wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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Es geht um die Definition von Bewusstsein. Um die Definition von Leben.
Wo beginnt Leben? Wann kann man sagen, ein "Ding" lebt?
Wo beginnt Bewusstsein? Wann kann man sagen, ein "Ding" denkt/ist sich seiner bewusst?
Das mit diesem "Leben", das ist schon ein Paradoxon irgendwie.
Ich weiß nicht, ob diese Effekt von bestimmten Molekülen wie Heroin zu "Leben" gehören, oder nicht. Das ist sehr abstrakte Metaphysik. Aber, nehmen wir eine Handvoll eines ansich toten Materials, wie Viren.
Das ist "nur" totes, langmolekulares Material. Ein extrem langer Strang eines Doppelhelixmoleküls, aufgewickelt und eingekapselt in polymere kleine "Kästchen".
Diese "Microcapsulen" sind ja ansich, für sich allein gesehen, tot. So wie Salz, oder LSD oder Heroin. Nur etwas komplexer. Nun trifft dieses "Pulver" auf einen lebenden Organismus, so "entwickelt" dieses Pulver, die Eigenschaft die Leben ausmacht: Sich zu replizieren.
Leben definiert sich nicht auf Bewusstsein. Bewusstsein ist ein privileg der höheren Säugetiere, wenn nicht sogar nur auf den Menschen. Das wissen wir nicht. Aber Leben, Leben definiert sich ausschliesslich über die Fähigkeit sich in bestimmten Medien, Settings sozusagen, zu replizieren. Die einfachste Form des Lebens sind quasi diese Pulver, welche wir als Viren kennen (Anthrax, schönes böses Beispiel). Anthraxviren kann man eigentlich kein Bewusstsein nachsagen, dennoch gehören sie zum "Leben"!
daher, kann man nie wirklich sagen, ob die Charakteristika bestimmter Substanzen eventuell eine evolutionstechnische Eigenschaft darstellen soll. Psilocybinische Pilze wachsen auch vorwiegend in der Nähe der Menschen. Der Einsatz von Psilocybin ist eine hervorragende Strategie um sich das Überleben zu sichern.
(Quelle: Paul Stamets, psilocybinische Pilze dieser Welt; das beste Werk über Psilos, imho!)

Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass Bewusstsein sich auch in Matrizen bilden kann, welche nach unserem Gusto nicht direkt "Leben". Eine Sonne zum Beispiel oder irgendein anderes komplexes "Ding" sowie ein Berg?, eine Matratze? - die wohl weniger, obwohl , wer weiß?
Ich werd mir nicht anmassen zu sagen, Bewussstsein sei 1. ein Privileg des Lebens, oder 2. Leben muss nicht gleich Bewusssein sein.
Leben und Bewusstsein sind zwei verschiedene Paar Schuhe: was lebt muss sich dessen nicht bewusst sein, was sich
seiner bewusst ist, muss nicht leben.
Bisher wissen wir nur von uns, dass die Menschen mehr oder weniger "Bewusstsein" besitzen, aber was ist das überhaupt? Zu wissen, was man tut, zu kommunizieren und sich selbst reflektieren im Bezug zur Umwelt/Kosmos?
Ok, aber woher wollen wir wissen, das sowas ein Privileg des Gehirnes ist?
Genausogut kann ich mir vorstellen, dass anorganische Strukturen auf Quantenebene(!) wie ein Computer funktioneren und analog zum C14/bio-Gehirn ein Bewusstsein als Abfallprodukt hinterlassen?
Das Gehirn "funktioniert" ja bekanntlich auch auf Quantenebene erst "so richtig", es ist ein Quantencomputer, wo die Bereiche halt wachsen oder Schrumpfen können....
Warum kann so etwas nicht auch auf anorganischer Ebene funktionieren, bspw. in der Sonne? Groß genug dafür wäre sie ja. Ok, is abgefahrenes metaphysisches Rumgespinne, aber wir sollten die Möglichkeiten in Betracht ziehen das alles möglich ist.
Das Moleküle so etwas wie ein "Bewusstsein" bilden können, glaube ich nicht, dazu sind sie zu einfach aufgebaut.
Für ein Bewusstsein braucht es wesentlich komplexere Baisstrukturen. Eventuell könnte sich in einem großen Kristall einer Substanz ein Kristallbewusstsein aufbauen? aber das wird jetzt doch sehr esoterisch ....
wie seht ihr das? Glaubt ihr, dass Bewusstsein ein Privileg eines Gehirnes ist? Wo fängt Bewusstsein an? vom Molekül zum Gehirn ist ein größer Schritt ~ irgendwo dazwischen beginnt Bewusstsein.
Aber, muss es eine graue organische, komplexe Schwabbelmasse sein, welche durch chemoelektrische Zustandsveränderungen funktioniert?
lG,
poiZEN

