In Gedanken verloren

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Hallo Community,

ich werde euch mal meine Situation schildern so gut ich es kann, ich blick nämlich selbst nicht mehr durch..

(Eigentlich) bin ich sehr zufrieden wie alles so ist -> Ich versuche seit diesem Jahr mein Abitur nachzuholen, treibe Sport, habe gute Freunde, eine liebeswerte Freundin und finde gerade zu meiner Familie wieder zurück.

Aber irgendwie hab ich das Gefühl in mir hat sich ein Angstzustand gefestigt den ich nicht zu überwinden weiß.

Das zeigt sich mir wenn ich mit Leuten zu tun habe die mir nicht vertraut sind, bzw dennen ich mich nicht öffnen kann oder will; Ich bin nervös, kann mich nicht konzentrieren, schweife die ganze zeit in irgendwelche negativen Gedanken und Gefühle ab. Ich komm mir überall fehl am platz vor selbst bei meinen Freunden. Am liebsten würde ich mich im Boden versenken. Ich geh mir schon selber auf den Sack, denn ich denk mir eigentlich ist doch alles gut, was ist dein problem??? Nur das ist es eben nicht.

Ich bin auch definitiv sehr sensibel was meine Umwelt betrifft, allerdings halt nur auf die Sachen bezogen dennen ich priorität zuschreibe.

Was ich auch merke ist das mein Realitätsbild sehr verschoben ist, bzw. alles was schief läuft ich mir zuschreibe (das sind selbst kleinste unwichtige Dinge). Ich nehme auch nur noch negative Dinge wahr. Den ganzen positiven, die es ja eigentlich gibt, kann ich keine Freude mehr abgewinnen.

Dennoch bin ich sehr dankbar für die ganze Liebe die ich gerade bekomme von meiner Freundin, Familie und Freunden.
Aber auch dies betrachte ich wieder mit gemischten Gefühlen denn ich habe das Gefühl das ich allen zu lasten falle und das will ich unter keinen umständen..

naja zusammenfassend, ich bin :spinnst:

Re: In Gedanken verloren

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Beantworte dir mal selbst, wie viele Drogen du konsumierst und wie sehr sie Bestandteil deines Lebens sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, das die sozialen Fähigkeiten mit der Regelmäßigkeit des Konsums stark abnehmen. Das normalisiert sich aber zunehmend nach einigen Tagen.
Das, was du beschreibst, klingt nicht verrückt, irre oder krank, sondern vollkommen normal. Schaut man sich um, erkennt man wie abstrakt die Persönlichkeit vieler Menschen verstrickt ist. Blickt man etwas tiefer, erblickt man die Normalität hinter deren Verhalten. Krank ist, was sich krank anfühlt. Wenn du das Gefühl hast, krank zu sein, hast du zwei Möglichkeiten: du änderst deine Wahrnehmung und synchronisierst sie mit deiner Person oder du versuchst zu verstehen, was in dir zu einer Veränderung geführt hat. Da du dir der Ursache nicht im Klaren zu sein scheinst, macht es Sinn, die dir lieb gewonnenen Dinge genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn da versucht man am ehesten und schnellsten drüber hinweg zu sehen. Und damit meine ich nicht nur - aber auch - die uns am Herzen liegenden Substanzen.

Ansonsten: du interessierst dich für Meditation - dann tue es...
Denke nicht darüber nach, sondern praktiziere. Für die ersten Übungen reicht es oft aus, dich einfach hinzusetzen und nichts zu tun. Du brauchst dir kein Programm ausdenken, an das du dich die nächsten Monate halten musst. Sondern versuche einmal nur zu sein, ganz für dich, introspektiv, versunken, befreit.

