Servus Slider,
Slider hat geschrieben:also sowas hab ich auch noch nicht gelesen. Nen "t-10-extrem-gähner".
Die Zeit muss ich ein bisschen relativieren. Abhängig von meiner Position / Tätigkeit, war das Ereignis im Vordergrund oder eben durch andere Handlungen überschattet. Wenn ich lag, was ich die meiste Zeit tat, entfaltete die Energie in mir Ihre Kraft und das Geschehen rund um den Hals übernahm die Hauptrolle. Wenn ich lief, später in meinem Zimmer rumtanzte oder am PC saß, brodelte es zwar auch ständig, aber nicht so extrem und vorrangig.
Slider hat geschrieben:Wie siehts momentan aus? Immernoch am rumgähnen?
Das gleiche Spiel wie letzte Woche. Sobald ich Energie gezielt zur Engstelle fließen ließ, baute sich im Hals Spannung auf, die sich als Gähner entlud.
Am Freitag wieder nen Trip gestartet, der sich dann als die wohl tiefgreifendste psychedelische Reise meiner bisherigen Laufbahn entpuppte.
Ein paar lockere Gähner bei t+1 bis +1,5, dann wieder ein bisschen Ruhe. Ab ca. t+3 fing es dann richtig mächtig an. Physiologische Vorgänge, wie bereits oben beschrieben, aber diesmal noch nen entscheidenden Tick krasser, direkter, näher, bewusster. Dabei viel mehr Symbolik und Bilder vor dem geistigen Auge, als beim letzten Mal, die fast ausschließlich transpersonalen Charakter hatten.
Gestern hatte ich das Gefühl, dass ein entscheidender Schritt abgeschlossen wurde. Vielleicht, weil ich diesmal länger wartete, bis ich den Heimweg antrat. Letztes Mal glaubte ich, bei etwa t+5 gepeakt zu haben (was wohl ein Trugschluss gewesen ist) und marschierte nach Hause. Diesmal wurde bei ca. t+7 gepeakt, was für meine Verhältnisse schon sehr ungewöhnlich lange ist. Gleichwohl sehe ich das Projekt immer noch nicht völlig ad acta.
Die Halsgeschichte scheint wohl in der Tat in letzter und nächster Zeit mein Lebensmittelpunkt zu sein – vielleicht schon mein ganzes Leben?! Es stellte sich heraus, dass sämtliche Vorkommnisse dieses Trips (und auch schon einiger davor) sich um dieses Zentrum orchestrieren, dass sich sämtliche Energien und Energieflüsse um diesen Knotenunkt drehen, und dass meine weitere Entwicklung davon abhängt, wie ich diesen Knoten löse. Alle meine Hindernisse und Hemmungen scheinen sich darin zu sammeln. Andererseits bündelt sich hier die Lebensenergie. Daraus geht meine gesamte kriegerische Kraft hervor. Alle Dramen finden auf dieser Tanzfläche des Lebens statt, die immer mehr gelüftet wird. Noch befindet sich dieser Bereich unter der Regie des Egos. Einmal mehr die Erkenntnis, dass alles, was dem Leben im Weg steht, ich selbst bin bzw. das Ich als Konstrukt.
Das krasseste, was passierte, war eine meiner inspirierendsten und ehrfurchtgebietendsten Erfahrungen zugleich.
Irgendwann in der Nähe des Peaks hatte ich wieder unglaubliche Schmerzen im Mundinnenraum, vor allem im Rachen und am Schluckapparat. Die Verspannungen fühlten sich an, wie Messer, die von innen nach außen dringen wollen. Wenn ich meinen Kiefer bewegt hätte im Sinne von versuchsweise entrenkt, hätte ich den Schmerz lindern und unterbrechen können und ich war kurz davor, dies zu tun, weil es fast unerträglich war. Doch urplötzlich fiel alles von mir ab, vielleicht nicht alles, aber zumindest ein ganz kolossaler Brocken. Da wo eben noch die ultimative Anspannung herrschte, gab es plötzlich ein In-sich-Zusammenfallen und der gesamte Halsbereich war geöffnet und licht. Alles löste sich auf. Als hätte mir jemand den Kehlkopf weggeschossen. Alles, was darin festsaß, floss heraus. Es drang Luft und Energie ein, unendlich viel. Die Spannung, die sich am gesamten Körper bis ins unermessliche gesteigert hatte, war weg. Da war ein Loch. Es fühlte sich so frei an, ungewohnt frei. In meinem Kontinuum (einen fühlbaren Organismus gab es zu dem Zeitpunkt nicht) wurden Bereiche gelüftet und mit Energie geflutet, die ich vorher nie gespürt hatte. Ich dehnte mich sehr weit aus. Alles rückte viel näher, in greifbare Nähe. Der Fast-Vollmond am makellosen Nachthimmel erleuchtete das kosmische Kontinuum aus dem Zentrum meiner Seele. Die Freiheit und Leichtigkeit war beängstigend. Sofort fand ich mich einem Ozean von Emotionen hilflos ausgeliefert. Es war erschreckend, aber alles floss weiter und es floss unaufhörlich Energie nach, wie in dem Traum, den ich oben beschrieben habe. Ich war völlig überfordert, aber ich lag einfach nur weiter da.
Ich fragte mich, ob es das jetzt war, ob der Knoten geplatzt sei, ob ich nun von den Leiden im Hals erlöst sei. Aber es ging weiter. Es baute sich wieder Spannung auf und ich hatte noch ein paar ähnliche Erlebnisse in etwas milderer Form. Das durchdringende Grundgefühl von Erleichterung, unmittelbarer Nähe und teils überfordernder Überwältigung blieb. Ich war total durch den Wind, die Situation war völlig neu. Das Gähnen und Brodeln im Hals war nach dem Peak stark reduziert.
Was mich seitdem beschäftigt, ist die Frage, was wohl als nächstes ansteht. Ich bekam einen Vorgeschmack auf das, was ist, wenn meine Energie frei fließt. Subjektivität und Objektivität verschmelzen zu einem Ganzen. Alles ist unfassbar und ursprüngliche Reinheit, kein Ich, nur Leere, Leichtigkeit und Lichtheit. Ich hatte Bedenken, ob ich damit jetzt schon umgehen könnte, ob ich dafür schon reif sei. Ein Zeichen, dass das Ich immer noch tief verwurzelt ist.
Was steht wohl als nächstes an? Ich habe ein Gefühl, dass es die absolute Vernichtung auf allen Ebenen sein könnte.
Deshalb die Frage: Lieber gemächlich weitermachen und sich erst mal wieder alles setzen lassen? Paar Wochen LSD-Pause, bisschen Ruhe ins Feld einkehren lassen, den Prozess sich langsam entfalten lassen? Abwarten und Tee trinken oder Angriff getreu dem Motto „If you’re in doubt double the dose!“, rein in die Schlammschlacht ohne Umschweife?
Slider hat geschrieben:
aber das kann man wohl net mit den Gähnern "under the influence" vergleichen...oder vllt doch?
Naja, Gähner „not under the influence“ sind vielleicht ein minimaler Abklatsch dessen. So oder so scheints eine Ventilfunktion zu haben.
Bis denn