Die Schattenseite der Medaille
Verfasst: 9. Juni 2009, 11:43
Liebe Community,
ich möchte euch offen eine Frage stellen:
Welche (unangenehmen) Wahrnehmungsveränderungen habt ihr nach, infolge von oder als Begleiterscheinung des Psychedelikagebrauch feststellen können?
Hierbei müssen die eingenommenen Substanzen nicht als treibende Kraft fungieren. Auch psychische Krisen, deren Raum durch Psychedelika geweitet wurden, können hier mit einspielen.
Damit möchte ich lediglich in Erfahrung bringen, ob es ein seltenes Phänomen ist, dass sich unabhängig von der Substanz - doch infolge ihrer Wirkung -, (kurzzeitige) Veränderungen der Wahrnehmung, Gedanken und Gefühle einstellen. Der Nutzen von Psychedelika ist uns hinreichend bekannt. Doch nun möchte ich in aller Offenheit und unverschönt die Schattenseite diskutieren. Das damit Psychedelika mitnichten an Schönheit, Nutzwert und Kraft verlieren, sollte vorausgesetzt werden. Doch seit bitte ehrlich.
Definition:
- einfache Flashbacks:
Eine kurzzeitige Wahrnehmungsveränderung ohne groben Einfluss auf eure Aktivität. Akkustische oder visuelle Täuschungen, Veränderung der Sinneswahrnehmungen, usw. Einfache Flashbacks haben ein eventuell ein Unbehagen, aber niemals eine gröbere Angst zur Folge.
- massive Flashbacks:
Eine massive Wahrnehmungsveränderung mit deutlichen Einfluss auf eure Aktivität. Kennzeichnend für ein solches Flashback ist die Schwierigkeit, unter gewöhnlichen Umständen normal zu wirken. Die Umwelt verändert sich für kurze Zeit mitunter gravierend, dass dabei entstehende Gefühl kann einem leichten und mittleren Trip ähneln. Angst kann, muss aber nicht, eine Folgeerscheinung dieses Flashbacks sein.
- mittelschwerer psychotischer Schub:
Ein psychotischer Schub muss keine direkte Folgeerscheinung des Konsums von Psychedelika sein. Es kann aber ein indirekter Zusammenhang bestehen. Er differenziert sich von einem Flashback durch eine deutliche Störung der Wahrnehmung, eine diese begleitende Angst und eine mögliche Auswirkung auf den Körper (Kältegefühl, Zittern, Schweißausbruch, Kopfschmerzen {keine Migräne + Migräneaura!}). Während Flashbacks sich mitunter neutral oder sogar positiv auswirken können, sind psychotische Schübe zumeist negativer Natur und deuten eine Spaltung des Ichs an.
- schwerer psychotischer Schub (< 48 h):
Eine massive Veränderung der Wahrnehmung. Dazu können viele negative Symptome zählen: ein starkes befremdendes Gefühl, ein gespaltenes Bewusstsein, ein verzerrtes, zwiespältiges Gedankenbild, eine panikhafte Angst, ein Gefühl von großerer Schwere oder unangenehmer Leichtigkeit, akkustische oder visuelle Halluzinationen, eine Veränderung des Geschmacks- und/oder Geruchssinns, Wahnvorstellungen, boshafte Bilder vor geschlossener Augendecke, Verfolgungswahn. Diese Psychose greift in sämtliche Lebensmerkmale ein und lässt sich nach außen hin nur sehr schwer oder überhaupt nicht geheim halten.
- schwere Psychose (> 48 h):
Eine massive Veränderung der Wahrnehmung (siehe oben). Diese überdauert(e) allerdings den Zeitraum von 48 Stunden. Ein uneingeschränktes Leben wird dadurch (zeitweise) unmöglich.
Ich gebe jedem, sofern nötig, zwei Auswahlmöglichkeiten und möchte Flashbacks von psychotischen Schüben trennen. Es kann also durchaus jemand Flashbacks (gehabt) haben und unter psychotische Schüben leiden. Mehr als zwei Auswahlmöglichkeiten erscheint mit unsinnig, da widersprüchlich.
Außerdem möchte ich zeitgleich, neben der Umfrage, eine Diskussion entfachen, die sich mit diesem Thema beschäftigt. Spekulationen über Ursachen, Erscheinungen, Lösungen können sich entwickeln, außerdem trifft man vielleicht auf einige Symptome, die man an sich selbst beobachtet hat, und in dessen Wunderlichkeit man sich fortan nicht mehr alleine fühlt (bspw. aus dem Nichts auftauchende Lichtblitze).
Ich hoffe auf eine rege Diskussion. Ich werde unabhängig vom Eröffnungsbeitrag später selbst noch meine Erfahrung mitteilen.
