THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Hey,

Ich habe bisher zweimal THC konsumiert, und beide Erfahrungen waren definitiv stark psychedelisch. Es gibt wohl nicht sehr viele Leute die mit Cannabis wirklich psychedelische Effekte haben.

Mich würden ein paar andere TRs zu dem Thema brennend intressieren, bisher habe ich dazu vor allem in der Datenbank des LdT gestöbert, wirklich vergleichbares mit meinen Erfahrungen hab ich bisher nicht gefunden, zumal dort die Suche meist nur Mischkonsum ausspuckt, was dem ganzen die Vergleichbarkeit nimmt.

Hier dürften ja nun eige regelmäßig TRs lesen, und vielleicht weiß der ein oder andere wo man noch etwas finden könnte.

Ausserdem würde mich sehr intressieren ob hier noch andere Leute THC für sich klar als psychedelische Drogen einstufen würden, welche Erfahrungen liegen hier damit vor?

Gruß
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Man weiss es ja schon, aber auf LSD fühl ich mich immer besser wenn ich das Gras pur rauche.

Wenn ich mit Tabak rauche merk ich auf LSD eben recht schnell dass diese beiden Substanzen zwar schon zusammenpassen, aber pur fühl ich mich besser,higher also geöffneter, mit Tabak halt eher dicht.
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Leary hat geschrieben: Hey,

Ich habe bisher zweimal THC konsumiert, und beide Erfahrungen waren definitiv stark psychedelisch. Es gibt wohl nicht sehr viele Leute die mit Cannabis wirklich psychedelische Effekte haben.
Interessante Frage. Also warum es, anscheinend, nur für eine Minderheit psychedelisch wirkt. Ich habe es früher auch nur zum "abdichten", wie Alkohol, genutzt. Und erst im Laufe der Jahre wurde es zunehmend psychedelischer. Es ging einher mit dem gesteigerten Konsum von psychedelischen Drogen wie der damit vertieften Kenntnis meiner Selbst.
Leary hat geschrieben: Mich würden ein paar andere TRs zu dem Thema brennend intressieren, bisher habe ich dazu vor allem in der Datenbank des LdT gestöbert, wirklich vergleichbares mit meinen Erfahrungen hab ich bisher nicht gefunden, zumal dort die Suche meist nur Mischkonsum ausspuckt, was dem ganzen die Vergleichbarkeit nimmt.
Ja. Wobei ja zum Beispiel der Fakt, dass THC oft Trips "pusht", ein Indiz für sein psychedelisches Potential ist. Und hier muss ich Psychedelicious Recht geben, Tabak nimmt Hanf dieses Potential. Nicht zur Gänze, aber zu einem großen Teil.
Leary hat geschrieben: Hier dürften ja nun eige regelmäßig TRs lesen, und vielleicht weiß der ein oder andere wo man noch etwas finden könnte.
Damit kann ich leider nicht dienen.
Leary hat geschrieben: Ausserdem würde mich sehr intressieren ob hier noch andere Leute THC für sich klar als psychedelische Drogen einstufen würden, welche Erfahrungen liegen hier damit vor?
Für mich ist es inzwischen auch klar psychedelisch. Ah, noch ein Hinweis auf das psychedelische Potential von Hanf ist, dass nicht wenige Menschen mit dieser Substanz Probleme bekommen... Oft wird beschrieben, dass sich die ursprünglich angenehmen Gefühle nicht mehr einstellen und es nur noch als körperlich unangenehm wahrgenommen wird. Für mich ist das eine Art Verkörperung geistiger Probleme... diese Menschen haben Hanf mehr zum abdichten konsumiert und auf Dauer funktioniert genau das beim Hanf (anscheinend) nicht. Was für mich das psychedelische Potential, welches Hanf hat, unterstreicht.
happiness is the absence of resistance

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Bei mir verhält es sich im prinzip gegensätzlich zu Erraphex. Ich habe, als ich angefangen habe zu kiffen mit thc äußerst psychedelische erfahrungen gemacht. Und je länger ich kiffte, bzw jeden tag kiffte, desto weniger psychedelischer wurde die wirkung. Wenn ich jetzt allerdings mal einige tage pause mache, wird die wirkung auch bei mir wieder psychedelischer. Jedoch nur die erste konsumeinheit nach einer pause.
Ich beschreibe mal mein psychedelischstes erlebnis mit thc:

Ich war ca 16-17 jahre alt und hatte gerade eine klassenfahrt nach holland hinter mir. Natürlich kifften wir dort ausgiebig und nahmen auch verschiedene grassorten wieder mit nach hause. Als ich abends zuhause ankam, kiffte ich sofort drei köpfe am stück von der sorte "skunk read hair" und legte mich auf mein bett und machte die augen zu. Wenn ich es heute mit anderen psychedelischen erfahrungen vergleiche, war das eindeutig pilzähnlich. Ich vergaß alles um mich rum und wurde eingesogen in innere welten, CEV's en masse, die musik die ich hörte wurde wie bei deinen (@leary) trips stark visualisiert, verwandelte sich in formen und muster. Allerdings nicht so verzackt, fraktal artig detailiert, sondern eher verwischte, grobe formen. Ich hatte das gefühl durch die musik durchzufliegen, ähnlich einem flug durch den weltraum. Gleichzeitig rasten meine gedanken. Wie von jemand anders gesprochen. Ich konnte nicht mehr aufhören zu denken, aus mir sprudelten die gedanken nur so raus, unkontrollierbar, immer auf sich aufbauend, mit einer anschließenden erkenntnis endent und sich dann weiter verzweigend. Das ganze glitt einer abfahrt, einen berg aus gedanken runter, der immer tiefer ins tal des bewusstseins führte. Die "durch etwas durchfliegende" optik verstärkte dieses gefühl noch. Irgendwan kam ich zu dem kern der gedanken. Die optik blieb stehen. Gleichzeitig sah ich einen planet vor mir. Eine fremdartig aussehende kugel, um die ein ring verlief. Wie beim saturn. Dieser ring drehte sich sehr schnell und er kam mir vor wie ein datenträger. Wie eine CD. Als mir dieser gedanke kam, begannen informationen in form von mustern und bilder aus dem ring herauszukommen. Als sei mein bewusstsein der cd player, der diesen planetenring liest. Die informationen betrafen in irgendeiner weise mich selbst, aber ich merkte zunächst nicht, in wie fern. Irgendwann kam mir die idee, dass es meine gedanken sein könnten und der planet der kern meines Ichs. Das erschreckte mich damals sehr, also machte ich die augen auf und der zauber war vorbei.

Das war für mich damals sehr heftig und eine absolut überweltigende erfahrung. Ähnliche erlebnisse hatte ich später noch, als ich der schule haschkekse aß und dann nach hause flüchten musste, weil der flash zu heavy wurde.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Hi

Auf THC hatte ich bislang in der Natur immer sehr psychedelische Effekte. Mit psychedelisch mein ich jetzt nicht OEVs, es ist das ganze (umgebung) was auf einmal völlig anders rüberkommt.

Hatte mal an einem Tag erst ab 3 Stunde Schulanfang und bin einfach zu einem See in der Gegend gefahren und wollt einfach mal wieder einen Eimer rauchen (hatte davor schon sehr lange gar nichts mehr geraucht) und naja, es war dann doch etwas 'zuviel', aber es war genial...die aufgehende sonne, das godlike Vogelgezwitscher-Konzert, die Wellen auf dem wasser und die Blätter der Bäume - einfach herrlich...

Eigendlich eine schande, dass man soetwas schönes zur alltäglichen berauschung misbraucht (misbrauchen kann/hat)

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Dreamcatcher hat geschrieben: Eigendlich eine schande, dass man soetwas schönes zur alltäglichen berauschung misbraucht (misbrauchen kann/hat)
Ja, wirklich, ich hab nie wirklich intresse an Weed gehabt, weil ich halt nur täglich kiffer kannte. Naja, mag übertrieen sein, aber Leute die mehrmals der Woche Kiffen und nur um sich "abzudichten" wie Erraphex so schön schreibt.

Ist bei mir aber glücklicherweise wirklich so stark psychedelisch, das ich danach erstmal ne Weile garkeine Lust dazu habe.

Gruß
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Leary... ich finde es bewundernswert, wie du mit THC umgehst und wie du es wirklich als EIN psychedelisches Erlebnis für dich wichtig und deutenswert gemacht hast. Das ist die eigentliche Art und Weise, wie ich glaube, dass man vom guten alte Gras viel viel Gewinnbringendes haben kann. Respekt !!!