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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Erstmal: Ganz großes Thema und ein wirklich sehr schön bereitetes Startposting - Big Ups :2daumen:

Bin nicht sonderlich in dieser ganzen Biothematik drin, weswegen ich mich erstmal etwas weiterbilden wöllte, bevor ich mich ranwage diverse Gedanken hier formulieren zu wollen.

Mir ist beim zweiten Lesen (wie auch schon beim ersten mal, als ich mehr drüber geflogen bin) diese Viren-Geschichte ins Auge gesprungen; gerade eben auch mit dem Anspruch, dass es sich beim Beispiel Anthrax um böse Viren handelt. Habe da nämlich mal vor einiger Zeit schon - als H5N1, also die Vogelgrippe-Szene aufgeführt wurde - einen Text gelesen, in dem es um diese Thematik ging.
Ich stelle den Link mal hier rein. Vielleicht könntest du, poiZEN oder sonstwer, der sich da (etwas) auskennt, ein wenig dazu schreiben. Keine Erklärungen; eher Meinungen. Vielleicht passen ja sogar Gedanken daraus auch in dieses Thema hier rein?! Kein Plan :nixplan:
Mir ist eben nur nach längerer Zeit jetzt wieder dieser Artikel/Interview in den Kopf gekommen ....
möglicherweise ist's jetzt auch eher erstmal angebracht, dass sich der Thread etwas entwickelt, bevor auf OT eingegangen werden kann. Also bitte auch gern erstmal ignorieren - - wie gesagt, ist mir einfach in den Sinn gesprungen gerade.

http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background367.shtml" onclick="window.open(this.href);return false;

Freue mich sehr auf die weitere Entwicklung dieses Themas :)

Liebe Grüße
My bubble -- my rules

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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Also wo Leben beginnt ist eine äußerst schwierige Frage. Denn bisher hat sich keine Definition im wissenschaftlichen Konsens durchgesetzt, da es nie genau stimmig war. Der Übergang zwischen unbelebt und belebt scheint somit fließend zu sein und die beiden Begriffe "Belebt" und "unbelebt" zu grob zu sein um die feinen Nuancen der Wirklichkeit zu beschreiben.

Mit Bewusstsein ist dies sohl ähnlich und auch da der Vorgang zwischen bewusst und unbewusst fließend.
Offensichtlich hängt Bewusssein irgendwie mit unserem Gehirn zusammen. Inzwischen neige dich dazu, Bewusstsein als ein Phänomen zu sehen, welches durch das Gehirn entsteht, bzw. für welches das Gehirn erforderlich ist (ohne dabei Materialist bzw. korrekter Physikalist zu sein). Mir scheint also, dass gewisse Strukturen von Materie mit einer gewissen Form von Bewusssein zusammenhängen. Vielleicht ist Bewusstsein wie ein magnetisches Feld das durch gewisse physikalische Vorgänge entsteht. Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass nicht ausschließlich materielle Strukturen wie unser Gehirn mit einem Bewustsein in Verbindung stehen, sondern auch andere. So kann ich mir somit auch vorstellen, dass auch winzige Lebewesen ein Bewustsein haben, was allerdings evtl. sehr sehr schwach ist, ähnlich schwach vielleicht wie die Schwerkraft die ein menschlicher Körper im Vergleich zu einem Planeten ausübt. Allerdings muss dies ja nicht zwangsläufig so sein. Schamanen sehen ja zum Beispiel in verschiedenen Pflanzen unterschiedlich starke Pflanzengeister. Vielleicht sind die materiellen Strukturen in einer Pflanze in ähnlicher Beziehung zu einem Pflanzenbewusstsein, wie die materiellen Strukturen unseres Gehirns mit unserem Bewustsein. Dummerweise gibt es bisher wenig Möglichkeiten das gescheit wissenschaftlich zu erforschen und die Idee ist nichts weiter als eine Möglichkeit, die auch Pflanzenbewusstsein mit einschließt und nicht so ohne weiteres ausgeschlossen werden kann.

