Re: Archetypus Jesus

16
Phönix hat geschrieben:
Dann gibt es noch eine Art von Individualität, eine transformierte Persönlichkeit. Sie ist zwar auch eine Illuison, hat aber gleichzeitig nicht mehr die negativen Effekte der Über-Ich-geprägten Ego-Prozesse.

Hinter dieser ist dann das Selbst zu finden.

Was aber auch nur eine Illusion ist...
Ich würde es etwas anders ausdrücken, da ich Illusion etwas verfehlt halte. Illusion ist etwas, was nicht da ist. Weder das Ich, noch das Selbst sind eine Illusion, den jetzt gerade ist die Struktur Ich sehr real.
Real? Ich halte die Individualität ansich für eine Illusion. Wir sind alle EINS. Es gibt keine Individualität. ;)
Phönix hat geschrieben: Nur der Glaube, dass Bewusstsein nur mit dieser Struktur existiert, ist eine Illusion.
Das fraglos.
Phönix hat geschrieben: Vielleicht ist das Selbst "realer" als das Ich, aber das Bewusstsein, kann auch ohne das selbst exisiterien.
imho verhält es sich mit dem Selbst anders. Abgesehen vom Prozess der Bild-Bildung. Das Bild beschreibt das Selbst nämlich, was in der Natur der Bilder liegt, für statisch. Bilder beschreiben immer einen Zustand. Einen Moment. Das gilt auch für einen Fluss. Wobei das Bild der "Wahrheit" vielleicht näher als alle anderen kommt. ;)
Phönix hat geschrieben:
Eine der vier(?) Grundängste des modernen Menschen. Die Angst vorm Wahnsinn. Für mich stellte sie eine größere Herausforderung als die Angst vorm Tod dar...
Definitiv. Durch gesellschaftliche Konditionierung scheinen viele Menschen (mich eingeschlossen) eine große Angst vor abweichendem Verhalten zu haben und fürchten sich schnell davor, wahnsinnig zu werden. Was sind die anderen ? Neid, Gier und Unwissenheit ?
Die zweite erwähnte ich in dem gleichen Satz. Die Angst vorm Tod. imho gibt es dann noch die Angst vor Krankheiten und die Angst vor der Sexualität.

Aber es resultiert alles in den erwähnten Ego-Prozessen. Ohne die gibt es keinen Neid, keine Gier und keine Ängste.

Und Unwissenheit? Wird im Laufe dieses Prozesses in Weisheit transformiert. ;)

Disclaimer: Ich möchte nicht den Eindruck erwecken diesen Prozess abgeschlossen zu haben. Ich habe noch viel zu lernen. Sehr viel. ^^
happiness is the absence of resistance

Re: Archetypus Jesus

17
Real? Ich halte die Individualität ansich für eine Illusion. Wir sind alle EINS. Es gibt keine Individualität.
Hm, ich glaube wir meinen das selbe, wir benutzen den Begriff "real" nur unterschiedlich. Du benutzt es unter einer "absoluten" Sichtweise. Kein Einzelding exisitiert aus sich herraus sondern kann nur sein, weil es die Einheit gbt. Ich benutze das Wort anders. Ein pinker Elefant mit Elfenflügeln ist nicht real, der Tisch vor mir schon. Die Struktur in meinem Bewusstsein die sich selbst als "Ich" bezeichnet ist ebendso da. Natürlich ist diese Struktur nichts absolutes, kann sich auflösen, verändern, vergehen, aber sie ist gerade da.
Die zweite erwähnte ich in dem gleichen Satz. Die Angst vorm Tod. imho gibt es dann noch die Angst vor Krankheiten und die Angst vor der Sexualität.
Ich habe Grundängste mit etwas anderem verwechselt...Neid ist ja keine Angst.
Aber gibt es nicht noch weitere .... Angst zu versagen, unbedeutend zu sein, alleine zu sein ....
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Archetypus Jesus