Ich selber habe leider viel zu früh angefangen zu kiffen, wo ich psychedelisch wahrscheinlich noch nicht mal schreiben konnte geschweige denn einen wirklichen Nutzen von THC sah. Dem folgten dann einige Jahre Dauerdröhnung (siehe oben :joint: ) Eine Zeit die ich nicht missen aber auch niemals wiederholen mag. Mittlerweile rauche ich nur noch Pur ( Da ich keinen Tabak mehr rauche)... vielleicht einmal im Monat... und auch nur dann wenn ich Lust darauf habe und es mir gut geht.

Dabei kann ich es doch eindeutig abgrenzen von den Erfahrungen die man zb mit LSD macht. Es ist nicht so die Tiefe und Depersonalisierung (auch wenn die auch manchmal unfreiwillig aufrtritt :verwirrt: ), die mir hilft, sondern soetwas wie eine "innere Reinigung". Ich denke wenn ich THC konsumiere sehr moralisch, sehr gutmütig, aber auch ängstlich ... so ergeben sich neue Sichtweisen, die mein nüchternes Handeln hinterfragen und relativieren. Das ist der Punkt den ich am Weedy schätze. Es kommt mir oft so vor als wäre Gras die einzige Droge, die es eigentlich uneigeschränkt gut mit dir meint ... mit der du schon sehr wüsten Schabernack betreiben musst, dass sie dich bestraft.

Zum Optischen... CEV's habe ich ab einer gewissen Wirkintensität immer. Wobei diese erstens (normalerweise!) 2D sind, das Frabspektrum geringer ist (grün und gelb am Meisten) und diese auch im Vergleich zu anderen "stärkeren" Psychedelika meist blasser sind, aber sehr sehr angenem :herzen:. Alles hat auserdem einen Comictouch. Was aber immer bei mir gleich ist, ist die Tatsache das die CEV's auf einen mittigen Punkt fixiert sind, dort am intesivsten sind und sich von dort aus kaleidoskopartig ausbreiten und das immer recht gleichmäßig und gleichbleibend, auch wenn die Muster und Bilder wechseln. Das ist bei LSD zb ganz anderst, wo bei mir irgendwo im Blickfeld auf einmal etwas auftauchen kann.

Das war zwar kein TB aber eine kurze Beschreibung wie THC bei mir grob wirkt. Was ich damit nicht kann, was viele können ist: Probleme verdrängen... und da bin ich auch froh drüber!

Peace mao
Take pain as a game.

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Habe gerade nen ziemlich langen Text zum Theme geschrieben und musste dann feststellen, dass ich ihn nicht posten kann :(. Immer wenn ich antworten will kommt "Verbindung unterbrochen". Habe keine Ahnung woran das liegt, aber könnte vielleicht mit der Länge zusammenhängen, deswegen habe ich den Text mal hochgeladen, mit der Bitte das ihn ein Moderator hier reinkopiert, dankeschön :)
Leary hat geschrieben:Hey,

Ich habe bisher zweimal THC konsumiert, und beide Erfahrungen waren definitiv stark psychedelisch. Es gibt wohl nicht sehr viele Leute die mit Cannabis wirklich psychedelische Effekte haben.
Als ich deinen ersten THC-Tripbericht das erste Mal gelesen habe, hab ich gleich die Vermutung gehegt, dass die starken psychedelischen Effekte unter anderem deshalb auftraten, weil du vorher schon vermeintlich "mächtigere" Psychedelika konsumiert hast (LSD und Ketamin? Weiß nicht mehr so genau, was ich rausgelesen hab), THC allerdings noch nie.
Das dürfte ja bei fast allen Konsumenten andersrum sein. Die meisten tasten sich mit THC wohl erstmal an LSD und Konsorten heran, bei denen ist THC dann eher was normales, wohingegen LSD etwas besonderes ist.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass deinem Geist durch die vorangehenden Erfahrungen mit LSD und Ketamin bereits Türen geöffnet wurden, die ihn für das THC viel empfänglicher machten. Bei vielen Erstkonsumenten von THC, die aber auch noch keine anderen Psychedelikas ausprobiert haben - was ja wie gesagt meistens der Fall ist - tritt oft kaum eine Wirkung auf und erst nach einigen Versuchen scheint sich der Körper, bzw. der Geist auf diese neue Erfahrung erst richtig einzulassen, sodass dann auch eine Wirkung auftritt.

