Re: Die Drogenexperimente der Künstler
Verfasst: 5. Juni 2009, 12:21
von sting weiss ich, er gestand es mal in einem interview, dass er hochdosierte psychedelika konsumiert, und also die erfahrung der "unio mystika" gemacht hat....raellear hat geschrieben:Wird allgemein überbewertet. Vorallem, wenn man sich mal mit dem Status der Künstler wirklich intensiv auseinandersetzt. Gibt einige positive Ausnahmen (Peter Gabriel, Kate Bush sind mir hier ganz prägnant im Gedächtnis),getintoit hat geschrieben: was für ein gefühl mag das wohl sein wenn hundert-tausende in ekstase schreien, nur weil man musiziert, oder gar für elvis, nur weil er kurz mit den hüften schwingt?
hiob hat geschrieben:salvador dali war bekennender und fanatischer "psilocybe feinschmecker".
es gibt da diese alten surrealistischen schwarz-weiss filmchen von ihm. name vergessen...., aber der bekannteste ist der, in dem die szene vorkommt, in der die augenlieder einer hübschen dame mit der linken hand aufgehalten werden, die rechte mit einer rasierklinge virtuos den augapfel aufschlitzt....*kreisch*. glaube es war auch in diesem film, in dem er mindestens 100 mal proklamiert : "and we went to search the hallucinogenic mushrooms....we took mushrooms....we eat the hallucinogenic mushrooms......". die "geschmolzenen uhren", die in seinen bildern immer wieder vorkommen, deuten symbolisch auf die veränderung/auflösung des zeitempfindens, schätze ich mal, ein "effekt, der im "pilzrausch doch sehr oft vorkommt....bin aber kein grosser fan seiner bilder....schafft er doch mit seiner ohne frage doch meisterlich angewendeten lasurtechnik letzlich nur "dekorativen tant" , mehr schein als sein....imho.mao hat geschrieben: Habs mir doch gedacht. Bei ihm ist es wirklich unverkennbar.
aber würden wir zb. keinen traubenzucker über die pflanzen aufnehmen, könnte unser zns gar nicht arbeiten, die interaktion zwischen pflanze (traubenzucker) und gehirn (denktätigkeit) liegt auf der hand.mao hat geschrieben: Natuerlich sind an den Enstehung sprozessen verschiedenster Kulturen oder - undifferenziert gesprochen - der Kultur an sich, psychedelische, wie auch sonstige psychoaktive Pflanzen und Produkte beteiligt. Die Erfahrungen, die die Menschen daraus schoepfen sind aber imho (in ihrem Ursprung) nicht der Interaktion Pflanze|Substanz zuzuschreiben sondern liegen bereits als zu erweckendes geistig\seelisches Potential im Menschen. Zu erweckend im Sinne von bewusst erlebbar werdend und damit prinzipiell jedem Menschen zugaenglich.
kinners :"feed your brains!"
dale pendell hat schön ausgedrückt, worauf ich hinaus will:
"plants has consciousness, animals and men has consciousness by eating plants!" naja..., diese gedanken sind nicht neu und wurden/werden in der psychedelischen community immer wieder diskutiert. es langweilt so langsam.... es ist trotzdem wert zu bemerken, imho, das dale durchaus etwas konsequenter hätte sagen sollen: " light IS consciousness, plants has conscouisness by......"
an dem gefühl der macht wird sich allerortens zu allen zeiten geeeerne berauscht. adolf lässt grüssen! pink floyd haben das schön in "the wall" dargestellt...getintoit hat geschrieben: ne ich frage mich einfach öfter mal was für ein lebensgefühl es ist, mit so extrem viel macht auskommen zu müssen.
yep! selbst das inernet itself, die enstehung desselben, soll maßgeblich mit beeinflusst worden sein durch lsd. der radiosender hr 2 brachte hierzu mal vor jahren eine sehr gut recherchierte und faszinierende reportage: "trips in die neue wirklichkeit. pc und lsd" glaube die datei kursiert immer noch als podcast im netz. unbedingt anhören!getintoit hat geschrieben:bei dem thread hier fällt mir ein das auch in der wissenschaft, psychedelische substanzen als katalysator wirkten und einige, heute alltäglich geläufige dinge, einer vision eines einzelnen entsprangen.
(benzolring, dns-doppelhelix usw)
Mao hat geschrieben:Die Kunst ist voll Schoepfungen, die man als psychedelisch inspiriert interpretieren kann, so die Religionen, die Literatur, die Philosophie ....
bei hesse ist doch klar wie klossbrühe, kicher. ich gehe bei der "recherche" ganz intuitiv vor, suche nicht mehr nach "beweisen". meist liegt man dann "goldrichtig".yage hat geschrieben:Leider findet man nur schwer Informationen darüber. Beispielsweise würde mich interessieren, ob und was Hermann Hesse konsumiert hat. Beispielsweise spiegeln sich in Siddhartha viele psychedelischen Gedanken, Gefühle, Wünsche und Ziele wider; im Steppenwolf sprach er selbst vom Opium - also ganz drogenfrei war auch dieser Mann vermutlich nicht.
zb. las ich vor jahren "solaris" von stanislav lem. ein wirklich geniales buch! lem selber hat beide verfilmungen des romanes zu recht als "äusserst schlecht" verurteilt.
selten hab ich so plastische und liebevoll minutiös ausgearbeitete beschreibung der "psychedelischen erfahrung" gelesen wie in dieser erzählung.
dachte mir damals nur: "wow, der gute muss sich aber auch heroische dosen eingefahren haben.... ", suchte aber nicht weiter nach "beweisen" in seiner biographie. erst jahre später sties ich per zufall auf die information, dass der mann tatsächlich psilocybe (meine intuition sagt mir: auch nn-dmt) konsumiert hat. dass meine intuition damit verifiziert wurde, hat mich nicht im geringsten verblüfft.....
danke. werd schauen, ob sich was saugen lässt...Slider hat geschrieben: Was JL Borges angeht. Ich würde wie gesagt seine Kurzgeschichten wie "El Aleph" empfehlen und das Buch der Träume ist sicher auch ganz lesenswert für nebenbei, die Erzählungen und Traumsammlungen sind recht kurz gehalten, kompakt & gut dosierbar.
stimme dir zu, was die ähhhh: windrohre perus angeht:
nichts vergleichbares aus unserem kulturraum (obwohl: liess in europa nicht auch der alte behufte pan schon schwermütig, sehsuchtsvolle melodien erklingen und schwingen sie nicht auch heute noch mit dem winde über die weiten des graslandes und im schilfröhricht der seen?) wie dem auch sein, eine metallische querflöte könnte nie und nimmer transportieren diesen schweren, erdverbundenen klang, der uns in den fremdartig und zugleich altvertrauten melodien perus begegnet.