Am letzten Tag in Tamera versammelte sich eine Gruppe von 20 Leuten aus dem Indroduction Course und fuhr mit mehreren Campern und Autos zum Strand nördlich von Vila Nova de Milfonte.
Die Fahrer der Gruppe bauten mit ihren Fahrzeugen einen eigenen kleinen Innenhof, den sie weiter mit einer Lichterkette zwischen den Wohnmobilen umrandeten, als es dunkel wurde.
Veränderter, ergänzter und überarbeiteter
Eintrag aus meinem Blank-Book – After Tamera Beachparty / Cannabis Gruppenhigh
… Vor Ort am Strand angekommen kam es am Abend dazu, dass mir Stück für Stück die Hälfte der Gruppe ein Stückchen der Cannabis-Schokolade abnahm, frei Haus versteht sich. Eingeleitet wurde die Erfahrung, für mich zuvor von einer Yogapraktik am Strand, in der 3 Yogalehrerinnen mich einmalig intensiv korrigierten und die Teil der Gruppe waren. Eine von ihnen stellte sich z.b. im herabschauenden Hund plötzlich auf meinen unteren Rücken, um ihn so in die richtige Haltung zu drücken und legte sich anschließend auf denselben, um so dasselbe zu tun. Leider hatte sie jede Menge Sand am Körper, sodass sich ihr Rücken auf meinem anfühlte wie Schmirgelpapier, ich hätte das aber gerne mal ohne Sand ausprobiert, da es sich eigentlich gut anfühlte.
Am Vortag in Tamera, paddelte ich zum Abschied des Aufenthaltes noch mit einem Freund, den ich dort fand, in einem Boot über einen der Seen. Am Abend der nach Tamera Erfahrung kam es dann zum besagten Konsum vor, während und nach dem Abendessen im gemeinsamen Sitzkreis, das wir so wie in Tamera in einem Büffet anrichteten, mit dem Unterschied der gemeinsamen Zubereitung, die in Tamera die Küchengruppe (Community-Course) übernimmt. Auf Campingstühlen speisend, besannen wir uns darauf, wie außergewöhnlich schön und ehrlich und offen heraus herzlich diese Woche war. Eine enge Bindung ist in dieser Gruppe entstanden, aus Liebe geborgen, durch Liebe erhalten und durch Liebe (un)bedingt.
Zunächst entstand mit dem Cannabis im Blut die Dynamik, dass eine der Frauen ein bisschen Paranoia bekam, da alles „so anders wurde.“ Während ein freundlicher blonder Franzose immer lustiger drauf kam. Es gelang bald die liebe Frau damit zu beruhigen und nachdem verschiedene Ratschläge, die eigentlich alle korrekt waren, fehl schlugen, „Der Schalter“ für eine gute Erfahrung letztendlich dadurch umgelegt wurde, als ihr einer aus der Gruppe sagte, das sie hier vor niemanden Angst haben muss und allen vertrauen kann, denn sie hatte Angst vor dem Urteil anderer. (Dieses Phänomen kannte ich nur zu gut aus unzähligen vorangegangenen Cannabis-Erfahrungen, konnte es vorher aber nicht so klar in Worte gefasst zusammenkriegen.)
So erklärte sie es am Morgen darauf im gemeinsamen Sitzkreis. In einem der Wohnmobile kam es dann dazu, das der liebe Franzose einen Lachflash bekam, dem sich schnell fast die gesamte Gruppe anschloss und plötzlich, erst 10 und dann 15-18 Leute gleichzeitig anfingen intensiv im Wohnmobil gemeinsam auf engstem Raum zu lachen und das über 20-30 Minuten am Stück. Es war gleich einer Lachekstase, ein Lachrausch, eine Lachtrance, die kein Ende mehr zu finden schien und in der uns der Cannabis wie zu einem machte, anstatt mit Sex hier mit Lachen.
