Re: Wie lerne ich Meditation?

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Don't feel that attached, Alter ;)

Beinahe könnte der Eindruck entstehen, des Moduls Worte zum Buddhismus (welchem auch immer) zielten auf dich ab bzw. würden von dir persönlich genommen ...

... in diesem Fall käme mir deine Reaktion nicht weniger als ein Akt der vermittelten Überzeugung vor, wie es Moduls Aussagen tun. Mit dem Unterschied, dass es sich Modul zur Aufgabe gemacht zu haben scheint, die Subjektivität seiner Aussagen besonders hervorzuheben (was hier imo unnötig sein sollte, aber irgendwie [noch] nicht ist)...

Man muss aber schon auch sagen: wer nicht möchte, dass man sich an seinem Geschreibsel aufhängt, nachhakt usw., der sollte nochmal bzgl. seiner Intentionen, die zur Forenschaft führ(t)en, reflektieren :bow:
My bubble -- my rules

Re: Wie lerne ich Meditation?

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OK.

Ich nahm nicht an, dass hier Fakten, sondern eher Gefühle und Meinungen zur Debatte stünden, was sicher aus meiner eigenen Unbewandertheit diesbezüglich resultiert.

Kenne nur wenige Zens oder Buddhas und hatte bislang nicht das Gefühl, das die in besonderem Zwist zueinander stünden, der eine weniger oder mehr 'was-auch-immer' ist als der andere usw. ...

War ja aber auch nicht ohne Schbass im Hinterkopf formuliert, von meiner Seite aus ;)
My bubble -- my rules

Re: Wie lerne ich Meditation?

305
hehe lool :2daumen:

nur noch ganz kurz, also ich bin mir ziemlich sicher, es persönlich aus dem mund des dalai lama gehört zu haben, und zwar dass er seit einiger zeit gar nicht mehr meditiert da er politisch so sehr aktiv ist und da kaum zeit bleibt eine spirituelle praxis aufrecht zu erhalten.

Achja: Leary hat nie Acid genommen!! Das waren Gummibärchen.... :zunge:

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Ich gehe davon aus, dass der Dalai Lama eine lange Zeit lang intensivste Meditationspraxis in einem Umfang, wie das keiner von uns nachvollziehen kann, betrieben hat. Und ich kann mir auch vorstellen, dass man, wenn man erstmal ein gewisses Level an Entwicklung erreicht hat, die Technik dann natuerlich an Bedeutung verliert. Von daher kann ich seine Aussage schon verstehen...

Es gibt auch Leute, die brauchen nicht viel Praxis, um im Hier&Jetzt zu leben. Ich gehoere auf jeden Fall nicht dazu. :wink:

Stelle bei mir auf jeden Fall fest, dass ich viele meiner Probleme durch die sich festigende Meditationspraxis in den Griff kriege. Sachen wie Suchtverhalten, Agression etc.
Ich kann natuerlich nur ueber meine eigenen Erfahrungen sprechen und jeder Mensch ist anders. Fuer mich hats auf jeden Fall seinen Zweck.

Was ich allerdings bei der Vipassana-GEschichte schon kritisch sehe ist der starre und enge Rahmen, in dem man dort landet und der sich bei Leuten, die lange und intensiv in der Organisation bewegen, tief festgesetzt hat. Klar hat das auch seinen Sinn und Zweck, vorallem um Neuankoemmlinge an die Meditationspraxis zu fuehren, aber meiner Meinung nach ist es wesentich dogmatischer und rituallastiger, als die Menschen es dort selbst zugeben wollen. Man muss das alles mit einer gewissen kritischen Distanz betrachten, dann geht das schon klar.

Am Ende muss man seinen Weg eben selbst finden und das kann einem die Vipassana-Organisation nicht abnehmen. Es ist ein Fakt, dass es dort viele 'Roboter' gibt, die sich an den Regeln nach S.N. Goenka festhalten, um ihren eigenen Wunsch nach Erloesung gerecht zu werden. Fuer manche mag es funktionieren, aber so ein Mensch bin ich auch nicht.
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Also ich stelle bei mir fest, dass je mehr ich mich theoretisch mit verschiedenen meditationstechniken beschäftige, es um so schlechter klappt.
Am besten ist es für mich, wenn ich es so mache, wie ich es von anfang an gemacht habe, ohne mich überhaupt damit theoretisch befasst zu habe:
einfach hin setzen und atmen und mich nur auf das zu konzentrieren, was ich gerade mache: sitzen und atmen.
edit:
was mir auch gut gefällt ist das, was die in dieser meditationsgruppe, in die ich seit kurzem gehe, manchmal machen. Teemeditation. Also halt eine teezeremonie, in der man sich nur auf das tee trinken konzentriert.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Jo den Effekt kenne ich auch. Imho bringt das viele Lesen etc. nicht viel, ausser den Kopf noch weiter anzuheizen. Ich probier mich auch davon fernzuhalten, aber es klappt nicht immer. Man will sich halt doch irgendwo orientieren und dann neigt man schnell dazu, sich die Buecher anderer Lehrer reinzuziehen und das kann gut Verwirrung stiften.
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"

