Die psychedelische Erfahrung & Zeitreisen

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ich habe in letzter zeit etwas science fiction gelesen, zeitreise-paradoxa und so. hängt eng mit psychedelik zusammen, wie mir scheint (führe ich vielleicht später noch weiter aus, ich komme grade aus einem khole zurück).

kennt vielleicht wer the man who folded himself von david gerrold? oder Robert A. Heinlein? oder weiss vielleicht sogar jemand, ob diese autoren erfahren sind?
„Sapere aude" ---laut der Übersetzung von Immanuel Kant; „Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Re: Die psychedelische Erfahrung & Zeitreisen

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hi

das buch hab ich net gelesen, nur mal von gehört.
lohnt es sich, das mal zu lesen?
Was heinlein angeht, kann ichs mir gut vorstellen.

sein "stranger in a strange land" wird ja in der psychedelischer Literatur hin & wieder erwähnt. vermutlich liegt es aber auch an der art wie heinlein den leser schriftstellerisch in diese anderen "welten", situationen, seltsamen Gefühle etc zu versetzen imstande ist. es scheint mir als hielte er sich in seinen beschreibungen getreu nach dem motto "schreibe nichts, was der leser sich selbst denken/erfühlen/vorstellen kann." Er schildert kurz und knapp einige Szenen/Höhepunkte & überlässt es dann dem leser hierin seine ganze gefühlstiefe oder wahlweise auch psychedelischen erfahrungen abrufen. raum&zeitreisen sind ja auch ne ziemlich trippige angelegenheit. :))

Ich erinnere mich da spontan an die Szene in "Farmer im All". Als die Passagiere auf der Mayflower zum Jupitermond Ganymed fliegen & der Käptn quasi den Rumpf rotieren lässt um ein bissl Schwerkkraft im Schiff zu erzeugen. Dann treten die Leute an die Sichtluke in ihrem Deck/Saal um hinauszusehen:

"Die ersten traten an das Geländer und gingen schnell ein Stück zurück. Zwei
der Mädchen begannen zu quietschen. Ich schob mich vor, ging ans
Geländer und sah nach unten… und ich starrte direkt in den Abgrund des
Universums, Trillionen Meilen tief.
Ich zuckte nicht zurück - George behauptet immer, ich könnte ohne weiteres
als Seiltänzer arbeiten -, aber ich hielt mich doch am Geländer fest.
Niemand möchte so weit nach unten fallen. Der Quarz war
oberflächenbehandelt, so daß er nicht spiegelte und man nichts zwischen
sich und dem Jenseits hatte.
Durch die Drehung des Schiffes drehten sich auch die Sterne, was die Sache
noch schlimmer machte. Der Große Bär kam von links herein, zog unter mir
vorbei und rutschte dann nach rechts - und ein paar Sekunden später stand er
wieder links. »So, das war eine ganze Umdrehung«, sagte ich und trat
zurück, um die anderen ans Geländer zu lassen. Aber niemand zeigte
übergroße Lust dazu."


Das ist natürlich ausm Kontext gerissen, aber hier zeigt sich, das es ansich garnichtmal so sehr eine "psychedelisch, ausschweifende Beschreibung" ist, würd ich sagen, und doch wird sie das, wenn einer sie liesst, der erfahren ist, ähnlich vielleicht wie wenn das ein "Raumfahrer" lesen würde. Es erinnert an Trips, wenn man plötzlich etwas neues entdeckt, was in den Bann zieht, oder wenn man in die unauslotbaren Tiefen des Augenblicks starrt/blickt.

Ähnliches Prinzip findet sich in vielen Schilderungen Heinleins. Ich mag ihn gern lesen. Würde mich mal interessieren, welche Parallelen du da beim Zeitreisen siehst. :)

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