Ich war natürlich mitten unter der Gruppe und aus dem Lachflash entwickelte sich eine Wohnmobilparty auf engstem Raum, alle Körper dicht aneinander geschmiegt. Das Lachen, unglaublich schön und heilsam, wie Balsam für die Seele als Sahnehäubchen auf dem Seelenkuchen der gesamten Tamera-Erfahrung. Im eng aneinander geschmiegten Tanz meldete sich auf einmal die Yogalehrerin zu Wort, die mir zuvor auf den Rücken stieg und sagte in die Runde nacheinander etwas wie: „Now all hands on the top and shake your waists.“ Oder: „And now rotate you whole body.“ Und weitere, es war ein Riesenspaß, bei dem alle mitmachten. U.a. getragen von dem Programm in Tamera, das einem u.a. die Angst vor körperlicher Berührung sowie solche auf der Gefühlsebene nimmt. Im Verlauf dieser Zeit kamen dann auch fast alle anderen Gruppenmitglieder, um sich ebenfalls ein Stückchen von der C-Schoko zu holen, weil sie so begeistert von dem kraftvollen Lachflash wurden.
Hier freundete ich mich nun auch richtig mit dem Franzosen an, den ich zuvor schon in der Drogenkolumne erwähnt hatte und in Tamera irgendwie kaum über den Weg lief, der mir aber sehr sympathisch war. Ein Paar aber war nicht im Wohnmobil aufzufinden und ich fragte mich, warum und entfernte mich nach einiger Zeit von der Gruppe im Wohnmobil und kam zu ihrer Überraschung völlig ungehemmt in die intime Unterhaltung jenes Paares in einem der anderen Wohnmobile, einfach deshalb, weil es sich stimmig für mich anfühlte. Sie lagen gemeinsam im Bett, als ich spontan hereinkam, und dann bot der sehr nette Mann und einer der Initiator dieses Ausfluges, der mit der Sängerin der Gruppe dort lag, mir an, mich mit ihnen ins Bett zu legen, und ich stimmte ein und legte mich zu ihnen. Wir hatten ein sehr angenehmes und wunderbares Gespräch über meine Ritalin-Ruhigstellung in der Kindheit, die auf Vergebung für meine Eltern, Akzeptanz und Heilung hinausspielten wie Musik. Die Sängerin war auch sehr überrascht und verblüfft von mir, dass ich mich getraut habe, einfach so in das Wohnmobil hereinzukommen, was sich kaum jemand in dieser Situation trauen würde.
Und irgendwie kam es dann dazu, dass ich einen Engel per Quellanweisung rief, um uns von seiner Energie und seinem Wirken inspirieren zu lassen und redeten anschließend über das, was wir da fühlen konnten. Die Beiden boten mir außerdem an, mit ihnen im Wohnmobil zu schlafen. Doch ich lehnte ab: „Ich muss heute draußen schlafen, das fühle ich ganz klar. Das will ich.“ Ungefähr das ging mir durch Geist und Seele und kam ungefiltert aus meinem Mund. Sie wollten mich schon beinahe überreden, dort zu bleiben, aber ich musste ablehnen, es ging nicht anders und dann verließ ich irgendwann das Wohnmobil und legte mich als einziger von allen komplett ins Freie, nur mit dem Schlafsack und schlief unter den Sternen ein. Eine der Frauen aus der Gruppe sorgte sich dabei so sehr um mich, dass sie mir extra noch ein paar Decken über den Schlafsack warf, weil der Wind nun mal etwas kalt war.
