Re: Ukraine

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Vielleicht steckt dahinter ja auch eine größere Idee? Wenn wir uns die Freihandelsabommen anschauen, die dazu dienen, mehr in Richtung eines gemeinsamen eu-amerkanischen-Wirtschaftsraumes gehen, dann ist das vllt. nur der erste Schritt und alles was aktuell in Europa läuft dient ebenfalls nur die Vorbereitung?

Wenn es eine solche Idee gibt - vllt. wird sie ja auch bewusst durch Deutschland mitgetragen?

:nixplan:
happiness is the absence of resistance

Re: Ukraine

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In der südostukrainischen Schwarzmeerstadt Mariupol kam es gestern zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Regionalisten und von der Kiewer Zentralregierung entsandten Rückeroberungskommandos. Angeblich marschierten die Kiewer Kommandos mit mehreren gepanzerten Fahrzeugen in die 470.000-Einwohner-Stadt ein und versuchten das Polizeipräsidium zu stürmen.
http://www.heise.de/tp/artikel/41/41714/1.html
Den ganzen letzten Meldungen nach zu urteilen läuft in Mariupol derzeit eine Strafexpedition ohne Rücksicht auf Verluste. Es wird scharf geschossen, bislang mindestens ein toter Zivilist. RT meldet einen per Bauchschuss schwerverletzten Ruptly-Reporter.

Momentan kurvt die ukrainische Nazigarde durch die Straßen der Stadt und ballert hin und wieder auf Gebäude und Menschen. Zum Hergang schreibt RT:

“Eine große Menschenmenge sammelte sich zu den Feierlichkeiten zu Tag des Sieges, begab sich zum Gebäude der Stadtverwaltung und hielt eine spontane Demonstration zur Unterstützung der dort verbarrikadierten Polizeikräfte ab. [Das Gebäude ist seit gestern durch ukr. Militärs und Nationalgarde abgeriegelt. - apxwn] Die Menschen skandierten “Faschisten!”; einer der Schützenpanzerwagen eröffnete das Feuer auf die Demonstranten.”
http://www.chartophylakeion.de/blog/201 ... 9-05-2014/
Neben den Rüstungskonzernen zählt eine weitere Branche zu den Gewinnern des vom Westen angefeuerten neuen Ost-West-Konflikts. Den großen Ölkonzernen war es stets ein Dorn im Auge, dass Europa einen großen Teil seiner Energie aus Russland importiert. Gestern einigten sich die Energieminister der G7-Staaten in Rom auf einen gemeinsamen Maßnahmenplan, um die Abhängigkeit von russischem Erdgas mittel- bis langfristig zu reduzieren. Obgleich ein solches Vorhaben vollkommen unrealistisch ist, scharren vor allem in den USA bereits die großen Ölkonzerne mit den Hufen, die liebend gerne ihr Fracking-Gas in den EU verkaufen würden. Den Preis dafür werden die Energieverbraucher in Europa zahlen. Von Jens Berger.
Vor allem von Seiten der USA wird dennoch bereits seit Jahren international kräftig die Werbetrommel für LNG-Lieferungen in die EU gerührt . Dafür gibt es einen guten Grund. Durch den Fracking-Boom verfügen die USA über ein Überangebot an Gas, das krisenbedingt kaum mehr Abnehmer findet, wodurch der Preis fast ins Bodenlose fiel. Nennenswerte Exporte in die EU würden den Preis stabilisieren und damit die Investitionskosten der großen Erdgasförderer, die zugleich auch die größten Erdölkonzerne sind (z.B. Exxon, Chevron, BP), retten. Selbstverständlich wären auch die Lieferungen in die EU ganz sicher nicht zum wirtschaftlichen Nachteil dieser Konzerne. Wichtig ist jedoch hervorzuheben, dass Fracking-Gas – wenn man einmal die Folgekosten ignoriert – zwar vor Ort sehr preisgünstig ist, der Transport in ferne Regionen das billige Fracking-Gas jedoch extrem teuer macht. Die Zeche müsste, wie meist, der europäische Endabnehmer zahlen. Und wenn man bedenkt, dass eine theoretische vollständige Substitution der russischen Gaslieferungen durch LNG-Importe Kosten in Billionenhöhe mit sich bringen würde, kann einem da nur angst und bange werden.