18
Phönix hat geschrieben: Hm, ich glaube wir meinen das selbe, wir benutzen den Begriff "real" nur unterschiedlich. Du benutzt es unter einer "absoluten" Sichtweise. Kein Einzelding exisitiert aus sich herraus sondern kann nur sein, weil es die Einheit gbt.
Nein, ich gehe noch einen Schritt weiter. Ich sage, es gibt kein Einzelding! :cool:
Phönix hat geschrieben: Ich benutze das Wort anders. Ein pinker Elefant mit Elfenflügeln ist nicht real, der Tisch vor mir schon.
Wir können weder das eine noch das andere wissen.
Phönix hat geschrieben: Die Struktur in meinem Bewusstsein die sich selbst als "Ich" bezeichnet ist ebendso da. Natürlich ist diese Struktur nichts absolutes, kann sich auflösen, verändern, vergehen, aber sie ist gerade da.
Ja, diese Strukturen bestehen. Ich kann mir auch einen pinken Elefanen mit Elfenflügeln vorstellen und dann bestehen auch die Strukturen die dieses Bild repräsentieren. Hm. Aber was sagt das aus?
Phönix hat geschrieben: Ich habe Grundängste mit etwas anderem verwechselt...Neid ist ja keine Angst.
Aber gibt es nicht noch weitere .... Angst zu versagen, unbedeutend zu sein, alleine zu sein ....
Sind auch alles nur Ängste die aufgrund von Ego--Prozessen bestehen. Und imho sind die von mir genannten anderer Qualität (mit Abstufungen).

Also, die Angst vorm Tod hat schlicht eine andere Qualität als die Angst zu versagen...

... sie sind existentieller Natur.

:tee:
happiness is the absence of resistance

Re: Archetypus Jesus

19
Nein, ich gehe noch einen Schritt weiter. Ich sage, es gibt kein Einzelding!
Von der einen Perspektive aus betrachtet nicht, von einer anderen schon, würde ich sagen. Gemeinsam ist allem, dass es ist und auf diese Weise gleich. Ich würde aber nun sagen, dass sich diese Einheit unterschiedliche "Facetten" hat, die wir Tag für Tag erleben und durch welche wir die von uns wahrgenommene Wirklichkeit strukturieren und wir unterscheiden Dinge aufgrung ihrer Eigenschaften voneinander und reden von Einzelding. Daher findet das Wort "Einzelding" auf einer ganz anderen Ebene ab. Oh je...solche Dinge hören sich sehr schnell nach völligem Blödsinn an.
Wir können weder das eine noch das andere wissen.
Streng genommen, können wir gar nicht wissen, sondern nur, die Inhalte unseres Bewusstseins erfahren. Von diesen auf eine Entsprechung auf die Außenwelt zu schließen ist allerdings problematisch. Gilt übrigens auch für eine Alles-Ist-Eins-Erfahrung ;)
Ja, diese Strukturen bestehen. Ich kann mir auch einen pinken Elefanen mit Elfenflügeln vorstellen und dann bestehen auch die Strukturen die dieses Bild repräsentieren. Hm. Aber was sagt das aus?
Hier ist aber die Frage, ob es eine entsprechung des pinken Elefanten in der Welt gibt, das ist bei der "Ich Struktur" nicht der Fall, da sie keine entsprechung benötigt. Sie ist da, aber kann vergehen...nur eine temporäre Erscheinung... :glaskugel:


Worte, Konzepte, Idee, Schwachsinn....
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Archetypus Jesus

20
Erraphex hat geschrieben:Wir sind alle EINS. Es gibt keine Individualität. ;)
Erraphex hat geschrieben:ich gehe noch einen Schritt weiter. Ich sage, es gibt kein Einzelding! :cool:
Finde ich sehr resulut .... hart, vielleicht auch einfach zuu transzendental, als das ich es wörtlich auffassen dürfte/sollte.
Dass wir alle EINS sind mag ich gern unterstreichen; in dem Sinne, dass wir alle aus/durch/als/..../ das Selbe sind. Aber wie findet hier Konversation statt, wenn es nicht fest gefasste Teile dieses Ganzen, also Individuen gibt?
Dass es das Ganze, aus unserer Perspektive heraus, überhaupt als etwas Wahrnehm-, Vermittel- oder Denkbares gibt, bedarf doch einfach schon eines Negativen, also etwas, das dem Ganzen als Beobachtendes/Wahrnehmendes gegenübersteht.
Ich denke schon nachvollziehen zu können, was du meinst, aber ich denke, dass es soo radikal nicht wirklich ausgedrückt werden kann.
Ich mag das Theorem zwar nicht sonderlich (aus ästhetischen Gesichtspunkten), aber die Dialektik des Seins ist (nunmal) eine, der Doppelsinnigkeit. Es gibt das Ich und es gibt das Andere/Negative. Sie sind EINS, aber es muss eine (zumindest) perspektivische Grenze geben, die Handeln (oder Behandeltes/Geformtes) und Natürliches, die Gutes und Böses (auch diese Trennung nehme ich nur sehr ungern vor, da sie eben nur perspektivisch und nicht faktisch besteht) und nicht zuletzt, in Anbetracht von vielerlei Wahrnehmung, Zeitliches und Räumliches individuell zu erfassen vermag.