Aber im Schlafsack war es schön warm. Wochen später erfuhr ich dann, dass die Sängerin und der nette Mann im Wohnmobil, in dieser Nacht, ein Kind gezeugt haben. Am frühen Morgen verabschiedete sich die Sängerin dann sehr schnell, während die meisten in der Gruppe noch schliefen. Wir wachen schlossen uns zu einer Gruppenumarmung mit ihr, die sie selbst initiierte, und dann verließ sie den Ort mit ihrem Wohnmobil. Als endlich alle aufgewacht waren, aßen, sangen und redeten wir noch gemeinsam eine ganze Weile im Sitzkreis, sowie davor und danach ebenso und die besagte Yogalehrerin gab eine Yogastunde am Strand. Irgendwo dort erhielt ich dann von meiner Seele, die ich hier und in Tamera so deutlich spüren konnte wie nie zuvor, den klaren Impuls, heute weiterzuziehen, die Gruppe zu verlassen. Das aber nicht ohne zuvor noch eine Mikrodosis „Golden Teacher“, Zauberpilze von einer US-Amerikanerin geschenkt zu kriegen und einer großen und langen Gruppenumarmung. Dann nahm ich meinen Backpack und verließ wie eine Legende die Gruppe zu Fuß. Alles fühlte sich genau so richtig an, einfach perfekt.
- Im Bus nach Albufeira, ergänzt in Deutschland Die Wirkung der Zauberpilze, dosiert in etwa einer kleinen Messerspitze voll Pulver, zeigte sich sehr schnell, aber subtil und unterstützte mich sehr angenehm an diesem Tag. Nachdem ich die Gruppe verließ, spazierte ich nur etwa 30-60 Minuten weiter und es zeigte sich ein älteres Paar auf einer Sitzbank, das auf ein Taxi wartete und denen ich mich anschloss. So kam ich nach Vila Nova de Milfontes, suchte dort die Touristeninfo auf und fand so leicht zum Bus nach Albufeira und verbrachte den größten Teil des Tages in diesem Ort. Am späten Abend in Albufeira angekommen, suchte ich zunächst nach einem Hotel, fand aber keines, dafür aber fand ich eine kleine Tribüne auf einer öffentlichen Sportanlage, die mir sehr gemütlich vorkam und deshalb breitete ich dort dann meine Isomatte und Schlafsack aus und schlief dann an jenem Ort.
Natürlich nicht ohne vorher noch ein Stückchen von meiner Schokolade zu naschen. In der Nacht bekam ich dann einen seltsamen Albtraum, darin bemerkten am frühen Morgen bei Sonnenaufgang die Anwohner und Sportplatznutzer, dass ich da schlafe, aber sie mochten es nicht, es kam eine Gang zu mir, die mich krankenhausreif prügelte, nur deswegen, weil ich dort schlief. Als ich aus diesem Traum erwachte, kam es mir vor, als könnte das hier wirklich passieren, es fühlte sich so authentisch an, wie wenn die Menschen mich schon vom Balkon der umstehenden Häuser beobachtet hätten und sich dachten: „Den holen wir uns gleich.“ Also dachte ich mir wiederum: „Schnell weg hier.“ Und packte in aller Herrgottsfrühe mein Gepäck und brach noch im Dunkeln auf. Meditierte dann irgendwo anders (täglich Morgenpraktik), wo es grün war, und anschließend ging ich zurück ins Busterminal und fuhr weiter nach Faro und von Faro aus weiter nach Vila Real de Santo Antonio an die spanische Grenze. Dort stieg ich in eine Fähre um, die mich über den Fluss „Guadiana“ nach Spanien in das Dorf Ayamonte brachte. Ich wollte unbedingt mit der Fähre fahren, einfach weil es schön ist.
In Ayamonte trank ich erst mal einen Tee und aß etwas, ich hatte dazu eine Flasche Öl dabei und beträufelte stets irgendein Baguette damit, um Kosten zu sparen. Am Busterminal aber sollte ich schier zur Verzweiflung kommen in dem Versuch, die „Isla Cristina“ zu erreichen. Hier hatte ich mir schon auf einem Smartphone von einer der neuen Bekanntschaften aus Tamera in Tamera, ein Hostel ausgesucht, nachdem die Halbinsel mir dort aufgefallen war und sie mich an Christina von Dreien aufgrund des Namens erinnerte. Es fuhr schlichtweg kein Bus mehr dorthin, ein Spanier wollte mir dabei irgendetwas auf Spanisch sagen, das bei mir ankam wie: „Die fahren erst nächste Woche wieder zur Isla Cristina.“ Und zeigte mir dabei sein Smartphone, aus dessen Bildschirm ich nicht schlau wurde. Irgendwann entschied ich mich dann um und fuhr stattdessen zur „Isla Canela.“ Das ist die südlichste Halbinsel auf dem spanischen Festland.
