Tripbericht: MDMA & 2CB

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Hallo liebes Forum,

ich bin gerade auf der Suche nach einem virtuellen Zuhause für meine psychedelischen Bedürfnisse und copy-paste hier mal einen meiner Tripberichte. Ich persönlich informiere mich gerne über subjektive Tripberichte quer - um eine Substanz besser einschätzen zu können - von daher nehme ich an der Bericht ist auch hier willkommen!

Persönliches Grundsetting: Im Grund kein Set für Drogen. Ich stecke mitten in einer fast traumatischen Trennung, es gibt psychische Themen denen ich mich stellen muss, die ich aber noch nicht richtig kartiert habe. Ich schwanke zwischen Zuversicht und Hoffnungslosigkeit mit meinem Leben zurecht zukommen. Alles in allem eine der ersten richtig schwierigen Phasen in meinem Leben seit langem.
Das ich trotzdem zu Drogen greife hängt vor allem mit dem Leistungspensum zusammen das ich die Monate vorher abgeliefert habe. Mir scheint als verlange mein System nach Monaten der extremen Angepasstheit an gesellschaftliche Leistungserwartungen auch extreme Ausbrüche aus den "Games".

Zeitgleich hoffe ich auf Erkenntnisse bezüglich meiner Themen, bin also bereit einen negativ überschatteten Trip zu bezahlen um dafür innere Prozesse in Gang zu setzen und evtl. Einsichten zu generieren.

Vorwort: Ich sehe wie Shulgin MDMA als Psychotropes Medikament nicht als Partydroge an. Warum dann Karneval? Weil das eine schöne Gelegenheit hoch dosiert im Tageslicht mit der "normalen Welt" zu interagieren. :)

03.03.2014 Karneval

Unseren Tag begannen wir mit dem Verkleiden. Als Edelleute geschminkt, mit weißen Gesichtern, roten Lippen, Schönheitsflecken und unseren Verkleidungen fühlten wir uns schon wunderbar entrückt.

12:40 Uhr
Vor unserem Start in den Karneval bereiten wir uns unterschiedlich vor. Da mein Freund nur ein paar Tage zuvor MDMA genommen hatte musste er auf diese Erfahrung verzichten - da ich mir aber meine Edelmann-Reise nicht nehmen lassen wollte nahm ich ca. 100 mg MDMA zu mir. Mein Kumpel der wenigstens ein bisschen Partystimmung wollte zog eine Line Koks und hatte als Proviant eine Flasche Sekt bei sich.

Ich muss dazu sagen dass MDMA tagsüber erstens deutlich stärker wirkt, weil quasi nicht gegen die Müdigkeit gearbeitet werden muss und dass es bei mir besonders heftig ist was meine Freunde und ich uns damit erklären das ich relativ asketisch lebe: Alkohol vielleicht 2 Bier auf einen Monat, einmal im Quartal ein Abend mit Kokain oder eine Brettspielrunde mit Gras. Sonst ernähre ich mich überwiegend vegetarisch oder vegan, meditiere gerne, führe ein ruhiges und bewusstes Leben.

Unser Ausflug auf den Karnevalszug war jedenfalls phantastisch :)

14:00
Im Grunde streunten wir einfach durch die Gegend und das MDMA lies sich etwas Zeit, wir kamen gerade um eine Ecke als mir schwindelig wurde. Ich musste mich kurz setzen. Ich hatte den Eindruck dass die Energien des MDMAs durch meine Anspannung in der sozialen Situation - Karneval - etwas blockiert waren, und der Schwindel entstand als die endlich durchbrach.

Ca. 5 Minuten konnte ich nur sitzen, aber dank Karneval sind betrunkene die eine Pause brauchen kein seltenes Bild. Ich kämpfte also gerade mit einem heftigem Aufwallen eines MDMA-Orgasmuses mitten in der Öffentlichkeit als das erste Foto von uns geschossen wurde, wie wir da als scheinbar „müde Krieger“ am Rande des Karnevals sitzen. Ich konnte nur lachen und sah mich schon auf der Titelseite der lokalen Blätter verewigt. Als wir dann weitergingen kickte das MDMA immer wieder in Wellen rein und versorgte mich mit erregenden Gefühlen in den Beinen und wonnevollem Glück, das mich manchmal sogar kurz zum Lallen führte. Immer wieder musste ich kurz aufstöhnen vor Glück als wir so durch die Strassen liefen.

Ich hielt immer wieder an weil ich Lust auf Interaktion mit Menschen hatte und unterhielt mich kurz mit Pascal, der Schwierigkeiten mit seiner Freundin hatte, mit einem König den ich darüber informierte das wir das Elsass eingenommen hatten und dessen Ring ich dann Küssen durfte oder betrachtete begeistert Dinge in einem Kiosk.

In dieser Phase fing ich an meine Unterarme nach oben zu tragen und die Hände da abgewinkelt hin- und her schwingen zu lassen. Das kam nur durch das MDMA-Trippen zu stande passte aber witzigerweise perfekt in meine Rolle als Edelmann. Ich schwenkte meine Hände ausufernder beim Gehen, weil ich das Gehen genoss - unser Kostüm erwies sich wirklich als perfekte Wahl.

Unsere Kostüme waren offensichtlich hervorragend geworden, wann immer wir an Fotografen vorbei kamen baten sie uns anzuhalten und zu posieren. An Obskurität war das alles kaum zu überbieten. Ich werde demnächst mal die Zeitungen durchblättern und schauen ob wir da irgendwo auftauchen. Zwischenzeitig hatte ich einmal Gefallen an einem Geschäft gefunden das gerade aufgebaut wurde, ein schönes Mädchen hängte Kleidung an Stangen, und auch andere werkelten herum. Gott sei dank wies mich mein Kumpel nach kurzer Zeit darauf hin das mein hirnloses starren doch etwas creepy wirken könnte. Wir zogen lachend weiter.

