Psychoanalyse mit Psycholytika (2. Psycholysesitzung von 15)
Verfasst: 30. August 2010, 21:05
Psychoanalyse mit Psychodysleptika (Psycholysesitzungen)
Einleitung und Besprechung zur 2. von insgesamt 15 Sitzungen
Ich versuche hier, nach über 40 Jahren Abstand, die Hauptgedanken der anschließenden „Besprechung“, das, was ich lernen konnte, mir wieder bewusst zu machen, formulierbar zu machen und darzulegen. Vieles ist mir ja im Laufe meines weiteren Lebens zur „geheilten“ zweiten Natur geworden und mir durchaus gar nicht mehr routinemäßig bewusst!
X meinte zu Beginn, er habe schon damit gerechnet, dass in dieser 2. Sitzung ich verstärkt Widerstand leisten werde, nachdem ich in der 1. Sitzung sofort, nahezu ohne Widerstand, in meine Hauptproblematik [er meinte damit meine „Agressionshemmung“ und alle meine daraus resultierenden „Charakterschwierigkeiten“] „geworfen“ worden sei. Ich sei vom Mescalin geradezu überrascht („überrumpelt“) worden. Er habe damit gerechnet, dass nach diesem Erlebnis ich wohl stärker „auf der Hut sein werde“. Er habe deshalb etwas JB336 beigemischt zum Brechen des Widerstandes von der körperlichen Seite her.
Was gelaufen war:
Es war die vertiefte Fortführung meines Themas: die erste grundlegende Fehlentscheidung des Kleinkindes, nämlich das Hereinnehmen des „Böseseins“ ins „Ich“ und die Verdrängung dieses Vorgangs, und die Verdrängung dessen, dass ich das eigentlich gar nicht wollte. Mein „Duckmäusertum“, gründend auf dieser doppelten Verdrängung und dass das alles unbewusst gehalten werden musste. Daher meine Angst vor Konflikt, Auseinandersetzung, Aggression, die das alles, mein „Bösesein“ (so fürchtete ich - popanzhaft zur eigenen Abschreckung aufgeblasen - auch wieder unbewusst) zum Ausbruch bringen könnte.
X meinte dazu:
Kampfbereitschaft, „Bösesein“, Wütendwerden bis zum Explodieren und bis zur Geringschätzung des eigenen Lebens, seien durchaus auch wertvolle eigene Möglichkeiten, die unter gewissen extremen Lebenssituationen angebracht sein könnten. Einen Unterschied macht es nur, ob diese Möglichkeiten, popanzhaft in ihrer Schrecklichkeit übersteigert aufgeblasen, unbewusst (verdrängt) gehalten würden, oder man sich ihrer als eigene Möglichkeiten bewusst ist, und damit bewusst bei Bedarf auch einsetzen kann. In diesem zweiten Falle verfüge „Ich“ über diese Möglichkeiten und nicht umgekehrt. Werden diese „Schrecklichkeiten“ verdrängt gehalten, bestimmen sie einen (wobei zur Tarnung gerne die entgegengesetzte äußere Erscheinung – „Aggressions- Hemmung“ – aufrechterhalten wird). Die Angst vor der eigenen „Schrecklichkeit“ ist die Kraft und der Schutzwall, die diese Dinge unbewusst halten. (Ich erinnere mich, dass ich als Kind eine Zeitlang ganz fürchterlich gestottert hatte; heute weiß ich, dass das Stottern ein Ausdruck der Agressionsproblematik ist: der Stotterer will etwas sagen, hat aber Angst vor seiner eigenen Aggression und den Gefahren, die damit verbunden sind oder sein können, und will es daher gleichzeitig zurückhalten. Der Ausdruck dieses Konfliktes ist das Stottern, zumindest war es das bei mir.)
