Re: Fliegenpilze

406
Der Kobold

In einem Häuschen, sozusagen -
(Den ersten Stock bewohnt der Magen)
In einem Häuschen war's nicht richtig.
Darinnen spukt und tobte tüchtig
Ein Kobold wie ein wildes Bübchen
Vom Keller bis zum Oberstübchen.
Fürwahr, es war ein bös Getös.
Der Hausherr wird zuletzt nervös,
Und als ein desperater Mann
Steckt er kurzweg sein Häuschen an
Und baut ein Haus sich anderswo
Und meint, da ging es ihm nicht so.
Allein, da sieht er sich betrogen.
Der Kobold ist mit umgezogen
Und macht Spektakel und Rumor
Viel ärger noch, als wie zuvor.
Ha, rief der Mann, wer bist du, sprich!
Der Kobold lacht: Ich bin dein Ich.

von wilhelm busch

(anmerkung von mollech: rabe=kobold=ich)

selbst-erkenntnis...ersten grades, sozusagen:

aussöhnung mit dem raben.

:lol:




übrigens...

im mithraskult wurde der "eingeweihte ersten grades" (von sieben...) bezeichnet als...:

"corax"

(lat: der rabe)



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dios ha muerto

Re: Fliegenpilze

409
zur noch einmal zur allgemeinen orientierung:

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worum es hier eigentlich geht...sometime

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in diesem thread...sometime

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in moby's clip...sometime

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um honig...sometime

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um den nektar der götter...sometime

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um ambrosia....sometime

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um soma...sometime

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um narrenschwämme...sometime

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um NICHTS...sometime

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:freak:
dios ha muerto

Re: Fliegenpilze

410
ETIDORHPA
or
THE END OF EARTH.

THE STRANGE HISTORY OF A MYSTERIOUS BEING
and
The Account of a Remarkable Journey


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In these fungus bowls we foment the extract of life. The precious cordial is as a union of the quintessential spirits of joy, peace, tranquillity, happiness, and delight. Could man abstract from ecstasy the thing that underlies the sense that gives that word a meaning, his product would not approach the power of the potent liquids in these vessels."

"Of what are they composed?" I asked. "Of derivatives of the rarest species of the fungus family," he answered. "They are made by formulae that are the result of thousands of years of experimentation. Come, let us not delay longer the hour of bliss."

Taking me by the hand, my graceful comrade led me to the nearest bowl. Then on closer view I perceived that its contents were of a deep green color, and in active commotion, and although no vapor was apparent, a delightful sensation impressed my faculties. I am not sure that I inhaled at all,—the feeling was one of penetration, of subtile, magic absorption. My companion took a tiny shell which he dipped into the strange cauldron. Holding the tiny cup before me, he spoke the one word, " Drink."

Ready to acquiesce, forgetful of the warning I had received, I grasped the cup, and raised it to my lips, and as I did so chanced to glance at my tempter's face, and saw not the supposed friend I had formerly observed, but, as through a mask fair in outline, the countenance of an exulting demon, regarding me wnth a sardonic grin. In an instant he had changed from man to devil. I dashed the cup upon the rock. "No; I will not drink,"
I shouted.

Instanth- the cavern rung with cries of rage. A thousand voices joined as by accord, and simultaneously the throng of fragments of men began to revolve again. The mysterious spiral seemed to unwind, but I could not catch the method of its movement. The motion was like that of an uncoiling serpent bisected lengthwise, the two halves of the body seeming to slide against each other. Gradually that part of the cavern near the stone on which I stood became clear of its occupants, and at last I perceived that the throng had receded to the outer edge.

AMONG THE DRUNKARDS.

