Mydriasis - evtl. Risiken und Sehprobleme

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Guten Abend :)

Geweitete Pupillen müssten denke ich alle Benutzer serotonerger Psychedelika schonmal bei sich beobachtet haben. Ich hab mir schon öfters gedacht, als ich so mit schwarzen Augen in den Spiegel blickte, der von einer extrem hellen Lichtquelle beleuchtet wurde, dass eine derarte Lichteinstrahlung längerzeitig alles andere als gut für die Augen (vor allem die Netzhaut) sein kann. Der natürliche Mechanismus der Engstellung bei starkem Lichteinfall ist schließlich nicht umsonst installiert. Wenn man vom Arzt Atropintropfen zwecks der Untersuchung ins Auge geträufelt bekommt, wird man angewiesen, die Augen vor zu starker Sonneneinstrahlung zB: durch das Tragen einer Sonnenbrille zu schützen.

Könnt ihr euch vorstellen, dass von der Tatsache der Mydriasis bei vielen Psychedelika ein eventuelles, langzeitlich relevantes Gesundheitsrisiko für die Augen ausgeht (Störungen der Farbwahrnehmung, Seh- oder Akkomodationsschwäche)? Gibt es da klinische Fallstudien anhand derer man der Sache näher kommen könnte, beispielsweise von Augenkranken deren Pupillenakkomodation gestört ist - falls es sowas gibt?

Also bei einer eher niedrig dosierten LSD Erfahrung vergangenen Sommer waren unsere Pupillen draußen im warmen, grellen Sommerlicht nicht mehr geweitet. Es könnte vielleicht sein, dass da das Auge bzw. der zuständige neuronale "Sachbearbeiter" zumindest gegenüber Sonnenlicht ( UV ? ) noch einen Schutzmechanismus im Petto hat. Wie das dann in höheren Dosierungen bei Tageslicht aussieht ... :nixplan:
Ausgehend vom Licht irgendwelcher Lampen wird auf jeden Fall am schwarzen Augenleuchten irgendwann kaum noch was verändert . ^^

Gut ... substanzinduzierte psychedelische Zustände kommen bei den meisten ja nicht sooo oft vor. ;)
Ich dachte da eher an die zig tausenden von XTC Usern, die ihr Wochenende in Deutschlands Clubs zerfeiern. Die Beleuchtungssysteme dort sind ja meist alles andere als visueller Schongang. Zu kaputten Ohren müssen sich ja nicht umbedingt auch noch kaputte Augen dazugesellen.

Die andere Sache betrifft im verstärkten Maße die Kurzsichtigen mit Hornhautverkrümmung. Ich zB: bin sehr kurzsichtig (um die 7 Dioptrien ), wobei ein nicht unwesentlciher Teil davon auf die Hornhautverkrümmung fällt. Das hat zur Folge, dass durch die Mydriasis die Hornhautverkrümmung oder besser gesagt deren Resultat, die Kurzsichtigkeit verstärkt wird. Wenn ich Kontaktlinsen trage, durch die der Astigmatismus nicht korrigiert wird, verstärkt sich dieser Effekt nochmal enorm. Das ist natürlich unangenehm, wenn ich auf Trip schlecht sehe. Was könnte man dagegen tun - außer Opiate nehmen? :irre:

Meint ihr, dass das Triperleben, insofern man nun die Pupillenweitung (evtl. pharmakologisch) rückreguliert, davon beeinflusst wird. Damit käme mann der Frage näher ob die Mydriasis nur ein Nebenprodukt der Wirkung ist oder an die Wirkung gekoppelt ist. Das häufig "beobachtete" geweitete Sichtfeld könnte dadurch vielleicht verschwinden. :denk:

peace mao
Take pain as a game.

Re: Mydriasis - evtl. Risiken und Sehprobleme

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Mir wäre nichts in Bezug auf Schäden oder gar klinische Studien bekannt.

In sehr hellen Räumen haben Menschen doch keine übermäßig kleinen Pupillen, oder? Ich würde dazu tendieren, dass die UV-Strahlung wesentlich zur Veränderung der Pupillengröße beiträgt.

Unter Einfluss psychedelischer Substanzen wie LSD passt sich die Pupillengröße den Lichtverhältnissen an.