Wessen Interessen vertreten die G7?

Es ist erstaunlich, wie gering die ökonomische Vernunft bei den Vertretern der G7 ausgeprägt ist, wenn es um russische Gaslieferungen geht. Wer ein Abkommen unterschreibt, das mittelfristig eine Stärkung der LNG-Importe vorsieht, schwächt damit sein eigenes Land und handelt entgegen der eigenen Interessen. In wessen Interesse handeln die G7-Energieminister? Im Interesse von Exxon, Chevron und BP? Oder im Interesse ihrer Wähler?

Es passt da ins Bild, dass die Regierungen, deren Politik offenbar von den Interessen der Ölkonzerne beeinflusst wird, auch die Regierungen sind, die in der Ukraine besonders eifrig an der Eskalationsschraube drehen. Die Frage, ob es da womöglich einen Zusammenhang gibt, muss sich jeder Leser wohl für sich selbst beantworten.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=21650
Aber eben nicht nur, dass sie fracking Gas verticken, sondern auch an der Förderung aus dem nahen Osten verdienen können, wenn auch der Transport noch nicht steht. Apropos fracking: Das wird als Folge sicher wieder auch hier Thema werden - müssen Europa doch um jeden Preis unabhängig werden vom russischen Gas.
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Re: Ukraine

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es wird Jahre dauern die Infrastruktur fürs Flüssiggas zu schaffen..wer soll das zahlen?
Juncker/Schulz haben gestern bekanntgegeben, dass eine Eu-Aufnahme der Ukraine (und auch Türkei) in den nächsten 5 Jahren ausgeschlossen ist. Wenn sich nun östliche Teile der Ukraine nach dem Referendum an RUS anschliessn, werden die das Gas wieder aus RUS zum Dumpingpreis bekommen. Und der westliche Rest, sind eh pleite, wird frieren müssen. Ob der Plan, die Ukraine zu einem neuen Energie-Absatzmarkt zu machen, (jetzt noch) aufgeht..
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Ukraine

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In wessen Interesse handeln die G7-Energieminister? Im Interesse von Exxon, Chevron und BP? Oder im Interesse ihrer Wähler?
das meine ich doch: wir sind alles nur vasallen..
Don't worry, nothing is under control.

Re: Ukraine

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http://www.faz.net/aktuell/politik/mili ... 35833.html
Die Luftwaffe ist einem Agenturbericht entgegengetreten, nach dem die am Montag in Deutschland begonnene Großübung „Joint Air Warfare Tactical Exercise“ (Jawtex) mit tausenden Soldaten aus Nato-Staaten einem Szenario wie der Krise in der Ukraine gleiche. „Die Übung ist hochkomplex und wurde über drei Jahre vorbereitet“, sagte ein Presseoffizier der Luftwaffe gegenüber FAZ.NET. „Zu einem Zeitpunkt also, als es die Krise in der Ukraine noch nicht gab.“

Zuvor hatte ein Bundeswehrangehöriger gegenüber der Nachrichtenagentur dpa gesagt, das Szenario gleiche ein wenig der Krise in der Ukraine, wenn auch zufällig.
Zufälle gibts :lol:
vielleicht wurde die Aktion in der Ukraine ja auch seit 3 Jahren vorbereitet :lol:
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Ukraine

