Re: nicht denken oder nicht-denken?

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also das ich beruf mich auch auf die akasha chroniken
das aber so eine jahrtausendalte beschreibung ist

eine neuere wäre vielleicht das einer matrix oder hologramm

wo alle information zugänglich ist..

bilder kommen dann hoch und konzepte

du kannst dann auch fragen stellen

und dir kommen dann berechnungen deines gehirns , aufgrund lebenserfahrungen, was du gelesen hast, glaubenssätze usw

aber vieles hab ich da noch nie gelesen . also woher soll ich diese information dann beziehen..
die information kommt mir auch in form von psychedelischen bildern
die mathematische, biologische , kosmologische konzepte oder irgendsoetwas darstellen, vielles verstehe ich aber nicht,

da fällt mir ein das zitat von dem wissenschaftler der den nobelpreis gewonnen hat, von film beautiful mind , der man war ein genie im erkennen von mathematischen codes mustern usw
er sagte dass er glaube er bekomme informationen von ausserirdischen
und man weiss dass er schizophren war , aber vielleicht diese andersartigkeit ist die erklärung dafür dass er vielleicht andere teile seines gehirns odr bewusstseins aktiviert hat und andere bilder, und schlüsse ziehen konnte..
der mann ist ein genie im bereich der spieltheorie
John Forbes Nash, heisst der mann
da gibt es auch den fall eines indischen mathematikers
Srinivasa Ramanujan (1887–1920) der sagte er würde die formeln
eingeflüstert bekommen von einer indischen göttin
was soll man dazu sagen, interpretiert der mann die information als ob sie ihm von irgenetwas gegeben wird, obwohl sie vielleicht durch training jedem zugänglich ist???

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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Richtig interessanter Thread :krass:

... jo, da ich nun nicht annähernd so triperfahren bin, wie die meisten hier, fällts mir auch von der Wortwahl- und Beschreibung nicht leicht.

Genau diese Frage habe ich mir vorhin gestellt und dann hier im Forum mich auf Suche begeben.
Ich war früher, d.h. vor 2 Jahren, ein Nonstop- Denker, immer Gedanken am Laufen, immer am Analysieren und 'Begreifen' und in Benutzung meiner Intelligenz. Seit ich jedoch mit Psychedelika angefangen habe, hat sich diese Grundeinstellung bei mir allmählich verändert. An einem Punkt angelangt, änderte sich mein Denken ins Nicht- Denken, unwiderruflich. Mit Pilzerfahrungen kam ich dem Näher. Aber mit meinem ersten bewussten hochdosierten LSD- Trip legte sich ein Schalter um. Seitdem bin ich mehr ein 'fliegender', wie ein 'ratternder' Mensch.
Und es ist nicht so, dass ich nicht denken würde, dies geschieht bei mir, nach meinen Feststellungen, ohne diese auch nur einmal mit jemanden diskutiert zu haben, auf einer anderen Bewusstseinsebene... oder mentaler Ebene, irgendwas sowas. Für mich kommt das 'klare Gedanken hören' wie eine oberflächliche mentale Schicht vor, welche ich nun durch eine tiefergehende erlöst habe. Ich habe das Gefühl, essentielleren und weniger irrationalen Dingen nachzugehen, wie mit dem 'Denken'. Irgendwie lasse ich das Unterbewusstsein, welches fast alles steuert, hinterm Vorhang arbeiten und picke mir, wenn nötig, die nötigen Informationen bzw. Arbeitsergebnisse herraus, steige tiefer ein, probiere ein ganzheitliches Bild zu erlangen und lasse wieder alles in mir Versinken. Das hat meistens eine Neustrukturierung als Folge, welche meines Erachtens ebenso mit 'ich werd jetzt losdenken und des durchchecken' möglich ist, nur, dass ich bewusst die Kontrolle über meine oberflächlich zusammengesetzten Gedankenstrukturen aufgebe und sie den unterbewussten Verarbeitungsmechanismen überlasse- Ich sehe dahinter mehr Potenzial !