Um es mit Hegel zu sagen; wenn er es auch nicht sonderlich schön macht:
Das Selbstbewußtsein ist an und für sich, indem, und dadurch, daß es für ein anderes an und für sich ist; d. h. es ist nur als ein Anerkanntes.
Gäbe sicher bessere Textstellen, aber ich möchte mich nicht quälen, indem ich danach suche ;)
Was ich damit vermitteln möchte ist nur, dass ein Individuum zu sein nicht gleichsam und unbedingt bedeutet, nicht ein Teil des Ganzen und schlicht das Ganze an sich sein zu können und dass es überhaupt diesen Unterschied gibt ist typisch und bedingend für das Sein :denk:
Ob das jetzt gut oder schlecht ist, erstrebenswert oder nicht, sei mal dahingestellt.
My bubble -- my rules

Re: Archetypus Jesus

21
Phönix hat geschrieben:Klar, ein Jesus Trip ist ja nciht unangenehm...Dennoch würde ich ihn gern vermeiden.
Ich verstehe das natürlich. Sicher ist sowas nicht anzustreben. Aber sich im Vermeiden üben? Mir persönlich ist nur gleichgültig geworden, ob mir sowas passiert oder nicht. Denn es ist nicht von Belang für meinen persönlichen Erflog oder Misserfolg im Leben, und für das Große Ganze ja schon garnicht. Sollte es dennoch geschehen, dann weil dies eine Station auf meinem Weg zum wahren Selbst ist - und das ist mir der einzige Weg, den ich mit Freude gehen möchte. So dann auch das.

An- und Einsichten die mir durch die allgemeine Tripperei zuteil wurden, haben andere Maßstäbe nunmal als absurd entlarvt und vollkommen relativiert. So musste ich die ballasthaften Vorstellungen über mentale Normalität und mich selbst über Bord werfen, um diese Angst zu überwinden. Und überraschenderweise schein ich seitdem eher 'gesünder' als 'wahnsinniger' zu werden, aus meiner Sicht, wenn ichs am befinden messe. :strubbel: Offenbar sind "normal" und "gesund" zwei paar Schuhe.

-------

Die Vorstellung von rosa Elefanten mit Elfenflügeln find ich btw nicht phantastischer oder absurder als zB große rosa Flamingo-Vögel die gerne auf einem Bein stehen.^^ Oder gemusterte Giraffen mit 7m langen Hälsen. Bunte Schmetterlinge. Rothaarige Raupen. Farbwechselnde Chamäleons und Tintenfische. Laternenfische. Fliegende Fische. Weiße Tiger. Kopffüßler und Tukane..
anima hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:ich gehe noch einen Schritt weiter. Ich sage, es gibt kein Einzelding!
Finde ich sehr resulut .... hart, vielleicht auch einfach zuu transzendental, als das ich es wörtlich auffassen dürfte/sollte. Dass wir alle EINS sind mag ich gern unterstreichen; in dem Sinne, dass wir alle aus/durch/als/..../ das Selbe sind. Aber wie findet hier Konversation statt, wenn es nicht fest gefasste Teile dieses Ganzen, also Individuen gibt?
Es gibt diese Fassungen, aber sie sind nicht mehr als ein Konsens:
A.W. Watts hat geschrieben:Nehmenwir die Frage: "Wie groß ist die Sonne?" Sollen wir sagen die Sonne sei durch Ausdehnung ihres sichtbaren Feuers begrenzt? Das ist eine mögliche Definition. Aber wir könnten die Sphäre der Sonne ebenso durch die Ausdehnung ihres Lichtes definieren. Und jedesmal hättenwir es mit einer Vernünftigen Wahl zu tun.
Genauso bei Ereignissen. (Und Dinge sind ja eigentlich eher Ereignisse als wirklich Dinge.) Wann beginnt das Leben eines Kindes? Bei der Niederkunft? im 3. Monat? bei der Zeugung? Beim lüsternen Blick des Vaters? :sex:

Es ist einfach ein weitgehend willkürlicher Konsens, um einzelne Dinge und Ereignisse aus dem Einen herauszuschälen. Das ist erlernt. Genauso ist es mit der Selbstwahrnehmung.

