Erraphex hat geschrieben:
imho genau andersrum. Man kann erst andere wirklich lieben wenn man sich selber lieben kann. Sicherlich ist das dann ein entscheidener Baustein um glücklich zu werden.
Ja,
ich musste mich als ich das las grad an meinen Großvater erinnern, er lagt bevor er im Dezember starb mehr als ein Jahr im Heim. Dement, Bettlägrig. Am Anfang sagte man uns, er würde wenig davon mitbekommen wegen der Demenz, er wurde aber im laufe des Jahres geistig immer klarer, und leidete um so mehr.
Er war mir sehr wichtig, ich binn noch im klassischen 3-Generationen Haushalt aufgewachsen und habe daher ne ähnliche Bindung zu meinen Großeltern wei zu meinen Eltern.
Habe ihn oft besucht, aber irgendwie war es für mich natürlich auch sehr hart ihn leiden zu sehen, und oft wenn ich da war wollte ich nur schnell wieder weg, binn aber immer lange geblieben, manchmal war es schwer, wenn er auf nichts mehr antwortete, weil er zu schwach war, oder auch mal nur schlief und garnicht wacht wurde, zwei stunden lang. Es gab sehr gute Tage, er war wach, klar, hörte zu und reagierte mit ein paar Worten, umarmte mich, das waren tolle Momente für die ich sehr dankbar war, die anderen waren sehr hart.
Nun war es so, das ich mich immer sehr schämte wenn ich den Impuls hatte zu flüchten, wenn ich ihn so nicht sehen wollte.
Am schlimmsten war es dann, wenn man hinterher einer Pflegerinn begegnete, und die einem dann sowas sagte wie: "Es ist schön das sie ihren Großvater so oft besuchen, das haben wir nur selten, besuch von leuten in ihrem alter"
Denn dann fühlte ich mich gut, dann war ich einen Moment lang stolz.
Und genau dafür habe ich mich dann gehasst. Eigentlich hatte ich das GEfühl das Lob nicht verdient zu haben, denn ein Teil von mir wollte ja gehen, und dann war da der Punkt: Ich wollte nicht das es mir gut geht, ich wollte das für ihn tun, nicht um mein Ego zu bestätigen, ich hatte immer angst ich mache das nur um mir zu beweisen das ich ein guter mench binn, dabei wollte ich doch selbstlos handeln, ihm helfen nicht mir.
Zum Schluss war ich wirklich froh das ch zum studieren wegzog, auch das macht mir zu schaffen, nicht die entscheidung, die war aus anderen Gründen richtig und auch schon gefallen bevor er krank wurde, aber das ihc erleichtert war...
Ein ziemlich gutes Beispiel für deine Satz aber:
Auch wenn ich mich selbst zu diesem Zeitpunkt nicht geliebt habe, und auch wenn ich momentan nur auf dem Weg binn mich annehmen zu können (ich tue das mehr, aber noch lange nicht ganz) so weiß ich doch das ch ihn geliebt habe und liebe. Denn das ich ihn geliebt habe ist mir jetzt klar, all die selbstzerfleischung war irrelevant, ich tat das für ihn, ich wollte für ihn da sein, ihm zeigen das er mir wichtig ist, was er mir bedeutet, und ich weiß ds es momente gab in denen er sehr dankbar war, un das macht mich glücklich, und es ist OK wenn es mich glücklich macht, das weiß ich heute.
Gruß
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“