Re: Fliegenpilze

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Die schwankende Wirkstoffkonzentration des Fliegenpilzes scheint ein wesentlicher Faktor fuer die, in Wirkung und Intensitaet auesserst unterschiedlichen und unvorhersehbaren Erfahrungswerte zu sein.

Das ist ein Tripbericht, der irgendwo im Zauberpilzforum ( auch dort schon rezitiert) rumgeistert, einer der beeindruckensten Berichte, die ich je gelesen habe. Der ist mir gerade beim Lesen dieses Threads wieder eingefallen.
"Eigentlich habe ich noch nie einen tripbericht verfasst, weil ich die trips entweder für nicht beschreibungswürdig hielt, oder weil ich keine lust hatte. Nach längerem zögern habe ich nun doch beschlossen, diesen hier zu verfassen. Möge es eine gute warnung oder eben vorbereitung für manche werden.

Menge: 8 getrocknete kappen, oral aufgenommen.
(Ich hatte 2 wochen zuvor einen trip mit 5 kappen von der selben sammlung gehabt, der im grossen und ganzen enttäuschend verlaufen ist.)

Set&Setting
Ich war in sehr guter stimmung und habe mit 3 tripsittern, in chilliger atmosphäre, den trip in meiner wohnung gestartet.

1. Phase
Nach ca. 20 minuten bemerkte ich die ersten effekte, die ich schon kannte. Also das leichtigkeitsgefühl und die beruhigung aber auch etwas neues. Mein bewusstsein fing nämlich an zu "springen", bzw. die synchronisation mit der zeit und dem körper zu verlieren. Ich bemerkte, dass ich etwas anfing zu tun oder zu sagen, und ich im nächsten moment in dem danach war, allerdings mit der erinnerung an das geschehen. Ich habs den tripsittern berichtet, und die haben mir bestätigt, dass sie nichts ungewöhnliches an mir feststellen konnten.

2. Phase (Erinnerungsrevision & Erste spaltung)
So, nach ca. 30 minuten überkam mich ein unangenehmes gefühl, das ich bis dahin nicht kannte. Plötzlich schien alles irgendwie weit weg von mir, obwohl keine richtigen dissoziationen aufgetreten sind. Alles um mich herum und vor allem die menschen, schienen so weit weg zu sein, obwohl sich die wahrnehmung nicht verändert hat. Es war eine art "vermissen" aber mehr von der art, wie es wohl einer empfinden würde, der über jahre auf einer insel gestrandet ist. So als ob ein schwarzes loch angefangen hätte, meine seele einzusaugen. Da ich nun schon genügend triperfahrungen hatte, wusste ich, dass die beste methode für solche gefühlsverkettungen etwas ruhe und ein in sich gehen sind. Ich habe mich aufs sofa gelegt und mit geschlossenen augen einfach nach innen reingehorcht. Plötzlich durchdrang mich eine art elektroschock oder lähmung. Ich bemerkte, dass ich keine kontrolle mehr über den körper hatte. Gleichzeitig kam es mir so vor, als ob ein eiskaltes metalstück in mein gehirn eingedrungen wäre, und zwanghaft verursacht hätte, dass ich rückwärts in zunehmendem tempo durch die erinnerungen meines lebens reise. Das war der negative aspekt und ich begann mich zu fragen, was wohl zur zeit meiner geburt passieren würde. Der positive aspekt war allerdings, dass ich bemerkte, wie viele glückliche momente ich in meinem leben hatte, wo ich es zu der zeit eher als negativ empfunden hatte. Das ganze verlief aber nicht wie gewöhnliche erinnerungen, sondern als ob jemand diese auf eine holografische art und weise ausserhalb von mir erstellt hätte und zu mir nur die gefühle durchgelassen hätte.