Then the encircling side walls of the amphitheater became visible, and as water sinks into sand, the medley of fragments of humanity disappeared from view. I turned to my companion ; he, too, had vanished. I glanced towards the liquor cauldrons ; the stone was bare. I alone occupied the gigantic hall. No trace remained to tell of the throng that a short time previously had surrounded and mocked me. Desolate, distracted, I threw myself upon the stone, and cursed my miserable self. "Come back," I cried, "come back. I will drink, drink, drink."
:krass:

hat das buch mittlerweile mal jemand gelesen?
scheint ein einzig großer 400seitenlanger trip-bericht zu sein, der zu denken gibt.
übrigens: der olle lovecraft hats auch studiert.

habs leider nur auf englisch gefunden, und kurz reingeschnuppert: liesst sich stellenweise etwas schwierig, aber geht durch.

http://www.archive.org/details/etidorhpaorendof00lloy

ich mach mich dann mal ausführlicher ans werk. :buch:

:wink:

Re: Fliegenpilze

411
der link im letzten post enthält leider nur die 2te edition.
rosenbloom&co hat geschrieben:
Bis zum Jahr 1900 liess Lloyd zehn Auflagen des Buches auf eigene Rechnung drucken, die elfte Auflage von 1901 enthält drei zusätzliche Kapitel, von denen Lloyd vorher annahm, dass sie "zu ungewöhnlich für den Abdruck seien und falsch interpretiert werden könnten". Die Titelseite des Einbandes der 11. Auflage ist mit sieben Blüten in der Art eines siebenarmigen Leuchters geschmückt, die "Blüte" in der Mitte ist ein menschlicher Kopf mit einem "dritten Auge".
muss ich mir wohl doch als hardware-version zulegen.

:heul:
Lloyds Biograph Simons sieht in "Etidorpha" ein "Trip"-Buch, das sich so liest, als sei es von einer zukünftigen Intelligenz diktiert worden. R.G.Wasson legt nahe, das Lloyd seine Inspiration zum Teil auch aus dem heute sehr seltenen Werk "Seven Sisters of Sleep", einem frühen Handbuch halluzinogener Drogen des berühmten englischen Mykologen Mordecai Cubitt Cooke bezogen haben könnte. Michael Horrowitz hält "Etidorpha" für die Schilderung eines intensiven Trips nach dem Konsum psychoaktiv wirksamer Pilze.

----

nochwas für kleine & große pilzfreunde:

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wird mittlerweile für über 100 glocken gehandelt.
:2cents:

Re: Fliegenpilze

412
ahhhh! danke!
hatte den namen vergessen und überlegte die tage gerade wo verdammt noch mal in diesem forum der slider das posting zu dem buch:
EDIDORPHA von LLOYD
abgelegt hatte...kannst wohl gedanken lesen?
:lol:

danke für die "read online" version!!!

leider noch nicht gelesen, aber das englisch scheint nicht so schwierig wie das von poe zb.
werde mich mal ranwagen, so ich den faulen inneren schweinehund überwinden kann...

und...ja....natürlich gehts hier um psychedelische pilzchen (blaue, würde ich mal tippen....) in edidorpha....

es könnte doch nur ein sehr hartnäckiger "filtermechanismus" im zns (oder ordinärer ausgedrückt: ein brett vorm kopf....) verhindern, das zu erkennen, imho.

hier bei lloyd sind die chiffren sehr einfach als solche zu erkennen und zu übersetzen.

diese einfache übersetzbarkeit ist aber nicht immer gegeben...und die sache wird erschwert, wenn besagte "zensur und filtermechanismen im kopfe" zu grossen einfluss nehmen bei der "interpretation" eines werkes (einer mythe, whatever...) durch den rezipienten...
einige leute sind zb. wirklich ÜBERRASCHT, wenn sie erfahren, dass zb. salvador dali ein bekennender "magic mushroom-esser" war...
:lol:
und noch mehr tun sich die leute zb. bei nietzsche schwer zu erkennen...
usw.




soweit mein senf...allgemein zum thema.





im besonderen...beschäftigt mich die chiffre des RABEN zur zeit.

ich habe da etwas sehr wichtiges erkannt in diesem zusammenhang...was sich nur sehr schlecht in worte fassen lässt...
ich kann nur das wort "RABE" als sehr grobe chiffre anführen.
dieser "rabe" begegnete mir des öfteren auf meinen reisen (ob nun auf psilo, dmt oder amanita-soma....)...
ich hatte nur nicht genug "gewahr-sein" diesen "raben" und "was er mir sagen will" klar wahrzunehmen, wenn er mir begegnete in den "other worlds"....
ich hatte ihn schlicht und einfach übersehen und überhört.
aber er klopfte unlängst, auf der grossen amanita-reise, so laut an die türe meines bewusstseins....
seine botschaft (ich denke er ist mein verbündeter, mein krafttier....) muss daher sehr wichtig sein, folgere ich.
ich spreche hier in einem bild.
aber ich will auf etwas WIRKLICHES hinweisen...
:glaskugel:

