Na, ich weiss nicht was Bewusstsein ist und ich habe auch keine Ahnung welche Mechanismen dahinter stehen. Noch habe ich nicht jederzeit Zugriff auf dieses Wissen. Allerdings bin ich durch Erfahrungen von der Existenz eines solches Wissens überzeugt.
Und genau das ist hier mein Ansatzpunkt. Da wir unmöglich alle Mechanismen des Bewusstsein kennen und auch nicht wissen, durch was Erfahrungen ausgelöst werden, können wir auch nicht sicher sein, dass eine Erfahrung, die sich uns als absolute Einsicht darstellt, dies auch wirklich ist. Wir kennen nicht mit Sicherheit den Mechanismus der entstehung.
Sagt dir die ICHBIN (Erfahrung des Seins in der Nicht-Dualität) Erfahrung etwas? Nach meiner und anderer Menschen Erfahrung verstummt dann jeder Zweifel in Bezug auf die eigene Existenz.
Diese Erfahrung ist mir wohlvertraut und gehört zu dem schönsten, was ich jemals erleben durfte. In diesem Moment verstummen alle Zweifel, weil die Bewusstseinsfunktion "Zweifel" ein Teil der Bewusstseinsfunktion "Denken" ist, welche in einer Nichtdualen Seinserfahrung nicht aktiv ist. Deswegen erlebt man Bewusstseinszustände, welche über jeden Zweifel erhaben sind. Allerdings sagt das streng genommen, überhaupt nichts aus.
Na, es liegt in der Natur dieses Wissens. Du fragst ja schon wieder nach der Ursache. Es ist nicht diskursiver Natur. Siehe die buddhistische Defintion von Weisheit. Weisheit entsteht in dem Raum der Stille.
Richtig. Aber warum soll die in der Stille gereifte Weisheit irgendein direktes Wissen über die Beschaffung der Realität geben. Das ist ein nichtriviales Problem. Ich finde es auch bezeichnet, dass Buddha in seinen Unterweisung fast ausschließlich über Vorgänge im Bewusstsein gesprochen hat und nicht über "Würmchenrealitäten" gesprochen hat. Pantanjali in den Yoga Sutren übrigens auch...und Krishnamurti und...
Tja. Siehe, ich bin nicht hier um die Wahrheit zu predigen. Auch wenn ich von ihr überzeugt bin. Das muss jeder Mensch für sich rausfinden. Und natürlich gibt es jede Menge Irrwege. Aber Irrwege schließen eben nicht die Wege die zur Wahrheit führen aus. Helfen tut sicherlich auf den weisen Lehrer zu hören der Teil von uns ist. Und nicht blind anderen nachzurennen. Reflektion hilft. Einen kritische Einstellung hilft. Abgleich mit anderen Menschen und den Schriften großer Meister hilft.
Und alle sehen dann im Detail doch verschieden aus. Die einen erfahren ein unsterbliches wahres Selbst und
wissen dass der Tod eine Illusion ist während z.B. im Buddhismus es keine Vorstellung von einem unsterblichen Kern gibt. Das Konzept dort ist verschieden von dem eines wahren Selbst. Wer
weiß denn nun richtiger
Phönix hat geschrieben:
Gerade das, kann ich dir nicht beantworten, aber ich habe lieber keine Antwort als Antworten, die ich nicht nachvollziehen kann
. Ich hab gelernt ohne Antworten zu leben.
Ja, ich auch. Aber ich weigere mich gleichzeitig nicht Antworten zu erhalten.
Ich bin mir nicht so sicher, ob es eine gute Entscheidung ist, sich zu weigern ohne Anworten zu leben. Vielleicht nimmt man dann eher Antworten an, die in die eigene Schablone passen und nach denen man gesucht hat wo es eigentlich nichts zu finden gibt.
Phönix hat geschrieben:
Oh und wer bestimmt, wer ein Meister und wer ein Scharlatan ist ? Auch viele Scharlatane hielten sich für meister...wieso jemandem glauben den andere als Meister bezeichenen ?
Das können wir nur selbst. Optimal in einer persönlichen Begegnung. Dann zerfällt jeder Zweifel. Jedenfalls war das meine Erfahrung. Ansonsten ist die Sprache ein sehr guter Indikator. Ich bin überzeugt das meine Empfindung bei einem Krishnamurti identisch gewesen wäre. Oder bei einem Almaas. Oder...
Ich lehne spirituelle Autoritäten ab. Es gibt viele, die einem Helfen können. Aber für mich gibt es keinen Meister und habe es hier mit Krishnamurtis "Wahrheit ist ein Pfadloses Land".
Die Sicht ist sicher von sehr subjektiver Färbung. Aber in sich ist sie wahr. Interessant ist, ob die Sichten ohne weiteres übernommen werden können und wahr bleiben.
Was meist du mit, dass eine Sicht in sich wahr ist ? Ist es nur "Interessant", ob Sichten ohne weiteres übernommen werden können und wahr bleiben, oder nicht vielmehr fraglich ?
Siehe weiter oben. Interessant ist auch, dass meine Gedankenkonstrukte schon einige Male zusammengefallen sind. Alles an Bedeutung verlor. Aber ich baue nicht mehr ein Konstrukt auf. Ich nehme es nur zur Kenntnis. Ich suche nicht mehr nach Antworten. Aber gleichzeitig kommen sie zu mir.
Richtig. Konstrukte fallen immer wieder zusammen. Fragen kommen, Antworten kommen, Antworten schwinden, alles Fragen löst sich auf. Jede Frage ein Konstrukt, jede Antwort auch. Beides nicht mehr als eine Flüchtige Spur in unserem Geiste.
Je weiter ich mich meinem Kern nähere, desto mehr fällt jeder Zweifel von mir ab. Gleichwohl laufen extrem viele Prozesse noch automatisiert ab
Hier verweise ich nochmal auf das, was in diesem Post oben steht. Wir kennen die Prozesse nicht den Zweifel verstummen lassen und nur weil der Prozeß des Zweifelns aufhört und wir Dinge wahrnehemen, heißt das rein gar nichts, auser das wir sie wahrnehmen während der Prozess des Zweifelns nicht statt findet. (Ist das jetzt eine banale Tautologie oder doch etwas zum nachdenken ?)
Viele Grüße,
Phönix