Gruß
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: Archetypus Jesus

22
Phönix hat geschrieben:
Nein, ich gehe noch einen Schritt weiter. Ich sage, es gibt kein Einzelding!
Von der einen Perspektive aus betrachtet nicht, von einer anderen schon, würde ich sagen. Gemeinsam ist allem, dass es ist und auf diese Weise gleich. Ich würde aber nun sagen, dass sich diese Einheit unterschiedliche "Facetten" hat, die wir Tag für Tag erleben und durch welche wir die von uns wahrgenommene Wirklichkeit strukturieren und wir unterscheiden Dinge aufgrung ihrer Eigenschaften voneinander und reden von Einzelding.
Wie sagte ein Zen-Meister welchen ich vor kurzem traf? Das Bildnis, indem wir alle Eiscreme darstellen, mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, wie Schokolade oder Schokolade mit Vanille (Facetten) sei für den Anfang nicht schlecht. Fieser Weise brachte er in einem Vortrag davor genau dieses Bildnis und ich war just dabei ihm eigentlich zustimmen zu wollen. ^^ Meine Reaktion war Verwirrung, weil ich diese Facetten vorher auch in der identischen Weise wahrgenommen habe und einen nicht unerheblichen Teil meines Weltbildes auf dieser Annahme errichtet habe.

Was dann passierte? Es brach alles zusammen. Keine Bilder mehr, keine Konzepte mehr, keine Vorstellungen mehr.

Im großen und ganzen löste diese Äußerung die vielleicht schwerste Krise der letzten fünf Jahre aus und erschwerender Weise befand ich mich zu der Zeit in meinem Diplomsemester.

Es folgten interessante Monate mit nie gekannten Stimmungsschwankungen, ein Tag pure Euphorie und spontane Lachanfälle und der nächste Tag pure Melancholoe und Traurigkeit und spontante Weinanfälle.

Alles nur aufgrund einer Eiscreme-Äußerung. :freak:

Und dann?

Kam eine Einsicht auf die mich meine Äußerung wiederrum hat machen lassen. ;)
Phönix hat geschrieben: Streng genommen, können wir gar nicht wissen, sondern nur, die Inhalte unseres Bewusstseins erfahren. Von diesen auf eine Entsprechung auf die Außenwelt zu schließen ist allerdings problematisch. Gilt übrigens auch für eine Alles-Ist-Eins-Erfahrung ;)
Ist halt so eine Sache mit den Rückschlüssen, ja.

Vor kurzem wurde ich wieder Zeuge einer Spiegelerfahrung. Ich schaute unter Einfluss von psychedelischen Drogen in den Spiegel und mit Ausnahme meiner Augen veränderte sich das Gesicht. Ein Gesicht morphte in ein anderes und so fort und so fort. Diese Erfahrung sagt imho genau das aus. Unsere Hülle (und eben nicht nur auf körperlicher Ebene - aufgrund des gleichen Blick - während der ersten Erfahrungen dieser Art, vor der von mir beschriebenen Phase war der Blick immer schwarz...) ist beliebig, im Kern sind wir alle identisch.

Diese Einsicht hat für mich inzwischen eine andere Qualität, als die alles-ist-eins-Aussage vor diesen Erfahrungen hatte. Sie ist nicht weniger real als die Vermutung zu exisitieren.

Ich möchte auch nicht überzeugen. Nur austauschen. :)
Phönix hat geschrieben: Hier ist aber die Frage, ob es eine entsprechung des pinken Elefanten in der Welt gibt, das ist bei der "Ich Struktur" nicht der Fall, da sie keine entsprechung benötigt. Sie ist da, aber kann vergehen...nur eine temporäre Erscheinung... :glaskugel:
Die Entsprechung ist der Glaube an sie?
anima hat geschrieben:Was ich damit vermitteln möchte ist nur, dass ein Individuum zu sein nicht gleichsam und unbedingt bedeutet, nicht ein Teil des Ganzen und schlicht das Ganze an sich sein zu können und dass es überhaupt diesen Unterschied gibt ist typisch und bedingend für das Sein
Durch die Existenz auf materieller Ebene wird die Wahrehmung auf Ebene der Entität ermöglicht.