Als „Übung“ für „zu hause“ empfahl er mir, diesen „Schrecklichkeiten“ weiter nachzuspüren, phantasiemäßig, im Halbschlaf, und den seelischen Energien, die darin „versteinert“ gebunden liegen, eine Chance zu geben. Ich sollte versuchen, mir selbst diese Schrecklichkeiten zu verzeihen, die Trauer zuzulassen darüber, dass ich mich zu so „Schrecklichem“ (als Kleinkind „gezwungenermaßen“) entschieden hatte, aber auch mir klarzumachen, dass meine damalige Entscheidung damals wohl „notwendig“ war, aber „jetzt“ eben nicht mehr meiner realen Lebenssituation entspricht. „Nimm dich selbst als kleines Kind an die Hand, tröste Dich selbst, zeige dir die Welt wie sie jetzt ist, und lass den Schmerz zu, dass Du dich selbst so zerstümmelt hast (dich zerstümmeln musstest). Mit einer kurzen Formel gesagt: nimm dich selbst an! Hab´ keine Angst vor Deiner Angst, nimm deine Angst liebevoll an die Hand und tu die als richtig erkannten Dinge zusammen MIT deiner Angst, nicht gegen Deine Angst, Du bist auch die Angst, die Angst ist ein Teil von Dir, das Du nicht verwerfen solltest. Du wirst sehen, es geht. Die Formel lautet: Zusammen MIT der Angst die anstehenden Dinge tun, nicht gegen die Angst.“
Heute kann ich sagen: es funktioniert, ich habe immer wieder erfahren, dass die Angst nur dann mich lähmte, wenn ich vor meiner Angst Angst hatte. Akzeptierte ich meine Angst und habe die Dinge MIT der Angst getan (nicht GEGEN sie, oder TROTZDEM), habe ich immer wieder festgestellt: es geht. Ich kann anstehende Dinge zusammen mit meiner Angst, sogar mit panikartiger Angst, tun, sie behindert mich nicht, wenn ich sie „an die Hand nehme“ und wir zusammen die „richtigen“ Dinge tun. Und etwas weiteres geschah: Ich merkte, wie in den „Schrecklichkeiten“, dem Schmerz, der Angst, positive Energien gebunden waren, die, mit immer geübterem Fortschreiten in diesen Übungen, zum Tragen kamen.
Etwas möchte ich jedoch gleich hier loswerden: In jeder Lebenssituation musste (und muss es noch, und es wird bis zum Ende meines Lebens nicht beendet sein) ich erneut mir meine Problematik bewusst machen und bewusst die neue, veränderte Entscheidung treffen. Wenn ich automatisch reagierte, war ich wieder im alten Gleis. Mit den Jahren wird das „Neue“ jedoch langsam neue Praxis und Routine, sodass es nicht mehr so viel „Bewusstmachung“ und damit Anstrengung erfordert.
X war der Meinung, dass Verhaltensänderung bei Erwachsenen nur über den Weg der „Bewusstmachung“ und der bewusst veränderten Entscheidung läuft. Das setzt jedoch auch Bewusstmachung von „Unbewusstem“ und „Verdrängtem“ voraus. Meine Erfahrung ist, dass er recht hatte und hat.
Einleitung und Besprechung zur 2. von insgesamt 15 Sitzungen
Ich versuche hier, nach über 40 Jahren Abstand, die Hauptgedanken der anschließenden „Besprechung“, das, was ich lernen konnte, mir wieder bewusst zu machen, formulierbar zu machen und darzulegen. Vieles ist mir ja im Laufe meines weiteren Lebens zur „geheilten“ zweiten Natur geworden und mir durchaus gar nicht mehr routinemäßig bewusst!
X meinte zu Beginn, er habe schon damit gerechnet, dass in dieser 2. Sitzung ich verstärkt Widerstand leisten werde, nachdem ich in der 1. Sitzung sofort, nahezu ohne Widerstand, in meine Hauptproblematik [er meinte damit meine „Agressionshemmung“ und alle meine daraus resultierenden „Charakterschwierigkeiten“] „geworfen“ worden sei. Ich sei vom Mescalin geradezu überrascht („überrumpelt“) worden. Er habe damit gerechnet, dass nach diesem Erlebnis ich wohl stärker „auf der Hut sein werde“. Er habe deshalb etwas JB336 beigemischt zum Brechen des Widerstandes von der körperlichen Seite her.
Was gelaufen war:
Es war die vertiefte Fortführung meines Themas: die erste grundlegende Fehlentscheidung des Kleinkindes, nämlich das Hereinnehmen des „Böseseins“ ins „Ich“ und die Verdrängung dieses Vorgangs, und die Verdrängung dessen, dass ich das eigentlich gar nicht wollte. Mein „Duckmäusertum“, gründend auf dieser doppelten Verdrängung und dass das alles unbewusst gehalten werden musste. Daher meine Angst vor Konflikt, Auseinandersetzung, Aggression, die das alles, mein „Bösesein“ (so fürchtete ich - popanzhaft zur eigenen Abschreckung aufgeblasen - auch wieder unbewusst) zum Ausbruch bringen könnte.