Das passiert bei MDMA nicht? Kann ich mir fast nicht vorstellen.
Mao hat geschrieben:Was könnte man dagegen tun - außer Opiate nehmen?
Es gibt afaik kein Mittel welches die Pupillengröße reduziert.
Mao hat geschrieben:Meint ihr, dass das Triperleben, insofern man nun die Pupillenweitung (evtl. pharmakologisch) rückreguliert, davon beeinflusst wird. Damit käme mann der Frage näher ob die Mydriasis nur ein Nebenprodukt der Wirkung ist oder an die Wirkung gekoppelt ist. Das häufig "beobachtete" geweitete Sichtfeld könnte dadurch vielleicht verschwinden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mittel das nur die Pupillengröße verändert, die Tripwirkung beeinflussen würde. Abgesehen von optischen Effekten.
happiness is the absence of resistance

Re: Mydriasis - evtl. Risiken und Sehprobleme

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Was Studien angeht usw. muss ich mich Erraphex anschliessen, was mich angeht: Meine Pupillen sind "chronisch erweitert", wobei ich keine Ahnung habe ob es daran liegt, dass ich früh (mit 13 Jahren) mit Psychedelika & THC mehr oder weniger regelmäßig begonnen habe oder zusätzlich an den Medikamenten, die ich als Kind einnehmen musste. Diese chronische Erweiterung ist mir auch schon zum Nachteil ausgelegt worden, zB während Verkehrskontrollen (bei hellichtem Tage) bei denen sich die Beamten mit ihrer Pupillen-Schablone an meinen Augen vergnügten und mir feierlich das größtmögliche Ergebniss verlautbarten. :strubbel:

Ich bin jetzt seit gut 2 Monaten komplett ohne irgendeine äußere bewussteinsverändernde Substanz im System, und es ist immernoch so, es scheint sich aber nach und nach eine leichte Besserung einzustellen habe ich das Gefühl, aber wirklich nur bei direkter "Blendung". Bei indirektem Lichteinfall ist es un- bis minimalverändert, auch wenn es sehr hell ist. Ich weiss nicht ob es mit an den erw. Pupillen liegt, aber ich bin einigermaßen "nachtsichtig", mein Sinnesapperat scheint das Restlicht sehr gut verarbeiten zu können. Da wo einige Begleiter schon herumirren sehe ich immernoch wo ich langlaufen muss. Dies kann aber auch an anderen Faktoren liegen.

Ich habe gerade erst vor kurzer Zeit einen Sehtest machen lassen, und den habe ich mit Bravur bestanden, wobei meine Sehstärke auch tagesformbedingt zu sein scheint. D.h. an manchen Tagen habe ich auch leichte Schwierigkeiten entfernte (zb Nummernschilder) Dinge klar zu erkennen, somit hat sich diese PupillenErw. über die Zeit hin nicht unbedingt als nachteilig für die Sehstärke erwiesen.

Was die Substanzen angeht..bei LSD gehn meine Pupillen fast bis zum Rande. Bei Pilzen ist es meist nicht ganz so extrem.

Bei amazon schwirrt ein Buch von A. Huxley rum, das ich mir schon immer mal reinziehen wollte. Vielleicht ist das ja ganz interessant. Glaube mal irgendwo gelesen zu haben, das häufiges Betrachten von Grünem (Blattwerk etc.) der Sehstärke förderlich sein soll.

Ein Kumpel von mir ist auch kurzsichtig und ich weiss noch wie der sich immer diese Augentropfen reingeträufelt hat nach einer psychedlischen Nacht, wenn er den nächsten Tag zur Arbeit ging; ich glaube die waren nur gegen die Rötung der Augen, aber die Pupillen sind auch gleich mitgeschrumpft. Ich könnte den mal fragen, wenn ich ihn sehe, ob der das mit der Kombi (Tropfen+Psychdlk) ausprobiert hat. Ansonsten kann ich mir das auch nicht recht vorstellen, das es groß etwas an der Wirkkung verändern sollte, vllt werden einfach nicht ganz soooviele Licht-Reize durchgelassen?, was aber kaum auffallen sollte. Müsste man echt mal im Selbstversuch testen.