Bei dir war es also der Fall, dass dein Geist schon Erfahrung mit psychedelischen Substanzen hatte, keine THC-Toleranz vorhanden war, und es sich ja scheinbar um eine recht hohe Dosis für den Anfang gehandelt hat. Diese Komponenten könnten meiner Meinung nach für diese extreme Wirkung verantwortlich sein, wobei es natürlich gut sein kann, dass da noch ganz andere Dinge mit reingespielt haben.

Was mich mal interessieren würde ist, ob du auch bei anderen Psychedelika eher empfindlich reagierst, wie beim THC, oder ganz anders?


Einen vergleichbaren Bericht wie deinen habe ich bisher jedenfalls auch noch nicht gelesen.

Da ich persönlich noch nie etwas anderes als THC oder Alkohol konsumiert habe, kann ich deine Frage inwieweit THC bei mir psychdelisch wirkt auch nicht so genau beantworten, da ich nicht genau weiß, was genau eine psychedelische Erfahrung ist.

Jedenfalls kommt es mir so vor, als würde THC bei mir auch stärker als beim Otto-Normal-Verbraucher wirken. Das wurde mir das erste mal bewusst, als ich nach etwa 3 jähriger Abstinenz was geraucht habe und eine Art Horrortrip inklusive täuschend echten akustischen und leichten optischen Halluzinationen hatte. Die Wirkung hat mich damals einfach total überrumpelt und Set und Setting waren nicht wirklich gut.
Ich befand mich auf einem Pfadfinderzeltlager, nachts, mitten im Wald. Außer mir und 3 Kollegen (K., C. und P. (mein Bruder)) sollte keiner erfahren, dass wir was rauchen, was sich mir anfangs auch nicht als das große Problem darbot.
Wir sind also etwas abseits gegangen, haben die Sportzigarette geraucht und schon auf dem Rückweg merkte ich, dass das irgendwie zu viel war. K. schien plötzlich einen Meter gewachsen zu sein, als er neben mir daherwankte und ich ihn aus den Augenwinkeln beobachtete. Der Gedanke sich zu den restlichen biertrinkenden Pfadfindern ans Lagerfeuer zu setzen und versuchen nüchtern zu wirken schien schon jetzt nicht mehr umsetzbar zu sein. C. und P. schien es ähnlich zu gehen, also sagten wir zu K. der als Dauerkiffer eine bessere Toleranz hatte und den die Wirkung nicht sehr zu beeinrtächtigen schien, dass wir uns schlafen legen würden.
Auf dem Weg zum Zelt liefen wir Kindern mit Taschenlampen über den Weg, die scheinbar irgendwie Wache hielten. Auf ihre Frage, wo wir herkommen, viel mir nach längerem Überlegen nur ein, dass wir Häcki-Säck spielen waren, was natürlich absolut bescheuert war, aber die Kleinen nahmen mir die Antwort wohl ab.
Bei den Zelten angekommen lies sich erstmal kein Eingang in die Schlafhöhle finden, doch als es dann geschafft war, das Gemach zu betreten wurde es erst richtig orientierungslos. Alles war schwarz, ich hatte keine Ahnung mehr wo ich war, geschweige denn wo mein Schlafsack rumlag. Minutenlang krochen C., P. und ich schweigend wie Blinde die ihren Krükstock suchen auf dem Boden herum, stießen dann und wann mal gegen eine Zeltwand oder die Mittelstange des Zeltes und waren vollkommen überfordert. Immer wieder versuchte ich mich zu konzentrieren und zu beherrschen, gegen die Wirkung des THC anzukämpfen, aber immer wieder wurde schweifte ich mit meinen Gedanken ab. Ich merkte, dass ich nichts mehr dagegen tun konnte, langsam kam Panik in mir auf.
Bisher hatten wir drei noch nichts geredet, weil wir zu sehr mit uns selbst beschäftigt waren, doch dann begannen wir zu kommunizieren. Ich weiß zwar nicht mehr genau über was, aber größtenteils wohl über die eigene Verpeiltheit und wie krass dieser Moment wohl gerade war. Ein richtiges Gespräch kam jedenfalls nicht zu stande, meistens brauchte man ewig für irgendwelche Antworten, mitten im Satz hatte man wieder vergessen, was man sagen wollte, usw. Im Nachhinein gesehen nichts besonderes, aber bis dahin war mir das so noch nicht bekannt. Es kamen sogar schon Gedanken in mir auf, dass ich oder die anderen beiden hängen bleiben würden. C. und P. kamen mir zu diesem Zeitpunkt extrem hilflos vor und ich gab mir die Schuld dafür. Deshalb versuchte ich sie auch die ganze Zeit zu beruhigen, im Stil von "das wird schon wieder", "wir schaffen das" usw. Im Nachhinein gesehen, war ich es wohl, der die meisten Probleme hatte.
Dann geschah das wovor ich mich die ganze Zeit gefürchtet hatte: Die Konfrontation mit einer nüchternen Autoritätsperson. Gruppenleiterin D. kam ins Zelt und wollte scheinbar schlafen, wir waren natürlich immer noch eifrig am rumkrabbeln. Mich überkam furchtbare Panik, und ich klammerte mich nur noch an dem Gedanken fest: "Bloß nichts anmerken lassen". D. hatte ihren Schlafsack schnell gefunden und legte sich hin. Wir wussten nichts anderes zu tun, als nach unseren weiter zu suchen. auf die Frage D's hin, was wir denn da taten versuchte ich ihr das auch zu erklären. Das Wort "Schlafsack" wollte mir aber partout nicht in den Sinn kommen, stattdessen stammelte ich ständig "Schublade" vor mir her.
D. meinte daraufhin auf einmal, sie müsse auf Toilette. Ich war mir sicher, sie hatte etwas gewittert und wollte raus um den anderen davon zu berichten. Mir kam es vor als hetzte sie schnell aus dem Zelt um uns zu entfliehen und stockend berichtete ich den anderen zweien von meinen Vermutungen, die mir aber scheinbar nicht richtig folgen konnten.
Nach Minuten des ängstlichen Nachdenkens wie mit der Situation umzugehen sei (Ich hatte schon meine Eltern vor dem geistigen Auge, wie sie mir vorwarfen, dass ich meinen Bruder in die Drogensucht getrieben hätte), kam D. zurück und lies sich nichts anmerken. Ihre Rückkehr veranlasste uns dazu, weiter nach unseren Schlafsäcken zu suchen, wobei wir D. auch mehrmals überquerten, sie das aber nicht sonderlich schlimm zu finden schien, da sie wohl schon angetrunken war, wie mir später wieder einfiel.
Schließlich entschied ich mich, dass ich niemals meinen Schlafsack finden würde und gab bekannt, dass ich aufs Klo musste. C. und P. willigten sofort ein und meinten auch sie müssten ganz dringend. Irgendwie schaffte ich es meine Schuhe anzuziehen und rauszukommen. C. war das mit den Schuhen nicht ganz gelungen, er stand dann in Socken im nassen Gras rum.
So standen wir also zu dritt nachts auf der Waldlichtung. Überall suchschweinwerferähnliches Taschenlampenlicht der Kinder. Mein Bruder zuckte die ganze Zeit komisch am Körper, ich war mir zu diesem Zeitpunkt schon fast sicher, dass es ihn am schlimmsten erwischt hätte, da er auch kaum mit uns redete. Wir leuchteten uns regelmäßig ins Gesicht, da wir davon kurz wieder "nüchtern" wurden, doch kurz darauf driftete man schon wieder ab.
C. lies dann so ein paar Bemerkungen ab, die mir noch mehr Angst über meine Situation einjagten. Er behauptete, dass ich für alle möglichen Dinge unglaublich lang gebraucht hätte. Beim Suchen nach meinen Schuhen beispielsweise, hätte ich eine Viertelstunde lang mit der Taschenlampe einfach auf einer Stelle hin und her geleuchtet ohne etwas anderes zu tun. Da ich mich überhaupt nicht daran erinnern konnte, wurde mir noch mehr bewusst, dass da mit mir was ganz grundlegendes nicht stimmen würde.
So standen wir also gefühlte 8 Stunden draußen herum (in Wirklichkeit war es wohl nur eine Halbe) und versuchten wieder klarzukommen. Die ganze Zeit wieder abstruse Gesprächsfetzen oder Versuche irgendwie der Wirkung zu entfliehen. Ständig sah ich irgendwelche Schemen in der Dunkelheit, allerdings nur kurz und eher aus den Augenwinkeln.
Schließlich wurde es uns zu kalt und irgendwie schien die Wirkung doch etwas nachzulassen, was uns dazu veranlasste wieder ins Zelt zu gehen. Drinnen schafften wir es mithilfe der Taschenlampe dann auch, unsere Schlafsäcke zu finden.
Als ich im Schlafsack lag, gings mir eigentlich wieder besser, aber ich ahnte nicht, dass das Schlimmste noch kommen würde.
Während ich so rumlag und noch viel zu wach war um einzuschlafen, hörte ich jemanden aufstehen und rausgehen. Irgendwie wusste ich, dass es mein Bruder war, der aufs Klo musste. Einige Zeit geschah wieder nichts, als ich plötzlich von draußen Kinderstimmen hörte, die scheinbar überrascht über jemanden redeten, der schlafend auf dem Boden herumlag. Ein Schock überkam mich, ich war mir sicher, dass mein Bruder sich nach dem Pissen einfach ins Gras gelegt hatte um zu pennen. Ich sah Taschenlampenlicht durch die Zeltwände aufblitzen und vernahm nun die Stimmen von zwei Gruppenleitern, die scheinbar zu den Kindern gestoßen waren und fragten was los sei. Schließlich redeten sie scheinbar mit meinem Bruder, der irgendetwas murmelte. Ich vernahm immer nur Gesprächsfetzen, aber es schien darauf hinaus zu laufen, dass sie bemerkt hatten, dass er gekifft hatte und sie unsere Eltern verständigen wollten. Die Paranoia war bei mir jetzt im vollen Gange. Ich war mir sicher, dass ich Schuld an dem ganzen Spektakel sei, dass ich dafür verantwortlich sei, wenn mein Bruder Stress bekäme. Hatte die ganze Zeit starke Schuldgefühle, aber ich hörte nur weiter zu. Irgendwie entwickelte sich das Gespräch dann dazu, dass mein Bruder sie anflehte nichts zu verraten, da es sein erstes Mal gewesen sei und sie sich darauf einigten, am nächsten Tag nochmal darüber zu reden. Mein Bruder kam kurze Zeit später zurück und legte sich wieder hin. Langsam lies die Wirkung bei mir nach und ich ging später nochmal auf Toilette; danach konnte ich dann endlich schlafen.


Am nächsten Tag sprach ich meinen Bruder darauf an, wie er sich mit denn nun mit den Gruppenleitern wegen der Sache geeinigt hätte. Zu meiner Überraschung hatte er keine Ahnung von was ich redete und gab mir zu verstehen, dass das ganze was ich da mitbekommen habe nicht passiert sei.
Ich war extrem verwirrt und dachte erst daran, das ganze nur geträumt zu haben. Ich war mir aber sicher, die ganze Zeit wach gewesen zu sein, da ich ja danach nochmal auf die Toilette bin, ohne ein aufwachen gespührt zu haben. Entweder war der übergang von Wachsein zum Traum so fließend, dass ich nichts davon gemerkt habe, oder das THC hat mir Wirklich einen Streich gespielt.

Im Nachhinein sah ich das ganze als sehr wertvolle Erfahrung, die mir immer wieder hilft, bei irgendwelchen kleinen Paranoiaanflügen auf THC das ganze unter Kontrolle zu halten. Es hat mir vor allem gezeigt, sich nicht gegen die Wirkung zu wehren und wie wichtig Set und Setting auch bei THC sein können.
Das war jedenfalls die negativ einschneidenste Erfahrung auf THC. Mir sind auch noch andere Ding passiert, die ich vielleicht als leicht psychedelisch einstufen würde, aber dazu vielleicht irgendwann mal mehr. :)

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Käseverzehrer hat geschrieben: Was mich mal interessieren würde ist, ob du auch bei anderen Psychedelika eher empfindlich reagierst, wie beim THC, oder ganz anders?
Mhh, schwer zu sagen, mein Ketamin Trip benötigte 200 mg nasal, wog damals so 95 kilo, heute bräuchte ich vielleicht wegen gewichtabnahme weniger.

UNd bei LSD kann ich es nicht wirklich sagen, schließlich weiß ja niemand genau wieviel auf den jeweiligen Pappen war. Mir wurde halt gesagt es wären durchschnittlich starke pappen, von denen zwei doch recht kräftig wären für den Anfang (was ich ja auch wollte)

Die vermutung klingt recht plausibel, und danke für den TR.

Gruß
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Käseverzehrer hat geschrieben: wobei es natürlich gut sein kann, dass da noch ganz andere Dinge mit reingespielt haben.
Meine Theorie dazu ist momentan, das das was mir auf diesem Trip bewusst werden sollte, so absolut nötig war, das mein bewusstsein diese Droge sofort als chance ergriff mir endlich mal einen Arschtritt zu verpassen ;)

Ins Bild passt da nur Erfharung zwei, auf der sich glücklicherweise der Knoten löste, und ab da, lief der Trip unfassbar positiv...

