Re: Schamanismus als Ausrede

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Schamanismus hat imo nur wenig mit Drogen zu tun. Zumindest weniger, als man gemeinhin annimmt, denk ich.
Wer Schamanismus zu allererst mit Drogen konnotiert hat imho da was nicht ganz verstanden ;)
Bin aber kein Experte .... die Eule kann/wird dazu bestimmt noch was schreiben.

Liebe Grüße
My bubble -- my rules

Re: Schamanismus als Ausrede

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Ja, ich hab mich auch gefragt ob man ne Ausrede braucht.
Ich meine nicht.

So wie ich Schamanismus verstehe ist es zuallererst eine Technik durch welche die andere Welt für den Menschen zu Heil und Zauberzwecken nutzbar gemacht wird. Ekstasetechniken eröffnen den Zugang. Und Pflanzen stellen eine effektive Methode dar. Oder weniger trocken ausgedrückt: Pflanzengeister als Verbündete.

Ja und mir ist auch bekannt das es Schamanen gibt die nur trommeln tanzen und so weiter.

Ich finds nur überraschend, das es soviele westliche "Schamanen" gibt, die "Drogen" komplett ablehnen, sie als "verzerrend" und "kontraproduktiv" brandmarken oder meinen, das man diese nur nimmt, wenn man den Schamanismus als Ausrede braucht.

Re: Schamanismus als Ausrede

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Es gibt ganze schamanistische Kulturen die während ihrer Rituale keine psychoaktiven Substanzen nutzen. Schamanismus und "Drogen" müssen nichts miteinander zu tun haben. Sie können aber.

Ausrede? imho sind die meisten, welche sich hier in Europa Schamanen nennen, keine. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass die Behauptung ein Schamane zu sein, ein untrügliches Zeichen ist, keinen Schamanen vor sich zu haben. ;)

Ausnahmen bestätigen die Regel unzo. ^^
happiness is the absence of resistance

Re: Schamanismus als Ausrede

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hatte Castaneda nicht geschrieben, das Don Juan dazu sagte, die Pflanzen seien auch dazu da um Novizen so richtig in den Arsch zu treten und ihnen die Augen zu öffen?

Ich fand dazu gerade im Rätsch:
Die Angst vor Drogen und den damit verbundenen Erfahrungen zieht sich auch durch alle Lager der Schamanismus-Fans, selbst in akademische Kreise. Da gibt es Mircea Eliade, der den Gebrauch von Drogen zur Erzeugung von Trance und (archaischer) Ekstase als »degenerierten Schamanismus« verwirft (ELIADE 1975: 382). Da gibt es die New-Age-Anhänger, die behaupten, sie könnten »es« auch ohne Drogen. Und da gibt es die Ethnologen, die meinen, nur weil »ihr« Schamane scheinbar ohne pharmakologische Unterstützung in Trance gerät, bräuchten auch die anderen Schamanen - die sie gar nicht kennen - keine Drogen. Es hat sich aber gezeigt, daß fast alle traditionellen Schamanen pharmakologische Stimuli bevorzugen (FÜRST 1972a, HARNER 1973, RIPINSICY-NAXON 1993, RosENBOHivi 1991, VITEBSKY 1995)
»Die Indianer betrachten. die Droge als Nahrung für die Seele und verehren sie auf Grund ihrer wunderbaren Eigenschaften.« (DIGUET in WAGNER 1932: 67)
poiZEN

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