Bin mal gespannt, wie sich dieses Thema noch entwickelt, da es wirklich interessant ist.

Viele Grüße
Phönix
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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also, ich bin grad erst dabei, den Artikel zu lesen/grokken, aber als ich auf den Namen "Harmer" stiess - stiess es mir sauer auf. Das ist doch der Typ mit der neuen germanischen Medizin. Da begeben wir uns auf ganz gefähliches Terrain. Ok, aber ich will erstmal zu Ende lesen....
...
wieso schreibt der Mann da, das es keine Viren bzw. keine Krankheiten, welche durch sie hervorgerufen werden, gibt? Auf welchen Beweisen stützt er seine Behauptungen?
Dieser Text ist ein sehr zweigleisiges Ding. Er ist, wie gesagt schon irgendwie sektenhaft, gefährlich(?)
Ich finde, als Vergleich oder Quelle dieses Threades ist gerade dieses Beispiel, ein Beispiel, wie man die Wirklichkeiten verdrehen kann.
Ich bin da vielleicht voreingenommen, aber erst zitiert er den "Hamer" und dann finde ich solche Korrespondenz zwischen den beiden:
http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/20 ... _Lanka.htm" onclick="window.open(this.href);return false;


sorry, das ich jetzt ins OT abgedriftet bin, bei meiner Kritik des von Anima angegebenen Textes. Nix für ungut, aber ich musste das mal als Hintergrund zu dem Autor und seiner so sauberen Clique loswerden.
Wer sich da mal einlesen möchte kann ja mal nach "neue Medizin" oder "Germanische Neue Medizin" gurgeln,äh.. googlen.
sorry Anima ;) aber, egal, lass uns weiter dem Topic auf den Grund gehen
gute oder böse Stoffe, das schimmert aus diesem Artikel hervor, gibt es nicht. Das ist auch eine Definitionssache, was nun böse ist und was gut.
Im menschlichen Kontext ist es moralisch ok, einen Baugrundstück zu bebauen, im Ameisen oder Regenwurm- Kontext ist es dagegen moralisch verwerflicher Völkermord. Eine RNA, welche sich selber auch nur vermehren möchte (der Virus), macht ja nicht absichtlich seinen Wirt kaputt (zB. Ebola), er ist daher auch nicht böse. Genausowenig wie eine Atombombe böse ist. Sie ist sogar das genaue Gegenteil davon: Sie existiert nur für ihre Bestimmung. Und das in voller Perfektion.

Nun knüpf ich wieder an, an den Topic, das Leben und Bewusstsein:
Böses, ist ausschliesslich ein Produkt oder Aspekt von Bewusstsein.
Ist Bewusstsein daher eventuell eine Entgleisung/Entartung des kosmisch-evolutionären Prinzipes? Bewusstsein macht Planeten kaputt. Bewusstsein ist egoistisch.
Warum schafft die Natur überhaupt ein solches Monster? Vorher war es ruhig im Paradies ....
lass uns unser Bewusstsein für den heroischen Zweck einsetzen, den Dingen auf den Grund zu gehen:
"ketzerische Fragen, aber mir macht dieser Thread sehr viel Spass ~ ich hoffe euch auch ~ und wir finden Antworten auf unsere Fragen."

lG,
poiZEN

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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poiZEN hat geschrieben:sorry Anima ;) aber, egal
Nix "Sorry" .... Danke schön :)
Wollte ja nur mal Meinungen dazu hören. Bin da zuu unbewandert, als dass ich mir ein gerechtes Bild davon machen könnte. Komisch kam mir der Text selbst schon vor; aber er war mir nicht interessant (kein Plan, was hier ein besseres/passenderes Wort wäre) genug, als dass ich mich weiter über z.B. den Autor informiert hätte.
Kam mir, wie gesagt, einfach wieder in den Sinn, was ich nicht ohne Reaktion meinerseits passieren lassen wollte ;)

Also nochmals Danke!, dass du kurz drauf eingegangen bist.

Das Thema ist wirklich grenzwertig - auf eine sehr schöne Art und Weise der Grenzwertigkeit. Man stösst sich an Grenzen, die selbst das scheinbar Unendliche und Nicht-In-Frage-Zu-Stellende irgendwann berührt und das dann auch noch in absoluter - ersteinmal nur vordergründiger - Unterworfenheit dem Untersuchten gegenüber.
Denn was bringt es dem Bewusstsein, als dieser Zerstörer und Schaffer der es ist und sein kann, sich selbst, in seiner womöglich gefährlichsten, da (vielleicht ausschließlich) reflexiven Form >>Mensch<<, einen Kritiker und (womöglich sogar) Gegner zu generieren, der zum Dank dieses Prinzip auf's schärfste in Frage zu stellen vermag?!

