pantorise.net

...viele Leute immer schneller denken/reden (je jünger-desto-schneller möchte man meinen?)
...sie die Dinge nur *an-denken* & ehe sie sich versehen, schon beim näxten sind?
...sie während dieses schnell-sprechens, oft einen impuls/input/angebot erhalten - einzuhalten, um geistes-gegenwärtig zu sein?
...sie das angebot im millisekunden-bereich um.deuten/definieren & auf ihren klön übertragen?
...sie dadurch das angebot einfach übergehen können, um... weiterzu-klönen?
...sie deshalb garnicht richtig empfänglich für die vielen kleinen & großen lektionen sind, die sie ständig erhalten?

nein, ich bin davon auch nicht unbetroffen.. ich möchte nur mal konstatieren:

raffiniert..das.

Das Thema Zeit und wie es das menschliche Denken beeinflusst beschäftigt mich auch seit langem. Ich studiere nun wieder und bin in ein straffes strukuriertes Zeitnetz eingewoben. Meine gesamte Art zu denken und wahrzunehmen wird dadurch beeinflusst - wie es mir vorkommt zu Gunsten einer allgemeinen Beschleunigung der Selektion und Verabreitung äußere Reize. Selektion ist dabei gesondert zu nennen weil ich in diesem Modus nicht bewusster/mehr wahrnehme, im Gegenteil.

Mir scheint, dass viele Errungenschaften des menschlichen Verstandes, die eigentlich dazu ersonnen wurden das Leben zu erleichtern ( Computer- Informationions- Kommunikationstechnologie, Arbeitsteilung nach zeitlicher Partitionierung und Rationalisierung ) eine Art Rückkoppelungseffekt auf das kollektive menschliche Wachbewusstsein bewirkt haben, der die energetische "Struktur" unserer Denk- und Wahrnunmungsprozesse und unserer Gefühle und Körperemfindungen an die Technologie angleicht. (Wobei das natürlich eine aus der Gegenwart geäußerte Vermutung ist. Um die Veränderung wirklich zu dokumentieren müsste man lange genug gelebt haben und dann würde man wahrscheinlich sagen: Früher wa eh alles besser. ) Das Ding ist auch das die schiere Mege an Informationen zB im WWW so gigantisch ist, dass man ein schnell funktionierendes Filterprinzip benötigt um sich überhaupt im Dschungel auf der Jagt nach der relevanten Info zurechtzufinden. Solche Aufgaben nehmen einem Google und co dann gerne ab. Im Leben auf der Sraße oder in der Arbeit werden dann für soziale Erkennungsmuster (der passt zu mir / der ist mein" Freund", der mein "Feind") oft ebenfalls nach solchen Prinzipien strukturiert was Schade ist, da wir ja viel mehr können.

Dass Ganze passt auch sehr stark zu dem was Richard Dawkins über die Meme gesagt hat. Man bewegt sich dann in seinem eigenen separierten Makrokosmos. Tritt in Sozialen Onlinenetzwerken immer bestimmten Gruppen bei, achtet darauf, dass einer wie nach Kiffen, Hip Hop, Techno oder Kammermusik aussieht ... Kultur sucks.

Ehrlich gesagt glaube ich nicht dass Zeit wie wir sie - im Normalfall - erleben überhaupt existiert. Unser Verstand braucht immer ein räumliches Modell der Zeit in dass dann unser Bewusstsein eingezwängt wird. Ohne dieses gibt es werder Vergangenheit noch Zukunft. In der Meditation bewegt man sich ja irgendwie - zumindest sind das meine Erfahrungen - zum Nullpunkt der Gedanklichen Bewegung in der Zeit hin und auf einmal nimmt man viel mehr wahr und vor allem: Es ist als hätte man viel mehr Zeit, weil man den Fluss der Zeit nun direkt wahrnimmt besser gesagt selbst der Fluss ist.

Genug bla.


peace

Darin liegt die Faszination der bewussten Wahrnehmung. Im Alltagsbewusstsein sind wir, wie Mao bereits beschreibt, darauf ausgerichtet, zu filtern. Wir werden von einer enormen Menge an Informationen, Eindrücke und Sinnesreize gefordert. Das wir von der Außenwelt unabhängig existieren, ist unsinnig. Unser Gehirn verarbeitet ständig alle Informationen, die auf uns einströmen. Dabei verlieren wir auch die Gabe, Einzelnheiten zu selektieren und in deren Tiefe zu dringen, in uns zu kehren, bewusster zu agieren. Immer mehr läuft auf einen Automatismus hinaus, dem wir gehorchen müssen, um mit der Fülle fertigzuwerden.
Dabei liegt das Schöne nur hinter einem Vorhang, mit dem wir die gesamte Welt bedecken. Sehen wir einmal an ihm vorbei, wird unser Blick geöffnet und unser Bewusstsein empfängnisbereit...
Dann können wir willentlich die Zeit dehnen, können uns mit einzelnen Gedankensträngen beschäftigen und ihnen in die Tiefe folgen, bevor wir wieder ab- und umgelenkt werden. Wir erhalten dadurch die Möglichkeit, mehr zu sehen - und zu bestimmen, was wir sehen, wie wir sehen....
Doch wenn man nie den Anfang macht, lebt man in einem Mechanismus, in einem Computer, der funktioniert, sich selbst betreibt und den Organismus lenkt, wie es ihm beliebt, im Glauben der freie Wille würde bestimmen.

Das bewusste Leben kann sehr kompliziert und nervenaufreibend sein, man beschäftigt sich unter anderem mit Dingen, die vollkommen klar waren; doch erfährt und ersieht dabei vieles, was vom Filter der Wichtigkeit ansonsten verschlungen wird.

So viel zu meinem bla.

Mao hat geschrieben:In der Meditation bewegt man sich ja irgendwie - zumindest sind das meine Erfahrungen - zum Nullpunkt der Gedanklichen Bewegung in der Zeit hin und auf einmal nimmt man viel mehr wahr und vor allem: Es ist als hätte man viel mehr Zeit, weil man den Fluss der Zeit nun direkt wahrnimmt besser gesagt selbst der Fluss ist.

Witzigerweise ist es ja so, dass man umso handlungsunfähiger wird je näher man dem Nullpunkt kommt, dass am Nullpunkt sogar die Wahrnehmung selbst verschwindet. Kehrt man dann jedoch zurück hat man igendwie mehr Bewusstseinskapazität.

Mao hat geschrieben:bin in ein straffes strukuriertes Zeitnetz eingewoben. Meine gesamte Art zu denken und wahrzunehmen wird dadurch beeinflusst - wie es mir vorkommt zu Gunsten einer allgemeinen Beschleunigung der Selektion und Verabreitung äußere Reize. Selektion ist dabei gesondert zu nennen weil ich in diesem Modus nicht bewusster/mehr wahrnehme, im Gegenteil.

Jo, der Mechanismus tritt bei mir auch auf, sobald ich in "straff strukturierte Zeitnetze" gerate. ( gelungener Ausdruck btw. )

Slider hat geschrieben:...sie während dieses schnell-sprechens, oft einen impuls/input/angebot erhalten - einzuhalten, um geistes-gegenwärtig zu sein?
...sie das angebot im millisekunden-bereich um.deuten/definieren & auf ihren klön übertragen?

mhm. Ist ganz interessant selbst solche Angebote zu machen und sie so "stark" zu machen, dass sie nicht unbewusst übergangen werden können.
http://www.youtube.com/watch?v=sthXisIjxT8

Tau-f-risch hat geschrieben:Witzigerweise ist es ja so, dass man umso handlungsunfähiger wird je näher man dem Nullpunkt kommt, dass am Nullpunkt sogar die Wahrnehmung selbst verschwindet. Kehrt man dann jedoch zurück hat man igendwie mehr Bewusstseinskapazität.

Und irgendwie ist man nur am Nullpunkt schnell genug um im Jetzt zu sein. Schon faszinierend das alles.

danke für den input. da wäre sicher noch was zusagen.
zu "seiner zeit".

Taufrisch hat geschrieben:mhm. Ist ganz interessant selbst solche Angebote zu machen und sie so "stark" zu machen,
dass sie nicht unbewusst übergangen werden können.

mit den Angeboten ist das ja sicherlich so eine Sache.
Wenn es ein spontaner Ausdruck des Tao, der Buddha-Natur oder wie auch immer ist, warum nicht,
da braucht es auch keinen der da was stark machen will, es ist einfach stark, weil die kraft
hinter den handlungen&worten steht..

wenns aber nur das "erlauchte ego" des menschen is, was sich da aufplustert a la
"oh leute, seid doch einfach still & sehet: ihr stehet hier mitten auf Odins Acker! was ihr säht,
werdet ihr ernten" usw... halte ich das für bedenklich. Zumal das eh nur von den Leuten so gedeutet
werden würde: "er redet wirr, der alte vom acker" *hehe*

Ich finde die wirklichen Angebote sind viel unmißverständlicher, aber auch subtiler. Das Ding ist ja das man sie
so oder so registriert, ihnen manchmal aber nur kurz, einen moment gewahr wird und sie, statt es als durchgang
zu nutzen, meist gleich zum "klatsch" macht.

ich meine damit nicht, daß man nicht durch gespräche gewisse einsichten vertiefen kann bzw. garnicht "reden" sollte.
Nicht das da wieder Mißverständnisse entstehen.


sich als "verrückten weisen" zu sehen, der angebote macht, darum gehts mir nicht, finde ich. mir geht es
um die angebote des geistes, in anderen Worten die Angebote der Weisheit selbst, die allem immanent ist,
der Unendlichkeit, die uns ständig umgibt, und sie bietet uns diese fenster sozusagen im "zeitlichen".

das kann auch was, auf den ersten blick profanes sein: ein zweig der mir auf den mund klopft, oder ein
dornenstrauch in dem man sich verfängt, weil man, eben noch auf Gottespfaden wandelnd, nun aber schon
wieder über "Weg&Zeit" nachgedacht & besorgt war.., es kann ein Bussard sein, der seinen Jagdruf
erschallen lässt, eine spontane Vision usw..

mE ist es in dieser hinsicht auch mal ganz interessant zwischen den stühlen zu sitzen. also den blick auf
das "zeitlose/ewige" oder "entschleunigte leben" gerichtet zu haben, und gleichzeitig der "zeitlichkeit"/schnelllebigkeit
zu lauschen, beides gleichzeitig wahrzunehmen. hin & wieder kommt man in solche situationen, die können sehr
lehrreich sein.

Slider hat geschrieben:mit den Angeboten ist das ja sicherlich so eine Sache.
Wenn es ein spontaner Ausdruck des Tao, der Buddha-Natur oder wie auch immer ist, warum nicht, [...]
wenns aber nur das "erlauchte ego" des menschen is, was sich da aufplustert a la
"oh leute, seid doch einfach still & sehet: ihr stehet hier mitten auf Odins Acker! was ihr säht,
werdet ihr ernten" usw... halte ich das für bedenklich. Zumal das eh nur von den Leuten so gedeutet
werden würde: "er redet wirr, der alte vom acker" *hehe*

R8
Häufig ist Verwirrung jedoch dass einzig erträgliche Angebot, bzw. die Folge eines noch erträglichen, aber doch nicht zu umgehenden Angebots. Verwirrung, die dann auf den Verwirrer zurückgewirrt wirrd ( Da fällt mir auf wie ähnlich "wird" und "weird" klingen ). Dinge ( Angebote ), die die Bewusstseinskapazität in hohem Maße übersteigen werden vom Wachbewusstsein umgedeutet, in besonders krassen Fällen schlicht ignoriert/gelöscht, was ja auch gut ist.