Re: Philosophische Sprüche/Texte

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Die Einladung von Oriah Mountain Dreamer


Es interessiert mich nicht, womit Du Deinen Lebensunterhalt verdienst.
Ich möchte wissen, wonach Du innerlich schreist
und ob Du zu träumen wagst, der Sehnsucht Deines Herzens zu begegnen.

Es interessiert mich nicht, wie alt Du bist. Ich will wissen, ob Du es riskierst, wie ein Narr auszusehen, um Deiner

Liebe willen, um Deiner Träume willen
und für das Abenteuer des Lebendigseins.

Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu Deinem Mond stehen.
Ich will wissen, ob Du den tiefsten Punkt Deines eigenen Leids berührt hast,
ob Du geöffnet worden bist von all dem Verrat,
oder ob Du verschlossen bist aus Angst vor weiterer Qual.
Ich will wissen, ob Du mit dem Schmerz - meinem oder Deinem -
dasitzen kannst, ohne zu versuchen, ihn zu verbergen oder zu mindern oder ihn zu beseitigen.

Ich will wissen, ob Du mit der Freude - meiner oder Deiner - da sein kannst, ob Du mit Wildheit tanzen

und Dich von der Ekstase erfüllen lassen kannst, von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen, ohne uns

zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft oder die Grenzen des Menschseins zu bedenken.

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die Du erzählst, wahr ist.
Ich will wissen, ob Du jemanden enttäuschen kannst, um Dir selber treu zu sein.
Ob Du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht Deine eigene Seele verrätst.
Ich will wissen, ob Du vertrauensvoll sein kannst und von daher vertrauenswürdig.

Ich will wissen, ob Du Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist
und ob Du Dein Leben aus Gottes Gegenwart speisen kannst.

Ich will wissen, ob Du mit dem Scheitern - meinem und Deinem - leben kannst
und trotz allem am Rande des Sees stehen bleibst und zu dem Silber des Vollmondes rufst: "Ja!"

Es interessiert mich nicht, zu erfahren, wo Du lebst und wie viel Geld Du hast.
Ich will wissen, ob Du aufstehen kannst nach einer Nacht der Trauer und der Verzweiflung,
erschöpft und bis auf die Knochen zerschlagen, und tust, was für Deine Kinder getan werden muss.

Es interessiert mich nicht, wer Du bist und wie Du hergekommen bist.
Ich will wissen, ob Du mit mir in der Mitte des Feuers stehen wirst und nicht zurückschreckst.

Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem Du gelernt hast.
Ich will wissen, was Dich von innen hält, wenn sonst alles wegfällt.
Ich will wissen, ob Du allein sein kannst und in den leeren Momenten

wirklich gerne mit Dir zusammen bist.


...

Re: Philosophische Sprüche/Texte

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Albert Schweizer schrieb über Freiheit




Ich will unter keinen Umständen ein Allerweltsmensch sein.

Ich habe ein Recht darauf, aus dem Rahmen zu fallen, wenn ich es kann.

Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten.

Ich will kein ausgehaltener Bürger sein, gedemütigt
und abgestumpft, weil der Staat für mich sorgt.

Ich will dem Risiko begegnen, mich nach etwas sehnen
und es verwirklichen, Schiffbruch erleiden und Erfolg haben.

Ich lehne es ab, mir den eigenen Antrieb
für ein Trinkgeld abkaufen zu lassen.

Lieber will ich den Schwierigkeiten des Lebens
entgegentreten, als ein gesichertes Dasein führen.

Lieber die gespannte Erregung des eigenen Erfolgs,
als die dumpfe Ruhe Utopiens.

Ich will weder meine Freiheit gegen Wohltaten hergeben,
noch meine Menschenwürde gegen milde Gaben.

Ich habe gelernt, selbst für mich zu denken und zu handeln,
der Welt gerade ins Gesicht zu sehen und zu bekennen:

DIES IST MEIN WERK

Re: Philosophische Sprüche/Texte

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Each man kills the thing he loves, by each let this be heard. Some do it with a bitter look, some with a flattering word. The coward does it with a kiss, the brave man with a sword. Some kill their love when they are young, some when they are old. Some strangle with the hands of lust, some with the hands of gold. The kindest use a knife because, the dead so soon grow cold. Some love too little, some too long, some buy and other sell. Some do the deed with so many tears, and some without a sigh. For each man kills the thing he loves, yet each man does not die.

oskar wilde

Re: Philosophische Sprüche/Texte

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Die Fantastischen Vier - Weiter als du denkst

Was verlangst du von dir hast du Angst
vor dem was du kannst was noch kommt
was du dir verdankst und ob du noch taugst
vergiss nicht du bist was du brauchst
es war mein Wille mich durch die Stille selbst zu finden
neu zu definieren um mich zu überwinden
mich zu verliern um meinen Mittelpunkt zu treiben
um dann verschwommen zu mir zu kommen und hier zu bleiben
der Ort ohne Zeit schmeckt nach mehr und ich wehr mich nicht
mein Geist schreit befrei mich doch verehr mich nicht
ich hing am Tropf meines Lebens doch mein Kopf bleibt leer
der deal ist fair wie damals am Meer
er lässt mich gehn ohne zu laufen ohne
einen Trümmerhaufen hinter mir
ohne Ziel im Visier und ohne Rahmen
frei voll Hoffnung und mit neuem Namen werde ich gehn
doch es stehen meinen sieben Sünden um mich im Kreis
die Freiheit hat ihren Preis und ich bezahl mit meinem Leben
und weiß jede Verneinung birgt Leiden
und auch meine Erscheinung wird die Zeit vertreiben
doch ich werd Zeilen schreiben die bleiben
gerade wenn man bedenkt dass Gedanken einschränken
wie Schranken wie Wände warum verschwende ich dann
Zeit ohne Ende mich selbst zu blenden abzulenken
platt zu denken glaub zu kennen was wir können
doch ich renne auf der Stelle kenne nicht die Quelle meiner Qual
wie bei Wählern ohne Wahl bleiben am Ende nur noch Zahlen
also prelle ich die Zeche wähle Planverlust
denn meine Sicherheit ist künstlich wie ´n Darmverschluss
darum muss erstmal alles raus was hier nicht reingehört
alles was mein Sein im Keim zerstört wird zum Feind erklärt
und ich erklär mir den Krieg um den Frieden mit mir selbst
ziehe in die Schlacht gegen mein eigenes Spiegelbild
tret die Tür ein lass mich fallen um dann ungebremst
in allem weiter zu gelangen weiter als du denkst
was verlangst du von dir...
fühlst du dich als Greis dessen Geist um sich kreist
wärst du gerne wieder blind wie ein Kind das nicht weiß
was es heißt dass wir alle älter werden
dass wir alle kälter werden
oder sind das flüchtende Gedanken gezüchtet hinter Schranken
die heute reif geworden sind und sich bei dir bedanken
dich verwirren und benebeln doch Glaube schafft Gesetze
hinten stehn im Leben eben nicht die Logenplätze
doch die Werte der Welt sind ihr fremd und du kennst das
und irgendwie hemmt das
und jede Nacht wachst du auf denn die altbekannten Artverwandten
Geister deiner Seele warten auf neue Befehle
und du spürst plötzlich deine Macht
über sie und lachst über sie
weil du zu dir kommst
wenn du fühlst wie du hier alles lenkst kommst du weiter
weiter als du denkst

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