt,... ein sog. "Ärgernis" kann einem nicht mehr den ganzen Tag & mehr vermiesen... wie es das früher noch konnte..(ok ausnahmen gibts immer) und das ist nur das geringste Beispiel.Was viel bedeutender ist, ist das man im Grunde mehr & mehr beginnen kann mit Einheit & Vielheit zu arbeiten, ...was der Beginn der sog. "3.Aufmerksamkeit" ist.

Die Früchte sind mannigfaltig & wiegen alle Schwierigkeiten auf die man stößt locker auf., so irre sich das alles manchma auch anschickt. *find*

Re: Ich- Auflösung

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WOW, interessante Postings, danke! :) :bow:


Also mal der Reihe nach:
Slider hat geschrieben: Wobei ich so einwenig dazu tendiere, daß die "Angst" da garnicht mal so unbeteiligt ist. Ich empfand die Trips als die stärksten, lehrreichsten, die mit diesen starken Ängsten einhergingen. Vllt ist es wirklich so wie Lilly einst sagte, das "Angst" in gewissem Sinne der Brennstoff ist?
Darin erkenne ich mich bzw. meine Erfahrungen sehr gut wieder.

Ich meine darin bei mir sogar ein (für mich) allgemeingültiges Muster entdeckt zu haben, das mir mit jeder Auflösung bewusster wird. Oft ist es schlicht Angst vor irgendetwas, die der Auflösung vorausgeht: Angst vor Kontrollverlust, Hängenbleiben, nie mehr klarkommen können, blablabla... Es fühlt sich jedesmal so echt an, unwiderruflich und endgültig. Wie in einem Traum ist es in diesem Moment eine Realität. Mächtige energetische Schübe fahren mir durch sämtliche Glieder, was ich mitunter auch schon mit einem Dämon verglichen habe, der sich in meinem Körper versteckt. Irgendwann kommt das Gefühl, platzen zu müssen. Implosion und Explosion zur gleichen Zeit. Und dann plötzlich STILLE. Keine Grenzen mehr. Ich bin wie der weite Raum; wie der klare Wind; wie die leuchtenden Sterne am Nachthimmel. Als würde meine Hülle plötzlich aufbrechen und mit allem, was vorher außen war, verschmelzen. Alles ist plötzlich EINS. Als ob es schon immer so gewesen wäre.

Das Unglaubliche beim Trippen am We war, dass genau in diesem Moment eine wunderschöne Sternschnuppe über den klaren Sternenhimmel huschte. Und das ist mir jetzt schon mehrmals in jenem Augenblick passiert. :)

Es scheint, als ob dieses wiederkehrende Angst-Prinzip auf Funktionen des Richters zurückzuführen ist, der mir damit einreden will, dass ich mit der Bewusstseinserweiterung aufhören soll. Aber irgendwie verlieren diese Ängste immer mehr an Glaubwürdigkeit, sind sie erst einmal entlarvt, so echt sie sich im jeweiligen Moment auch anfühlen und so anstrengend die Situationen an sich auch erlebt werden. Ich verliere immer mehr die Angst, mich unvorbereitet in irgendwelche Löcher zu stürzen, weil ich Vertrauen ins Loslassen gewinne und immer intensiver verspüre, dass ich geführt werde, wenn ich mich hingebe.

Insofern kann ich mich auch darin sehr gut wiedererkennen:
Psychedelicious hat geschrieben: Meine Erfahrung ist dass erfahrenere Tripper mithohen Dosen weniger Schwierigkeiten haben, sich aber auch mit sehr geringen Dosen sehr stark hochtrippen können....
Vor allem das Hochtrippen funktioniert wohl immer besser, was ich für mich als einen Lerneffekt betrachte. Denn im Prinzip handelt es sich bei allem, was man auf LSD erlebt, um Geisteszustände, die man auch ohne Hilfsmittel erreichen kann. Und deshalb sollte es eigentlich auch möglich sein, mit immer weniger bzw. irgendwann ohne Hilfsmittel die Potenziale des Geistes zu nutzen.
Tau-f-risch hat geschrieben:Es ist Körperwissen. Als ich diese Zeilen las, wusste ich, dass ich dort war, jedoch ohne eine Erinnerung zu haben. Es ist der Ort/Zeitpunkt/Zustand zu dem die Seele bei jedem Tiefschlaf zurückkehrt. Man kann jedoch auch dorthin gelangen ohne vorher einzuschlafen und ohne spezielle Substanzen zu sich zu nehmen.
Kommt mir sehr bekannt vor. Diesen Zustand habe ich schon oft bewusst vor dem Einschlafen erlebt. Es ist wie das eben beschriebene Wegfallen der Hülle. Genau so fühlten sich viele Auflösungen auf LSD an. Der Körper fällt weg, der Geist strömt aus und man wird ALLES, der Geist ist alles - wie die klare Luft, ätherisch oder so. Und gelegentlich strömen Bilder/Szenen/Situationen vor das innere Auge.