Der TR folgt irgendwann, dauert aber noch ein bischen
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Ich hab THC immer als psychedelicum angesehen und wollte es auch solches konsumieren. Dann habe ich es sicher 8x gemacht...und immer ist kaum was passiert. Konnte selten unterscheiden ob die Wirkung jetzt Placebo,Nikotin ode reigentliche Graswirkung war.

Nur einmal, da hab ich ca. 0.3g in Strohrum aufgelöst und mir nach ne rNacht einweichen in Joghurt gerührt. Da hatte ich dann eine Wirkung infolge meiner ersten Panikattacke die mehr oder weniger manifestiert die nächsten Wochen mein handeln begleitete. Ach und mein Körper fühlte sich schwer an....ich hatte früher von Abstürzen gehört und dachte "Was ist wenn das so ein Absturz ist?" und der Schock hat das dann ausgelöst denk ich...

Aber vielleicht sind auch wirklich irgendwelche psychischen Prozesse die unbewusst ablaufen und die unangenehmen Gefühle erzeugen. Allerdings krieg ich auch bei zuviel Alk panik und das hat ja wohl garantiert kein psychedelisches Potential......

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Ich kann es aber gut verstehen, mir würde diese Panik auch zu denken geben.

Bei mir war es auch so, das ich im Alltag gerne mal so leicht andere bewusstseinszustände erlebte. Wenn man erkennt wie wunderschön und wie unglaublich die Welt zu jedem Zeitpunkt ist. Das können bei mir anmutige Anblicke wie ein Sternenhimmel oder ein Sonnenuntergang sein, aber auch ganz profane Dinge.

Neulich binn ich z.B. Nachts über eine Brücke gelaufen, auf der Laternen standen. Eigentlich alles ziemlich schäbig. Die Brücke ist recht verrostet, und sie hat den baulichen Charme russischer U-Boote mit dicken Nieten die überall die Teile verbinden, ausserdem lag viel feuchtigkeit in der Luft, alles in allem eine wunderbare kulisse für einen depressiven Film.

Doch ich war fasziniert, musste dort ne ganze Weile stehen bleiben und das ganze begutachten, nicht denkend sah ich mir das ganze an und war einfach nur verwundert wieviel Schönheit in der Situation lag.

Ich habe bei diesen Situationen früher sogar Panik bekommen, immer wieder mischte sich der Gedanken "Scheiße du bist hängengeblieben ein".

Es ist quasi das Bewusstsein das anfängt den Zusta als "richtig oder falsch" zu bewerten. Dieser Knoten hat sich mitlerweile allerdings gelöst und ich binn stets sehr dankbar für diese Momente die ich nicht bewusst herbeiführen kann.

Will sagen, manchmal hat Angst glaube ich nichts mit unbewussten DIngen zu tun. Natürlich spielt das eine große Rolle, habe ich ja durchaus stark erfahren, aber manchmal halte ich die Angst nur für ein Mittel des Ich sich selbst zusammenzureißen. Was ich in diesen Momenten definitiv verantwortlich mache.

Gruß
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: THC - Tripberichte und Erfahrungsaustausch

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Ich habe bei diesen Situationen früher sogar Panik bekommen, immer wieder mischte sich der Gedanken "Scheiße du bist hängengeblieben ein".
Ich denke das könnte mir nicht passieren, weil diese Momente kenne ich auch so. Vorallem Nachtspaziergänge lösen sowas oft aus bei mir. Aber was du sagen wolltest war ja glaub ich, das die Panik durch das bewerten entsteht....

Etwas ist anders als gewohnt...also ist Angst erstmal die Folge. Darum krieg ich auch bei viel Alk die Panik..ich weiss nicht: Kommt gleich die Kotze oder nicht (hab noch nie auf alk gekotzt) ...und die frage "Ist das was geschieht gut oder schlecht?" und die Zweifel darüber....

Vielleicht ist es das Zweifeln....das mangelnde Vertrauen in sich mit fremden Gefühlen und Situationen umzugehen.

Vielleicht können Drogen einen auch lehren, diese Angst zu vermindern. Kiffen werd ich dadurch aber dennoch nicht mehr ;)

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