Es ist auch dem Psilocybin zu verdanken. Bei mir brach mehrmals das Weltbild zusammen. Sei es die Persönlichkeit, das Ich, das Bewusstsein oder i.A. eine 'Weltvorstellung'. Oder auch, was Menschen sind, wie sie funktionieren, welche unglaubliche Vielfalt sich hinter Dingen verbergen kann, auf die ich nie meine Konzentration richten konnte und sie somit nie wahrnahm- Pilze haben meine Wahrnehmung verändert.
Und so musste ich einmal feststellen, dass dem Nicht- Denken und Ruhen gegenüber dem Denken- Wollen eine essentiellere Kraft zugrunde liegt- welche ich nutzen sollte.

Meine Idee ist, dass man mit beiden Verarbeitungsweisen viel Erfolg haben kann, aber für das eigene Bewusstsein und das fühlen 'seiner Existenz' und damit einer möglichen Entwicklung, die vllt nicht ins Schema des Westens passt, das Nicht- Denken tiefere Wurzeln hat.

Mit 'Nicht- Denken' assoziere ich nichts, was wirklich einen Denkvorgang/ Verarbeitung ausschließt, nur eben nach unserer 'Mensch- und Weltvorstellung' schlecht ins Schema passt, weshalb man durchaus 'Nicht- Denken' dazu sagen kann, was aber definitiv nur eine andere Verarbeitungsweise darstellt. Und Vielleicht verstehen sich hier im Thread viele Denker und Nicht- Denker im Inneren, nur dass die gewählten Worte diese Erkenntnis verhindern.

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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vik hat geschrieben:
Aber mit meinem ersten bewussten hochdosierten LSD- Trip legte sich ein Schalter um. Seitdem bin ich mehr ein 'fliegender', wie ein 'ratternder' Mensch.
:lol:
vik hat geschrieben:
Und es ist nicht so, dass ich nicht denken würde, dies geschieht bei mir, nach meinen Feststellungen, ohne diese auch nur einmal mit jemanden diskutiert zu haben, auf einer anderen Bewusstseinsebene... oder mentaler Ebene, irgendwas sowas. Für mich kommt das 'klare Gedanken hören' wie eine oberflächliche mentale Schicht vor, welche ich nun durch eine tiefergehende erlöst habe. Ich habe das Gefühl, essentielleren und weniger irrationalen Dingen nachzugehen, wie mit dem 'Denken'. Irgendwie lasse ich das Unterbewusstsein, welches fast alles steuert, hinterm Vorhang arbeiten und picke mir, wenn nötig, die nötigen Informationen bzw. Arbeitsergebnisse herraus, steige tiefer ein, probiere ein ganzheitliches Bild zu erlangen und lasse wieder alles in mir Versinken. Das hat meistens eine Neustrukturierung als Folge, welche meines Erachtens ebenso mit 'ich werd jetzt losdenken und des durchchecken' möglich ist, nur, dass ich bewusst die Kontrolle über meine oberflächlich zusammengesetzten Gedankenstrukturen aufgebe und sie den unterbewussten Verarbeitungsmechanismen überlasse- Ich sehe dahinter mehr Potenzial !
Schön gesagt. Ja. imho viel mehr Potential, weil dieses oberflächliche, bewussste Denken den Fokus immer nur auf einen Aspekt zur Zeit hat (serielle Verarbeitung) und vor allem immer nur Zugriff auf einen (kleinen) Teil aller vorhandenen Informationen zu einem Thema.
vik hat geschrieben:
Meine Idee ist, dass man mit beiden Verarbeitungsweisen viel Erfolg haben kann, aber für das eigene Bewusstsein und das fühlen 'seiner Existenz' und damit einer möglichen Entwicklung, die vllt nicht ins Schema des Westens passt, das Nicht- Denken tiefere Wurzeln hat.
Wenn du mit dem Schema des Westens das "Rationale" meinst. Ja. imho kann man viele Aspekte unseres Seins zwar durch dieses rationale Denken rational (^^) erschließen, trotzdem ist das Erfahren dieser Wirklichkeiten, imho viel bedeutender für unsere Entwicklung (als ob die Erkenntnis die aus diesen Erfahrungen gewonnen wird viel, viel tiefer ihre Wurzeln schlägt). Und erfahren lassen sich diese Wirklichkeiten nicht durch das oberflächliche, rationale Denken.
vik hat geschrieben:
Und Vielleicht verstehen sich hier im Thread viele Denker und Nicht- Denker im Inneren, nur dass die gewählten Worte diese Erkenntnis verhindern.
Das ist natürlich immer (und bei jedem Thema) möglich. ;)
happiness is the absence of resistance