Gleichwohl leitet sich daraus für mich keine Individuation ab. Der einzige Unterschied ist die Wahrnehmungsveränderung. Die tritt aber auch ein wenn ich jetzt aus dem Fenster schaue und ein Haus im Schneetreiben wahrnehme und wenn ich später in die Küche gehe, um meine Müslischale abzuwaschen und ein anderes Haus im Schneetreiben wahrnehme. Bin ich dann ein anderes Individuum?

Alles andere basiert auf automatisierten Prozessen die aufgrund dieser unterschiedlichen Wahrhehmungsperspektiven entstehen. imho.
happiness is the absence of resistance

Re: Archetypus Jesus

23
Ich verstehe das natürlich. Sicher ist sowas nicht anzustreben. Aber sich im Vermeiden üben? Mir persönlich ist nur gleichgültig geworden, ob mir sowas passiert oder nicht. Denn es ist nicht von Belang für meinen persönlichen Erflog oder Misserfolg im Leben, und für das Große Ganze ja schon garnicht. Sollte es dennoch geschehen, dann weil dies eine Station auf meinem Weg zum wahren Selbst ist - und das ist mir der einzige Weg, den ich mit Freude gehen möchte. So dann auch das.

An- und Einsichten die mir durch die allgemeine Tripperei zuteil wurden, haben andere Maßstäbe nunmal als absurd entlarvt und vollkommen relativiert. So musste ich die ballasthaften Vorstellungen über mentale Normalität und mich selbst über Bord werfen, um diese Angst zu überwinden. Und überraschenderweise schein ich seitdem eher 'gesünder' als 'wahnsinniger' zu werden, aus meiner Sicht, wenn ichs am befinden messe. :strubbel: Offenbar sind "normal" und "gesund" zwei paar Schuhe.
Sehr schön geschrieben. Nur denke ich, dass es nicht einen festen Weg gibt, sondern sehr viele. Manche führen über einige Umwege, aber dennoch zum Ziel. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich versuche liebe einen Weg zu finden, der ohne einen längeren Jesus Trip auskommt. Bin schon auf genug anderen :strubbel:
Es ist einfach ein weitgehend willkürlicher Konsens, um einzelne Dinge und Ereignisse aus dem Einen herauszuschälen. Das ist erlernt. Genauso ist es mit der Selbstwahrnehmung.
Da fällt mir ein Zenspruch aus einer Simpsons Folge ein: "Macht ein umfallender aum auch dann Geräusche, wenn niemand da ist, um es zu hören?"
Klar unsere Benennung von Dingen basiert auf einer gelernten unscharfen Sprache, aber nur weil die Sprache nicht klar ist, kann man nicht einfach schließen, dass es das, worauf sich der Ausdruck bezieht nicht da ist. Wenn ich versuche zu klären, was genau "Dr.Schuh" ist, so habe ich meine schwierigkeiten, aber so weit zu gehen, dir eine Existenz abzusprechen, würde ich nicht gehen ;) .
Aber ich glaube, ab jetzt schweige ich lieber zu Aussagen, die sich über die Existenz von Einzeldingen und Teil Ganzes Beziehungen drehen...ontologie hört sich fast immer nach Schwachsinn an...
Wie sagte ein Zen-Meister welchen ich vor kurzem traf? Das Bildnis, indem wir alle Eiscreme darstellen, mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, wie Schokolade oder Schokolade mit Vanille (Facetten) sei für den Anfang nicht schlecht. Fieser Weise brachte er in einem Vortrag davor genau dieses Bildnis und ich war just dabei ihm eigentlich zustimmen zu wollen. ^^ Meine Reaktion war Verwirrung, weil ich diese Facetten vorher auch in der identischen Weise wahrgenommen habe und einen nicht unerheblichen Teil meines Weltbildes auf dieser Annahme errichtet habe.
Hm...Ich versteh das Beispiel nicht so recht. Erläuter vielleicht noch mal, worauf es sich bezieht und warum es dich so bewegt hat. Oder besser nicht, denn auch ich bin gerade in meiner Diplomphase.... ;)
Ich möchte auch nicht überzeugen. Nur austauschen. :)
Sollte uns allen doch so gehen...wir sind ja nicht Jesus...oder doch :denk:
Die Entsprechung ist der Glaube an sie?
Ne. Ist die Entsprechung...auch wenn es uns verwehrt istmit völliger sicjherheit sagen zu können, ob sie existiert, oder nicht.