Re: Wie lerne ich Meditation?

309
Also was mir persönlich sehr geholfen hat/ hilft ist das bewusste Hören (eigentlich würde ich es eher als 'Lauschen' bezeichnen).
Ich hab lange Zeit 3 'Praktiken' geübt. Das bewusste Hören, das bewusste Fühlen und das bewusste Denken (mittlerweile unterscheide ich dazwischen nicht mehr, da es sich irgendwann zu einem zusammen 'fühlt').

Beim bewussten Hören versucht man einfach, egal wo oder was und mit wem, man gerade macht, alle akustischen Sinneswahrnehmungen wahrzunehmen. Nach einer Weile praktizieren eröffnet sich einem der Stille-Raum, indem jedes Geräusch entsteht und wieder vergeht.

Versucht einfach immer einen kleinen Teil eurer Aufmerksamkeit bei der Stille zu halten. Man hört immer ein kleines Surren oder Rauschen oder Säuseln ganz subtil unter allen anderen Geräuschen. Und dabei versuch ich mir dessen Surren/Säuseln...immer bewusst zu bleiben. Der Verstand blendet diese subtielen Geräusche oft nach einiger Zeit aus, da er die zusätzliche Energie lieber ins Denken stecken möchte. Ich versuch mich einfach immer alle paar Minuten darann zu erinnern und kurz inne zu halten und einfach mal nur kurz mit voller Aufmerksamkeit zu lauschen.

Denn wenn ihr einmal mit voller Aufmerksamkeit lauscht, zB dem Ton einer Klangschale, dann werdet ihr feststellen, das richtiges Lauschen und gleichzeitiges Denken nicht möglich ist. Solang ihr komplett Lauscht könnt ihr nicht Denken. Sobald ihr nämlich anfangt zu Denken, hört ihr auf zu Lauschen. So ist es zB relativ einfach für einen Anfänger, mal für 5sec (oder mehr) komplette Stille des Verstandes zu erfahren. Man muss nur mal dem Ton einer Klangschale bis in die komplette Stille mit voller Aufmerksamkeit folgen....

Das gleiche kann man auch mit dem Fühlen seines inneren Körpers machen. Sprich immer und überall, in jeder Situation, versuchen sein inneres Energiefeld zu spüren. Dies klappt bei mir zwar mittlerweile recht gut, muss aber sagen das mir das bewusste Hören am Anfang viel einfacher gefallen ist. Das eine schließt jedoch das andere nicht aus: Je bewusster man Hört, desto bewusster fängt man auch an zu Fühlen und desto besser und bewusster wird man sich auch wiederum über seine Gedanken.


Kleiner Buchtipp: Eckhart Tolle - Torwege zum Jetzt: Die drei Techniken zu höherem Bewusstsein
(da gehts genau darum)

Re: Wie lerne ich Meditation?

310
Von Tolle gibts tolle Tipps:

"Was ist mein nächster Gedanke" und in dem Moment, wo man gespannt auf den nächste Gedanken achtet / wartet ist man im Jetzt jenseits der Gedanken.

Oder sich zu fragen "Wer / Was bin ich" und anstatt eine Antwort zu suchen oder das mit Rollen wie Name, Beruf, Rolle als Ehepartner, Vater usw. zu beantworten einfach das mit Stille beantworten. Ich bin jetzt und hier einfach Sein. Ohne das zu denken. Ist egal, ob einem das nur für 3 Sekunden gelingt, aber man bekommt eine Vorstellung von der Stille und vom Sein jenseits der Gedanken.

Noch kurz zu diesem Thread, ich finde es interessant und sehr schön, dass in einem "Drogenforum" :fies: so gut über solche Sachen diskutiert wird.