Die Fahrt war nicht lange, nach gefühlt weniger als 30 Minuten stieg ich bereits auf der Halbinsel wieder aus. Es war sehr warm und auch der Wind angenehm mild, obwohl es immer noch die Atlantikküste war, die in Portugal bei Mila Nova de Milfontes als auch in Cascais einem sehr frischen Wind ausgesetzt war. Ich erklärte mir dieses Phänomen damit, das der Wind hier bereits viele Kilometer über das durch die Sonne erhitzte Festland blies und dachte mir dabei: „Also wenn ich mal auf dem europäischen Festland an die Atlantikküste Reise, um hier Urlaub zu machen dann lieber in dieser Gegend in Südspanien als in Portugal, weil es hier einfach wärmer ist.“ Das war mir aber genau genommen auch schon in Santo Antonio aufgefallen, während in Albufeira sowie Faro noch der berüchtigte kalte Wind wehte. Hier war es nun angenehm warm und endlich mal ein Stück Meer, von dem ich auf dieser Reise behaupten konnte: „Endlich ist es mal heiß hier am Atlantik.“ Dafür trübte etwas anderes mein Gemüt sehr viel stärker, als mich der frische Wind an der Westküste Portugals störte. Die Hotelanlagen auf der Halbinsel sowie die immer gleich aussehenden Gärten der Hotels. Es machte mich so wütend, dass ich dazu einen eigenen kurzen Eintrag in mein Blank-Book schrieb.
Eintrag aus meinem Blank-Book – Auf der „Isla Canela“
Ich komme an diesen Ort an, gehe die Strandpromenade entlang und stelle fest, alles sieht gleich aus, wie in einer Monokultur, erinnernd an kommunistische Bauprojekte und Planwirtschaft, schreien die vertrocknenden Palmen: „Bitte erlöst uns, wir gehören hier nicht hin.“ Aber anstatt Pinien, Korkeichen und Haseln sowie andere trockenheitsresistente Pflanzen in bunter Vielfalt zu nutzen, schreit das System nach Palmenstränden & Fußballspielen, um die Menschen davor abzulenken, dass sie mit ihrem Beruf in der Gesellschaft ihr eigenes Grab mit schaufeln. Ich sitze hier auf einer Bank, die nur durch einige wenige Pinien, die hier die einzige Abwechslung vom kommunistischen Baustil bieten. Gleichzeitig sind es die einzigen Bäume hier, die genug Schatten werfen, um von der brennenden Sonne ausreichend geschützt zu sein, um zu verweilen.
- Auf Isla Canela
Später kam ich zum Schluss, dass die eine oder andere Palme schon dort sein könnte, aber halt nicht so eine Monokultur. Die kurze Botschaft ist also die, dass dort mehr Abwechslung hingehört, um den Boden in dieser staubtrockenen Gegend, in der es im Sommer gar nicht regnet, besser vor Austrocknung zu schützen und so die Wasserreserven effizienter zu erhalten. Gleichzeitig nervten mich die immer gleich aussehenden Hotels, die erst nach hinten hinaus ein wenig mehr Abwechslung boten. Denn wenn ich schon nicht zur Isla Cristina fahren konnte, wollte ich sie wenigstens vom Ende der Isla Canela betrachten und hoffte auch darauf, dass vielleicht ein Boot oder eine Fähre hinüberfährt. An Schwimmen dachte ich auch, aber leider war mein Gepäck nicht Wasserdicht. Das war aber nicht der Fall, aber immerhin sah es dort aus. So auf der Isla Canela festgebunden suchte ich nach einer Schlafmöglichkeit auf dieser Halbinsel, die hässlichen Hotels waren abartig teuer und abartig überlaufen obendrauf.