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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Also mir ist das alles viel zu viel gedacht. ;)

Muss da Kriya absolut zustimmen. Nicht denken ist mit etwas Übung (Meditation) durchaus möglich und dann eben ein Zustand, wo der sonst immer analysierende, stets kommentierende, ermahnende, wertende, verurteilende Verstand endlich mal ruht. Kein Gedanke da. Oder nach dem Wölkchen-Schema: einfach nur Himmel. Einfach nur Bewusstsein, das wahrnimmt, was da ist. Ohne wenn und aber. Und wenn dann wieder eine Gedanke aufpopp, nimmt man den halt auch mit wahr......und dann ist wieder nix da.......und kommt wieder einer.........und durch beobachten dieses Schauspiels reift in einem das Bewusstsein: Der Verstand, das bin nicht ich. Ich bin nicht das Denken. Und so kriegt man auch im alltäglichen Leben Distanz zu diesen automatisch ratternden Gedankenvorgängen und ist ihnen viel weniger verhaftet, was einen bedachter und achtsamer werden lässt, sowie einen gewisses Gefühl von Freiheit mit sich bringt.

Ausserdem finde ich diese Distanz zum Verstand auch beim Trippen äusserst hilfreich. Umgekehrt denke ich auch, dass es erfahrenen Psychonauten leichter fallen wird, sich mit Meditation anzufreunden.

Grüsse
flatterschnack

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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frater v.i.o. hat geschrieben:also. meine provozierende these ist: nicht denken ist nicht möglich nicht-denken schon.
Ich stimme der These, nach dem, was ich bis jetzt erfahren und gelernt habe, zu.

Bei der Meditation gelingt es mir zwar, das Denken im Sinne von nachdenken abzustellen bzw. auf ein Minimum zu reduzieren, Gedanken tauchen aber trotzdem immer wieder auf.


Ich habe bei meiner Recherche über Meditation (Literatur, Internet) verschiedene Bilder kennengelernt, die den Prozess des Denkens beschreiben, z.B. als:

- Wasserfall / ständige Gedankenflut
Wenn wir Achtsamkeit entwickeln, gehen wir über das Denken hinaus oder wir schauen dahinter, so als würden wir eine schützende Bucht im Felsen hinter einem Wasserfall finden. Wir sehen und hören das Wasser dann immer noch, aber wir befinden uns nicht mehr mitten darin.
- Radio
Etwa das Plappern der Gedanken wie ein Radio zu betrachten, das man leiser stelle aber nicht ausschalte.
- Fernseher
Oder den beständigen inneren Film wie einen Fernseher, der zwar läuft, zu dem wir aber nicht hinsehen.
Das impliziert, dass man das Denken zwar reduzieren (im Sinne von leiser stellen) kann, Gedanken aber dennoch vorhanden sind. Es gibt sicherlich Momente, wo Gedanken komplett ausgeschaltet sind, aber m.E. ist dies nur ein vorübergehender Zustand.


