Mann, hier ist ja richtig was passiert!
Ich möchte mich gleich mal bei Erraphex und Phönix entschuldigen, daß ich jetzt nur auf animas Beitrag eingehe. Aber da ist Schmerz und deshalb ist das vorrangig.
Vorab dazu noch ein Satz. Es liegt mir fern Dich, anima, zu bekämpfen. Das ich in meinem letzten Beitrag "SCNR! + Mutley" gebracht habe, war die Repräsentation eines{begrenzten}Teils meines Ichs und eine bildlich Darstellung
einer Strebe innerhalb des Konstruktes, welches mein Ego ausmacht.
anima hat geschrieben:Und dein Geschriebenes klingt für mich wahr. Aber auch ist es für mich kein Gedanke, den ich versuchen möchte in mein Sein zu integrieren; es wäre mir zu traurig.
IMHO - und ich meine das wirlich so....
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Ich habe auch schon im alten DF öfters mal geposted, daß meine WAHRHEIT nur MEINE Wahrheit ist und auch das nur in diesem Moment; was Morgen ist weiß ich nicht.
Alles was ich machen kann, ist Dir anzubieten Aschenputtel zu spielen: Wenn Dir der Schuh paßt, zieh ihn Dir an - ansonsten vergiß es.
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Also nochmal IMHO ist es{aus meiner Sicht}so, daß das was Dich da so traurig macht, die Gewissheit, daß das Ego auf diesem Wege sterben wird.
Nicht, weil es bekämpft wird, sondern weil es nicht mehr benötigt wird. Ebenso wie ein Schmetterling sein Raupendasein hinter sich läßt, gibt es einfach einen Punkt auf dem Weg, der die weitere Anwesenheit des Ego überflüssig macht.
Almaas schreibt dazu:
Deshalb ist es für die Persönlichkeit, und besonders für die IchIdentität(Selbstbegriff) äußerst schwierig, ihren Griff zu lockern und loszulassen, wenn sie glaubt, daß nur Mangel und Leere das Ergebnis sein werden. Sie weiß, obwohl undeutlich und unbewußt, daß Reichtum und Erfüllung möglich sind und hält weiter für sie aus. Doch ist es für die Persönlichkeit viel leichter loszulassen, wenn die essentiellen Aspekte aufgedeckt und die verschiedenen Funktionen von Essenz verwirklicht sind.
Die Persönlichkeit gibt dann nicht aus Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit auf. Sie gibt auf, weil sie versteht. Sie wird wegschmelzen, weil sie sieht, daß ihr Leben Leiden ist und daß die Erfüllung des Lebens von Essenz von ihrer eigenen Existenz selbst verhindert wird. Die Persönlichkeit wird erkennen, daß sie selbst das Hindernis zum Leben von Fülle und Überfluß ist. Sie wird die Notwendigkeit ihres eigenen Todes einsehen. Sie wird sich danach sehnen. Und dann wird sie sich nicht nur in Leere auflösen, sie wird schmelzen und im süßen Honig der göttlichen Essenz aufgehen.
Wie Du siehst, ist es kein Leidensprozess, bei dem Du gequält und gedemütigt wirst und Dein Kreuz nach Golgatha schleppen mußt, um auf bestialische Weise umgebracht zu werden.
Im Zuge dessen; ist es denn überhaupt noch möglich einen besonderen Menschen zu lieben?
Ich glaube zwar, daß Deine eigentliche Frage lautet:"Ist es denn - im Zuge dessen - überhaupt noch möglich ein
besonderer Mensch zu sein, der geliebt wird?", aber auf die Frage{so wie Du sie gestellt hast}lautet die Antwort:"JA!"
Es ist im Gegenteil die durch das Ego gefilterte Wahrnehmung, die es unmöglich macht, den Anderen
tatsächlich wahr zu nehmen und wie sollte es möglich sein, zu lieben ohne zu sehen?
Ich hatte dazu im alten DF geschrieben:"ich befinde mich seit zehn Jahren in einer festen Beziehung und dennoch sind die Augenblicke in denen ich das Wesen, das mein Gegenüber und mein Partnerin ist,
ungefiltert wahrnehme äußerst selten. Die meiste Zeit ist mir meine Konditionierung im Weg und ich sehe nicht Sie sondern mein Bild von Ihr."