ich schwöre, alder...
:nick:
dios ha muerto

Re: Fliegenpilze

414
seine botschaft muss daher sehr wichtig sein, folgere ich.
darauf kannste einen lassen, bruder. (ums auch mal ordinär zu sagen).
mit dieser "kraft" kommt WIRKLICHE verantwortung in des menschen leben,
oder aber eine nicht ungefährliche fortbildung der ohnehin schwarzen
künste des durchschnitts-menschen.

darüber & über anderes scheinen sich "viele völker aller kulturen" einig.

dem glücklichen bleibt wohl nur dem "inneren schweinehund"
in sein schwänzelchen zu zwicken.

staune immerwieder, was der RABE&die Krähe, ob mythisch-symbolisch,
oder in fleisch & blut, dem aufmerksamen menschen zeigen/lehren kann.

das innerste geheimnis, dass der "rabe" sozusagen bewahrt, lässt sich nicht
oder nur schwerlich in "worte" fassen, vielleicht können nur rabenleute dies
auf ihre ureigene weise, hörte ich die menschen munkeln.

:denk:

Re: Fliegenpilze

418
englische (pdf) abschriften des nackten textes kursieren im netz....
auch einige scans des buches mit bildern kursieren im netz....

es hat übrigens lange gedauert bis mir zuletzt klar wurde, dass der jung ein soma-esser war.

:lol:

will mir jetzt mal einen überblick über sein werk verschaffen....
damit ich diese behauptung auch solide mit zitat und quellenangabe untermauern kann.

:lol:


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sehr schön zu sehen auf dem letzten bild:

corax,
der rabe,
der schatten eines jeden,
hat sich verwandelt in...
suprise, suprise:
apophis,
der grosse "widersacher" des sonnengottes rrrrrrre/rrrrrra...

apophis....:
der "widersacher", der die sonnenbarke auf seinem rücken und seinen wassern trägt, gleichsam, und so den flug des ra über die himmel erst möglich macht....

:lol:
dios ha muerto

Re: Fliegenpilze

419
offt: ich höre schon den aufschrei der "fachgelehrten"
:lol:

danke für den tipp. werds mir mal nach dem uri vorknöpfen, falls ich was lesbares finde. hab übrigens die ersten paar uri-kapitel durch, und fängt schon sehr interessant an. nebenher english auffrischen & neue vokabeln pauken, netter nebeneffekt des buches...meinem kopp gehts schon so wie dem zwerg da oben.


wenn ich mir werke dieser art betrachte, da überkommt mich regelmäßig der ein oder andere seufzer, ...solch kunstvoll gestaltete werke haben irgendwie etwas besonderes, da macht schmökern gleich 3fach soviel "spass".

/offtopic

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Re: Fliegenpilze

420
offt: ich höre schon den aufschrei der "fachgelehrten"
:lol:
na, rate mal, wer sich da ein ei drauf backt.
^^
danke für den tipp. werds mir mal nach dem uri vorknöpfen, falls ich was lesbares finde.
jungs gedanken kreisten...suprise, suprise...um fragen, die auch in psychedelischen zirkeln immer wieder thema sind...die archetypen, die syncronizitäten, das ich, das selbst, die träume, die mythen, die integration der schatten, usw.

kleine lesprobe?

bitteschön:

Das Bewußtsein bewegt sich in engen Schranken, eingespannt 
in eine kurze Zeitstrecke zwischen Anfang und Ende, die erst 
noch etwa um ein Drittel durch periodischen Schlaf verkürzt 
wird. Das Leben des Körpers dauert etwas länger, es fängt stets 
früher an und hört sehr oft später auf als das Bewußtsein. An- 
fang und Ende sind die unvermeidlichen Aspekte aller Vorgän- 
ge. Jedoch bei näherem Zusehen fällt es ungeheuer schwer an- 
zugeben, wo etwas anfängt und wo etwas aufhört, denn die Er- 
eignisse und Vorgänge, die Anfänge und Beendigungen bilden 
genau genommen ein nirgends teilbares Kontinuum. Wir teilen 
Vorgänge ab zum Zwecke der Unterscheidung und des Erken- 
nens, im Grunde dabei wissend, daß jede Trennung arbiträr und 
konventionell ist. In das Kontinuum des Weltvorganges greifen 
wir damit nicht ein, denn "Anfang" und "Ende" sind in allerer- 
ster Linie Notwendigkeiten unseres bewußten Erkenntnispro- 
zesses. Wohl können wir mit hinlänglicher Sicherheit feststellen, 
daß ein individuelles Bewußtsein in bezug auf auf uns selber zum 
Ende gekommen ist. Ob aber damit auch die Kontinuität des 
psychischen Vorganges unterbrochen ist, bleibt zweifelhaft, 
den die Gehirnverhaftung der Psyche ist heutzutage mit weit 
geringerer Sicherheit zu behaupten als noch vor fünfzig Jahren. 
Vorerst muß die Psychologie noch gewisse parapsychologische  
Tatsachen verdauen, womit sie aber noch nicht einmal angefangen 
hat. Es scheinen nämlich der uns unbewußten Psyche Eigenschaften 
zuzukommen, welche ein ganz merkwürdiges Licht auf deren Ver- 
hältnis zu Raum und Zeit werfen. Ich meine damit die räumlichen 
und zeitlichen telepathischen Phänomene, die bekanntlich viel 
leichter zu ignorieren als zu erklären sind. Die Wissenschaft hat 
sich´s bis jetzt, bis auf wenige rühmliche Ausnahmen, in dieser 
Hinsicht sehr bequem gemacht. Ich muß aber gestehe, daß mir 
die sogenannten telepathischen Fähigkeiten der Psyche erhebliches 
Kopfzerbrechen verursacht haben, denn mit dem Schlagwort "Te- 
lepathie" ist noch längstens nichts erklärt. Die raumzeitliche Be- 
wußtseinsbeschränkung ist eine dermaßen überwältigende Tatsa- 
che, daß jede Durchbrechung dieser fundamentalen Wahrheit ei- 
gentlich ein Ereignis von höchster theoretischer Bedeutung ist, 
denn es wäre damit erwiesen, daß die Raumzeitbeschränkung eine 
aufhebbare Bestimmung ist. Die aufhebende Bedingung wäre die 
Psyche, welcher also die Raumzeitlichkeit höchstens als relative, 
das heißt bedingte Eigenschaft anhaften würde. Gegebenenfalls 
aber könnte sie die Schranke der Raumzeitlichkeit auch durchbre- 
chen, und zwar notwendigerweise vermöge einer ihr wesentlichen 
Eigenschaft relativer Raum- und Zeitlosigkeit. Diese, wie es mir 
scheint, sehr naheliegende Möglichkeit ist von so unabsehbarer 
Tragweite, daß sie den forschenden Geist zu größter Anstrengung 
anspornen sollte. Unsere gegenwärtige Bewußtseinsentwicklung 
ist aber dermaßen rückständig (Ausnahmen bestätigen die Regel !), 
daß es noch allgemein an wissenschaftlichem und denkerischem 
Rüstzeug fehlt, um die Tatsachen der Telepathie in ihrer Bedeu- 
tung für das Wesen der Psyche genügend auszuwerten. Ich habe 
auf diese Gruppe von Erscheinungen bloß hingewiesen, um anzu- 
deuten, daß die Gehirnverhaftung der Psyche, daß heißt ihre 
Raumzeitbeschränkung, doch nicht so selbstverständlich und un- 
umstößlich ist, wie man bisher glaubte annehmen zu dürfen. 
Wer auch nur über einige Kenntnisse des bereits vorhandenen 
und genügend gesicherten parapsychologischen Beweismaterials 
verfügt, weiß, daß im besonderen die sogenannten telepathischen 
Erscheinungen unzweifelhafte Tatsachen sind. Eine objektive 
Sichtung und Kritik der vorhandenen Beobachtungen muß fest- 
stellen, daß sich Wahrnehmungen ereignen, die teils so vor sich 
gehen, als ob es keinen Raum, teils so, als ob es keine Zeit gäbe. 
Daraus läßt sich natürlich kein metaphysischer Schluß ableiten, 
daß es infolgedessen im An-sich der Dinge weder Raum noch Zeit 
gäbe, und daß daher der menschliche Geist in die Raumzeitkatego- 
rie wie in eine nebelhafte Illusion eingesponnen wäre. Vielmehr 
sind Raum und Zeit nicht nur unmittelbarste, naivste Gewißheit, 
sondern auch empirische Anschaulichkeit, indem alles und jedes 
Wahrnehmbare so geschieht, als ob es in Raum und Zeit sich 
ereignete. Angesichts dieser überwältigenden Gewißheit ist es be- 
greiflich, daß der Verstand die größte Mühe hat, die Eigenart des 
telepathischen Phänomens gelten zu lassen. Wer aber den Tatsa- 