Ich schätze das wir um 15:30 wieder zuhause waren. Nach dem runterwürgen einer Banane entschied ich mich meine zweite Portion MDMA zu nehmen, etwas weniger als zuvor und auch mein Kumpel der neidisch mein Karneval-Trippen verfolgt hatte konnte nicht widerstehen. Die nächsten drei Stunden verbrachten wir eigentlich ausschließlich kuschelnd ^^ So innig kann ich das glaube ich nicht mit jedem anderen Mann, aber er und ich kennen uns schon so lange und so gut das es nicht merkwürdig wird und wir ganz offen loslassen können. Und natürlich war es phantastisch, Kuscheln, einfach zwei Menschen die sich streicheln etc. ohne das sexuelle Verlangen im Spiel sind hat etwas erhabenes und dieser Austausch von Liebe hat jedesmal etwas therapeutisches.

Gegen 17:00 (geschätzt) entschied ich das es Zeit wäre für meine erste 2-CB-Erfahrung, jeder von uns nahm 18-20mg oral und wir sanken wieder auf das Sofa, einer angeleiteten Meditation konnte wir beide schon nach kurzem nichtmehr folgen, und so legten wir uns einfach auf den Teppich und schauten uns den Himmel an. Bei meinem Kumpel wirkte das 2-CB sehr schnell und er berichtete von verschiedenen Halluzinationen. In meiner MDMA-Euphorie entschied ich nach (ca. 45 Minuten) das ich vielleicht eine andere Toleranz hatte oder etwas ähnliches, jedenfalls war mein Verlangen ihm zu folgen so groß das ich eine zweite Dosis einnahm.

WARNUNG: Das war ausgesprochen dumm. Hier zeigt sich das man in veränderten Zuständen eben auch fahrlässige Entscheidungen Treffen kann und wo beim Kreuz- und Querkombinieren eben auch Gefahren entstehen können. Hätte ich irgendwie komisch, bsps. allergisch auf die Substanz reagiert wäre eine solche Initialdosis sehr gefährlich gewesen. 40 mg oral sind eben kein „langsames Herantasten“.

Natürlich fing es dann bald auch bei mir an zu wirken und immer öfter verlor ich mich in optischen Halluzinationen. Die Wolken im Himmel, bunte Lichter in der Wohnung, die 40 großen Knicklichter die wir überall verstreut hatten. Es hatte eher etwas vom Erkunden als vom Erfahren in dieser Phase. Im direkten Vergleich zu Pilzen muss ich sagen das ich 2-CB als weniger aufschlussreich empfand, das mag aber an mir, am MDMA oder an der hohen Dosis gelegen haben.

Auffällig war für mich auch das ich innerhalb kürzester Zeit zwischen scheinbar nüchtern und völlig weggetreten hin- und herswitchte. So konnte ich kurz mit meinem Kumpel sprechen nur um danach wieder in optischen Halluzinationen mit offenen oder geschlossenen Augen zu verschwinden. Eine Halluzination konnte beispielsweise so aussehen:

Ich halte zwei grüne Knicklichter in den Händen und sehe sie an. Diese bleiben in der Raum-Zeit aber nicht stabil. Ohne Übergang verändern sie ihre Position im Raum leicht. Dann beginnen diese Bewegungen immer schneller zu werden so das ich sie nur noch verschwommen sehen kann (i.d. Regel begleitet von meinem Grinsen), dann fährt mein Bewusstsein in die grüne Farbe und meinen Körper vergesse (oder verlasse?) ich um optischen Bewegungen zu folgen. Aus dem nichts erinnere ich mich an meinen Körper und sitze wieder an meinem Platz, mit den Knicklichtern in der Hand.

Die Phasen der Nüchternheit wurden mit den Stunden immer länger. Ein wenig trübte mein Erlebnis das Coming-down meines Kumpels der seine Unruhe und seinen Wunsch weiter auf eine Party zu ziehen nicht vor mir verbergen konnte aber mich auch dabei haben wollte anstatt alleine zu gehen. Sein Verständnis für meine Unfähigkeit auch nur den Hausflur zu betreten baute sich erst sehr langsam auf. Diese Vifes der Unruhe und des Beobachtetwerdens haben keinen Horrortrip ausgelöst, trübten aber mein Erleben ein wenig. Ich kann nicht richtig loslassen.

22:00
Nach dem meine „klaren Phasen“ deutlich länger wurden zwischen dem Abtriften einigten mein Kumpel und ich uns darauf das er auf eine Party weiterzieht während ich mit dem Ausklingen alleine klar komme, was für uns beide offensichtlich besser war. Nach einer Dusche ging es mir schon deutlich besser und mit ein bisschen Serien-Ablenkung fand ich zügig schlaf der 10 Stunden dauerte.

Alles in allem fand ich 2-CB (bisher) nicht sehr aufschlussreich, die optischen Halluzinationen eigentlich nicht wertvoll genug um so viele Stunden immer und immer wieder darin eintauchen zu müssen. Ich werde allerdings wohl in einigen Monaten einen weiteren Versuch starten den ich etwas anders angehe. Ich bin eigentlich großer Fan vom Alleine-Konsumieren geringer Mengen, da man mit psychischem Loslassen und Imaginationen/Meditationen oft sehr schöne und konstruktive Reisen machen kann.

Als großes Fazit erhielt ich die Einsicht das ich meine Freundin schmerzhaft vermisse und donnernde Kopfschmerzen für einen kompletten Tag.

Nebenwirkungen: Kieferklappern in Wellen wie die Wirkung, inneres Frieren

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