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Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 17. Dezember 2009, 22:37
von Garamman
Ghost35- hat geschrieben:Dr.Schuh hat geschrieben:Es ist ja nicht so das man sich ab einem bestimmten Punkt in eine Wolke strahlenden Bewusstseins auflöst.
Bist du dir
da wirklich sicher?
Die komplette (dauerhafte) Auflösung in die gewaltige Wolke des vollen Bewusstseins ist doch genau
das, was man in gewisser Weise "erstrebt".
Davor hat man üblicherweise Angst. Könnte ja sein, dass man nicht mehr funktioniert. Eine solche Erfahrung zermalmt förmlich sämtliche Illusionen, was zum Wahnsinn führen könnte.
@Dr.Schuh:
Sollte ich mir sorgen machen... erste anzeichen von wahnsinn?!
Ist ja nicht so das ich es ausschließe.. (es gibt sogar moment in denen ich danach strebe..

),
aber (@Ghost35-) nach meinem momentanen kenntnisstand entsteht die art von Bewusstsein die ich habe auf Grund von elektrischen und chemischen Prozessen in meinem Gehirn. Körper und Geist, du und der Roboter, die Nation Ghost35- und ihr Gouvaneur.......
Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 18. Dezember 2009, 13:01
von hiob
bewusstsein>hirnstoffwechselprozess>wirklichkeit
oder/und/aber/nicht/sondern/zugleich
wirklichkeit>hirnstoffwechselprozess>bewusstsein
fazit:
vorm wahnsinn angst zu hegen ist nicht schwer...
ihn zu erstreben...dagegen sehr!

Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 18. Dezember 2009, 18:49
von Garamman
hiob hat geschrieben:bewusstsein>hirnstoffwechselprozess>wirklichkeit
oder/und/aber/nicht/sondern/zugleich
wirklichkeit>hirnstoffwechselprozess>bewusstsein
tippe auf und/zugleich :-)
Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 7. März 2011, 17:40
von Aitsch_Gee
Dr.Schuh hat geschrieben:
getintoit hat geschrieben:hm. auch wieder wahr. irgendwie.
Das Problem erinnert mich an den wunderbaren Fred "
Der Erleuchtungswahn"
Anmerkung: Manche Verlinkungen funktionieren weiterhin nicht. [Dafür aber die SuFu.

]
Maaaaa. Nach dem Überfliegen der beiden Freds hab ich grad
unglaubliche Lust zu trippen.

Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 7. März 2011, 22:59
von ohn
ohn hat geschrieben:Ich habe in den letzten ~12 monaten sehr viel LSD genommen. In für mich oft hohen oder sehr hohen dosen. Ich bin dabei immer tiefer vorgedrungen. In letzter zeit spielen grundängste eine rolle. Ich bin immer mal wieder an den punkt gekommen, wo ich kurz davor war, zu denken: "Das wars. Da kommst du nicht mehr raus. Jetzt hast du endgültig den verstand verloren". Letztlich bin ich aber nie ganz dazu gekommen, das wirklich zu denken.
Hätte ich mal auf mein gefühl von vor 1,5 jahren gehört was?

Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 8. März 2011, 04:00
von Mao
ohn hat geschrieben:Hätte ich mal auf mein gefühl von vor 1,5 jahren gehört was?
Was haettest du dann anders gemacht ?
Geht es dir eigentlich mittlerweile wieder besser ?
Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 8. März 2011, 06:18
von Aitsch_Gee
ohn hat geschrieben:Hätte ich mal auf mein gefühl von vor 1,5 jahren gehört was?

Nuja, sagen wir, das Thema ist nicht erst seit letzten Sommer eins.

Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 8. März 2011, 11:24
von ohn
@Mao
Wechselhaft, mal besser mal schlechter. "Fertig" bin ich mit dem thema aber noch (lange) nicht.
Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 8. März 2011, 12:31
von gowiththeflo
Letzthin habe ich etwas sehr treffendes gelesen:
Als kleines Kind haben Sie diese Gefühle ursprünglich zurückgewiesen, weil sie zu überwältigend waren. Dieses Abwehren der Gefühle hat dazu geführt, dass Sie aus Furcht, in ihnen zu versinken, immer noch in einer kindlichen Beziehung zu ihnen stehen. Doch ein Leben der Abwehr hat aus der Angst vor einer Überwältigung die überwältigendste Angst gemacht. Denken Sie daran, dass Ihr Nervensystem nicht mehr das eines Kindes ist, - dass also die Gefühle jetzt viel erträglicher sind als sie es in Ihrer Kindheit waren. Wenn Sie es zulassen, sie direkt zu fühlen, werden Sie entdecken, dass die Angst vor den Gefühlen viel schlimmer ist als die Gefühle selber.
Quelle: Befreiung vom inneren Richter (Byron Brown)
Diese Art von Selbstverurteilung "Ich bin schwach/Ich bin unfähig/Ich bin ein Versager/Irgendwas stimmt nicht mit mir/Ich werde wahnsinnig/Ich bin auf LSD hängengeblieben/Ich bin geisteskrank/etc." ist das Zeichen eines aufgeblähten Verstandes/inneren Richters, der sich über das unverfälschte Erleben der Wiklichkeit stülpt und alles filtern und erklären will. Und wir glauben, dass diese Gedanken der Wahrheit entsprechen und gerechtfertigt sind, weil sie (häufig unbewusste) Überzeugungen und Vorstellungen über uns selbst betreffen, ja weil wir uns sogar mit diesem inneren Kritiker identifizieren. Diese Überzeugungen und dieser innere Richter haben jedoch nicht im geringsten etwas mit unserem wahren Wesen und dem Wesen der Wirklichkeit gemein.
Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 8. März 2011, 14:07
von ohn
Das, was du da zitierst, ist sehr treffend. Jedoch reicht das wissen darüber nicht aus, um aus dem kreislauf auszubrechen. Das wissen darum, dass die angst vor der angst letztlich das schlimmere ist und nicht die angst an sich, schwächt die gefühle nicht ab.
Gefühle diesbezüglich können so stark und real sein, dass jedwedes wissen darüber, wie sie zustande kommen, rein gar nichts daran ändern kann.
Haben sich derartige sensibilisierungen des emotionalen gehirns erstmal so weit verfestigt, dass eine überfunktion des inneren radars, der reize interpretiert, die gefahr bedeuten, statt gefunden hat, kann man rational nichts mehr daran ändern. Nicht durch erkenntnisse, nicht durch überlegungen, nicht durch einsicht in die funktionalität von angst. Dann ist eine angststörung entstanden, eine konditionierung des emotionalen gehirns, welches von nun an auf kleinste trigger, die es als gefahr interpretiert, mit der bildung von angst reagiert.
Das wieder rückgängig zu machen, ist harte arbeit, dauert sehr lange und benötigt regelmäßiges training. Über die rationale schiene kann man da wenig erreichen, denn es sind ganz andere bereiche des gehirns, die für angst und panik zuständig sind. Man weiß, wieso man fälschlicher weise angstgefühle erlebt, aber kann nichts daran ändern.
Zwar resultieren gefühle aus dem denken, denkmuster können sich aber schnell verselbstständigen und das denken zu verändern und darüber die gefühle zu verändern, ist ebenfalls harte arbeit.
Imho kann man das aber erst wirklich begreifen, wenn man selbst eine schwere angststörung hat und am eigenen geist erlebt, wie es ist, wenn sich ängste generalisieren und man sich selbst hilflos dabei zuschaut, wie man ein angsterfülltes wrack ist. Vorstellen kann man sich das kaum.
Es ist wie auf LSD, das sind auch nur gefühle. Die sind aber so übermächtig, dass sie in dem moment wo sie passieren, völlig real sind und man sich nicht sagen kann: "das ist nur mein innerer richter".
Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 8. März 2011, 14:55
von Dr.Schuh
Oh Word.
Die eigentliche Arbeit erfolgt freilich letztlich auf energetischer/körperlicher/emotionaler Ebene.
Die Funktion eines klaren Verstandes ist es, Mittel und Wege zu entwickeln, diese Arbeit zu verrichten.
Wobei das eine dabei so wichtig ist, wie das andere, imho.
Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 8. März 2011, 15:01
von gowiththeflo
Jo ohn, Du hast vollkommen Recht. Wollte das, was Du erlebt hast, in keiner Weise trivialisieren oder bezweifeln, dass diese irrationalen Ängste als real erlebt werden.
Das Erkennen der Angriffe ist halt der erste Schritt, um sich davon zu befreien.
Re: Die Angst vor dem Wahnsinn
Verfasst: 8. März 2011, 18:15
von ohn
Ja, so habe ich das auch nicht aufgefasst. Ich wollte zu dem sehr treffenden zitat nur noch ergänzend erwähnen, was für eine riesen diskrepanz zwischen wissen, fühlen und sein klaffen kann und wie schwierig es ist, nicht immer wieder in die selbe falle zu tappen - trotz besseren wissens. Ich bin immer noch dabei daran zu arbeiten, die konditionierung wieder rückgängig zu machen und mein angstzentrum wieder in den griff zu kriegen. Mal mit mehr mal mit weniger erfolg.