Da hier auch das Thema Grübeln und Hirn trainieren durch logisches Denken / Konsturieren angesprochen wurde. Ich bin selbst seit jeher ein großer Grübler gewesen. Ich dachte auch immer, dass ich mir mit Logik alles erklären kann und je mehr ich lerne, desto besser werde ich. Musste aber immer wieder feststellen, dass der Einsicht als Folge von Denken ziemlich enge Grenzen gesteckt sind (durch einen begrenzten Intellekt, durch begrenzte Verfügbarkeit und Abrufbarkeit von Information, durch begrenzte Kapazitäten und Erinnerungsvermögen usw.).

Psychedelika haben mir zu verstehen gegeben, dass Denken nicht immer die Lösung ist, um etwas zu begreifen, sondern dass es sogar manchmal hinderlich ist, weil manche Erkenntnisse nicht erdacht werden können und nicht begreifbar sind. Oftmals muss man das Denken abstellen, um weiterzukommen.

In der Meditation habe ich eine Methode gefunden, wie ich mit meiner ständigen Grübelei umgehen kann. Das war sehr befreiend. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich, bis zu dem Zeitpunkt als ich mich ernsthaft mit der Meditation beschäftigt habe, garnicht so recht gewusst habe, dass und wie man das überhaupt in den Griff bekommen kann, und welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen. :strubbel:

Insofern bin ich froh, dass sowohl Psychedelika, als auch die Meditation meinen Weg gekreuzt und mein Denken beeinflusst haben. Ohne diese Erfahrungen wäre ich vermutlich immer noch am Grübeln. ;)

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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Mittlerweile betrachte ich das "nicht denken" als innere Ruhe, die sich bei mir aus meiner Shamatha-Praxis immer mehr einstellt. Die Diskursivität ist zwar nicht durchschnitten, aber die äußersten Kreise wie Fantasie und Gefühle sind durchtrennt. Bei mir laufen meistens subtile Gedanken umher und manchmal fällt das Ego mit der Tür ins Haus hinein.

Dagegen ist das "Nicht-denken" etwas, was nur erfahren, aber nicht beschrieben werden kann. Eine starke Wirkung zeigt bei mir das Suchen nach meinem Ich, was bei günstiger Gelegenheit im Nicht-denken endet.

Wenn man jetzt sich selbst die Frage stellt: "Wer sitzt hier und liest das gerade?" ...... und: "Wer stellt überhaupt diese Frage?"

:glaskugel:

Dann bricht bei mir manchmal das Denken ab und für einen ganz kleinen Augenblick erfahre ich etwas, das mit dem Verstand nicht zu begreifen ist.

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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vik hat geschrieben:Dagegen ist das "Nicht-denken" etwas, was nur erfahren, aber nicht beschrieben werden kann. Eine starke Wirkung zeigt bei mir das Suchen nach meinem Ich, was bei günstiger Gelegenheit im Nicht-denken endet.
Du meinst damit einen Zustand frei von Gedanken oder? Bin jetzt etwas verwirrt, weil Du es gerade genau anders herum verwendet hast. Soweit ich das richtig verstanden habe, war mit dem Nicht-Denken (im Sinne der Ausgangsthese) gemeint, dass man auftretende Gedanken nicht nährt, d.h. nicht reflektiert. Während nicht denken im Sinne von keine Gedanken sind vorhanden verwendet wurde. Oder ich hab jetzt Deinen Beitrag komplett falsch verstanden? :verwirrt:
vik hat geschrieben:Wenn man jetzt sich selbst die Frage stellt: "Wer sitzt hier und liest das gerade?" ...... und: "Wer stellt überhaupt diese Frage?"

:glaskugel:

Dann bricht bei mir manchmal das Denken ab und für einen ganz kleinen Augenblick erfahre ich etwas, das mit dem Verstand nicht zu begreifen ist.
Solche Fragen und ähnliche haben mich in den letzten Wochen auch des öfteren beschäftigt und dabei ging es mir genau so. Was ist Deine Antwort auf die Frage?