Liebe Grüße,
anima
My bubble -- my rules

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

6
geiler fred :2daumen:

wird in die Diskussion auch die Möglichkeit von nicht materie-gebundenem Bewusstsein miteinfliesen?

z.b: die Spirits die von Ayahuasceros bzw. Schamanen kontaktiert werden?(leben diese?)

Meines Erachtens sind diese genauso real bzw. wahr.
Evtl. ist Leben (nach biologischer Definition) nur eine von vielen möglichen Ausdrucksformen von Bewusstsein.

Bei meiner letzten Iboga-Wurzel erfahrung habe ich auch diverse Spirits gesehen erlebt und gefühlt, welchen ich durchaus Bewusstsein (Leben?) zuspreche, diese aber nach Schulbiologie nicht mal exsistieren....
Also mir kommt es so vor als ob Bewusstsein nicht an Leben im biologischem Sinne gebunden ist.

alles in allem :verwirrt:
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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na sicherlich. Immer rein mit allen möglichen Unmöglichkeiten von Leben und Bewusstsein :jepi:
Wir wollen mal beleuchten, wo sich überall sowas findet...
Diese These, mit dem Bewusstsein von Ayahuasca, oder von "beseelter Materie/feinstofflichen "Geistern"" ist sehr interessant:
Gibt es diese Entitäten? führen sie ein eigenständiges Leben? unabhängig von uns und unserer Psyche?
Jim de Korne schreibt darüber ja auch einiges.
Diese "Wesen/Entitäten" ernähren sich praktisch von uns - von unseren Gedanken... um so mehr Bewusstseine an ein bestimmtes "Bild/Wesenheit" glauben, desto mächtiger ist der Einfluss dieses "Bild/Wesens".
Würde keiner mehr an die Götter glauben, sterben sie dann?
Die armen Hindus ...
alles ist in das kosmische Räderwerk verflochten ....
Dieses Wahrnehmen von Geistern, vorwiegend auf Ethnodrogen, der Ethno-Spirit, die DMT Elfen, die Salvia-Göttin, das Treffen der Ahnen unter Ibogain ... welche Ebene des Bewusstseins ist das denn?
ist es etwas tiefes, archetypisches, was schon in uns steckt und nur ausgelöst wird wie ein Programm, welches sich ausrollt?
oder sind es tiefere, uns bis jetzt unbekannte Bewusstseins-Substrukturen, welche erst durch den Kontakt mit unserem Bewusstsein beginnen, uns ihren Sinn zu offenbaren?
Eine Ansammlung alten Wissens, welches in der kosmischen Schrift des Bewusstseins geschrieben, jahrtausende auf unsere Entwicklung gewartet hatte?
Ist da ein Plan dahinter?
Ich glaube langsam daran .... das Universum offenbart seine Geheimnisse automatisch, wenn wir den entsprechenden Level erreicht haben.
Es ist fast wie ein Videospiel oder eine Simulation, nur halt perfekt.
Es gibt im Kosmos keine bisher bekannten Bugs!
vielleicht finden wir durch diesen Thread eventuelle Denkfehler im bewussten Umgang mit Bewusstsein.

lG,
poiZEN
Zuletzt geändert von poiZEN am 8. September 2008, 15:12, insgesamt 2-mal geändert.

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

8
@Psychedelicious

Guter Gedanke.
Nun stellt sich mir aber die Frage nach der Wichtigkeit der Unterscheidung zwischen Bewusstsein und Selbst-Bewusstsein. Wenn du es bist, der diese Spirits erfährt/sieht/erlebt/wie-auch-immer wahrnimmt und du ja Teil des Lebens im biologischen Sinne bist, dann sind auch diese Spirits daran gebunden, da sie vielleicht, wenn du ihnen nicht gewahr bist, sich höchstens selbst ihrer bewusst sind und eben nicht allgemeinhin als dem biologischen Leben teilhabend gedacht werden.
Wann ist also Bewusstsein Bewusstsein?
My bubble -- my rules