Viele Grüße,
Phönix
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Archetypus Jesus

24
Phönix hat geschrieben: Klar unsere Benennung von Dingen basiert auf einer gelernten unscharfen Sprache, aber nur weil die Sprache nicht klar ist, kann man nicht einfach schließen, dass es das, worauf sich der Ausdruck bezieht nicht da ist. Wenn ich versuche zu klären, was genau "Dr.Schuh" ist, so habe ich meine schwierigkeiten, aber so weit zu gehen, dir eine Existenz abzusprechen, würde ich nicht gehen ;) .
Das Problem an der Sprache ist ja mehr das Bild das an die Stelle des Objektes tritt als die Existenz des Objektes ansich. Das Bild macht die Sicht auf das wahre Objekt unmöglich. Erst in dem Raum der Stille, der Sprach- und Bildlosigkeit, wird ein Kontakt zu dem wahren Objekt erst wieder möglich.
Phönix hat geschrieben: Hm...Ich versteh das Beispiel nicht so recht. Erläuter vielleicht noch mal, worauf es sich bezieht und warum es dich so bewegt hat. Oder besser nicht, denn auch ich bin gerade in meiner Diplomphase.... ;)
Du sprachst von Facetten, in denen wir uns unterscheiden und das tat ich auch mal. Bis zu diesem Zeitpunkt.

Warum es mich bewegt hat? Abgesehen davon, dass als Folge mein gesamtes Weltbild in Trümmer fiel? Dieser Prozess hat auch weitere Veränderungen ausgelöst die ich nur schwer in Worte fassen kann. Es verlor ALLES seinen Wert - inklusive dem Leben. NICHTS hatte Bedeutung.

In diesem Zusammenhang fand ich es nicht einfach Motivation für die Arbeit aufzubringen. ;)
Phönix hat geschrieben: Sollte uns allen doch so gehen...wir sind ja nicht Jesus...oder doch :denk:
Ich erwähnte es nur, weil ich auch erwähnte, welche Qualität die Aussage für mich darstellt und mir das selbst ein wenig absolut (nach dem Motto meine Wahrheit ist die Wahrheit) erschien.
Phönix hat geschrieben: Ne. Ist die Entsprechung...auch wenn es uns verwehrt istmit völliger sicjherheit sagen zu können, ob sie existiert, oder nicht.
Was passiert in der Stille mit ihr?
happiness is the absence of resistance

Re: Archetypus Jesus

25
Das Problem an der Sprache ist ja mehr das Bild das an die Stelle des Objektes tritt als die Existenz des Objektes ansich. Das Bild macht die Sicht auf das wahre Objekt unmöglich. Erst in dem Raum der Stille, der Sprach- und Bildlosigkeit, wird ein Kontakt zu dem wahren Objekt erst wieder möglich.
Und selbst das, würde ich für fraglich halten ;)
Du sprachst von Facetten, in denen wir uns unterscheiden und das tat ich auch mal. Bis zu diesem Zeitpunkt.

Warum es mich bewegt hat? Abgesehen davon, dass als Folge mein gesamtes Weltbild in Trümmer fiel? Dieser Prozess hat auch weitere Veränderungen ausgelöst die ich nur schwer in Worte fassen kann. Es verlor ALLES seinen Wert - inklusive dem Leben. NICHTS hatte Bedeutung.

In diesem Zusammenhang fand ich es nicht einfach Motivation für die Arbeit aufzubringen. ;)
Oh ich hab wohl etwas falsch nachgefragt. Die Konsequenzen die du beschrieben hast, konnte ich nachvollziehen, aber ich hab das Eiscreme Beispiel nicht verstanden :nixplan:
Phönix hat geschrieben:
Ne. Ist die Entsprechung...auch wenn es uns verwehrt istmit völliger sicjherheit sagen zu können, ob sie existiert, oder nicht.


Was passiert in der Stille mit ihr?
Das Bild in mir löst sich auf, das Ding bleibt..würde ich sagen.