chen Gerechtigkeit widerfahren läßt, der kann nicht umhin zuzu- 
geben, daß die anscheinende Raumzeitlosigkeit deren eigentlich- 
stes Wesen ausmacht. Schließlich sind naive Anschauung und un- 
mittelbare Gewißheit streng genommen nur Beweistümer für ein 
psychologisches Apriori der Anschauungsform, welche schlech- 
terdings keine andere Form zuläßt. Daß unser Anschauungsver- 
mögen ganz und gar außerstande ist, sich eine raumzeitlose Seins- 
form zu imaginieren, beweist letzten Endes ja keineswegs, daß eine 
solche an sich unmöglich sei. Und ebensowenig daher, wie man 
aus der Eigenschaft einer anscheinenden Raumzeitlosigkeit auf die 
Tatsache der raumzeitlosen Seinsform einen absoluten Schluß zie- 
hen darf, ist es erlaubt, aus der anscheinenden Raumzeitqualität 
der Wahrnehmung zu schließen, daß es keine raumzeitlose Seins- 
form geben könne. Der Zweifel aber an der absoluten Gültigkeit 
der Raumzeitanschauung ist nicht nur erlaubt, sondern in Anbe- 
tracht der derzeit vorhandenen Erfahrung sogar geboten. Die hy- 
pothetische Möglichkeit, daß die Psyche auch eine raumzeitlose 
Seinsform berühre, ist ein bis auf weiteres ernst zu nehmendes 
wissenschaftliches Fragezeichen. Die Ideen und Zweifel der theo- 
retischen Physik unserer Tage müssen auch den Psychologen vor- 
sichtig stimmen, denn was heißt schließlich die "Begrenztheit des 
Raumes", philosophisch genommen, anderes als eine Relativierung 
der Raumkategorie ? Der Zeitkategorie könnte (wie der Kausalität) 
leicht ein Ähnliches passieren. Zweifel in dieser Hinsicht sind also 
in heutiger Zeit weniger als je aus der Luft gegriffen. 
Das Wesen der Psyche reicht wohl in Dunkelheiten weit jenseits 
unserer Verstandeskategorien. Die Seele enthält so viele Rätsel wie 
die Welt mit ihren galaktischen Systemen, vor deren erhabenem 
Anblick nur ein phantasieloser Geist sein Ungenügen sich nicht 
zugestehen kann. Bei dieser äußersten Unsicherheit menschlicher 
Auffassung ist aufklärerisches Getue nicht nur lächerlich, sondern 
auch betrüblich geistlos. Sollte also jemand aus dem Bedürfnis 
seines innersten Gemütes oder aus Übereinstimmung mit uralten 
Weisheitslehren der Menschheit oder aus der psychologischen 
Tatsache des Vorkommens "telepathischer" Wahrnehmungen den 
Schluß ziehen, daß die Psyche zutiefst einer raumzeitlosen Seins- 
form teilhaftig sei und so mithin dem angehöre, was unzulänglich 
und symbolisch als "Ewigkeit" bezeichnet wird, so vermöchte ihm 
der kritische Verstand kein anderes Argument entgegenzusetzen 
als das wissenschaftliche "non liquet". Er hätte überdies den nicht 
zu unterschätzenden Vorteil, mit einem seit unvordenklichen Zei- 
ten bestehenden und universal verbreiteten "penchant" der 
menschlichen Seele übereinzustimmen. Wer diesen Schluß nicht 
zieht, aus Skepsis oder aus Rebellion gegen die Tradition oder aus 
Mangel an Mut oder aus Oberflächlichkeit psychologischer Erfah- 
rung oder aus gedankenloser Ignoranz, hat die statistisch sehr ge- 
ringe Wahrscheinlichkeit, ein Pionier des Geistes zu werden, dane- 
ben aber die unzweifelhafte Sicherheit, in Widerspruch mit den  
Wahrheiten seines Blutes zu geraten. Ob diese in letzter Linie nun 
absolute Wahrheiten sind oder nicht, werden wir nie beweisen  
können. Es genügt, daß sie als "penchant" vorhanden sind, und 
wir wissen zur Genüge, was es bedeutet, mit diesen "Wahrheiten" 
in einen leichtfertigen Konflikt zu geraten: es bedeutet dasselbe 
wie die bewußte Hinwegsetzung über die Instinkte, nämlich Ent- 
wurzelung, Desorientierung, Sinnlosigkeit, und wie alle diese 
Minderwertigkeitssymptome sonst noch heißen. Es ist einer der 
verhängnisvollsten soziologischen uns psychologischen Irrtümer, 
an denen unsere Zeit so reich ist, daß man so häufig meint, von 
irgendeinem gegebenen Augenblick an könne etwas ganz anders 
werden, zum Beispiel könne sich der Mensch von Grund auf ver- 
ändern, oder es könnte eine Formel oder Wahrheit gefunden wer- 
den, die einen ganz neuen Anfang darstelle und so weiter. Es ist 
noch immer ein Wunder gewesen, wenn überhaupt etwas wesent- 
lich anders oder sogar besser geworden ist. Das Abgleiten von den 
Wahrheiten des Blutes erzeugt neurotische Rastlosigkeit, etwas, 
von dem man heutzutage nachgerade genug haben könnte. Rastlo- 
sigkeit erzeugt Sinnlosigkeit, und Sinnlosigkeit des Lebens ist ein 
seelisches Leiden, das unsere Zeit noch nicht in seinem ganzen 
Umfang und in seiner ganzen Tragweite erfasst hat. 

