neuronale plastizität

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der newbee "salviaman" hat in einem fred folgendes interessantes zitat geposted:

"Eine Salviaerfahrung kann so seltsam und doch so real sein, dass man gar mitunter nicht mehr glauben kann, dass die reale Welt wirklich real ist. Die reale Welt wirkt mehr wie ein grosser Trick, bei dem Du die ganze Zeit "verarscht" wirst. Man tritt aus dem "Realitaetsschaffungsprozess" heraus und kann ihn sich ansehen. Man hat das Gefuehl die Welt ist nur wie ein Film, der einem in das Bewusstsein projeziert wird, wie eine Illusion aus dem Film "Matrix". Das kann furcheinfloessend sein, weil man so der alten Realitaet nicht mehr glaubt."

darin liegt bekanntlich der grosse nutzen von psychedelika und dass dieser nutzen zugleich unter ungünstigen bedingungen eine gefahr seien kann, liegt auf der hand:
"man glaubt der alten realität nicht mehr"
:)

der nächste schritt, der dem gebrauch des psychedelikums folgen muss, wenn man diese stoffe wirklich sinnvoll nutzen möchte, wäre denn angesichts der erkannten "relativität der realität" aktiv, in eigenverantwortung und aus eigener kraft, diese realität, die gar keine statische ist, zu verändern oder gar eine neue realität zu erschaffen.
:irre:

das wissen wir ja alle....in diesem erlauchten forum. ist doch immer wieder thema hier.
;)



wollte an dieser stelle mal ein paar links zu den neurobiologischen "grundlagen" für diesen prozess geben. denn diese (geistigen) prozesse des "eigenverantwortlichen erschaffens" spiegeln sich auch in den (materiellen) prozessen im ZNS wieder....wen wunderts.

es geht hier um die neuronale plastizität des menschlichen gehirnes.

vielleicht hat der ein oder andere die doku auf arte-tv zur sache gesehen.
"neustart im kopf"
sehr sehenswert, imho.
http://plus7.arte.tv/de/1697660,CmC=2932726.html (link gilt leider nur 7 tage....)
die doku wird aber wiederholt:
http://www.cinefacts.de/tv/details.php? ... 0001503227

sehr interessant auch die wirkung regelmässiger meditation auf bestimmte hirnstrukturen:
http://www.gesund-vital-online.de/denke ... dern,1825/
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 97,00.html

also, kinners, schafft eine "bessere welt".
es muss doch machbar sein...
;)

Re: neuronale plastizität

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das interessante ist eben, und das wissen wir psychedeliker doch schon längst ;) , dass die neueste hirnforschung feststellt, dass, einfach gesagt, nicht der materielle prozess (elektrische ströme in organischer matrix....) die gedanken erschafft, oder nicht ausschliesslich, wie es lange zeit als unumstössliches paradigma galt in der neurobiologie, sondern auch "the other way around"...und dies sogar messbar, also beweisbar, ist.
ziemlich krass.

Re: neuronale plastizität

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Naja, ganz so bewiesen, dass es "the other way round" funktioniert ist da garnichts. Man kann das ganze auch rein neurobiologisch erklären. Einfach gesagt indem man beschreibt, wie ein biologisches System (Mensch), dessen neuronales System (Gehirn) einen Prozess einleitet, welcher dazu führt, dass das biologische System in möglichst großer Stille ohne Input von Ausen gesetzt wird und das neuronale System selbst durch neuronale Prozesse in einen Zustand gesetzt wird, in welchem es die eigene Informationsverarbeitung verändert. Dieser Prozess intensivert sich und wird auf phänomenaler Ebene als "Stille", "Achtsamkeit" usw. wahrgenommen. Das diese neurobiologischen Prozesse wiederrum Auswirkungen haben auf das System ist eigentlich nicht verwunderlich, weil auch alle anderen neuronalen Prozesse, wie z.B. jene die als Angst, Schmerz, Liebe, Freude und der gleichen, wahrgenommen werden ebendso das neurologische System verändern. Eigentlich wurde nur bewiesen, dass Meditaion auswirkungen hat, aber nicht, auf welcher Ebene die Ursachen liegen. Also ist eigentlich alles genau beim alten. Man kann Glauben was man will, oder läßt es gleich bleiben (das glauben, nciht das meditieren ;) ).
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: neuronale plastizität

