Re: Umfrage: Wer nutzt was?
Verfasst: 5. November 2010, 20:38
Da Du Chi Gong und Psychose so kurz hintereinander erwähnst, stellt sich mir da gleich eine Frage: denkst Du, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen Deiner Praxis und dem Ausbruch der Psychose gegeben hat? Und wenn ja, was denkst Du, könnte der genaue Grund dafür gewesen sein?Tau-f-risch hat geschrieben:Chi Gong:
Die acht goldenen Übungen, eine Übung mit 16 Sequenzen, den kleinen Himmelskreislauf, diverse kleine Übungen; bewusstes Atmen
Lange unregelmäßig, vor der Psychose ca 2 Wochen lang täglich. Hat mich dermaßen rausgekickt, dass ich es noch nicht wieder aufgenommen habe.
Sobald du anfängst mit solchen Übungen, arbeitest du auch mit Energie. Allerdings muss das nicht immer im Fokus stehen. Nach meiner Erfahrung ist es sinnvoll sich mal mehr körperlichen Aspekten zuzuwenden: dehnen, kräftigen, flexibilisieren, mal mehr energetischen, mal mehr der Atmung, mal mehr den Emotionen, dem Psychischen. Denn diese Aspekte sind alle verbunden. Nur auf Energie zu fokussieren, ist wie der Versuch ein Haus ohne Wände, nur aus Inneneinrichtung bestehend, zu bauen. Mag sein, dass sich ein Muskel lockert und eine vor 10 Jahren entstandene Emotion freigesetzt wird. Mag sein, dass du einem immer wiederkehrenden Gedankenmuster auf die Spur kommst und dieses dich zu einer verhärteten Sehne führt, die schmerzt, dass du ruhig atmest und sich plötzlich eine Energiebahn auftut, die du vorher nie gespürt etc.brmpf hat geschrieben:Und vielleicht auch ein Hinweis, dass ich mich noch besser vorbereiten könnte (ohne "Energiearbeit").
Was praktizierst du denn?brmpf hat geschrieben:Ich selbst habe inzwischen auch so meine (teils leidlichen) Erfahrungen mit energetischen Übungen gemacht.
Das kommt mir bekannt vor. Ich wollte ursprünglich sogar explizit fragen, ob Du forciert hast, vielleicht auch mit dem Hintergedanken, einen "Durchbruch" zu erzielen, es dann aber sein lassen, um nicht mit so vielen Fragen auf einmal aufzuwarten.Tau-f-risch hat geschrieben:Kausal betrachtet: Ja. Allerdings hat die Phase der Psychose auch meine Betrachtung von Kausalität verändert.Der genaue Grund ? Könnte ich viele Antworten geben. Manche Dinge haben schwerer gewogen, andere weniger.
Was speziell Qigong und bewusste Atmung angeht: Der "Fehler" war, dass ich zu gewaltsam und ohne kundige Hilfe vorgegangen bin, besonders eben in den 1-2 Wochen vor dem Gang in die Klappse.
Freut mich sehr zu hören, dass Du nach all den Strapazen einen positiven Weg nach Vorne gefunden hast.Tau-f-risch hat geschrieben:[...]Mit einem Bild ausgedrückt
[...]Inzwischen mache ich wieder einiges an Übungen, deutlich mehr als vor der Psychose, ein paar davon habe ich in den vorangegangen Posts vorgestellt. Diesmal mit Lehrern und mehr Geduld, und es ist rundum gut.
Tau-f-risch hat geschrieben:Sobald du anfängst mit solchen Übungen, arbeitest du auch mit Energie. Allerdings muss das nicht immer im Fokus stehen. Nach meiner Erfahrung ist es sinnvoll sich mal mehr körperlichen Aspekten zuzuwenden: dehnen, kräftigen, flexibilisieren, mal mehr energetischen, mal mehr der Atmung, mal mehr den Emotionen, dem Psychischen. Denn diese Aspekte sind alle verbunden. Nur auf Energie zu fokussieren, ist wie der Versuch ein Haus ohne Wände, nur aus Inneneinrichtung bestehend, zu bauen.brmpf hat geschrieben: Und vielleicht auch ein Hinweis, dass ich mich noch besser vorbereiten könnte (ohne "Energiearbeit").
[...]
Den kleinen Himmelskreislauf, der mir auch unter dem Namen mikrokosmischer Orbit bekannt ist; allerdings eine Mischform aus der chinesischen und der indischen Methode. Die indische Variante ist unter dem Namen "Kriya Yoga" bekannt und ist dem kl. Himmelskreislauf essentiell sehr ähnlich. Der grösste Unterschied ist wohl die zusätzliche Verwendung von Mantra in Verbindung mit der Atmung.Tau-f-risch hat geschrieben:Was praktizierst du denn?
Na, z.B. ggü. Wing Tzun.Tau-f-risch hat geschrieben: Priorisieren gegenüber was?
Ja, schön gesagt. Anyway, es war ja nur meine bescheidene Sicht der Dinge die im besten Falle nur für mich Wahrheit bereit hält.Tau-f-risch hat geschrieben: Und ja, man kann nicht in alles tief einsteigen, was potentiell interessant ist. Für mich stellt sich Asiatische Kampfkunst allerdings als ein Gebiet dar, in das man eintauchen kann, von reiner, technikloser Meditation bis zu anwendungsorientiertem Kampftraining. Ein sehr weites Gebiet fraglos, aber dennoch eines. So wie ein großer See. Man wird sicher nicht jeden Winkel im Detaill kennenlernen, aber doch das ihm eigene Klima erfassen können. Wie genau, umfassend und tief man ihn ergründet, ist jedoch etwas, das sich erst zeigt, wenn man sich entschieden hat, ihn überhaupt kennenlernen zu wollen.