Alles Gute. :bow:
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: In Gedanken verloren

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hallo jase

happ auch hin und wieder mal soähnliche phasen... vorn paar tagen... hatte mir wohl zuviel
news reingezogen, nur gemeckert & mich mit allem & jedem rumgeärgert. irgendwann merkte ich
das des wohl garnich so jut für mich is & hab dann endlich einfach mal abgeschalten.

kann mich yage nur anschliessen... mir hilft in solchen lagen auch einfach mal ne vorzugsweise,
freifliessende musik aufzulegen und quasi mit mir selbst wieder kontakt aufzunehmen..

mir persönlich hilft da besonders das innerliche/wie veräußerlichte..
ich nenns mal "zum GEIST/SELBST reden", besser noch zu SINGEN... leider weiss ich nicht
wie ichs sowas schriftlich ausdrücken soll. man kann sich da quasi regelrecht heraussingen.

aber schon das bewusst-werden/machen, dass es nur in meinem kopp/bw is... also meine verfassung,
nicht die der welt usw, dass ist meist schon der 1. schritt zu ner veränderung. dann fällt mir das loslassen leichter und ich
kann in tiefere fühlung zu mir selbst und dem was mir kraft gibt gehen & das geht für mich halt ganz gut durch Singen,..
weniger Worte, sondern eher, manche würden sagen "primitive" "vocalisierungen". ist mir auf trip ein gutes mittel zur navigation von bw-zuständen geworden, so auch im täglichen leben.

kein rezept, versteht sich.

vllt gibt dir ja auch ohn's "kontroll-locker-fred" eine anregung ?!

m8s jut :)

Re: In Gedanken verloren

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Yagé hat geschrieben:Beantworte dir mal selbst, wie viele Drogen du konsumierst und wie sehr sie Bestandteil deines Lebens sind.
Yage ... ich möchte dich darauf hinweisen, dass jase kein wort daüber verliert, ob er psychoaktive substanzen konsumiert. Soweit ich informiert bin tut er das nicht. :)

Jase ... nach dem Gespräch neulich ist mir noch ein Spruch in den Sinn gekommen den ich dir mit auf den Weg geben mag. Nicht das du ihn nicht schon kennen würdest aber er passt so zu dem besprochenen: "There is no progress without struggle" (Vinnie Paz quoting some ancient wise man.) :knuddel:

Halt durch. Es kommen wieder bessere Zeiten.


peace


mao
Take pain as a game.

Re: In Gedanken verloren

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Mao hat geschrieben:Halt durch. Es kommen wieder bessere Zeiten.
Solche Phrasen haben für mich oft einen ekligen Beigeschmack ... kratzen so bisi an "verharre still und bleib tapfer & gefasst, der T-Rex kann dich nur sehn, wenn du dich bewegst" ;)
Durch Hoffnung auf eine bessere Zeit ward noch keinem geholfen - sonst hätten manche Religionen doch tatsächlich noch eine Daseinsberechtigung :lol:

"Es liegt an Dir", jase und ebenso, ob du dies als Vorwurf oder Antrieb verstehst ... wähle, entscheide dich.
My bubble -- my rules

Re: In Gedanken verloren

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Dankeschön für eure Antworten erstmal,

ich sehe meine Situation als Neubeginn, ich meine ich bin bis jetzt durch die Welt gestapft als wenn ich der perfekte Mensch wär (oder es sein wollte).

Ich muss mir denk ich selber eingestehen, das ich nicht das alles bin was ich gerne sein würde und meine Selbstliebe entwickeln

Mein Problem besteht eigentlich hauptsächlich in der Nichtfähigkeit des kommunizierens mit meinen Mitmenschen..
Das zereisst mich zurzeit richtig, und nun gut ja, es kommt einfach Dicke zurzeit.

Nichts desto trotz versuche ich unter den gegebenen Umständen zu wachsen und sie so zu akzeptieren wie sie sind.

Falls mir jemand tipps geben kann, um ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln wäre ich dankbar.

Re: In Gedanken verloren

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anima hat geschrieben:Solche Phrasen haben für mich oft einen ekligen Beigeschmack ... kratzen so bisi an "verharre still und bleib tapfer & gefasst, der T-Rex kann dich nur sehn, wenn du dich bewegst" ;)
Durch Hoffnung auf eine bessere Zeit ward noch keinem geholfen - sonst hätten manche Religionen doch tatsächlich noch eine Daseinsberechtigung :lol:
Echt ... mir hat Hoffen schon geholfen. Es muss ja nicht umbedingt heißen, dass man deswegen nichts tut und keine Veränderug zulässst. Die Hoffnung kann der erste Schritt im jetzt sein, dass man wieder die Augen öffent für die unzähligen Möglichkeiten das Sein zu betrachten. Imho natürlich ... ;)