3. Phase (Wo bin ich hier? & Zweite spaltung)
Hier wurde es richtig strange und es wird hart es zu beschreiben. Auf ein mal schienen mein bewusstsein und mein geist komplett die wahrnehmungsebene verlassen zu haben. Zumindest entsprach das, was es dort gab, keinen mir bekannten sinnlichen reizen. Alternativ könnte man sagen, dass die realität plötzlich über einen mir bis dahin verborgenen sinn betrachtet wurde. Es gab dort keine farben oder klänge oder so, und gefühle und gedanken hatte ich immer noch bei mir (zumindest noch), aber irgendwie schien diese ganze dimension eine abstrakt-mathematische "beschreibung" der mir bekannten existenz zu sein, und das über alle zeitdimensionen hinweg. Es war dort nicht relevant was geschah sondern nur was zum jeweiligen zeitpunkt da war. Und nicht nur das, die ganzen verflechtungen zwischen allen und allem waren dort so kristalklar, dass ich einfach überwältigt war. Nicht nur dass ich mir so etwas hätte nie vorstellen können, ich war auch begeistert, wie hochkomplexe dinge von einer anderen ebene aus auch enorm simpel sein können. Doch die sache hatte natürlich einen haken. Immer noch unsynchron mit dem körper und der zeit, und jetzt auch noch ohne die sinnliche wahrnehmung, war ich dort irgendwie zeitlos gestrandet. Ich fühlte regelrecht wie die gegenwart durch die zustände und die wahrscheinlichkeiten reiste, aber mein bewusstsein war entweder in einem anderen zustand und zeitpunkt "eingefroren", oder die gegenwart hat es passiert, ohne es mitzunehmen. Für die welle der gegenwart und somit für die zeit wurde ich eine persona non grata. (Hier sollte ich auch erwähnen, dass mein körper zu der zeit wach war und reagiert hat, aber von dort aus hat es mich nicht weitergebracht, und ich bekam erst nach dem trip zugang zu den ereinnerung aus der sicht des körpers. Da der zugang zu den sinnen fehlte, fehlte auch erst mal der zugang zu diesen erinnerungen. Alles in allem verhielt sich mein körper zu der zeit so, als ob er auf der suche nach mir wäre. Er hat in berserkerwut alles im raum umgeschmissen, und alle 3 tripsitter hatten probleme mich festzuhalten.)

4. Phase (Es wird eng)
Ja, da war ich nun eingeschlossen, und hab einen weg gesucht, wieder da raus zu kommen. Hab es mit noch so viel willen und noch so viel konzentration versucht, aber es ging nicht. Nun gesellten sich neue "effekte" hinzu. Das bewusstsein sprang immer öfter umher, und nach jedem sprung schien auch die zeit langsamer zu werden, doch das unangenehmste war, dass ich nach jedem sprung eine art druck von aussen auf mein bewusstsein verspürt habe. Die zeit verging mittlerweile wie monate (stellt euch mal ein solches gefängnis vor!), und ich wusste nicht, ob ich für immer in dem zustand bleiben würde, ob ich wieder "einsteigen" könnte und was es mit dem zunehmenden druck auf sich hatte. Zum ersten mal während eines trips überkam mich wirklich das grauen, zum ersten mal im leben überkam mich der gedanke, dass ich womöglich zu weit gereist bin. Alles was ich bis dahin an erfahrungsgepäck mit hatte, schien nicht zu helfen. Der druck wurde jedoch immer grösser. Ich fühlte mich, als würde zunehmend der ganze planet und dann eine ganze galaxie von allen seiten auf mein bewusstsein pressen, und es zwingen immer kleiner zu werden. Schliesslich tat ich das einzige, was noch möglich war: ich hörte auf mich zu wehren, denn ich konnte mir nichts vorstellen, was schlimmer als dieser druck wäre. Da war mir selbst der atheistische tod lieber. (Mein körper hat auf diesen druck reagiert, als ob der raum wirklich auf den körper gedrückt hätte. Er hat versucht zunehmend so wenig raum wie möglich einzunehmen)