In einem Hotel, das sich „Vila Galé Isla Canela“ nannte, schaute ich mich kurz um und wurde von den komischen Vibes darin schnell wieder heraus katapultiert, besonders die riesige Fresshalle dort hat mich abgeschreckt, unglaublich laut von dem Gerede der Leute und einfach nur unangenehm.
Da entschloss ich mich erneut draußen zu schlafen und suchte ein lauschiges Plätzchen am Strand auf, das hoch genug lag, damit mich auch keine möglichen plötzlich eintretenden hohen Wellen einfach so überraschen konnten. An der Strandpromenade sah ich außerdem ziemlich große schwarze Käfer (die größten, die ich bisher sah, aber kleiner als Gottesanbeterinnen), die gezielt auf mein Gepäck zu krabbelten und ging sicher, dass auch solche nicht in der Nähe waren und mir einen tierischen Schreck einjagen konnten. Ich stellte in der Konfrontation mit so großen Käfern nämlich fest, dass ich etwas Zeit brauchen würde, um mich an sie zu gewöhnen und sie berühren zu können.
So baute ich mein Nachtlager nach Einbruch der Nacht auf und nahm etwas von meiner Schokolade und begann zu meditieren. Währenddessen setzte plötzlich aus einem der Hotels einige hundert Meter hinter mir (da war ein breiterer Buschbereich dazwischen) ein Livekonzert ein, das so laut war, dass es die ganze Insel beschallte. So betrachtete ich eine ganze Weile lang den Sternenhimmel, während eine Diva Songs wie: „I did it my way“, oder „Simply the best“ sang.
Auch war ich heilfroh, hier draußen zu sein und die Nacht an der frischen Luft nun zum dritten Mal in Folge genießen zu können. Das war ein neuer Rekord, der jetzt parallel mit meinem immer noch ausgebauten Rekord in Sachen sexueller Enthaltsamkeit, der hier einmal kurz von den „Reiche Leute“ Vibes auf der Halbinsel auf die Probe gestellt wurde, zusammenkam, aber jene Probe gekonnt einfach wieder aus mir heraus floss. Am nächsten Morgen wachte ich ausgeruht auf und stellte völlig neuartige Schwingungen in mir fest.
Es war das bewusste und gewollte draußen schlafen, eine unglaubliche Kraft, die ich nicht näher beschreiben kann, begann sich in mir zu entfalten. Ein starkes, naturverbundenes Licht. Ich verstand zum ersten Mal, warum Asketen in Indien solche Vibes haben, wie sie sie haben. Das kommt vom gewollten draußen schlafen, ohne jeden räumlichen Schutz. Selbst ein Zelt würde es verhindern. Ich fühlte mich reicher als jeder der Reichen und Mächtigen in irgendeinem der kostspieligen Hotels oder Apartments hinter mir. Danach fuhr ich wieder zum Busterminal nach Ayamonte zurück und wollte es erneut mit der Isla Cristina probieren, doch auch dieses Mal gelang es nicht, einen Bus dafür zu finden und so entschied ich mich stattdessen nach Sevilla weiterzufahren. In Sevilla nahm ich dann einen weiteren Bus zum Hauptbahnhof und kaufte mir ein Ticket für den sogenannten „AVE“, den spanischen Schnellzug nach Barcelona.