Ist es möglich noch Mensch unter Menschen zu sein oder ist es dann nicht eher so, dass man sich als Riese unter Zwergen bewegen würde? Selbst wenn das kein Hindernis sein sollte nach diesem Zustand zu streben, wenn man dies denn möchte - ein solcher Gedanke würde bei einem solchen Streben und derart veranlagten Menschen wohl gar nicht erst aufkommen -, aber würden die Zwerge denn nicht bald revoltieren?
Also hier verwendest Du einen Schachzug, der unterstellt, daß es eines bestimmten Menschenschlages bedarf, um überhaupt den Wunsch nach Moksha, nach Befreiung, zu verspüren, und daß dieser Menschenschlag zudem ausgesprochen kaltherzig ist.
Das Gegenteil ist der Fall. Der Reifeprozess ist
vor allem Anderen eine "Herzensangelegenheit".
Sicherlich - es bedarf großer Nüchternheit, um auf diesem Wege voranzuschreiten, aber 'Nüchternheit des Geistes' ist nicht zu verwechseln mit 'Kälte des Herzens'.
Was jetzt die Riesen unter Zwergen anbelangt, so hast Du damit in so fern recht, als dieser Prozess ein "Erwachsen werden" beinhaltet und es nun mal so ist, das Erwachsene im Kindergarten
Riesen sind, die sich unter
Zwergen bewegen.
Dazu mal ein{leicht überarbeitetes und unserem Dialog angepaßtes}Zitat aus Walschs GmG:
Hast Du Kinder nie singen gehört und ihr Lied als schön empfunden, obwohl sie nur Hälfte der Töne richtig getroffen haben?
Und wenn ein Kind falsch singt, sagst du ihm dann, es soll aufhören? Denkst du, dass du es auf diese Weise zur Liebe zur Musik oder zu sich selbst ermuntern wirst? Oder inspirierst du es dazu, sich in noch größere Höhen aufzuschwingen, indem du ihm sagst, dass es weitersingen soll?
Wir haben Jahrhunderte lang euren Gesängen zugehört. Euer Singen ist Musik in unseren Ohren. Meinst du, daß niemand von euch je falsch gesungen hat?
Ihr seid unsere Kinder. Wir hören eurem Singen zu und nennen es schön. Ihr seid das Orchester. Durch euch orchestriert sich das Leben selbst.
Es gibt keine Misstöne, wenn du spielst. Da bist nur du, Kind, das aus vollem Herzen spielt und versucht, es richtig zu machen.
Wenn wir die darin liegende Schönheit nicht sehen würden, hätten wir keine Seele.
Wenn Du jetzt schreibst, daß die "Zwerge" ihre Welt nicht mit einem Höheren teilen wollen und fragst ob der nicht sehr einsam wäre, so ist es schon so, daß auf einem Spielplatz die Mütter und Väter meist auf der Bank sitzen und den Kindern beim spielen{liebevoll}zusehen und in der Gegenwart all dieser Kinder gibt es auch gar keinen Grund, um einsam sein.
Worauf ich hinaus möchte: Ich denke nicht, dass sich beide Wege oder irgendeiner unterscheiden; jedenfalls nicht in ihrer Wertigkeit oder der Berechtigung einem davon zu folgen.
Natürlich nicht. Laß es mich mal so ausdrücken: Es liegt einzig und alleine in deinem Ermessen, wann Du beschließt zu erwachen.
Das war jetzt die buddhistische Variante, aber die bringt es ebenso auf den Punkt wie jede andere.
Es gibt nur die Impulse Deines Herzens und Deine Wahl ob und inwieweit Du ihnen Folge leistest.
Solange Du Dich im Kindergarten wohl fühlst, gibt es keine Veranlassung in die Schule zu gehen. Solange Dir nichts an innerer Arbeit liegt, liegt Dir nichts daran - so einfach ist das.
Alles was ich mache, ist darauf hinzuweisen, daß es nicht nur lohnend ist, sich damit auseinander zu setzten, sondern daß das Lernen eine Form von Befriedigung verschafft, die dem Spielen weit überlegen ist. Wer mal damit angefangen hat, mag nicht mehr davon lassen.
So
fühlt sich also
falsch an, was sich
falsch anfühlen soll. Und was sich
richtig anhört, lässt sich auch immer
richtig fühlen ..... und genauso eben auch umgekehrt
comme ta façon ![:) :)](./images/smilies/smile.gif)
Tja, da kann ich mich nur wiederholen:
Solange Du Dich im Kindergarten wohl fühlst, gibt es keine Veranlassung in die Schule zu gehen. Solange Dir nichts an innerer Arbeit liegt, liegt Dir nichts daran - so einfach ist das.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.