Re: Mydriasis - evtl. Risiken und Sehprobleme

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Unter Einfluss psychedelischer Substanzen wie LSD passt sich die Pupillengröße den Lichtverhältnissen an.
Das passiert bei MDMA nicht? Kann ich mir fast nicht vorstellen.

Es passt sich schon an, aber eben nur in sehr begrenztem Maße. Wenn ich auf einer saftigen Dosis LSD in ein künstliches Licht schaue, tut sich da bei mir nicht mehr sonderlich viel. Wie gesagt, wie es draußen bei Sonnenlicht aussieht kann ich nicht sagen. Die Annahme, dass UV-Licht der Regler für die Pupillenadaption, ist macht in der Tat Sinn, da elektrisches Licht nicht mal 150 Jahre alt ist.
Ich glaub auch nicht, dass es sich mit MDMA anders verhält. Vermutlich entsteht die Mydriasis durch eine parasymphatische Reizung, die über die Wechselwirkung dieser Substanzen mit dem serotonergen System hervorgerufen wird.

@ Slider: Deine Erfahrungen sind sehr interessant und lassen in diesem Zusammenhang positives vermuten. :)
Slider hat geschrieben:Bei amazon schwirrt ein Buch von A. Huxley rum, das ich mir schon immer mal reinziehen wollte. .
Krass, dass Huxley sich auch mit solchen Dingen beschäftigt hat. Ist schon DER Aldous Huxley oder ?

peace mao
Take pain as a game.

Re: Mydriasis - evtl. Risiken und Sehprobleme

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Ja ist von DEM Huxley. ;)

art of seeing - 1942
"Die Kunst des Sehens" informiert über den physikalischen Prozeß des Sehens und über die psychischen Faktoren, die das Sehvermögen beeinflussen.


Vielleicht ist es nicht mehr ganz so aktuell, was den "physikalischen Prozess" angeht - sollte den Tipps & Tricks darin aber keinen Abbruch tun.

Re: Mydriasis - evtl. Risiken und Sehprobleme

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Mao hat geschrieben: Es passt sich schon an, aber eben nur in sehr begrenztem Maße. Wenn ich auf einer saftigen Dosis LSD in ein künstliches Licht schaue, tut sich da bei mir nicht mehr sonderlich viel.
Und was passiert nüchtern? imho passt sich bei indirekten und künstlichen Licht die Pupillengröße auch nur sehr bedingt an. Jedenfalls in einem viel geringeren Maße als bei Sonnenlicht. Direktes künstliches Licht mag einen verkleinernden Effekt haben. Hmm.

Auch ich habe fast immer erweiterte Pupillen - wie oft habe ich schon zu hören bekommen: Erraphex, du hast ganz schön große Pupillen. Bei mir setzte die Vergrößerung erst in den letzten Jahren ein und damit besteht zumindest ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Konsum psychedelischer Substanzen und Pupillengröße. Dabei kann sie je nach Zustand sogar die ganze Iris ausfüllen.

Im Sonnenlicht passt sie sich allerdings sehr schnell an. In wie weit sie es bei direkter künstlicher Lichteinstrahlung tut kann ich nicht sagen. Vielleicht die Tage mal einen Selbstversuch machen. ^^
happiness is the absence of resistance

Re: Mydriasis - evtl. Risiken und Sehprobleme

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In der Tat, als ich gestern (war bewölkt, aber trotzdem recht hell) im Badezimmer in den Spiegel schaute waren die Pupillen noch wie immer tellergroß, trotz hellem Licht durchs Fenster+Reflektion des Spiegels. Heute scheint draussen die Sonne und die Pupillen sind auf die Hälfte geschrumpft, wenn ich in denselben Spiegel schaue. Ist für mich schon Grund zur Freude. :lol:

Auch reagieren sie wieder schneller. Ist aber immernoch kein Vergleich, wenn ich zB Leuten in die Augen schaue, die nie Kontakt zu den bekannten Substanzen hatten, deren Pupillen sind schon bei geringem Licht recht piepsig & ich meine auch, das ich das bei künstlichem, indirektem auch schon beobachtet habe. Gerade neulich saß mir beim Essen eine Bekannte gegenüber, die mit dem Rücken zum lichten Fenster saß...ich saß mit dem Gesicht genau zum Fenster hin. Ihre Pupillen waren minimal und sie meinte meine seien recht groß. Dann abends bei elektrisch gedimmter Funzel in unmittelbarer Nähe, waren ihre Pupillen auch recht klein/angepasst. Meine wie üblich dick & fett.

