Seite 1 von 2
Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 26. August 2009, 16:45
von Yagé
Liebe Community,
da ich mittlerweile meine ersten Erfahrungen mit Phenethylaminen - und weitere Erfahrungen mit Tryptaminen - mache, möchte ich mal die grundlegende Frage stellen, worin explizit der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen liegt.
Kann man diese Unterschiedlichkeit überhaupt verallgemeinern und auf die Gruppen beziehen? Oder findet sich der Unterschied ausschließlich in der chemischen Strukturformel?
Ich habe mehrfach gelesen, dass Tryptamine tiefer gehen und Phenethylamine einen eher auf der Oberfläche verweilen lassen. Aber wenn ich mir beispielsweise 2C-E anschaue, scheint diese Behauptung doch bereits wieder verworfen?
Aber was kann man hier abgrenzen?
Ich hoffe jemand kann mir zu dem Thema etwas schreiben. Denn meine Erfahrungen sind noch viel zu gering, um detailliert zwischen beiden Substanzgruppen unterscheiden zu können.
Es grüßt,
Yagé
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 26. August 2009, 21:44
von n19
ein grosser Unterschied ist die Amphetaminähnlichkeit der Phenethylamine und die daraus resultierende länger Wirkungszeit. Einen so kurzen und heftigen Peak wie bei z.B. (5-meo)-DMT ist imo mit Phenethylaminen nicht möglich. Kurzzeitig wirkende Tryptamine sind für mich der ideale Feierabendspass, Phenethylamine eher was fürs Wochenende in Gesellschaft.
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 26. August 2009, 22:05
von raellear
Subjektiv und esoterisch betrachtet: Phens sind synthetischer, Tryptamine hingegen natürlicher. Das merkt man einfach. Kein Mensch dieser Erde würde 2CI als natürliche Substanz akzeptieren. Das ist viel zu seltsam. Phens halten alle irgendwie körperlich wach, auch wenn der Geist irgendwann müde wird. Tryptamine sind da unspezifischer. Phens fühlen sich nicht so gesund an, imho. Tryptamine hingegen organischer, neigen auch nicht so sehr zum Hangover (eher angenehmes positives Nachglühen).
Was die Erfahrung selbst angeht: Phens sind im Schnitt flacher und einfacher, speediger, mdma-artiger. Tryptamine eher emotionaler, spektakulärer, vielleicht schöner. Hedonismusfaktor bei den Phens eindeutig höher. Vor Tryptaminen habe ich irgendwie mehr Respekt. Phens neigen eher zu grober bunter Schredderoptik, Tryptamine hingegen fein, grazil, weniger penetrant und schöner.
(So, nun habe ich wieder mal jemanden die Erfahrung programmiert, aber ist ja für einen guten Zweck :f)
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 27. August 2009, 09:56
von gowiththeflo
raellear hat geschrieben:(So, nun habe ich wieder mal jemanden die Erfahrung programmiert, aber ist ja für einen guten Zweck :f)
Du Böser!
Dennoch würde ich Deine Charakterisierung unterschreiben.
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 27. August 2009, 11:43
von ginkgo
Subjektiv und esoterisch betrachtet: Phens sind synthetischer, Tryptamine hingegen natürlicher. Das merkt man einfach.
Was ist an meskalin unnatürlich?
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 27. August 2009, 12:07
von raellear
Kann ich nicht beurteilen, habe ich noch nicht konsumiert, scheint mir aber etwas atypisch zu sein. Wird ja auch praktisch nicht mit 2C-X/Dox-Substanzen verglichen, die die große Masse der praktisch angewandten psychedellischen PEAs ausmachen.
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 27. August 2009, 12:12
von ginkgo
Ich versteh nur nicht wie etwas "unnätürlich" sein kann, was seit tausenden Jahren in Form einer Pflanze konsumiert wird.
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 27. August 2009, 12:18
von raellear
Habe ich ja auch garnicht behauptet! Wie gesagt, scheint da etwas aus der Reihe zu tanzen.