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Ist aber imho so nicht die erst Übung und das das Szenario sich ähnelt - vllt. weil diese Krise nicht die erwartet letzte Krise ist.
Es ist wieder gespenstisch verlaufen. Zunächst haben die Separatisten dort, wo sie an den Machthebeln sitzen, ein Referendum abgehalten, das auch allein schon durch seine Methodologie bestenfalls als Ausdruck der Stimmungslage gelten kann, aber nicht den Willen der Bevölkerung zum Ausdruck bringt. Ob die hohen Zahlen stimmen, ist fraglich, vermutlich haben tatsächlich viele Menschen teilgenommen und sich für eine unabhängige Republik ausgesprochen. Das militärische Vorgehen gegen Oppositionellen hat hier sicherlich einen guten Teil beigetragen ebenso wie die Dialogunfähigkeit der Regierung in Kiew, während der fast reibungslose Prozess der Abspaltung der Krim und deren Anschluss an die Russische Föderation das Vorbild war.
http://www.heise.de/tp/artikel/41/41739/1.html
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Re: Ukraine

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Hunter Biden ist der Sohn des US-Vizepräsidenten Joseph Biden und Burisma hat starke wirtschaftliche Interessen im Süden und Osten der Ukraine. Selbst im schmutzigen Öl- und Gasgeschäft kommt es selten vor, dass die politische Klasse derart schamlos persönliche Interessen verfolgt. Wie lange wollen wir uns das noch gefallen lassen?.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=21712

wird auch spannend wie der Betrieb der Kernkraftwerke weitergeht http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie: ... er_Ukraine

Dass es um die Technik nicht zum besten steht, wurde in Tschernobyl ja schon deutlich.
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Ukraine

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Bekannt ist nun geworden, dass ausgerechnet der Sohn von Vizepräsident Biden, Vertreter einer scharfen antirussischen und proukrainischen Politik im Weißen Haus, Vorstandsmitglied von Burisma Holding. Burisma ist der größte privatwirtschaftliche Gasproduzent der Ukraine und hat Rechte für mehrere große Gasfelder. Hunter Biden ist in der Rechtsabteilung vor allem als Lobbyist für internationale Beziehungen zuständig. Auch erst im April wurde Devron Archer in den Vorstand aufgenommen, ein enger Freund von US-Außenminister Kerry, woraus auch gar kein Hehl gemacht wird. In dem vierköpfigen Vorstand gibt es keinen Ukrainer, 2013 wurde der amerikanische Investmentbanker Alan Apter aufgenommen und 2014 noch schnell der ehemalige polnische Präsident Aleksander Kwasniewski.
http://www.heise.de/tp/artikel/41/41766/1.html

Nicht nur einer, gleich der gesamte Vorstand. :lol: Wie absurd es doch ist wenn gleichzeitig Demokratie als Grund verkauft wird und dann offen und direkt entsprechend dem Zitat gehandelt wird. :freak:
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Re: Ukraine

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demokratie als grund? oh man, wer glaubt das eigentlich noch wirklich? es geht um neo-imperalismus. ich fände es wenigstens gut, wenn man das so offen zugeben würde: "ja wir überfallen andere länder, und töten menschen, um unseren und euren wohlstand zu sichern."
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Re: Ukraine

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Nach der Wahl Pjotr Poroschenkos zum Präsidenten der Ukraine (Ukraine: Milliardär Poroschenko erklärt sich zum Wahlsieger) forciert die Regierung in Kiew die militärischen Operationen gegen ihre Gegner im Osten des Landes. Wann Poroschenko sein Versprechen wahrmachen will, die Ost-Ukraine zu besuchen, ist nicht bekannt. Von einem Versuch, mit den Kontrahenten zu verhandeln, ist nicht die Rede. Wer nach der Wahl auf Signale der Entspannung gehofft hat, sieht sich mit einer nach wie vor harten Haltung der Separatisten im Osten gegenüber Kiew konfrontiert und mit einer Antiterror-Offensive, die die Regierung nun bis zur vollständigen Kapitulation ihrer Gegner verschärft. Geht es nach Momentaufnahmen eines britischen Journalisten in Slawjansk, so sind auch Zivilisten Opfer der Angriffe.
http://www.heise.de/tp/artikel/41/41873/1.html
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