5. Phase (Es wird leer & Dritte Spaltung)
Nun, so liess ich dann los und machte, so zu sagen, mental die augen zu (interessanterweise hat mein körper zu der zeit die augen aufgemacht, und hat starr ins leere geblickt. Die tripsitter haben mir ins gesicht geschlagen und mich geschüttelt. Es brachte nichts. Der eine tripsitter sagt mir bis heute, dass er diesen gesichtsausdruck von mir sein leben lang nicht wird vergessen können. Ich schien nach aussen hin wie im wachkoma zu sein.) Doch ich erfuhr zu der zeit etwas anderes. Eigentlich sollte die ganze 5 phase als eine reine erfahrung und nicht als eine intellektuelle erkenntnis gesehen werden. Denn es gab keine gedanken, gefühle und später auch kein bewusstsein mehr. Als ich los liess und der ganze druck der existenz mich ins unendliche gedrückt hat (rückblickend betrachtet schien nur mein klemmern das ganze zu verhindern), kam es zu einem gegenseitigen effekt. Das bewusstsein fing an sich in alle richtungen auszubreiten und somit irgendwie auszuzoomen. Es fing zunehmend bereiche abzudecken, die ich als mensch nie abdecken werde und wahrscheinlich auch nicht wollte. Es schien zunehmend das ganze universum zu umfassen, dann auch alternative und alternative zeitpunkte von diesen. Bis alles was irgendwie jemals möglich wird und war von diesem "beleuchtet" wurde. Und dann ging es noch weiter. Alles was möglich ist wurde zu einer art punkt - fluktuation. Es wurde zunehmend kleiner und kleiner und kleiner... Was daraufhin folgte war eine unendliche leere. Ich hätte gesagt ein nichts, aber eben diese fluktuation, die wie eine insel von "etwas" zu sein schien, so unbedeutend klein sie auch zu sein schien, so schien sie auch das einzige zu sein, womit die leere überhaupt gefüllt war. Eine grenzenlose bewusste leere und eine insel von "etwas" in der mitte dieser leeren unendlichkeit. Das "etwas" macht das nichts/die leere bewusst, das nichts/die leere macht das "etwas" existent. Das bewusstsein schien von dort aus ein "nebenprodukt" aus der "reibung" zwischen dem "etwas" und der leere zu sein. Womit gleichzeitig ein paradoxon neben dem anderen möglich war. So war aus der ebene der leere heraus noch nie etwas geschehen und es wird auch nie etwas geschehen, weil es im bezug zum "etwas" keine veränderung gibt. Aus der ebene zwischen dem nichts und dem "etwas" schien in diesem ereignishorizont alles mögliche schon geschehen und noch nicht geschehen zu sein, und noch tiefer im "etwas" schien schon etwas sehr bestimmtes geschehen und noch nicht geschehen zu sein.

6. Phase (Back to the roots)
Nun ja, hier kann man es verkürzen, indem man sagt, dass der vorgang der 5 phase umgedreht wurde. Das heisst es geschah ein "zoom - in" in das "etwas" wie eine suchfunktion, die nach der dazugehörigen realität sucht. Wieder ein vertiefen in die abstrakt-mathematische dimension, doch diese mal zum glück nur kurzweilig, um dann endlich die normale wahrnehmung, den willen und den körper zu "haben". Zu erst schlug ich mit voller wucht mit dem rücken gegen die wand, um auch sicher zu sein, dass ich wieder drin war. Da ich aber noch einen begrenzten zugang zu den körpererinnerungen hatte, habe ich die tripsitter gefragt: "in welchem jahr sind wir?" Ihr schweigen und das auftauchen der erinnerungen machten die sache jedoch klar. Mit dem auftauchen der körpererinnerungen wurde mir auch klar, wieso mein körper wie im frost zittert. Es war etwas unpraktisch, weil ich schön gleichmässig gezittert habe, und alle paar runden etwas heftiger, so dass ich jedes mal, wenn ich etwas wasser trinken wollte, das halbe glas verschüttet habe. Aber was macht man nicht alles für die wissenschaft. Nun ja, ein paar stunden später sagte ich dann wieder etwas, und zwar: "morgen nehme ich noch mehr!" Die reaktion der tripsitter liess mich jedoch zu dem schluss kommen, dass ich mich unter recht humorlosen leuten befand.