hab übrigens die ersten paar uri-kapitel durch, und fängt schon sehr interessant an. nebenher english auffrischen & neue vokabeln pauken, netter nebeneffekt des buches...meinem kopp gehts schon so wie dem zwerg da oben.
na, dann kannste mir den schinken gerne ma ins deutsche übertragen.
das wäre nett.
oder zumindest die essenz des werkes hier im thread posten...
:D
ich selber tu mir das nicht an.
selbst mit hilfe von translator, babelfish und co...:
die feinheiten, die mehrdeutigkeiten, das, was zwischen den zeilen steht....das, was den "spirit" eines geistreichen textes doch erst ausmacht, das bekäme ich bei meinen englischkenntnissen leider nicht oder nur am rande mit, fürchte ich, und ich müsste mich wochenlang für eine "sinnige" übertragung abquälen...
:baeh:

der kleine mollech wird darüber hinwegkommen, dass er das werk nie zur gänze lesen wird...
denn es gilt, wie lloyd selber zu beginn seines buches schon sehr schön anmerkt:
BOOKS are as tombstones made by the living for the living, but destined soon only to remind us of the dead.
und damit ist im prinzip schon alles, in all seiner mehrdeutigkeit, gesagt, nicht wahr?
^^


wer nur auszugsweise, "kapitelweise" in lloyds roman reinschnuppern möchte, dem empfehle ich diese online-version:

http://www.sacred-texts.com/earth/eti/index.htm





unglaublich...diese bemerkung, die bei wiki zu edidorpha gemacht wurde:
Since Lloyd was a pharmacologist, his novel has provoked speculation that drug use contributed to its fantastic and visionary nature. Substances from marihuana and opium to nightshade, henbane, jimsonweed, and psilocybin mushrooms have been suggested as possibilities — though no real evidence on the matter is available.
"his novel has provoked speculation that drug use contributed to its fantastic and visionary nature...."

ne, odda?

:spinnst:

auf derartig engstirniges gewäsch kann ich nur erwidern:

"TRÄUMST DU SCHON ODER SPEKULIERST DU NOCH ???"

:glaskugel:
dios ha muerto

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