Oh, jetzt hätte ich fast ein schlechtes Beispiel gebracht und wollte fragen, ob du dich etwa auflöst, wenn niemand an dich denkt. Aber wenn niemand an dich denkt, dann du selbst ja auch nicht und damit löst sich dein ich auf....ist das alles verzwickt :rofl:


Schon interessant, wohin der Ursprüngliche Jesus Threat sich entwickelt hat.
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Archetypus Jesus

26
Phönix hat geschrieben:
Das Problem an der Sprache ist ja mehr das Bild das an die Stelle des Objektes tritt als die Existenz des Objektes ansich. Das Bild macht die Sicht auf das wahre Objekt unmöglich. Erst in dem Raum der Stille, der Sprach- und Bildlosigkeit, wird ein Kontakt zu dem wahren Objekt erst wieder möglich.
Und selbst das, würde ich für fraglich halten ;)
Und warum?
Phönix hat geschrieben: Oh ich hab wohl etwas falsch nachgefragt. Die Konsequenzen die du beschrieben hast, konnte ich nachvollziehen, aber ich hab das Eiscreme Beispiel nicht verstanden :nixplan:
Es ist (bzw. ja gerade nicht) mit der Eiscreme wie mit uns Menschen. Obwohl Schokoladeeiscreme und Vanilleeiscreme und Kombinationen dieser Sorten angeboten werden ist die Grundlage immer die gleiche. Nur der Geschmack variiert. Es sind diese (bzw. ja gerade nicht ^^) Facetten (des Geschmacks) die sich unterscheiden. Wie bei uns Menschen.

Eiscreme == Bewusstsein
Geschmack == Facetten der Individuation

Jetzt verständlicher? ;)
Phönix hat geschrieben:
Was passiert in der Stille mit ihr?
Das Bild in mir löst sich auf, das Ding bleibt..würde ich sagen.
Das Bild löst sich auf, die Strukturen verlieren aber jede Bedeutung und doch sind wir und das noch intensiver als je. Darum habe ich es Illusion genannt.
Phönix hat geschrieben: Oh, jetzt hätte ich fast ein schlechtes Beispiel gebracht und wollte fragen, ob du dich etwa auflöst, wenn niemand an dich denkt. Aber wenn niemand an dich denkt, dann du selbst ja auch nicht und damit löst sich dein ich auf....ist das alles verzwickt :rofl:
^^
Phönix hat geschrieben: Schon interessant, wohin der Ursprüngliche Jesus Threat sich entwickelt hat.
Passiert. :pfeif:
happiness is the absence of resistance

Re: Archetypus Jesus

27
Das Bildnis, indem wir alle Eiscreme darstellen, mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, wie Schokolade oder Schokolade mit Vanille (Facetten) sei für den Anfang nicht schlecht. Fieser Weise brachte er in einem Vortrag davor genau dieses Bildnis und ich war just dabei ihm eigentlich zustimmen zu wollen
Ich glaub ich bin gerade schwer von Begriff, aber irgendwie machen diese Sätze für mich keinen Sinn :nixplan:
Zitat:
Das Problem an der Sprache ist ja mehr das Bild das an die Stelle des Objektes tritt als die Existenz des Objektes ansich. Das Bild macht die Sicht auf das wahre Objekt unmöglich. Erst in dem Raum der Stille, der Sprach- und Bildlosigkeit, wird ein Kontakt zu dem wahren Objekt erst wieder möglich.


Und selbst das, würde ich für fraglich halten ;)


Und warum?
Auch wenn man im Raum der Stille weilt und sich einem Objekt zuwendet, man nimmt dennoch nur das durch unseren Geist erzeugt Bild war. Zwar wird es nicht mehr durch viele andere Kräfte verfälscht, aber es bleibt ein Bild.

Oder warum soll dieses konstruierte Bild genau das Objekt wiedergeben ?
Das Bild löst sich auf, die Strukturen verlieren aber jede Bedeutung und doch sind wir und das noch intensiver als je. Darum habe ich es Illusion genannt.
Wenn du Illusion so benutzt, stimme ich dir völlig zu. Nich das Ding ist eine Illusion, sondern unser Bild von ihm. Ich glaube, da haben wir nen gemeinsamen Nenner, oder verstehe ich dich falsch.