Danke für das darauf Aufmerksam-Machen. :bow:


Mir fällt gerade eine Textpassage von Ken Wilber ein, die den Zustand unglaublich treffend beschreibt. Ich werde sie bei Gelegenheit noch abtippen und hier reinstellen.

Re: Ich- Auflösung

29
Der Prozess der Auflösung, oder nein, besser, Loslösung von Strukturen, die den Namen Ego tragen, ist kein dualistischer Vorgang der nur zwei Zustände kennt. Also, Ego und Egolos. Es ist ein stufenloser Prozess der immer weiter und weiter und weiter geht...

... und nie ein Ende finden wird.

Die ersten Auflösungen haben einen immensen Impakt auf transformatorische Kräfte. Einmal mit diesem Virus infiziert gibt es kein Zurück mehr. Wir können ansich gar nicht anders als diesem Ruf zu folgen. Das ist jedenfalls meine Beobachtung in Bezug auf meine Geschichte und in Bezug auf die Geschichte anderer.

Hier stellen psychedelische psychoaktive Substanzen ein mächtiges Werkzeug dar - nicht mehr und nicht weniger. Das ist was nicht wenige der jetzt "bekehrten" imho verkennen. Sie zeigen uns, dass wir alleine laufen können. Alleine laufen aber müssen wir selbst.
happiness is the absence of resistance

Re: Ich- Auflösung

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Erraphex hat geschrieben:... und nie ein Ende finden wird.
Vielleicht nich zu Lebzeiten. :)

Es hat wohl während dieser höchstens für Zeiträume ein Ende. (zB ein paar jahre unterm Mandelbaum ;) )

Aber.. das Ego wird sterben. Vondaher ist der Tod für mich auch nicht nur wohl das Ende, sondern eben auch die Krönung dessen, was ich als meinem spirituellen Weg beschreiben würde. Wann auch immer ihn mir das Universum zu Teil haben lassen wird.. bis dahin werde ich hier immerwieder Sein könnenmüssenwollen-->dürfen. ;)

€ Ich habe vor ein paar Tagen aufm Klo folgendes in Ram Dass' "Journey of Awakening" gelesen: :buch:
...After one arrives at the summit, after going through the total transformation of being, after becoming free of fear, doubt, confusion, and self-consciousness, there ist yet one more to do to the completion of that jounrey: The return to the valley below, to the everyday world. But who it is that returns is not who began the climb in the first place. The being, that comes back is quietness itself, is compassion and wisdom, is the truth of ages. Whatever humble or elevated position that being holds within the community, he or she becomes a light for others on the way, a statement of the freedom that comes from having touched the top of the mountain.

The return completes the cycle.
It is this cycle which brings the spirit to earth and allows the divine to feed once again the hopes and aspirations, the barely sensed possibility, that exists in each human being. This is the way of the bodhisattva, the maggid, the shayk, the enlightened soul, the saint.

But can one say that such a being has returned from beyond? In truth, he or she is beyond return. The one who arrives at the top is not the being who set out at the bottom. One who arrives at the top goes through the fear of death, and sees what only a few ever see, knows what only a few ever know. Such a being returns to the world to live in humility and simplicity. Fot to have faced the forces of the universe and found a way to harmonize with them is to find one's true place, to be in the flow. This very special journey allows such a being to be nothing special.

Up to the very end of the climb up the mountain of liberation the most subtle suffering still remains, for there is still an individual who identifies with his or her own separateness. There is still clinging. There is still a final bond to break.

At the moment of scaling the higheet peak or walking the narrowest ledge the climber must let go everything, even self-sonsciousness, in order to become the perfect instrument of the climb. In the ultimate moments of the climb, he or she transcendends even the identity of climber. As Christ said, one must truly die and be born again. The abscence of identity with personal ego means that the being is free, is pure compassion, pure love, pure awareness. For such a being, everything is in the moment. There is a richness in which past, present, and future all co-exists.You cannot say of a moment of full awareness that something is not present, nor can you say that something stands out. You can focus on one thing or another, or on the emptiness of the form, or on the many planes within the form. The focus of a totally free being is guided by the need of the moment, by the karma of the individual he or she is with. For such a being, life is a constant unfolding. No need to think about what to do. It's all intuitive. It's as simple as the innocence and freshness that young chilld experiences. Only in this silence - the silence that lies behind thought - can one here the symphony of the universe, can one hear the whisper of the Word, can one approach the inner temple wherein dwells the soul.

The moment is timeless. But within timelessnes there is time. The moment is spaceless, but within undifferntiatied boundaries of infinite spaces lies form, with its demacrations, There is clarity, so that everything is discrete and can be seen clearly if one foucusses. There is liberation; there is perfect faith; no fear of change, no clinging to the moment. The moment is enough. The next moment is enough also. And the judgement "enough" is gone -- choiceless awareness...
:herzen:

Gruß
Schuh
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