Außerdem gibt es halt diesen Erfahrungswert, dass ich mir während der Misère nicht vorstellen kann dass es je wieder anders werden kann oder gar jemals anders war, doch die Vergangenheit hat mich gelehrt dass dem nie der Fall war. Das es lohnend sein kann nicht zu glauben, die gegenwärtige innere u. äußere Lage sei aussichtslos wollte ich damit rüberbringen. Wahrscheinlich haben wir unter Hoffen was unterschiedl. verstanden anima. :)
Du bist genug.
+: Du bist Alles und dass schließt auch dein menschliches Ego mitein. :keule: :sabber: :angst:


peace


mao
Take pain as a game.

Re: In Gedanken verloren

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Mao hat geschrieben:Wahrscheinlich haben wir unter Hoffen was unterschiedl. verstanden anima. :)
Mag sein. Auf jeden Fall haben wir hier differente Hoffnungsbegriffe dargestellt und damit - das war unter anderem meine Intention - aufgezeigt, dass nichts absolut ist ... was du ja gerade sehr schön beschrieben hast, vonwegen "wenn man drin steckt, glaubt man nicht mehr raus zu kommen" usw. ... und desweiteren ist es für die wenigsten Leute eine sinnvolle Beschäftigung, sich als minderwertig (im Vergleich zu xy oder ganz generell) zu begreifen - was natürlich noch weniger willentlich tun.

Du bist ein Mensch und wenn du nicht gerade den lieben langen Tag mordend und brandschatzend durch die Gegend ziehst, gibt es kaum einen Grund anzunehmen, dass etwas mit dir nicht stimmt, auch wenn dich Selbstzweifel zerfressen oder Schatten manchmal ein seltsames Eigenleben entwickeln und dir von ihrer verstorbenen Großmutter erzählen ;) ... wir sind nunmal seltsam, komisch, merkwürdig, mal so und mal so und vor allem, alle - jeder einzelne von uns - sind wir eigen ... eigentlich ganz normal z.B. :)
My bubble -- my rules

Re: In Gedanken verloren

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Mao hat geschrieben:Yage ... ich möchte dich darauf hinweisen, dass jase kein wort daüber verliert, ob er psychoaktive substanzen konsumiert. Soweit ich informiert bin tut er das nicht.
Dann habe ich mich wohl geirrt. Ich hatte in Erinnerung, er würde regelmäßig konsumieren; möchte aber jetzt auch nicht weiter danach suchen. :nixplan:

@ jase
Sichtwort Drogen: ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass sich die von dir dargestellten Symptome durch häufigen, andauernden Konsum einstellen. Empathogene, Opioide und auch Cannabis führen bei mir zu eben diesen Zuständen: oftmals irrsinnige Gedankenwelten, abstruse Ideen, Realitätsverfremdung, eine introspektive Wahrnehmung, die ein Desinteresse an normalen Begebenheiten verkündet; und ich habe sehr intensiv beobachten können, auf welche Weise sich der Nachklang des Drogenkonsums manifestiert. Regelmäßiger Konsum von Cannabis hat in der Tat dazu geführt, dass ich allgemein ruhiger wurde, paranoide Züge bekam, mich vom alltäglichen Leben entfernte und lieber in einer schönen Gedankenwelt verharrte.
Und auch wenn ich immer versucht habe, die Verbindung umzuleiten und die Schuld in einer momentanen Phase zu suchen, traf ich am Tag nach der Leichtlebigkeit in eben diese Welten. Das möchte ich keinesfalls auf dich beziehen, jase. Nur sofern du tatsächlich konsumierst, kannst du ja mal darüber nachdenken. Als ich deinen Beitrag gelesen habe, war das nur sehr nahe liegend. :)

Ansonsten wurde das Wichtigste meines Erachtens schon gesagt: jede Veränderung und Entwicklung hat seinen Preis. Und Zeiten der Ängstlichkeit und Depression haben zumeist starke Wachstumsschübe eingeleitet. Man muss sich nur fortwährend selbst vertrauen und mit sich im Reinen sein.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und versichere Dir, dass es für dein Problem eine Lösung gibt (welche du wohl selbst finden musst). Ansonsten toi toi toi!

