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Re: Finanzkrise

Verfasst: 8. Januar 2015, 02:12
von gowiththeflo
Von Jeremy Rifkin gibt es auch ein Buch, das mir lesenswert erscheint. http://www.amazon.de/Das-Ende-Arbeit-ih ... 6ES7S4MPY3

Re: Finanzkrise

Verfasst: 12. Januar 2015, 22:33
von FalscherFalscherHase
"Ist das nun eine Verschwoerungstheorie? Ueberhaupt nicht. Der bedarf es gar nicht."

Noch einmal Jebsen. Er scheint ein realistisches Weltbild (im Gegensatz zum (monistischen) idealistischen) zu leben. Macht mir aber nichts aus. Die Themen die er behandelt benoetigen imho in unserem momentanen Entwicklungsstand keine "Spiritualitaet". Soll heissen, dass waere im Falle einer tatsaechlichen globalen Aenderung fuer mich eher die Kirsche auf der Torte.


Re: Finanzkrise

Verfasst: 15. Januar 2015, 14:58
von n19
hups..es geht los..
In einer Mitteilung der Schweizerischen Nationalbank heißt es:

„Die Schweizerische Nationalbank hebt den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro auf. Zugleich senkt sie den Zins für Guthaben auf den Girokonten, die einen bestimmten Freibetrag übersteigen, um 0,5 Prozentpunkte auf −0,75%. Das Zielband für den Dreimonats-Libor verschiebt sie weiter in den negativen Bereich auf –1,25% bis −0,25% von bisher −0,75% bis 0,25%.“
http://de.investing.com/analysis/schwei ... kten-19640

/edit: geiles Chart jetzt..überschwingen und Dämpfung.. vermutlich wurde die Bindung von CHF an EUR nicht aufgegeben, sondern "umgekoppelt" an den Dollar.. seit 12:30 ist es ja wieder unnatürlich stabil :glaskugel:

im Gegensatz zu USD/EUR :D

Re: Finanzkrise

Verfasst: 16. Januar 2015, 11:47
von raterz
wow das scheint ein gewagtes experiment gewesen zu sein - die finanzweltlichen schockwellen lassen sich jetzt noch gar nicht überblicken

Re: Finanzkrise

Verfasst: 16. Januar 2015, 15:39
von n19
http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... -Ruin.html
Der "Schwarze Donnerstag" fordert immer mehr Opfer. Viele Banken, wie etwa die polnische PKO, leiden nach dem heftigen Kursrutsch. Einige Finanzhäuser sind sogar vom Markt verschwunden.
die Auswirkungen der "Währungstrennung" wurden wohl in Kauf genommen, um noch grösseren Schaden durch die Bindung an den Euro zu vermeiden

Re: Finanzkrise

Verfasst: 16. Januar 2015, 22:55
von raterz
ja das war ein gescheitertes experiment der schweizer..

wobei kritische stimmen schon wieder behaupten, dass jedem klugen menschen der ausgang der geschichte von vorne herein bekannt war. also könnte es sogar sein, dass dieser schwarze donnerstag mit absicht herbei geführt wurde. man wird sehen..

Re: Finanzkrise

Verfasst: 22. Januar 2015, 16:03
von n19
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/e ... nleihen-an
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird von März 2015 bis Ende September 2016 monatlich für 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere aus den Euroländern kaufen. Das sagte EZB-Chef Mario Draghi.
https://twitter.com/PawelBiedrzycki/sta ... 64/photo/1

:strubbel: ist viel Kohle. Der Euro ist schon weiter abgesackt, wie geplant. Spannend wird morgen kurz vor Börsenschluss oder Montagmorgen :D

/edit: http://tinyurl.com/qfask8r :popcorn:

Re: Finanzkrise

Verfasst: 23. Januar 2015, 01:10
von n19
Die teuerungs/inflationsrate soll auf 2 prozent steigen... :kotz: gehälter/hartz4 werden sicher nicht erhöht. Dann wärs sinnvoller, die kohle mtl. denn Leuten direkt auszuzahlen

