Re: Ich bekenne mich - und habe das Licht gesehen? dickes Fr
Verfasst: 11. August 2011, 22:38
Das problem ist, dass eine depression eine handfeste sache ist {ich habe selbst eine zusätzlich zu meiner angststörung}Wie gesagt, es ist ein ernstes Thema, wird aber imho meist von der falschen Seite angegangen{Das füllt den Psychoklempnern die Taschen}.
Das es natürlich nötig ist, "das Steuer herum zu reißen" und das der Weg für Dich jetzt länger ist, um "Wohlsein" zur gelebten Wirklichkeit werden zu lassen, versteht sich wohl von selbst
Wie du schon zitiertest, ist es harte arbeit, sich einzureden, man sei scheiße, müsste eigentlich anders sein, als man ist, alles müsste besser sein. Depression entsteht oft aus der nicht akzeptanz dessen, was ist. Sich einzureden, alles sei gut ist genau so anstrengend. Das ist jedoch _nicht_ das, wozu einen die "psychoklempner" anhalten wollen. Wenn ich da etwas missverstanden habe, führe bitte noch mal aus, was du genau damit meinst.
Sinn des therapeutisches prozesses ist es doch viel eher die schädlichen, oft von irrationalen katastrophen szenarien geprägten gedanken zu identifizieren und durch realistische auszutauschen. Das ist _leider_ alles andere als einfach. Eine ausgewachsene depression lässt sich nicht durch erkenntnisse beseitigen. Derartig festgefahrene denkweisen, wie sie vorhanden sein müssen, damit eine depression so richtig ausartet und sich etablieren kann, zu verändern, ist hauptsächlich trainingssache und dauert sehr lange. Eine umkonditionierung ist dazu notwendig, das castanedas experiment, den spieß einige tage umzudrehen, um zu lernen, dass beide richtungen zu erzwingen, sinnlos ist und dadurch aus der depression rauszukommen, ist da leider zu romantisch.