So, aber zum ernst der dinge. War es ein guter trip? Tja, was ist gut und schlecht? Bereue ich ihn? Nein! Möchte ich ihn wiederholen? Nein! Könnte ich ohne ihn leben? Ja! Wäre ich der selbe? Nein!
Ich hab über ein jahr gebraucht, um ihn wirklich zu verarbeiten und ihn an mich rankommen zu lassen. Ich würde gerne jedes wesen mal die unglaubliche phase 5 erleben lassen. Die anderen phasen nicht mal meinen schlimmsten feind. Beinah hätte ich einen viel zu hohen preis für den trip bezahlt. "

peace

mao
Zuletzt geändert von Mao am 23. August 2009, 07:47, insgesamt 1-mal geändert.
Take pain as a game.

Re: Fliegenpilze

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Wie sieht's eigentlich aus mit der Extrahierbarkeit des Muscimols aus dem pulverisierten Pilz?
Bei tryptaminergen Pilzen ist das recht easy, bei Mengen von 1 - 4g (je nachdem, was für Pilze man einlädt), aber nicht unbedingt notwendig.
Wenn es dann mal 12g Pilzpulver ist und dieses einem zu allem Übel noch nichtmal schmeckt
ungelesene_bettlektüre hat geschrieben:das schlimmste war der abartig ekelhafte geschmack.
wäre ein Extraktion, wenn sie derart einfach zu bewerkstelligen wäre wie bei TryptaminPilzen, doch auf jeden Fall mal ein interessanter Ansatz; vor allem würde dadurch vielleicht die Popularität des heiligen Pilzes bei Konsumenten (unseres Schlags) auch etwas zunehmen und die landläufige Furcht à la giftig etc abnehmen :nixplan:
My bubble -- my rules

Re: Fliegenpilze

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ich würde das nächste Mal die getrockneten (oder sofort die frischen) Pilze kleinmachen, in Wasser einlegen und bei Temperaturen von 60-90 Grad erhitzen und eindampfen. Das sollte bei frischen Pilze ausreichen die Ibotensäure zu dekarboxylieren. Aber Du möchtest Muscimol pur vermute ich? Saubere Kristalle?
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Fliegenpilze

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n19 hat geschrieben:Aber Du möchtest Muscimol pur vermute ich? Saubere Kristalle?
Ist, soweit ich das mitbekommen habe, als ich auf diesen Thread hin mal etwas im www recherchiert habe, ein kaum machbares Unterfangen.
Der Aufwand sowie die dazu benötigten Materialien (Lösungsmittel, Geräte. Gefäße etc.) sind wohl kaum zu bewerkstelligen; jedenfalls nicht für einen Nicht-Chemiker.
Meine gelesen zu haben, dass Jonathan Ott sich daran versucht hat und aus einer großen Menge frischer Fliegen- und Pantherpilze (um die 700kg afair) eine ziemlich geringe Menge an kristallinem Material isolieren konnte; das ganze hat auch noch 'nen Monat oder länger gedauert .... seiner Aussage nach nicht rentabel.

Hab auch noch irgendwas im Hinterkopf vonwegen 50kg frisches Material ergeben 1g Reinsubstanz ....

Hab das, glaube ich, als Zitat (ein sinngemäßes, nicht wörtliches) in 'nem anderen Forum gefunden - der shroomery afair.