Viele Grüße,
Yagé
ich möchte euch offen eine Frage stellen:
Welche (unangenehmen) Wahrnehmungsveränderungen habt ihr nach, infolge von oder als Begleiterscheinung des Psychedelikagebrauch feststellen können?
Hierbei müssen die eingenommenen Substanzen nicht als treibende Kraft fungieren. Auch psychische Krisen, deren Raum durch Psychedelika geweitet wurden, können hier mit einspielen.
Damit möchte ich lediglich in Erfahrung bringen, ob es ein seltenes Phänomen ist, dass sich unabhängig von der Substanz - doch infolge ihrer Wirkung -, (kurzzeitige) Veränderungen der Wahrnehmung, Gedanken und Gefühle einstellen. Der Nutzen von Psychedelika ist uns hinreichend bekannt. Doch nun möchte ich in aller Offenheit und unverschönt die Schattenseite diskutieren. Das damit Psychedelika mitnichten an Schönheit, Nutzwert und Kraft verlieren, sollte vorausgesetzt werden. Doch seit bitte ehrlich.
Definition:
- einfache Flashbacks:
Eine kurzzeitige Wahrnehmungsveränderung ohne groben Einfluss auf eure Aktivität. Akkustische oder visuelle Täuschungen, Veränderung der Sinneswahrnehmungen, usw. Einfache Flashbacks haben ein eventuell ein Unbehagen, aber niemals eine gröbere Angst zur Folge.
- massive Flashbacks:
Eine massive Wahrnehmungsveränderung mit deutlichen Einfluss auf eure Aktivität. Kennzeichnend für ein solches Flashback ist die Schwierigkeit, unter gewöhnlichen Umständen normal zu wirken. Die Umwelt verändert sich für kurze Zeit mitunter gravierend, dass dabei entstehende Gefühl kann einem leichten und mittleren Trip ähneln. Angst kann, muss aber nicht, eine Folgeerscheinung dieses Flashbacks sein.
- mittelschwerer psychotischer Schub:
Ein psychotischer Schub muss keine direkte Folgeerscheinung des Konsums von Psychedelika sein. Es kann aber ein indirekter Zusammenhang bestehen. Er differenziert sich von einem Flashback durch eine deutliche Störung der Wahrnehmung, eine diese begleitende Angst und eine mögliche Auswirkung auf den Körper (Kältegefühl, Zittern, Schweißausbruch, Kopfschmerzen {keine Migräne + Migräneaura!}). Während Flashbacks sich mitunter neutral oder sogar positiv auswirken können, sind psychotische Schübe zumeist negativer Natur und deuten eine Spaltung des Ichs an.
- schwerer psychotischer Schub (< 48 h):
Eine massive Veränderung der Wahrnehmung. Dazu können viele negative Symptome zählen: ein starkes befremdendes Gefühl, ein gespaltenes Bewusstsein, ein verzerrtes, zwiespältiges Gedankenbild, eine panikhafte Angst, ein Gefühl von großerer Schwere oder unangenehmer Leichtigkeit, akkustische oder visuelle Halluzinationen, eine Veränderung des Geschmacks- und/oder Geruchssinns, Wahnvorstellungen, boshafte Bilder vor geschlossener Augendecke, Verfolgungswahn. Diese Psychose greift in sämtliche Lebensmerkmale ein und lässt sich nach außen hin nur sehr schwer oder überhaupt nicht geheim halten.
- schwere Psychose (> 48 h):
Eine massive Veränderung der Wahrnehmung (siehe oben). Diese überdauert(e) allerdings den Zeitraum von 48 Stunden. Ein uneingeschränktes Leben wird dadurch (zeitweise) unmöglich.
Ich gebe jedem, sofern nötig, zwei Auswahlmöglichkeiten und möchte Flashbacks von psychotischen Schüben trennen. Es kann also durchaus jemand Flashbacks (gehabt) haben und unter psychotische Schüben leiden. Mehr als zwei Auswahlmöglichkeiten erscheint mit unsinnig, da widersprüchlich.
Außerdem möchte ich zeitgleich, neben der Umfrage, eine Diskussion entfachen, die sich mit diesem Thema beschäftigt. Spekulationen über Ursachen, Erscheinungen, Lösungen können sich entwickeln, außerdem trifft man vielleicht auf einige Symptome, die man an sich selbst beobachtet hat, und in dessen Wunderlichkeit man sich fortan nicht mehr alleine fühlt (bspw. aus dem Nichts auftauchende Lichtblitze).
Ich hoffe auf eine rege Diskussion. Ich werde unabhängig vom Eröffnungsbeitrag später selbst noch meine Erfahrung mitteilen.
Viele Grüße,
Yagé