Ich geh erstmal Tee trinken auf sie viel Bewusstseinsanalyse :tee:
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Archetypus Jesus

28
Ich hatte auch schonmal eine Alles- ist-Eins Erfahrung. Ich bin selber mit der Umwelt verbunden gewesen, also ich konnte nicht sagen wo ich aufhöre und die Umwelt anfängt. Es gab keine Grenzen mehr. Und allein habe ich mich auch gefühlt, hatte zwischendurch klare Momente, aber war schon eine starke Erfahrung. ich habe mich dann auch versucht zu fühlen, habe auf einen Stift gebissen und im Zimmer herumgespuckt. Zeitgefühl war auch nicht mehr vorhanden und auch die Umgebung, also wo lebe ich, mit wem alles, war auch nicht mehr klar. Mir kam es vor als sei ich in einer Sippe mit meinem Kumpel, mit dem ich zusammengetrippt habe.

Was für ein psychedelisches Stadium kommt nach der Alles ist Eins Erfahrung? Wie weit ist es noch von dem Ego Tod entfernt?
Zuletzt geändert von bluebird am 14. Februar 2009, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Archetypus Jesus

29
Phönix hat geschrieben: Ich glaub ich bin gerade schwer von Begriff, aber irgendwie machen diese Sätze für mich keinen Sinn :nixplan:
Besser als die Erklärung aus meinem letztem Posting (nicht das welches du gerade zitiert hast) kann ich es gerade nicht ausdrücken. Du schriebst halt von Facetten in denen wir uns voneinander unterscheiden und ich schilderte die Eiscreme Geschichte weil sie genau darauf anspielt.
Phönix hat geschrieben: Auch wenn man im Raum der Stille weilt und sich einem Objekt zuwendet, man nimmt dennoch nur das durch unseren Geist erzeugt Bild war. Zwar wird es nicht mehr durch viele andere Kräfte verfälscht, aber es bleibt ein Bild.

Oder warum soll dieses konstruierte Bild genau das Objekt wiedergeben ?
Ich schrieb Kontakt. Weil sich die Natur dieser Wahrnehmung von allen anderen alltäglichen Bildern massiv unterscheidet. Es ist kein Bild das an die Stelle des Objektes tritt, wie es bei Sprache der Fall ist - weil es keine Sprache mehr gibt. Es ist kein Bild, mit dem Vorstellungen verbunden sind - weil es keine Vorstellungen mehr gibt. Und der Kontakt beschränkt sich auch nicht nur auf Wahrnehmung eines Sinnes. Er ist ganzheitlich (visuell, akustisch, olfaktorisch, taktil) und geht noch über die üblichen Sinne hinaus.

Natürlich entsteht die Wahrnehmung erst in uns und trotzdem unterscheidet es sich aufgrund der aufgeführten Unterschiede doch essentiell.
Phönix hat geschrieben: Wenn du Illusion so benutzt, stimme ich dir völlig zu. Nich das Ding ist eine Illusion, sondern unser Bild von ihm. Ich glaube, da haben wir nen gemeinsamen Nenner, oder verstehe ich dich falsch.
Weiss ich nicht. Es besteht die Möglichkeit das nicht. :glaskugel:

^^
happiness is the absence of resistance

Re: Archetypus Jesus

30
bluebird hat geschrieben:Ich hatte auch schonmal eine Alles- ist-eins Erfahrung. Ich bin selber mit der Umwelt verbunden gewesen, also ich konnte nicht sagen wo ich aufhöre und die Umwelt anfängt. Es gab keine Grenzen mehr. Und allein habe ich mich auch gefühlt, hatte zwischendurch klare Momente, aber war schon eine starke Erfahrung. ich habe mich dann auch versucht zu fühlen, habe auf einen Stift gebissen und im Zimmer herumgespuckt. Zeitgefühl war auch nicht mehr vorhanden und auch die Umgebung, also wo lebe ich, mit wem alles, war auch nicht mehr klar. Mir kam es vor als sei ich in einer Sippe mit meinem Kumpel, mit dem ich zusammengetrippt habe.

Was für ein psychedelisches Stadium kommt nach der Alles ist Eins Erfahrung? Wie weit ist es noch von dem Ego Tod entfernt?
Was stellst du dir unter einem Ego-Tod vor? Das was du beschreibst erinnert schon daran.

Das ganze ist ein Prozess und er ist auch nicht mit der vollständigen Löslösung von den Ego-Prozessen am Ende. Auch wenn die Natur eines solchen Prozesses bei uns allen identisch sein mag ist die Beanwortung deiner Frage nicht möglich. Nur du kannst diese Frage für dich beantworten indem du eines Tages einen Schritt weitergehst und in Rückschau einen Unterschied feststellst. ;)
happiness is the absence of resistance

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste