Zwei ernüchternde Trips: Gibt es noch Hoffnung für mich?

1
Forumspost auf pantorise.net:
Hallo erstmal!

Ich kann heute auf gerademal zwei psychedelische Erlebnisse zurückblicken, von denen eines gestern war.

Mein erster Trip, vor ca. 2-3 Wochen war auf einer moderaten 2C-E Dosis (der Mindtrip war schon relativ stark, die Optics großartig am Anfang). Doch bekam dieses Erlebnis nach ca. 2-3h zeitlich gleich mit dem Wetterumschlag (dunkle Wolken sind aufgezogen) einen eher kühlen, negativen Charakter (alle Büsche haben mich nurnoch böse angeschaut und der Mindtrip war ziemlich weg).
Ich war hinterher auf jeden Fall froh, diese Erfahrung gehabt zu haben, auch wenn ich sie nicht sehr lange genießen konnte. Auch bin ich der Meinung, dass ich den Trip gut verarbeitet habe, er hat mir neue Perspektiven des Bewusstseins aufgezeigt; mir kam es jetzt so vor, als würde ich richtig verstehen, was Trippen bedeutet.

Etwa eine Woche später hatte ich mein erstes MDMA Erlebnis mit einer guten Freundin auf einer Wiese, was für mich eine grandiose Erfahrung gewesen ist.
Seitdem habe ich meinen Fleischkonsum stark eingeschränkt, da ich nun die ganze Tierwelt lieb habe, und auch was Menschen angeht bin ich viel empathischer geworden. Auch die Natur betrachte ich nach diesen 2 Erlebnissen viel genauer und liebevoller.

Und gestern war dann eben mit großer Vorfreude 2C-B an der Reihe.
Bevor die Wirkung überhaupt einsetzte, war ich schon relativ euphorisch. Jedoch merkte ich bald, dass bei den zwei Freunden, mit denen ich weggegangen bin, das Verständnis fehlte – die wollten lieber chillig Alkohol trinken. Das schlug auf meine Stimmung, und noch dazu schien ich die Wirkung, da sie sich langsam aufbaute, zu unterschätzen, was ein Fehler war, der dazu führte, dass ich bis auf einige wenigen sehr schönen Halluzinationen (tanzende Glanzgräser, Affen und Bären in den Bäumen) fast nur noch schlechte Sachen sah (Bäume, die mich böse anschauten), dämonische Fratzen. Ich war zwar völlig verwirrt, der Mindtrip war extrem stark, aber nicht auf emotionaler Ebene, d.h. Ich erlebte das ganze als nicht zu sehr einschüchternd, kein „Horror“.

Tatsächlich gelang es mir im Laufe des Abends doch noch, Erkenntnisse zu erlangen,
zum Beispiel, dass es überhaupt keine Dunkelheit gibt; alles eine Frage der Betrachtung.
Schönheit dagegen existiert zwar auch nicht in der Realität – nicht in der Materie – aber ich halte sie für etwas, das aus sich selbst heraus existiert. Genau so muss es sich auch mit anderen Gefühlen, bzw. dadurch auch mit dem Bewusstsein verhalten.

Das ist für mich das größte Wunder des Lebens: Das überhaupt Bewusstsein existiert, und damit ist die Schönheit vordefiniert, denn Liebe befindet sich in unserem Bewusstsein. Das Böse existiert dagegen nicht wirklich: Es ist nur ein Ausdruck des Schönen. Denn ohne das Böse könnten wir nicht das Schöne, das Leben, in all seiner Pracht wertschätzen und daher gebar die Liebe das Böse.

Daher betrachte ich diesen Trip also eher zwiespältig; er war nicht wirklich genießbar.
Und jetzt frage ich mich.. ob diese ersten zwei Trips (der erste gut-mäßig, der zweite gut-schlecht) auf Fehler in Set & Setting zurückzuführen sind (beim 2. zb dass ich mich bei meinen Bekannten da falsch am Platz gefühlt hab; vielleicht habe ich auch zu krampfhaft versucht, gute Hallus zu erzwingen), oder ob ich einfach nur zu schlechten Trips veranlagt bin.
Ich habe eigentlich keine psychischen Probleme und bin gerade in letzter Zeit auch meistens gut drauf.

Gibt es noch Hoffnung für mich, dass ich mal einen wirklich tollen Trip erleben kann? Zur Verfügung stehen mir theoretisch 25I-NBOMe, 2C-B, 2C-E, MDMA.
Ich frage mich, ob die Kombination MDMA und wenn die Effekte am abklingen sind 2C-B lowdose leichter verträglich wäre?
Was meint ihr dazu?

Re: Zwei ernüchternde Trips: Gibt es noch Hoffnung für mich?

2
Ich halte es, wenn man nicht gerade ziemlich viel erfahrung mit derartigen hat, für eher unklug, psychedelika zu konsumieren, wenn man gerade von MDMA runter kommt (habe ich zwar auch schon x mal gemacht, aber ich habe damit auch teilweise ziemlich schlechte erfahrungen gemacht). Der abturn kommt halt auf psychedelika noch mieser.
Ich habe jetzt nicht so wirklich die vorstellung, was du überhaupt erwartest, wenn du sagst: "einen richtig tollen trip".
Zum einen sind trips eben selten nur toll oder nur scheiße, sondern beinhalten meistens verschiedenste gefühle. Zum anderen sind 2c-b und 2c-e nicht unbedingt klassische trips im sinne einer psychedelischen erfahrung. Klar, 2cb kann _richtig_ verscheppern inkl. krassesten optics usw, hat aber eben beispielsweise nicht allzuviel mit der überwältigenden dimension einer hochdosierten LSD erfahrung zu tun. Imho nutzt du die falschen substanzen, wenn das, was du suchst, das ist, was ich denke. Auch mdma ist ja kein klassisches psychedlikum in dem sinne, trotzdem natürlich eine tolle, umwälzende erfahrung, keine frage!
Generell solltest du dich damit arangieren, dass du nie das kriegst, was du unbedingt haben willst, wenn du psychedelische drogen konsumierst. Es ist im hohen maße nicht voraussehbar, was für eine art von trip man erlebt. Trotzdem sind natürlich set+setting usw wichtig. Die ersten erfahrungen mit drogen, die das optische erleben derartig star verzerren, wie 2cb/e können eben schon gruselig sein.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Zwei ernüchternde Trips: Gibt es noch Hoffnung für mich?

3
Kann es denn sein, dass dieser Abturn Auswirkungen hat, die ich selber gar nicht merke? Die ganze Woche nach der MDMA Erfahrung war meine Laune eigentlich gut und ich habe auch Tryptophan in verhältnismäßig großen Mengen zu mir genommen, um meinen Serotoninspeicher wieder zu füllen.
Edit: Ich habe "Abturn" falsch verstanden.
Wie sieht es aus, wenn ich MDMA und 2C-B gleichzeitig nehme?

Vielleicht ist auch das ein Problem, das meine Erwartungen an etwas "ganz großes, euphorisches" einfach zu hoch gesteckt waren und sich das so "rächt".
Ich hab eigentlich erwartet, schöne Sachen zu sehen und Energie zu spüren, Verbindung mit der Umwelt und mit anderen Menschen. Und dabei auch noch was über das Bewusstsein und ganz speziell mein eigenes Bewusstsein, mich selbst, zu lernen.

Evtl. sollte ich tatsächlich in Richtung LSD weiterforschen.. kommt 25I-NBOMe an diese Tiefe nicht ran?

Re: Zwei ernüchternde Trips: Gibt es noch Hoffnung für mich?

4
klingt schon ein bisschen nach "you cant always get what you want, but you´ ll get what you need"

2c-b is imo eher easypeasy. aber in unpassender umgebung kanns bestimmt auch ungemütlich sein.
wenn die kumpels lieber absaufen wollen, fänd ich das jez nich grad die umgebung in der ich 2c-b probieren wollte.
2c-e fand ich persönlich eh sehr tricky. habs persönlich sowieso nich so mit dem ausprobieren von substanzen aber wollte ich jez trippen würd ich kaum auf die idee kommen dazu 2c-e zu nehmen, manche finden das aber super. von daher kp.
würde für lsd oder pilze voten. diese rc´s haben imo oft das phänomen das die nur nen bestimmten ausschnitt der möglichen bandbreite von klassischen halluzinogenen bieten.

bzgl. der "schönen erfahrungen", das kommt schon noch, keine sorge. :)

allerdings: je wundervoller der content, desto höllischer kann er auch sein. manchmal beides gleichzeitig, bishin zur transzendenz von "schön" und "schlecht".

das "schönste" findet bei mir immer beim ausklingen statt.
dann gibz manchmal so einen moment wo ich mich wie der erste mensch am ersten tag der schöpfung fühle.
allerdings bin ich dann auch so "durchlässig" das ich dann gelegentlich nich nur die allumfassende liebe sondern auch alles leid der welt durch mich durch fliessen fühle.
dann weine ich ob der schönheit der welt und gleichzeitig vor schmerz kosmischen ausmaßes.
now i am become death, destroyer of worlds.