Ich schaute mich noch ein bisschen in Sevilla um, kaufte ein und aß etwas, bis der Zug abfuhr. Es war übrigens ein japanischer Shinkansen. Da aber nur noch Tickets für die Business-Class übrig waren, gönnte ich mir den Spaß und fuhr zum ersten Mal auf extra breiten Luxussitzen im Zug, die etwa 1000km bis nach Barcelona. Der Zug war wahnsinnig schnell und die Strecke für Hochgeschwindigkeitszüge extra mitsamt Seitenneigungen gebaut. Ein verrücktes Feeling, mit über 300 Sachen durch die Kurven zu heizen. Es dauert nur 6 Stunden bei Flugzeugatmosphäre mitsamt eines Filmes, der im Zug gezeigt wurde, bis Barcelona erreicht war, das, obwohl ich irgendwo zwischendrin in einen anderen AVE umsteigen musste, der knapp darauf weiterfuhr.
In Barcelona aber fand ich keinen Anschluss mehr bis zum Ferienhaus meiner Familie, es war bereits zu spät am Abend. Und so kam es, dass ich erneut draußen schlafen musste, weil ich auch kein Hotel fand, das mir günstig genug war.
Also schlief ich wie ein Obdachloser auf einer Bank aus Protest wegen der zu hohen Hotelpreise. Zum Glück hielt das Wetter, denn hier in Barcelona kann es durchaus auch im Sommer regnen. Natürlich gönnte ich mir auch hier wieder eine Schokolade und irgendwie war es recht entspannt und es gefiel mir, mit jedem Tag mehr draußen zu schlafen. Im wohlig warmen Schlafsack, High vom Cannabis, schlief ich irgendwann mit einem halb geöffneten Auge ein, aus der Furcht, mein Gepäck könne hier in diesem kleinen Park, in der Nähe des Bahnhofs, an dem durchaus Leute vorbeikamen, von irgendjemandem geklaut werden. Am Tag darauf ging es weiter mit dem IC nach Blanes, einer wunderschönen Bahnstrecke entlang der Mittelmeerküste, und es begann zu regnen. Der erste Regen seit 3 Wochen, in Portugal sollte kein Tropfen vom Himmel fallen, aber hier gleich am ersten Tag.
Wenig später erreichte ich das Ferienhaus, in dem bereits meine Eltern Einzug hielten. An der Costa Brava wanderte ich, spielte bei erhöhtem Wellengang mit dem Meer und schwamm ein bisschen darin, da hier auch das Wasser erheblich wärmer war als in Cascais oder Vila Nova de Milfontes. Gerade das Spiel im Wasser bei erhöhtem Wellengang brachte mir einige Erkenntnisse über den Fluss der Energien, so konnte ich spielerisch mein Verständnis für das Qi bzw. Prana verbessern.
Auf der Isla Canela war das Wasser auch wärmer, aber die Brandung wollte kein Ende nehmen, so kam es gar nicht dazu, dass ich schwimmen konnte, zumal ich von der Situation vor Ort genervt war und nur schwer wieder herunterkam, erst mit dem Cannabis gelang das wirklich. In der ersten Nacht im Ferienhaus fiel mir dann sofort dieser massive Unterschied in mir drin auf, der sofort einsetzte und mir das beschriebene Licht nahm, das ich erhielt, als ich 3 Nächte in Folge draußen schlief. Der unglaublich tolle Flow, den dieses Licht brachte, trotz langer Bus- und Zugfahrten, ließ mich jetzt los und dastehen, beinahe wie wenn alles ohne dieses Licht sinnlos ist. Sprich, man wird unglaublich High, alleine dadurch draußen an der frischen Luft ungeschützt zu schlafen. Das hielt mich aber nicht davon ab, hier im Ferienhaus an einem der Nächte das zweite Mikron 1S-LSD zu mir zu nehmen, das ich noch dabei hatte.
Ich schrieb zwar in der dritten Drogenkolumne, dass das hier die letzte Drogenkolumne ist, aber ich entschied mich, die 2. LSD-Erfahrung mit der Rückreise nach Deutschland in eine 5. zu packen, da diese hier länger wurde als gedacht.
Danke für euer Sein und fürs Lesen.
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