Früher hätte ich gesagt: Na ich - mit Namen, Geburtsdatum, Wohnort, Vergangenheit, Erinnerungen, Familie, sozialen Beziehungen usw. - ist doch klar. Mit einem Wort: Das Egokonstrukt. Wenn man aber fragt, was dieses Ego ist, dann ist da eigentlich nichts, dessen Existenz sich greifen bzw. beweisen lässt.

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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gowiththeflo hat geschrieben:Du meinst damit einen Zustand frei von Gedanken oder?
So kann man das auch sagen, ja :)
Nicht-Denken ist die Ichlosigkeit.
Bin jetzt etwas verwirrt, weil Du es gerade genau anders herum verwendet hast. Soweit ich das richtig verstanden habe, war mit dem Nicht-Denken (im Sinne der Ausgangsthese) gemeint, dass man auftretende Gedanken nicht nährt, d.h. nicht reflektiert.
Das verstehe ich als "nicht denken" (ohne Bindestrich). Man strengt sich nicht an etwas zu denken, man folgt nicht den auftauchenden Gedanken, sondern beobachtet sie nur. Man vermeidet eine Identifikation mit seinen Gedanken.
Während nicht denken im Sinne von keine Gedanken sind vorhanden verwendet wurde. Oder ich hab jetzt Deinen Beitrag komplett falsch verstanden? :verwirrt:
Hmm. Gedanken sind ja schon mal immer vorhanden, sofern das Ego nicht aufgelöst ist. "Nicht denken" ist einfach, dass man sich nicht mit seinen Gedanken identifiziert und denkt "Das bin ich".
Solche Fragen und ähnliche haben mich in den letzten Wochen auch des öfteren beschäftigt und dabei ging es mir genau so. Was ist Deine Antwort auf die Frage?
Ich erlebe gerade bei solchen Fragespielen immer, dass sich alles in eine Leinwand verwandelt und da plötzlich etwas ist, das sich jenseits der Zeit mein samsarisches Drama reinzieht... und das ist mein wahres Selbst.
Früher hätte ich gesagt: Na ich - mit Namen, Geburtsdatum, Wohnort, Vergangenheit, Erinnerungen, Familie, sozialen Beziehungen usw. - ist doch klar. Mit einem Wort: Das Egokonstrukt. Wenn man aber fragt, was dieses Ego ist, dann ist da eigentlich nichts, dessen Existenz sich greifen bzw. beweisen lässt.
Genau das ist es. Es gibt nichts festes oder solides, was Ich bin. Es sind nur rießige Gedanken-Ketten, die ein Ganzes ergeben und die unser Geist ununterbrochen meditiert und somit die Ich-Illusion erschafft.

Heute morgen las ich auf dogen-zen.de eine interessante Beschreibung des Nicht-Denkens (auch im Bezug auf das Ich):
Meister Yakusan machte gerade Zazen als ein Mönch kam und ihn fragte "Was denkt Ihr während Zazen?" Yakusan antwortete "Ich denke aus dem tiefen Grund des Nicht-Denkens." Darauf fragte der Mönch weiter, "Wie kann man aus dem tiefen Grund des Nicht-Denkens denken?" und Meister Yakusan antwortete "Jenseits des Denkens."

:bow:

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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Danke für Deine Erläuterung. Im Grunde genommen meinten wir dasselbe, während wir die Begriffe andersherum verwendet haben. ;)
vik hat geschrieben:Ich erlebe gerade bei solchen Fragespielen immer, dass sich alles in eine Leinwand verwandelt und da plötzlich etwas ist, das sich jenseits der Zeit mein samsarisches Drama reinzieht... und das ist mein wahres Selbst.
Was genau verstehst Du unter dem wahren Selbst? Bewusstsein ohne Ich-Relationen quasi ein Zustand ohne Ich, ohne Denken und ohne Gedanken?