Re: Zwei ernüchternde Trips: Gibt es noch Hoffnung für mich?

6
de_r_ hat geschrieben:Und jetzt frage ich mich.. ob diese ersten zwei Trips (der erste gut-mäßig, der zweite gut-schlecht) auf Fehler in Set & Setting zurückzuführen sind (beim 2. zb dass ich mich bei meinen Bekannten da falsch am Platz gefühlt hab; vielleicht habe ich auch zu krampfhaft versucht, gute Hallus zu erzwingen), oder ob ich einfach nur zu schlechten Trips veranlagt bin.
Ich glaube, es hat nichts mit Fehlern zu tun, sondern eher mit der Erwartungshaltung. Wie schon gesagt wurde, geben einem Trips nicht das, was man sich wünscht oder was man erwartet. Meine Erfahrung ist, dass man das bekommt, was anliegt - ähnlich wie beim Träumen -, und das hat imho wenig mit Set-/Setting-Fehlern oder Veranlagung zu schlechten Trips tun. Wobei ein ungünstiges Set und Setting schon Zustände auslösen kann, die als negative Erfahrung bewertet und dann durch das Psychedelikum verstärkt werden. Man kann aber genausogut bei günstigem Set und Setting unangenehme Erfahrungen machen. Deshalb würde ich halt zumindest noch mal ein anderes Setting ausprobieren, wenn Du meinst, dass psychisch alles cool is.
de_r_ hat geschrieben:Ich frage mich, ob die Kombination MDMA und wenn die Effekte am abklingen sind 2C-B lowdose leichter verträglich wäre?
Bin selbst kein großer Fan von Mischkonsum. Aber diese Kombo habe ich mehrmals zu mir genommen. Fazit ist ungefähr, dass es schwierig (jedoch nicht unmöglich) ist, einen Punkt zu finden (sowohl zeitlich als auch dosierungstechnisch), bei dem diese beiden Substanzen gut miteinenader harmonieren. Bei mir war das MDMA häufig noch zu stark, so dass das 2C-B nicht wie gedacht zur Entfaltung kam. Manchmal war's aber auch cool. Meistens bei nicht so hoher MDMA Dosierung.

Was spricht dagegen, dem 2C-B erst noch mal einen Versuch einzuräumen, bevor Du Dich gleich an die Kombination mit MDMA ranwagst? Kann es sein, dass Du hoffst, die "negativen" Empfindungen, die vom 2C-B ausgelöst wurden, mit MDMA überbrücken zu können (bzw. zu unterdrücken)?

Re: Zwei ernüchternde Trips: Gibt es noch Hoffnung für mich?

9
de_r_ hat geschrieben:...nächsten Versuch - ohne Erwartungshaltungen ganz locker...
Das Thema Erwartungshaltung ist für mich persönlich etwas spannendes und gleichzeitig auch sehr tricky und undurchsichtig (da vieles unbewusst abläuft). Einerseits versucht man in einen Trip möglichst offen und ohne Erwartungen reinzugehen. Andererseits prägen die vergangenen (Trip-)Erfahrungen das, was man erwartet - und was einem infolgedessen beim nächsten Mal auch sofort wieder auffällt -, natürlich ungeheuer stark, und das setzt sich fort. Also erwartungsfrei geht man wohl nie rein und so wird die Erfahrung auch selten ohne den Einfluss von Erwartungen bleiben. Aber immerhin fallen einem mit jedem Trip mehr die persönlichen Illusionen auf, denen man sich hingegeben hat. Insofern sind Trips imho immer ein wenig ernüchternd. Würde sagen, die Ernüchterung gehört dazu und is nix Verkehrtes. Da ist man dann schon einen Schritt näher bei sich selbst.

Re: Zwei ernüchternde Trips: Gibt es noch Hoffnung für mich?

15
Eine Frage hab ich noch..nach dem 1. Trip hab ich noch ca. 2-3 Tage lang in Bäumen relativ deutliche Gesichter gesehen, nach dem 2. kaum.
Danach hab ich noch einmal Gras geraucht und die Bäume waren wieder Gestalten. Auf Alkohol hab ich eher subtilere Effekte, teilweise auch schemenhafte Gestalten in Bäumen oder Gesichter in Wolken. (fühlt sich zum Teil fast "visionär" an)
Sollte ich das als Warnung einer sich anbahnenden HPPD erkennen oder ist das üblich?

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste

cron