Gebt einfach mal Jonathan Ott und Muscimol bei gugel ein, dann wird's schon wo auftauchen ;)
My bubble -- my rules

Re: Fliegenpilze

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n19 hat geschrieben:ich würde das nächste Mal die getrockneten (oder sofort die frischen) Pilze kleinmachen, in Wasser einlegen und bei Temperaturen von 60-90 Grad erhitzen und eindampfen. Das sollte bei frischen Pilze ausreichen die Ibotensäure zu dekarboxylieren. Aber Du möchtest Muscimol pur vermute ich? Saubere Kristalle?
ich habe meine letztjährige ernte frisch ausgekocht. da passieren merkwürdige dinge... der rote farbstoff löst sich binnen weniger minuten, die verbleibenden pilzstücke sind nur mehr grau. den sud habe ich dann eingekocht. wenn man den rückstand ganz trocken macht, erhält man ein fast schwarzes pulver, und leider immer noch recht viel (es blieben 14 gramm extrakt und 32 gramm pilzreste getrocknet, also ca. ein dreifach extrakt), das allerdings an der luft sehr schnell wieder feuchtigkeit aufnimmt und dann zu einer geleeartigen masse wird. ausprobiert habe ich das zeug noch nicht, nach meinem letzten fliegenpilztrip habe ich enormen respekt vor diesem entheogen.
anima hat geschrieben:Meine gelesen zu haben, dass Jonathan Ott sich daran versucht hat und aus einer großen Menge frischer Fliegen- und Pantherpilze (um die 700kg afair) eine ziemlich geringe Menge an kristallinem Material isolieren konnte; das ganze hat auch noch 'nen Monat oder länger gedauert .... seiner Aussage nach nicht rentabel.
hat jonathan ott nicht muscimol für den chemikalienfachhandel extrahiert?
„Sapere aude" ---laut der Übersetzung von Immanuel Kant; „Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Re: Fliegenpilze

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für meinen geschmack geht der fliegenpilz ein bissi zu sehr auf die körperliche substanz. seine neurotoxizität, wohl auch die lebertoxizität, ist bekanntlich nicht ohne.
auch der trip ansich wird als körperlich sehr anstrengend empfunden (naja, bis zu dem punkt an dem der körper gar nicht mehr empfunden wird, ähmmmm).
die visionen bei einer gemässigten dosierung (bei höherer dosierung kommt man unweigerlich an den punkt, an dem man von vision/halluzination gar nicht mehr sprechen kann, das beobachtende bewusstsein vor allem von dem erlebnis der vollzogenen "zeitsprünge/dimensionssprünge", was zugegebener weise sehr faszinierend sind, das kann ich bestätigen, in beschlag genommen ist.), sind doch sehr traumartig, verwaschen, flüchtig und in diesem punkt den hallus des nachtschattengewächses recht ähnlich. (genauer: denen des "mässig dosiertes nachtschattengewächses", die wirkung der hochdosierten amanitia und die des hochdosierten nachtschattengewächses gleichen sich dagegen gar nicht mehr...)

jede lehrerpflanze (ok.ok. pilze sind keine pflanzen, seis drum...) hat eben ihren ganz eigenen "stil", dem schüler etwas über das "grosse rätsel" zu erzählen, in diesem punkt sind sie uns menschen selber wiederum sehr ähnlich...... ;)

mir persönlich gefällt zb. die plastisch-bildhafte, sehr konkrete und poetische sprache der psilos "besser".
:herzen: und :krass:
aber die geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
könnte mir trotzdem vorstellen, dass in einer geographischen region, in der beide pilze vorkommen, meist den psilos der vorzug gegeben wird.






wer sich auf einen gemütlichen plausch mit der amanitia einlassen will...
:muah:
der sollte DIE ERSTEN fruchtkörper der saison ernten. das kann, je nach klimatische/geographischer gegebenheit und wetterverlauf des jahres in germany schon ende juni/anfang juli der fall sein.
(!!!)
bei den frühesten (getrockneten) hüten ist das verhältnis ibotensre/muscimol ein günstigeres als bei pilzen, die im september oder gar oktober geerntet werden und der rausch zumindest körperlich nicht so ganz so "brutal".
so sagt man....

Re: Fliegenpilze

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ach, und bevor ichs vergesse:

den rechten spruch muss man aufsagen.
unsere altvorderen kannten ihn noch....
wie ging er doch gleich???
ach ja:

schatzhauser im grünen tannenwald
bist schon viel hundert jahre alt
dein ist das reich und die kraft und die....

hoppla!

nee...

scheiss gedächniss.....
da werf ich irgendwas durcheinander. :spinnst:

ah!