Re: Finanzkrise

Verfasst: 23. Januar 2015, 05:46
von gowiththeflo
Was ist eigentlich der Hintergrund, warum der Euro gerade abkackt? Hab mich schon länger nicht mehr mit diesem weltlichen Scheiß beschäftigt. ^^

Wenn ich vor einem Jahr in Thailand Kohle abgehoben hab, hab ich für durchschnittlich 44,25 THB ~ 1 Euro gezahlt. Jetzt liegt der Wechselkurs bei 37,70 pro ~ 1 Euro. Hab grad mal kalkuliert, wieviel das ausmacht, und das sind beim Maximalbetrag am Geldautomaten in Thailand 30000 Baht - dafür muss man heute rund 120 Euro mehr bezahlen. Ist schon ein Witz - nur aufgrund von Währungsverschiebungen. :spinnst:

Im Prinzip machen Optionen auf einen Kauf/Verkauf von Währungen ja nichts anderes, als den WK zu einem bestimmten Termin abzusichern (gegen Gebühr). Und das ist ja wiederum nicht anderes als das, was die Big Player im großen Stil betreiben. Wenn das dazu dient, um bestimmte Termingeschäfte abzusichern, wäre das ja noch ok - sag ich jetzt mal mit meinem laienhaften Urteilsvermögen. Aber so wie ich das vertanden habe, sind diese Geschäfte ja zum Selbstzeck geworden - "make money" - und darunter leiden die, die auf diesem Parkett nicht mittanzen können - also sogut wie alle -, oder?!

Re: Finanzkrise

Verfasst: 23. Januar 2015, 05:49
von Erraphex
Starker Dollar, Sanktionen gegen Russland, Befürchtungen vor dem Wahlausgang in Griechenland (und dem Austrtt des Landes aus dem Euro), die Abkehr der Schweiz von der Bindung an den Euro... z.B.. ^^

Re: Finanzkrise

Verfasst: 23. Januar 2015, 05:53
von gowiththeflo
Also gerade verstärkt die Tendenz, Euros loszuwerden in Verbindung mit weniger Nachfrage?

Re: Finanzkrise

Verfasst: 23. Januar 2015, 06:08
von Erraphex
Würde denken, ja.

Re: Finanzkrise

Verfasst: 23. Januar 2015, 06:14
von gowiththeflo
Muss die Schweizer Nationalbank jetzt nicht mit Klagen seitens betroffener Investoren rechnen wegen der vielen Verluste, die aus der Aufhebung der Eurobindung resultieren?

Re: Finanzkrise

Verfasst: 23. Januar 2015, 11:12
von n19
die haben sich ja nicht vertraglich an die Franken-Euro-Kopplung gebunden, und auch nie versprochen, dass es dabei bleibt. Als "Währungshüter" agieren die Zentralbanken extrem autonom, sollten sie zumindest.. ein Riesenproblem bekommen jetzt alle, die Kredite in Franken aufgenommen haben und in Franken tilgen. Hundertausende Privatleute in Polen und Ungarn z.B. haben vor -zig Jahren Immobilienkredite in der Schweiz aufgenommen wg. der damals dort niedrigeren Zinsen und können jetzt nicht mehr tilgen. Oder etliche Städte: Essen z.B. ist mit 3,3 Milliarden EUR verschuldet.. davon sind über 400 Mio Kredite in Franken, d.h. der Schuldenstand hat ist in wenigen Minuten um 70 Mio EUR gestiegen. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 85351.html