(Es scheint wohl keine Droge dieser Erde, die natürlich gewachsen ist, über ein synthetisches Feeling zu verfügen. Ergibt ja auch irgendwie Sinn.)
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 27. August 2009, 12:20
von ohn
raeller bezog sich wohl eher auf das gefühl, was phenetylamine im gegensatz zu tryptaminen tendenziell verursachen und nimmt meskalin in dieser hinsicht als ausnahme aus der liste der phenethylamine. Es geht nicht darum, ob die eine oder andere substanz natürlich vorkommt oder synthetisiert werden muss.
Ich habe auch keine erfahrungen mit meskalin, kann diese ansicht aber teilen. LSD fühlt sich für mich völlig "natürlich" an. Will sagen: wie ein schlüssel, der einen schalter umlegt im gehirn. Die eigentliche wirkung fühlt sich dann so an, als sei es eine körper/geist eigene bewusstseinsveränderung und nicht eine drogenwirkung (was auch noch von der tatsache unterstrichen wird, dass das LSD schon wieder aus dem blutkreislauf / gehirn raus ist, wenn es den wirkunshöhepunkt erreicht). 2c-b und konsorten fühlt sich für mich klar nach einer aufgesetzten drogenwirkung an, direkt verursacht von einer von außen zugeführten substanz, deren wirkung aufhört, wenn die droge aus dem körper wieder abgebaut ist. Das ist bei tryptaminen, insbesondere LSD überhaupt nicht so.
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 27. August 2009, 13:28
von ginkgo
Alles klar jetzt, danke
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 27. August 2009, 14:14
von hiob
raellear hat geschrieben:
(Es scheint wohl keine Droge dieser Erde, die natürlich gewachsen ist, über ein synthetisches Feeling zu verfügen. Ergibt ja auch irgendwie Sinn.)
verfügt deiner meinung nach methamphetamin über ein "synthetisches feeling"?
ja?
dann musst du deinen satzt noch mal überdenken:
auch methamphetamin wird nämlich in reinform von mehreren akazienarten synthetisiert und in deren rinde akkumuliert.

Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 27. August 2009, 22:48
von Garamman
hiob hat geschrieben:
auch methamphetamin wird nämlich in reinform von mehreren akazienarten synthetisiert und in deren rinde akkumuliert.

imho meinte der gute shulgin mal das es an ner verunreinigten probe lag, aber wie gesagt bin mir da nicht ganz sicher, muss den link mal suchen..
was die diskussion natürlich vs. synthetisch angeht würd ich mal frei aus einem der anhalter-bücher zitieren
"in einem universum von unendlicher ausdehnung ist es wahrscheinlich das alles irgendwo natürlich vorkommt"
und @topic:
abgesehen von attributen wie der wirkdauer ist der charakter eines psychedelikums immer eine subjektive sache, auf einem Meskalin-Trip habe ich aufgeschrieben "Wenn Pilze erdig sind ist Meskalin wolkig", und mir ist bis heute kein besserer Vergleich eingefallen..
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 28. August 2009, 22:05
von ungelesene_bettlektüre
ohn hat geschrieben:was auch noch von der tatsache unterstrichen wird, dass das LSD schon wieder aus dem blutkreislauf / gehirn raus ist, wenn es den wirkunshöhepunkt erreicht
ich hab' mal wo gelesen, dass sich das mittlerweile als falsch herausgestellt hat. weiss aber leider nimmer, wo...
Garamman hat geschrieben:hiob hat geschrieben:
auch methamphetamin wird nämlich in reinform von mehreren akazienarten synthetisiert und in deren rinde akkumuliert.

imho meinte der gute shulgin mal das es an ner verunreinigten probe lag, aber wie gesagt bin mir da nicht ganz sicher, muss den link mal suchen..
ich hab' auch sowas im hinterkopf.
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 1. September 2009, 12:03
von Mao
Re: Phenethylamine vs. Tryptamine
Verfasst: 24. September 2009, 13:28
von Kykeon
Ich glaube net das man pauschal sagen kann, dass Tryptamine mehr Tiefgang haben als Phenethylamine. Es gibt halt Phenthylamine mit psychedelischer Tiefe. Genausogut gib es Tryptamine, wo die psychedelische Tiefe etwas seichter sein soll. Beispiel sei hier: 5-MEO-DIPT, welches sehr aphrodisierend
wirken soll. Det soll auch weit weniger Tiefgang haben als Meskalin.
Jede psychedelische Substanz hat durch unterschiedliche Aktivierung der Rezeptoren unterschiedliche Wirkungen. Ob Tryptamin oder Phenethylamin.