X meinte dazu:
Kampfbereitschaft, „Bösesein“, Wütendwerden bis zum Explodieren und bis zur Geringschätzung des eigenen Lebens, seien durchaus auch wertvolle eigene Möglichkeiten, die unter gewissen extremen Lebenssituationen angebracht sein könnten. Einen Unterschied macht es nur, ob diese Möglichkeiten, popanzhaft in ihrer Schrecklichkeit übersteigert aufgeblasen, unbewusst (verdrängt) gehalten würden, oder man sich ihrer als eigene Möglichkeiten bewusst ist, und damit bewusst bei Bedarf auch einsetzen kann. In diesem zweiten Falle verfüge „Ich“ über diese Möglichkeiten und nicht umgekehrt. Werden diese „Schrecklichkeiten“ verdrängt gehalten, bestimmen sie einen (wobei zur Tarnung gerne die entgegengesetzte äußere Erscheinung – „Aggressions- Hemmung“ – aufrechterhalten wird). Die Angst vor der eigenen „Schrecklichkeit“ ist die Kraft und der Schutzwall, die diese Dinge unbewusst halten. (Ich erinnere mich, dass ich als Kind eine Zeitlang ganz fürchterlich gestottert hatte; heute weiß ich, dass das Stottern ein Ausdruck der Agressionsproblematik ist: der Stotterer will etwas sagen, hat aber Angst vor seiner eigenen Aggression und den Gefahren, die damit verbunden sind oder sein können, und will es daher gleichzeitig zurückhalten. Der Ausdruck dieses Konfliktes ist das Stottern, zumindest war es das bei mir.)
Als „Übung“ für „zu hause“ empfahl er mir, diesen „Schrecklichkeiten“ weiter nachzuspüren, phantasiemäßig, im Halbschlaf, und den seelischen Energien, die darin „versteinert“ gebunden liegen, eine Chance zu geben. Ich sollte versuchen, mir selbst diese Schrecklichkeiten zu verzeihen, die Trauer zuzulassen darüber, dass ich mich zu so „Schrecklichem“ (als Kleinkind „gezwungenermaßen“) entschieden hatte, aber auch mir klarzumachen, dass meine damalige Entscheidung damals wohl „notwendig“ war, aber „jetzt“ eben nicht mehr meiner realen Lebenssituation entspricht. „Nimm dich selbst als kleines Kind an die Hand, tröste Dich selbst, zeige dir die Welt wie sie jetzt ist, und lass den Schmerz zu, dass Du dich selbst so zerstümmelt hast (dich zerstümmeln musstest). Mit einer kurzen Formel gesagt: nimm dich selbst an! Hab´ keine Angst vor Deiner Angst, nimm deine Angst liebevoll an die Hand und tu die als richtig erkannten Dinge zusammen MIT deiner Angst, nicht gegen Deine Angst, Du bist auch die Angst, die Angst ist ein Teil von Dir, das Du nicht verwerfen solltest. Du wirst sehen, es geht. Die Formel lautet: Zusammen MIT der Angst die anstehenden Dinge tun, nicht gegen die Angst.“
Heute kann ich sagen: es funktioniert, ich habe immer wieder erfahren, dass die Angst nur dann mich lähmte, wenn ich vor meiner Angst Angst hatte. Akzeptierte ich meine Angst und habe die Dinge MIT der Angst getan (nicht GEGEN sie, oder TROTZDEM), habe ich immer wieder festgestellt: es geht. Ich kann anstehende Dinge zusammen mit meiner Angst, sogar mit panikartiger Angst, tun, sie behindert mich nicht, wenn ich sie „an die Hand nehme“ und wir zusammen die „richtigen“ Dinge tun. Und etwas weiteres geschah: Ich merkte, wie in den „Schrecklichkeiten“, dem Schmerz, der Angst, positive Energien gebunden waren, die, mit immer geübterem Fortschreiten in diesen Übungen, zum Tragen kamen.
Etwas möchte ich jedoch gleich hier loswerden: In jeder Lebenssituation musste (und muss es noch, und es wird bis zum Ende meines Lebens nicht beendet sein) ich erneut mir meine Problematik bewusst machen und bewusst die neue, veränderte Entscheidung treffen. Wenn ich automatisch reagierte, war ich wieder im alten Gleis. Mit den Jahren wird das „Neue“ jedoch langsam neue Praxis und Routine, sodass es nicht mehr so viel „Bewusstmachung“ und damit Anstrengung erfordert.
X war der Meinung, dass Verhaltensänderung bei Erwachsenen nur über den Weg der „Bewusstmachung“ und der bewusst veränderten Entscheidung läuft. Das setzt jedoch auch Bewusstmachung von „Unbewusstem“ und „Verdrängtem“ voraus. Meine Erfahrung ist, dass er recht hatte und hat.