PS: Mit dem oben geschriebenen möchte ich Drogenkonsum nicht per se schlecht reden. Nur der andauernde Konsum und die Fokussierung auf eben diese Welten kann sehr sehr tückisch sein.
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: In Gedanken verloren

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Das ist nicht so abwägig, ich bin nun 21 und bis zu meinem 20. Lebensjahr habe ich seit ich 14 bin, regelmäßig Gras geraucht.

Im Alter von 16 bis 20 Jahren, täglich Bong geraucht und nichts anderes gemacht als mich mit meinen Freunden zu isolieren (von der Gesellschaft) und zu verurteilen und Hass zu entwickeln, wie denn alle nur ihren Lebensinhalt aufs Arbeiten beschränken können - ohne Frage das dies sehr töricht ist. Dessen bin ich mir bewusst.

Naja ich versuche das vertrauen in das Leben selber zurückzugewinnen, auch das vertrauen in mich selber und mir auch mal selber auf die Schulter zu klopfen..

Ansonsten war es jetzt nun schonmal wieder gut ein bisschen zu schreiben.. Ich will dieses Ventil wieder öfters nutzen.

:herzen: für euch!

Re: In Gedanken verloren

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jase hat geschrieben:Ansonsten war es jetzt nun schonmal wieder gut ein bisschen zu schreiben.. Ich will dieses Ventil wieder öfters nutzen.
Gute Idee, mach das. Dafür ist dieses Forum hier sicher eine gute Anlaufstelle; aber nicht die einzige ... nutze einfach jede Möglichkeit dich wie auch immer mitzuteilen und anderen zu lauschen, ohne währenddessen über dich oder andere zu urteilen. Klingt so einfach, aber is nen hartes Stück Brot, an dem man sein ganzes Leben lang knabbern kann und imo auch soll :2daumen:
jase hat geschrieben:mir auch mal selber auf die Schulter zu klopfen..
Joar ... wird schon nicht zu deinem Schaden sein. Letztlich unterscheiden sich jedoch Verurteilung und Belobigung auf struktureller Ebene - also dergestalt, wie sie methodisch auf den Menschen Einfluss nehmen können - imo kaum. Gut, das eine kann dich dich gut, dass andere schlecht fühlen lassen; des Pudels Kern ist jedoch, dass es eben darum nicht gehen soll (zumindest sollte dies nicht das Ziel sein; sich auf Grund von selbstgerichtetem oder sonstigem Lob gut und auf Grund von Tadel schlecht zu fühlen). Mittelfristig, um ein Gegengewicht zu womöglich übertriebener Abscheu vor sich selbst zu schaffen und sich dadurch auf eine Mitte zuzubewegen, die dann vielleicht ein selbstgerechtes und -genügendes Leben zulässt, kann es aber - wie gesagt - nicht zu deinem Schaden sein ;)
My bubble -- my rules

Re: In Gedanken verloren

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Hört sich nach leichte paranoia an.

Du bist zu kritisch mit den anderen.
Es ist so, dass wenn man überall das negative sieht, vor allem bei anderen menschen, sich das irgendwann umkehrt und man anfängt zu denken (oder es passiert unbewusst), dass die anderen einem genauso sehen. Und man wird zu sehr selbstkritisch, sodass man sich selbst doof findet (oder andere negative eigenschaften) und kein wort rausbekommt, weil es könnte ja sein, dass die anderen einem doof finden oder so... Funktioniert wie ein spiegel...

Mir hat es geholfen, nicht all zu kritisch mit anderen sein. Der versuch hat schon gereicht. Z.b. immer zu bedenken, der andere hat gründe für ein schlechtes verhalten oder, dass man nicht alles wissen kann, es einem immer an erfahrung fehlen wird, etc. So bist du atomatisch nicht so kririsch mit dir selbst und es geht dir besser...

also im grunde das, was du selbst schreibst
Ich muss mir denk ich selber eingestehen, das ich nicht das alles bin was ich gerne sein würde und meine Selbstliebe entwickeln
al sha3b yoreed esqat el nizam

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