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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Ich möchte an Animas Gedanken anknüpfen. :)
Bewusstsein definiert sich meiner Ansicht nach nicht über Selbst- wahrnehmung/reflexion, wobei ich nicht weiß wie das die aktuelle wissenschaftliche Defininition handhabt. Man sagt ja, der Mensch sei als einziges Wesen sich seiner selbst wirklich bewusst. Vielleicht ist aber gerade dieses Selbbewusstsein der Grund für die geringe Einsicht in die ganzheitliche Form der Bewusstheit. Insofern Bewusstsein nicht mehr über Selbstbezug und Selbstwahrnehmung definiert wird, scheint es keinen Unterschied mehr zu geben zwischen dem Bewusstsein einer primitiven Lebensform, dem unendlich komplexen Mikrokosmos Mensch, dem Bewusstsein an sich und ja ... sogar dem Kosmos.

Ein paar zusätzliche interessante Sachen strömen mir gerade zu dieser Frage ins Bewusstsein. :computer:

Auf meiner ehemaligen Schule hat mal eine sehr begabte Schülerin ein Experiment als Facharbeit ausgearbeitet, bei dem es im wesentlichen um die wissenschaftliche Untermauerung der Entstehung des Lebens auf diesem Planeten ging. Ich weiß nur sehr grob, worum es ging.
Jedenfalls hat sie in einem abgeschlossenen Glasgefäß die ungefähre molekulare Zusammensetzung und physikalische Beschaffenheit der Ursuppe simmunliert. Diese wurde durch energetische Entladungen stimuliert, wodurch gewisse Entalphien frei wurden und Aktivierungsenergien überwunden wurden. Woher die Energie damals kam weiß ich nicht genau... vermutlich war es die Erdwärme. Es bildeten sich aus diesem Gemisch tatsächlich Aminosäuren, wohl der Grundbaustein des Lebens aus der organischen Chemie, der als erstes entstand. Das war natürlich für den Großteil meine Mitschüler der überzeugende Beweis, dass GOTT TOT IST ;)

So einfach will ich es jetzt mal nicht machen. Vielmehr glaube ich, dass für Leben eine zusätzliche Form der Interaktion mit Materie vonnöten war und ist, die irgendwie im Zusammenhang mit Informationsübertragung durch Wahrnehmung steht: Das Bewusstsein

Gibt es Bewusstsein ohne Wahrnehmung? Gibt es vorallem noch etwas vor bzw. nach der Wahrnehmung? Bei Lebewesen, bei denen man feststellen kann, dass sie Informationen von der Außenwelt aufnehmen und auf diese reagieren könnte man in gewissen Sinne schon von Bewusstsein sprechen. Aber letzten Endes könnte man diese außeren Reize auch auf physikalische Einflüsse (zB: elektromagnet. Wellen) reduzieren, wie eine Kraft die das Verhalten des Lebenewesens bedingt.

Nun ist die Wahrnehmung aber nicht kausal sondern verzerrt, sie gehorcht nicht den uns bisher bekannten Naturgesetzen. Sie wird beeinflusst von inneren Welten, welche durch ihr Wirken viele physikalische Gesetze außer Kraft setzen, nicht beachten oder uminterpretieren. Man kann ja dem irrationalen Handeln der Menschen, die auf Wahrnehmungen innerer und äußerer Natur reagieren keine Realität absprechen, denn es spiegelt sich in der objektiv erlebbaren Welt wieder und hat somit Einfluss auf sie.

Ich glaube das Bewusstsein und Leben untrennbar miteinander verbunden sind. Leben is undefinierbar, denn es ist ein Spiegelbild des göttlichen Funkens, denn wir nur erhaschen, nie ganz erblicken können. Um Leben definieren zu können müssten wir uns über es erheben können. So ist es wie mit dem Kreis der sich keine Kugel vorstellen kann. :beten:

peace mao
Take pain as a game.