Dann wäre dieser Zustand ja dem Anfang einer Ich-Auflösung gleichzusetzen, die alleine durch das Fragespiel (ohne Substanzinduktion) ausgelöst und erfahren wird. Oder?

Was fühlst Du in dem Moment?

(Ich hoffe, die Fragerei geht Dir nicht auf den Keks, aber ich wäre froh über ein bisschen Input.)

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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gowiththeflo hat geschrieben:Danke für Deine Erläuterung. Im Grunde genommen meinten wir dasselbe, während wir die Begriffe andersherum verwendet haben. ;)
Passiert ^^
Was genau verstehst Du unter dem wahren Selbst? Bewusstsein ohne Ich-Relationen quasi ein Zustand ohne Ich, ohne Denken und ohne Gedanken?
Hmm, also eigentlich verstehe ich unter wahrem Selbst rein gar nichts, da mein Verstand damit nichts anfangen kann. Ich unterliege manchmal der Verlockung es zu "ergründen", lasse es aber immer gleich sein, sobald ich das merke. Denn mein Ego würde den Versuch das Selbst zu erklären lediglich vereinnahmen und mich blenden- deshalb verstecke ich mein Selbst vor meinem Ego, in dem ich dazu möglichst nichts denke oder mir selbst beantworte.
Das wahre Selbst... ist das, was du wirklich bist, ist die Wirklichkeit, die Leere... ????? alles und nichts?
Vielleicht kann das jemand anderes besser ausdrücken, ich kann das nicht wirklich. Aber zu sagen, es ist die Ichlosigkeit ist auch richtig. Nur klingt das für mich so verdreht, weil es anmutet, dass wir eigentlich Ich sind... in Wahrheit sind das aber nicht wir. So ähnlich wie: Ich trage Schuhe... aber ich bin nicht der Schuh ^^
Dann wäre dieser Zustand ja dem Anfang einer Ich-Auflösung gleichzusetzen, die alleine durch das Fragespiel (ohne Substanzinduktion) ausgelöst und erfahren wird. Oder?
Ja, man fängt an zu erkennen, dass Ich nur ein Gedankennetz ist. Mehr ist da noch nicht dabei. Aber allein diese Einsicht ist sehr mächtig, weil sie einem Abstand zu den Gefühlen und Gedanken gibt (und man dadurch weniger seinem Ich verhaftet ist).
Was fühlst Du in dem Moment?
Puuh, auch das kann ich nicht sagen. Vielleicht die schlichte Wirklichkeit? Aber eigentlich fühl' ich in dem Moment nichts, vielmehr löse ich mich von meinen Anhaftungen und bin kurz "frei", weil dann weniger das Ich da ist, sondern mehr das bin (von "Ich bin").
(Ich hoffe, die Fragerei geht Dir nicht auf den Keks, aber ich wäre froh über ein bisschen Input.)
Ne, kein Ding. Das ganze Thema ist ja recht verwirrend und ich habe da lange gebraucht, um etwas durchzublicken und bin ja noch immer dabei ^^

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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Fünf Versuche einer Definition. ;)

Das Selbst kommt zum Vorschein wenn die Wahrnehmung absolut wird und die bekannte Welt aufhört zu existieren.

Das Selbst ist das was bleibt wenn alles andere verschwindet.

Das Selbst repräsentiert die Göttlichkeit.

Das Selbst stellt die Grundlage unserer Existenz dar.

Das Selbst ist die Wahrnehmung des Bewusstseins.

:bow:
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Re: nicht denken oder nicht-denken?

