talkinghead hat geschrieben:Die grossen deutschen Festivals würde ich allerdings (bis auf die Psycrowdelica, welche immer ein sehr gutes Lineup hat und auch noch nicht so kommerzialisiert ist) eher meiden.
Welche meinst Du konkret und warum? Nur wegen Kommerz und Musik, oder auch schlechte Erfahrung mit Leuten gemacht?
Ich kann nur von Vuuv oder Fullmoon Festival berichten, allerdings habe ich keine langjährige Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten vorzuweisen.
Fullmoon fand ich vor zwei Jahren sehr "goamäßig": Hauptsächlich Fraggles & Freaks soweit ich das in Erinnerung hab und beurteilen kann, d.h. man war mehr oder weniger umgeben von Zipfelmützen, Magiern, Feen (oder solchen, die sich einbildeten, welche zu sein
) und Hippies in jeder Altersklasse. An Drogen wurden überweigend LSD oder MDMA angeboten. Die Stimmung war bis auf wenige Ausnahmen sehr positiv und friedlich. Natur zum Bestaunen, Verkriechen oder Abkacken war reichlich im nahen Umfeld vorhanden. Der Kommerz hielt sich in sehr erträglichen Grenzen, auch wenn er sich natürlich kaum vermeiden ließ. Im Nachinein laß ich von einigen Leuten auf Goabase, dass sich alles zum Negativen hin verändert habe und sie nicht mehr hingehen würden. Fakt ist aber, dass es immer Querulanten gegeben hat und immer welche geben wird; "Früher war alles besser blabla..." Ich fands toll!
Vuuv ist dagegen etwas gemischter und vor allem größer, infolgedessen auch kommerzieller. Da findet man eben auch nen beträchtlichen Anteil von Standard-Ravern, Bodybuildern und Ballermann-Saufnasen in Rudeln, ebenso wie den verbimmelten Alleinunterhalter. Gerüchten zufolge machen dort auch die Bullen und behördlichen Organisationen den Reibach des Jahres und sorgen damit für kollektive Panik bei den Autofahrern und Kopfschütteln bei der ansässigen Bevölkerung. Nichtsdestotrotz finde ich das Gesamtkonzept des Festivals sehr gelungen, natürlich mit Tendenz zur weiteren Kommerzialisierung. Musikalisch ist für jeden Geschmack etwas geboten, ganz zu schweigen von der grandiosen Anlage und den visuellen Effekten. Drogentechnisch gab es so ziemlich alles. Wer mit bestimmten Bevölkerungsgruppen garnicht kann, dem sei tatsächlich angeraten, urigere Feste zu besuchen. So schlimm fand ich das gemischte Publikum allerdings nicht. Man ist ja tolerant und nach allen Seiten hin offen, und zur Not scheißt man halt doch auf ausnahmslos alles.
Schöne Umgebung und Natur zwecks Rückzug gab es auch hier im näheren Umfeld.
Eine Veranstaltung ist immer so psychedelisch, wie man selbst ist bzw. zulässt.
Ich werd vermutlich auf beide irgendwann nochmal gehen.