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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Aber z.B. schlechte Gedanken und Ängste usw. vermehren sich auch gerne, wenn sie sich mal festgesetzt haben.
So müsste dann von sich vermehrender Materie (irgendeiner Art) gesprochen werden, um Leben zu umschreiben :denk:
Psychedelicious' Spirits sind ja ebenfalls in der Lage sich im Laufe einer Reise zu vermehren und zu konzentrieren (davon gehe ich jetzt einfach mal aus) und doch würde davon abstand genommen werden, diese als Lebewesen zu beschreiben.
So wäre vielleicht eine weitere Trennung nötig. Leben und organisches Leben. Oder ist Leben organisches Bewusstsein :verwirrt:
My bubble -- my rules

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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da wird es dann interessant: Leben diese "Sprirts", weil sie sich vermehren?
Lebt der Teufel vielleicht gar, nur weil so viele an ihn glauben?
ok, ich dachte auch eher an "Gewichtszunahme" beim Vermehren, aber dann hab ich gemerkt, wie (voreingenommen)"menschlich" es ist, davon auszugehen, das Leben mit Vermehrung von Masse zu tun haben muss, wenn man der obigen These folgt ;)
Die Trennung in Leben/organisches Leben und Bewusstsein/organisches Bewusstsein ist schonmal gut.

P.S. die Foren-Uhr geht falsch ...

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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Aber
anima hat geschrieben:So müsste dann von sich vermehrender Materie (irgendeiner Art) gesprochen werden, um Leben zu umschreiben
Dann wäre aber die gesamte anoranische Chemie auch "Leben". Alle Molekühle(strukturen), die in Vielzahl aus etwas entstehen würden hätten sich gemäß dieser definition doch vermehrt, oder verstehe ich da was falsch. :nixplan:
poiZEN hat geschrieben:das Leben mit Vermehrung von Masse zu tun haben muss, wenn man der obigen These folgt
Masse vermehrt sich im Prinzip genausowenig wie oben genannte entstehende Molekühle. Sie gehen nur aus etwas anderem hervor.

Die Energie, aus der das Leben auf der Erde entsteht liefert primär die Sonne. Wie ein Bach, der durch eine lebensschöpfende Mühle fließt. Die Frage ist nur woher kommt diese Mühle, die Ordnung in das Chaos auf der Erde bringt. Der Bach könnte doch auch einfach fließen.

peace mao
Take pain as a game.

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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ja, ok Mao...

Aber, ich mein damit eher das direkte Klonen der eigenen Erbstruktur.
Ein Molekül "klont" sich ja nicht selbst. Es ist ein höher angeordneter Mechanismus dabei, der dafür sorgt, dass das Molekül sich "vermehrt". (Synthese aus was "anderem") - Bei einer Synthese ist kein "Ding" dabei, was sich "vermehrt".
Es wird nur Materie ind andere Materie umgewandelt. Bei einer Atomfusion oder Spaltung wird auch nur eine Forum Materie in eine andere verwandelt/umgewandelt. Aber keine dieser Formen bzw. "Dinger" werden dabei mehr ;)
wenn ich aus einem poiZEN einen zweiten schaffe, dann ist das Leben, auch wenn ich nur Klone. Ok, das ist die "drekige", "quick & dirty" Methode, sich zu vermehren. Die eveolutionäre ist es doch, wenn sich aus zwei verschiedenen "Lebensformen/Matrizen etc." eine Neue formt, unter Berücksichtigung aller Unterschiede und Gemeinsamkeiten
-- Welche magische Funktion trägt denn nun Sorge dafür, dass ein bestimmtes Element weiterverbt wird, ein anderes nicht?
Ist diese Funktion eventuell die Funktion, welche?
Der Funke, den wir suchen ist der welcher eine Sommersprosse zu einer Sommersprosse werden lässt ...
lG,
poIZEN

Re: wo beginnt Bewusstsein, wo beginnt das Leben

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um nochmals auf die Spirits zurückzukommen: Angenommen sie leben genauso wie wir, nur in einer uns bedingt zugänglichen Dimension, kann man dies dann nicht auch Leben nennen? - evtl. gibt es ja dort auch Vermehrungsmethoden?

Wenn es tatsächlich so wäre dass solche Entitäten nur dann entstehen bzw. nur so viel Macht haben wie man ihnen durch Glauben zuspricht, liegt Terry Pratchett mit seinem Götter-Model nicht mal so falsch :lol:

Es könnte ja noch viel 'grössere' Bewusstheit geben wie das menschliche, und ein solches mit menschlichen Begrifflichkeiten zu definieren ist schon mal eine interessante Herausforderung....

Schamanen sagen dass sie die genaue zusammensetzung des Ayahuascas direkt von den Pflanzen Spirits gesagt bekamen, und mit diesen kommunizieren. Angenommen das ensteht nur durch Glaube bzw. Projektionen des Unbewussten, war diese Ayahuasca Formel dann immer schon in uns?
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