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mir scheint die frage, ob henne oder ei zuerst war, eine müssige.
die henne IST das ei.
:idee:
es war aber lange zeit ein unumstössliches paradigma der medizin, dass zuerst der materielle prozess war. und der geistige ein folge dessen.
aber gerade die forschungsergebnisse in punkto "neuronale plastizität" deuten darauf hin, dass diese sichtweise nicht der weisheits letzter schluss ist.
da beeinflusst WIRKLICH der WILLE des menschen, welche dns welcher nervenzellen aktiviert wird, welche neuronalen vernetzungen wachsen und geknüpft werden, welche chemischen botenstoffe ausgeschüttet werden usw. :krass:

den weisskitteln ist bei diesen forschungsergebnissen ja auch sehr unbehaglich, aber die...ZEICHEN ;) ....sind nun mal zu sehen:
ein münchhausen, der sich am eigenen schopfe aus dem sumpf zieht....den darf es schliesslich nicht geben, aus der fundamentalistisch-materiellen sicht.
aber aus der praxis wissen wir doch schon lange, dass es ihn gibt, auch wenn wir nicht erklären können......und die neurobiologen beginnen mit diesem phänomen mit erfolg zu arbeiten, auch wenn sie es zur zeit noch gar nicht erklären können.

Re: neuronale plastizität

6
Ok..Zeichen sind da, da gebe ich dir völlig recht. Nur ebend bewiesen ist noch nichts. Aber die materielle Sicht, ist ja auch nciht bewiesen, sie ist nur mal mehr mal weniger schlüssig ;).
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: neuronale plastizität

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bewiesen werden muss gar nix. wer wollte die welt beweisen und warum?
nur ein narr!
die welt und der mensch sind nun mal. basta. das muss nicht bewiesen werden. die welt ist. basta.

auch die neuronale plastizität ist.
da ist es ganz unwichtig, ob dieser prozess seine ursache in der struktur des neuronalen netztes an und für sich hat, in dem sinne, dass da ein sich selbst organisierender blinder materieller prozess abläuft, hinter dem keine absicht steht, oder ob diese neuronale plastizität ausdruck von kräften ist, die, nicht sichtbar oder messbar, hinter dem prozess stehen und ihn weisheitsvoll lenken.

das ist wirklich ganz ohne belang.
wichtig ist, dass es so was wie neuronale plastizität gibt.
unerheblich und zweitrangig, eine diskussion zu führen, ob der prozess ein geistiger oder ein materieller ist, ebenso unsinnig ist, anhand der tatsache, dass es diesen prozess gibt, irgendwas, irgendwem beweisen zu wollen.

es wäre schon genug getan, begriffe man die art und weise, wie (nicht warum!) der prozess funktioniert. dann könnte man ihn vielleicht nutzen.

sehr bedeutend in jener arte reportage fand ich die bemerkung, dass die neur. plast. ein "janusköpfiges gesicht" hat und sich positiv als auch negativ auf den menschen auswirkt, je nach dem..... und, diese janusköpfigkeit ergibt sich aus der funktionsweise des prozesses per se...:
modellhaft betrachtet bilden sich im zns diese breiten "autobahnen", weniger dicht befahrene landstrassen und schmale feldwege auf denen sich die elektrischen impulse fortbewegen.
eine fest "eingefleischte" gewohnheit (ob negative oder positive....) zb. ist so eine breite autobahn....ja selbst die (moralische) bewertung der gewohnheit oder eine sonstige überzeugung, die wir uns im laufe des lebens zugelegt haben, ist "nichts weiter" als eine (mehr oder weniger gut ausgebaute) strasse dieses netzwerks.
die breitesten bahnen werden natürlich schon im säuglings und kleinkindalter angelegt.
aber, das zeigt der film anhand der fallbeispiele sehr eindrucksvoll, hans kann lernen, was hänschen nicht gelernt hat. wenn breite autobahnen durch hirnverletzung zb. abgerissen wurden, dann werden schmälere seitenstrassen kurzerhand zu neuen autobahnen ausgebaut. dieser ausbau ist aber harte arbeit, ein willensakt des menschen! bringt der mensch den willen nicht auf (zb nach schlaganfall die gelähmten körperpartien wieder benutzen zu lernen durch willentliche übung, wird die autobahn auch nicht gebaut. :( )

dies "beweist":
die plastizität des zns geht also NICHT verloren im alter.
zumindest wenn man sich die funktionsweise des prozesses bewusst macht und ihn gezielt fördert, man kann sogar mit recht sagen: wenn man an den prozess GLAUBT, dann kann man ihn für die eigenen ziele und zwecke nutzen unabhängig vom alter oder sonstiger faktoren!

da ist quasie bewiesen durch die wissenschaft durch die entdeckung dieses neuronalen prozesses und dessen funktionsweise, dass der GLAUBE des menschen eine aktiv tätige wirkkraft in unserem leben ist (was der mystiker doch schon immer wusste)!

faszinierend!
:irre:

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