Gut ist der Eur-Verfall für alle, die Schulden in EUR haben.. also voran alle EU-Staaten die Staatsanleihen ausgegeben haben. Schlecht für die ausländischen Käufer dieser Anleihen. Die Zinsgewinne verlieren sich dann ja in der Inflatsionsrate; die Bereitschaft zukünftig mit z.B. USD niedrig verzinste EUR-Anleihen zu kaufen wird sinken.. damit die Eu-Staaten ihre Staatsanleihen trotzdem zu niedrigen Zinsen verticken können, springt die EZB mit diesen Aufkäufen ein.. das Geld dafür existiert ja wohl kaum sondern wird von der EZB für die Aufkäufe generiert.. dazu reicht ne Überweisung, die müssen nichtmal die Druckmaschinen bemühen. Trotzdem erhöht sich dadurch die "Menge" der Euros.. und deswegen ist jeder einzelne Euro plötzlich weniger wert. Schlecht für alle die was gespart haben (Lebens/Rentenversicherung), gut für alle, die Schulden haben. Erhöhte Inflationsrate bei niedrigen Zinsen ist der Plan.

Um mal ein Gefühl für die Grössenordnungen zu bekommen:

Die Gesamtverschuldung Deutschlands liegt bei knapp 2,2 Billionen EUR
das sind über 26.000 EUR pro Kopf
und über 52.000 EUR pro jeden Erwerbstätigen
http://www.staatsschuldenuhr.de/

Das Vermögen aller Deutschen beträgt ca. 5 Billionen Euro (Bargeld, Konten, Anlagen), knapp 4.5 Billionen Anlangevermögen (Häuser etc.) und knapp 2 Billionen in Form von Bauland.

Die Steuereinnahmen in Deutschland betragen jährlich ca. 640 Mrd., das sind knapp 8.000 pro Kopf.

Wenn die Entschuldung Deutschland ein Ziel ist, kann man sich ja mit diesen Zahlen vorstellen wie das am besten geht.. wenn man die pro-Kopf-Verschuldung den pro-Kopf-Vermögen und den Steuereinahmen pro Kopf gegenüberstellt.. imo gehts nur über eine Umverteilung der Vermögen. Den Leuten ins Sparbuch greifen wäre zu brutal..also bleibt nur der Weg über eine Wertveränderung der gesparten Euros. Das ist alternativlos, meine Damen und Herren! :D

:tee:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 85351.html

/edit: man kann imo auch nicht von Finanzkrise sprechen, was wir seit ein paar Jahren erleben, ist eine viel grössere Krise, oder besser: zunehmendes Chaos. Egal ob im Bereich Finanzen, Klima, Politik oder gesellschaftlich: ehemals halbwegs stabile Zustände bekommen eine Eigendynamik und überraschende Wendungen, die sich aus den Historiendaten nicht herleiten lassen. Mathematisch ist das Chaos, und Chaos entsteht dann (nicht immer, aber es kann), wenn ein System von einem stabilen Zustanden in einen anderen unbekannten stabilen Zustand übergeht, das Chaos als Indikator. Das ist vergleichbar mit einer Kugel, die angschubst wird und über eine mehrfach gewölbte Fläche mit mehreren Mulden kullert. Wie beim Roulette. Oder eine Glasscheibe, die unter zu viel Spannung plötzlich bricht. Das Ergebnis ist absehbar: die Splitter liegen irgendwann alle am Boden, aber wo genau, und welchen Weg sie genommen haben: :glaskugel: :D

Re: Finanzkrise

Verfasst: 23. Januar 2015, 11:29
von raterz
das geld ist ja nicht weg - es hat dann nur jmd. anderer :blacklol:
die umverteilung wird weiter gehen von unten nach oben, so ist das system halt aufgebaut. solange bis es crasht - und dann crasht es gewaltig und global. und dann wird man uns neue lösungsvorschläge präsentieren: noch mehr globalisierung und technokratisierung. vielleicht ist dann auch die demokratie passé. merkel kündigte es ja schon an:
"Wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit. Unsere Werte müssen sich auch im Zeitalter von Globalisierung und Wissensgesellschaft behaupten."
wer denkt, die quatscht das einfach nur so vor sich her, der ist schief gewickelt.

mit dem "peak of everthing" haben wir es sowieso in diesem jahrhundert zu tun. das wird aufjedenfall spannend, weil sich unsere gesellschaft wandeln muss - egal ob die leute das alle nicht wollen, oder nicht.