Re: Wie lerne ich Meditation?

312
SinusModul hat geschrieben:
noch was, schaut euch mal den Dalai Lama an. Er ist für mich ein gutes beispiel für jemanden der seine wahre Natur lebt ohn eine gezwungene Meditationspraxis aufrecht zu erhalten (so weit ich das weiß, mein mich zu erinnern, dass er mal gesagt hat, er würde nicht groß meditieren und hätte ein sehr sprunghaften geist...) aber genau das verkörpert für mich lebensfreude. der dalai lama strahlt doch nur so davon, ohne starr wie ein zen-meister alle aufkommenden impulse 'weg-meditiert' zu haben.
SRY dass ich das jetzt nochmals auskrame.... aber das ist so völliger Unsinn dass ich einfach nochmal muss ;)

Gestern habe ich mich mit einem guten Freund / Schüler des Dalai Lamas unterhalten, der musste lachen als ich fragt ob es stimme dass der Dalai Lama nicht meditieren würde.
Der Dalai Lama steht sehr früh auf ( ca. 3.30h) und meditiert bevor er Frühstückt mindestens 3h.
Abends meditiert er nochmals mindestens 1h, versucht aber mehr zu meditieren, eben so wie es seine Agenda zulässt.
Der gute Mann, mit dem ich da gesprochen hab, meinte man kann sagen, der Dalai Lama meditiere -Untergrenze- 4h tendenziell eher 6h am Tag. Dem Herrn glaub ich das, da er sich öfters mal mit dem Dalai Lama unterhält.

Zum Zen-"wegmeditieren": Es geht im Zazen nicht darum irgendetwas weg oder her zu meditieren, desweiteren sind Zenmeister alles andere als starr. Im Zen wird immer wieder die geschmeidigkeit und dynamische Natur des Geistes betont....

Also ohne dir, SinusModul, da jetzt nahe treten zu wollen - alles was ich da oben von dir gequotet hab ist Unfug.

Das was du von Eckhart Tolle da empfiehlst sind auch nahezu identische Techniken wie die die du beim Vipassana (Anapana/Samadhi) nicht mochtest.
Konzentration auf einen Punkt (Objekt, Klang, Mantra, whatever....) also im Prinzip das Gleiche mit einem anderen Hilfsmittel als dem Atem.
Der Atem wird in vielen Traditionen eben als das Geschickteste erachtet, da der immer da ist und nicht von etwas äußerem abhängt.
Desweitern geht es beim Vipassana eben darum immer feiner zu werden, auch die subtilsten Impulse wahrzunehmen.
Deshalb wird die Wahrnehmung "raffiniert".
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Wie lerne ich Meditation?

314
WORD :jepi:

Wenn man unterscheiden möchte, dann imo bzgl. der eigenen Bewusstheit der Meditation.
Ich kann Geschirr abspülen oder ich kann eine meditative Handlung in Form von Geschirr-Abspülen vollziehen ... ebenso kann ich ja auch regungslos dasitzen und mit Dämmerblick auf einen Punkt schräg vor/unter mir schauen, ohne dass ich dabei notwendig auch meditiere.

Und so denke ich auch, dass, wenn dem Lama selbst die Frage bzgl. der Quantität gestellt würde, er in einem spontan darauf folgenden Lächeln mehr 'sagt'/Auskunft gibt, als in den Worten die wohl daran anschließen und ja doch nur dazu da wären, jemandem einen Eindruck von etwas zu vermitteln, das er als solches im Grunde gar nicht wahrnimmt ... z.B. eben Abspülen als mögliche Art von Meditation.

Damit wäre imo auch gleichsam ne Antwort auf die Frage des Themas gegeben: "Wie lerne ich Meditation?" ...

... indem man sich meditierend denkt und daraufhin auch irgendwann dergestalt begreift und also auch wahrnimmt. Meditation wäre in diesem Sinne dann allerdings nicht 'erlernbar', sondern vielmehr ent-deckbar imo ... wobei es das auch nicht trifft :denk: ...

Vielleicht dieser Ansatz: Meditation als Seinsweise.

Wie jemand ignorant oder aufgeschlossen oder bla sein Leben führen/verbringen kann, so dann, in diesem Gedanken, eben auch meditativ. Wobei türlich nicht Bedingung ist, dass ein Leben nur in einer oder auf eine Weise geführt werden kann oder gar muss/soll.
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