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vik hat geschrieben:Hmm, also eigentlich verstehe ich unter wahrem Selbst rein gar nichts, da mein Verstand damit nichts anfangen kann. Ich unterliege manchmal der Verlockung es zu "ergründen", lasse es aber immer gleich sein, sobald ich das merke. Denn mein Ego würde den Versuch das Selbst zu erklären lediglich vereinnahmen und mich blenden- deshalb verstecke ich mein Selbst vor meinem Ego, in dem ich dazu möglichst nichts denke oder mir selbst beantworte.
Im Großen und Ganzen geht es mir genau so. Der Versuch, es zu ergründen resultierte meist in Irrungen und Wirrungen, vor allem deswegen, weil das Ego stets im Weg zu sein scheint. Trotzdem lässt mich der Gedanke nicht los, dass man es doch irgendwie erfahren können sollte / müsste. Naja, vielleicht muss ich (irgendwann noch) einsehen, dass dem nicht so ist.
vik hat geschrieben:Das wahre Selbst... ist das, was du wirklich bist, ist die Wirklichkeit, die Leere... ????? alles und nichts?
So habe ich das auch wahrgenommen. Einerseits fragte ich mich: Was soll da sein, wenn das Ich nur eine Illusion (nicht vorhanden) ist? -> Nichts, d.h. Leere. Andererseits folgt durch die Auflösung des Ichs, dass nur noch unbeschränkter, freier Geist als Gesamtheit von Bewusstsein und Unbewusstem existiert - also alles, Freiheit, Unendlichkeit. Zu diesem Paradoxon haben mich meine Erklärungsversuche geführt.
vik hat geschrieben:Aber zu sagen, es ist die Ichlosigkeit ist auch richtig. Nur klingt das für mich so verdreht, weil es anmutet, dass wir eigentlich Ich sind... in Wahrheit sind das aber nicht wir.
Das ist eine Idee, die ich vorher noch nicht hatte. :2daumen:
vik hat geschrieben:So ähnlich wie: Ich trage Schuhe... aber ich bin nicht der Schuh ^^
Aber auch nicht ich, genau so wenig wie der Fuß, der diesen trägt?! :lol:
vik hat geschrieben:
Was fühlst Du in dem Moment?
Puuh, auch das kann ich nicht sagen. Vielleicht die schlichte Wirklichkeit? Aber eigentlich fühl' ich in dem Moment nichts, vielmehr löse ich mich von meinen Anhaftungen und bin kurz "frei", weil dann weniger das Ich da ist, sondern mehr das bin (von "Ich bin").
Hattest Du niemals Gefühle der Leere, der Bedeutungslosigkeit, Angst (sich aufzulösen, nichts zu sein oder beim Versuch, die Irrationalität zu begreifen, wahnsinnig zu werden)?

Möglicherweise lag das bei mir aber auch darin begründet, dass diese Fragen (Wer bin ich / Was ist ich / Wer fragt, denkt und spricht eigentlich) genau in dem Moment aufgetaucht sind, als mein Zustand von starken Post-Trip-Symptomen begleitet war. Der letzte Trip hatte mir sowieso sämtliche Ego-Strukturen zerlegt und ich musste erst mal wieder klarkommen. Einerseits fühlte ich die Freiheit, aber ich wusste damit nichts anzufangen (es war irgendwie zu viel). Andererseits fühlte ich mich leer und bedeutungslos, weil da eben nichts ist. Das nagte am Selbstwertgefühl, weil: Was bin ich, wenn ich nichts bin? Was nützt mir die Erkenntnis, dass das Ego nichts ist und dass ich frei bin, während ein Großteil der Menschheit diese Erkenntnis nicht hat und sich einen großen Selbstwert einbildet? (War natürlich nur ein Weh-Wehchen des Egos.) Das war tagelang wenn nicht sogar wochenlang sehr verwirrend, machte mich unsicher, unruhig und ließ mich sowohl mein Weltbild als auch meine geistige Integrität (ein Thema, das nach meinen ersten Pilztrips schon aufkam, wieder verdrängt wurde und jetzt - Jahre später - wieder hochgekommen ist) immer wieder hinterfragen.