Apropo Sehvorgang. Wie ist das bei euch, wenn ihr nix eingenommen habt, seht ihr immernoch die psychedelika-typischen Nachbilder, bei denen sich Lichtquellen, sowie andere Dinge hinterherziehen, wenn ihr mit den Augen umherschweift? Mein Sehvermögen ist zwar unverändert, die Nachbilder scheinen aber etwas zu sein, was bei mir (selbst im andauernden nüchternen Zustand) geblieben ist, mal ist es stärker, mal schwächer. Ob es zum Teil mit der PP-Erweiterung zutun weiss ich nicht, ich weiss nur, daß sie halt auch vemehrt auftreten (bzw. auffallen), wenn's dunkel ist, und die PP weit gestellt sind.

Auch geblieben ist das "Pünktchensehen". Jene fliessenden, tanzenden Kreise, Partikel, Pixel die scheinbar über ein Eigenleuchten verfügen, und die ich gerade auch in Dunkelheit sehe. Nicht gemeint sind damit Schmutzpartikel, Flusen etc.

Beides stört mich aber nicht sonderlich, ich find es sogar nicht übel, weil es mich immer an einen Trip erinnert und diese Pünktchen bergen ja auch so manches Geheimnis..auf Trip hab ich sie schon oft diverse Strukturen formieren sehen, aus denen sich dann mehrdimensionale Gebilde herausstellten. Auch sind sie zu gewissem Grade beeinflussbar. Aber ich will nicht zuweit abschweifen, ist ein anderes Thema. *hehe*

Re: Mydriasis - evtl. Risiken und Sehprobleme

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Slider hat geschrieben:Auch geblieben ist das "Pünktchensehen". Jene fliessenden, tanzenden Kreise, Partikel, Pixel die scheinbar über ein Eigenleuchten verfügen, und die ich gerade auch in Dunkelheit sehe.
Das ist bei mir auch mal nach einem starken LSA/LSD Tip geblieben. Es waren lilane transparente Pünktchen. Beim Meditieren sind die dann oft noch verstärkt wieder aufgetreten, sowie beim Betrachten weißer Oberflächen und vor dem inneren Auge beim Einschlafen. Ist aber mittlerweile wieder weg. Ich fänds eigentlich ganz lustig, wenns mal wieder auftreten würde. ;)


peace
Take pain as a game.

Re: Mydriasis - evtl. Risiken und Sehprobleme

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Ich hab diese Punkte mal auf nem Trip gesehen, wie sie entlang eines von mir an die Wand projezierten Dreiecks geströmt sind, in Richtung der Spitze. Sie begleiten mich seit meinen ersten LSD-Trips. Manche halten das für Orgon etc... auffällig scheint zu sein, das sie sowas wie eine leuchtende Zellmembran besitzen. Auch ihr Verhalten ist manchmal merkwürdig...mal fliessend, wie an einer langen Perlenschnur aufgefädelt, wobei sich die Fliessrichtung verändern lässt, mal tanzend und aus einem scheinbar wuselndem Chaos sowas wie eine Ordnung formierend. Vielleicht kennt ihn der ein oder andere...Im CC-Forum war damals mal jemand, der darüber ein Buch geschrieben hat, namens "Floco Tausin". Er nannte sie muchos volantes und meinte, das man sich via bestimmter Seh-oder Konzentrationspraktik, durch diese Pünktchen die Leuchtstruktur des Bewusstseins vergegenwärtigen/erschliessen könnte. Er mutmaßte auch, das dies die Flyer seien, die Castaneda erwähnte. Das diese Floaters Flyer darstellen sollen, diese Ansicht teile ich nicht. Aber es sei mal dahin gestellt,was man über all das, sowie Floco & seinen Nestor denkt. Wens interessiert kann sich ja in seinem Forum mal umsehen: Bewusstsein sehen und hier das alte Forum mit mehr Beiträgen. :hypno:

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