Mittlerweile - mit genügend Abstand und Gelassenheit - fühlt sich diese mit der Erkenntnis gewonnene Freiheit tatsächlich manchmal an, wie die "schlichte Wirklichkeit" / das pure Leben / das leichte Sein. Anhaftungen werden immer lockerer und Loslassen fällt immer leichter, da ich hinter die Kulissen schauen kann. Ein wichtiger Schritt in Richtung bewusstes Sein.

Statt mich einzuschränken, macht es mich flexibel und wendig. :hurra:
vik hat geschrieben:Das ganze Thema ist ja recht verwirrend und ich habe da lange gebraucht, um etwas durchzublicken und bin ja noch immer dabei ^^
Dito ^^
Erraphex hat geschrieben:Das Selbst kommt zum Vorschein wenn die Wahrnehmung absolut wird und die bekannte Welt aufhört zu existieren.

Das Selbst ist das was bleibt wenn alles andere verschwindet.
Als (stark vereinfachtes) Beispiel:
Selbst = Erraphex - konstruiertes Ich - materieller Körper - Welt bzw. Kosmos = Gesamtbewusstsein

Entspricht das Deiner Definition? Die drei anderen Definitionen wären dann eine Folge daraus.

:bow:

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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gowiththeflo hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:Das Selbst kommt zum Vorschein wenn die Wahrnehmung absolut wird und die bekannte Welt aufhört zu existieren.

Das Selbst ist das was bleibt wenn alles andere verschwindet.
Als (stark vereinfachtes) Beispiel:
Selbst = Erraphex - konstruiertes Ich - materieller Körper - Welt bzw. Kosmos = Gesamtbewusstsein

Entspricht das Deiner Definition? Die drei anderen Definitionen wären dann eine Folge daraus.
Weiss ich nicht. ;)

Unterscheiden sich Erraphex und das konstruierte Ich? Was ist der Unterschied?

Und was ist Gesamtbewusstsein und der Unterschied zu Bewusstsein?
happiness is the absence of resistance

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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@gowiththeflow

Auch der physische Körper ist imho ein im Wechselspiel befindlicher Ausdruck des wahren Selbst, weniger des Egos. Ich persönlich habe erst im Rahmen der Psychonautik überhaupt eine Beziehung zu ihm aufgebaut.

Mir ist er nicht unwichtig, und ich halte mitlerweile wenig davon, ausschließlich die geistige, ätherische Welt für das höchste Maß der Dinge zu halten...und das habich lange getan. Fürmich besteht da mitlerweile ein unmittelbarer Zusammenhang.

Gruß
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: nicht denken oder nicht-denken?

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gowiththeflo hat geschrieben:Andererseits fühlte ich mich leer und bedeutungslos, weil da eben nichts ist. Das nagte am Selbstwertgefühl, weil: Was bin ich, wenn ich nichts bin?
Setzt man das Nichts mit der Unendlichkeit so ändert sich der Blickwinkel doch gleich ins Positive. Man ist die Unendlichkeit; ein jeder von uns. Das ist doch eine feine Sache. Man kann daraus zum Beispiel ableiten, dass man nie glauben sollte sich SELBST bis ins letzte zu kennen. Da kommt immer noch mehr. So entstehen immer neue Entwicklungsmöglichkeiten und man endeckt an sich sets ungeahnte neue Fähigkeiten.
Dr.Schuh hat geschrieben:Auch der physische Körper ist imho ein im Wechselspiel befindlicher Ausdruck des wahren Selbst, weniger des Egos. Ich persönlich habe erst im Rahmen der Psychonautik überhaupt eine Beziehung zu ihm aufgebaut.
Das war bei mir ebenso. Vielleicht sogar die wertvollste Erkenntnis kraft Psychedelika, die ich bislang sammeln durfte, vor allem, was die Integration in das sonstige Leben anbelangt.


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