:idee:

eben erinnere ich mich wieder, nochmal von vorne:


schatzhauser im grünen tannenwald
bist schon viel hundert jahre alt
dir gehört all land, wo tannen stehen
lässt dich nur glückspilzen....sorry.
:doh:
lässt dich nur sonntagskindern sehen!

jetzt ham wirs.
:freu:

Re: Fliegenpilze

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hiob hat geschrieben:seine neurotoxizität, wohl auch die lebertoxizität, ist bekanntlich nicht ohne.
quelle?
hiob hat geschrieben:wer sich auf einen gemütlichen plausch mit der amanitia einlassen will...
:muah:
der sollte DIE ERSTEN fruchtkörper der saison ernten. das kann, je nach klimatische/geographischer gegebenheit und wetterverlauf des jahres in germany schon ende juni/anfang juli der fall sein.
also ich habe vor september noch nie einen fliegenpilz gefunden.
hiob hat geschrieben:bei den frühesten (getrockneten) hüten ist das verhältnis ibotensre/muscimol ein günstigeres als bei pilzen, die im september oder gar oktober geerntet werden
im frischpilz ist generell nur ibotensäure, die erst beim trocknen zu muscimol wird.
„Sapere aude" ---laut der Übersetzung von Immanuel Kant; „Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Re: Fliegenpilze

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ok. ok. ich bekenne farbe. insofern der gehalt an muscarin doch recht gering ist, und muscimol über die nieren unverändert ausgeschieden wird, kann man die hepatotoxische wirkung fast ausschliessen....angenehm fühlt sich so ein fliegenpilzrausch aber selbst im low-dose bereich und auch dann, wenn die hüte der frühesten gefundenen fruchtkörper (mitte juli) bei 70 grad im ofen getrocknet wurden und theoretisch also alle ibotensäure zu muscimol decarboxiliert worden seien müsste, nun wirklich nicht an:
das denken verwaschen, der körper schwer wie blei, man fühlt sich erschlagen und es ist einem soooo kotzübel....auch the day after. typisch, so scheint es mir, das gefühl "zerhackt" zu werden (was den fluss der gedanken angeht und das zeitempfinden vornehmlich). auch die shamanen der indigenen völker sibiriens, die samen und tschuktschen..., berichten von diesem effekt.
ich finds halt nicht so "knülle".... :nixplan:
ich erinnere mich an diese recht diskreten visuellen "kristallinen strukturen", die sich "ständig veränderten", aber nicht in der fliessenden, morphenden art und weise, wie ich es vom tryptaminartigen rausch her kenne, sondern.... eben "abgehackt", ein unvermittelter, abrupter wechsel nach dem anderen war die verwandlung des bildes in das nächste....ich glaube, wenn dieser "effekt" an stärke und intensität zugenommen hätte, mir quasie auf diese art und weise nicht nur das visuelle erleben, auch mein denken, mein empfinden der zeitlichen kontinuität zerstört worden wäre, wäre das sicher auf solch ein dissotiatives erleben herausgelaufen, wie es im erfahrungsbericht geschildert wird, den mao gepostet hat....

ich erinnere mich noch an ein weiteres detail jener reise sehr eindringlich und dieses wiederspricht im grunde nicht wirklich meiner ersten aussage, dass die "zeitliche kontinuität" drohte zu zerfallen:
der song, der zufällig im radio lief, als ich dieses anschaltete, ich ging zu damaliger zeit noch nicht so bewusst und strukturiert mit psychedelika um, wie ich es heute, wenn denn überhaupt noch, zu tun pflege, erweckte in mir ....das ist schwer zu beschreiben und auch schon so lange her....eine art "euphorie", eine freudige erwartung, er schien "in diesem moment" für mich gespielt zu werden...jede note des liedes kündete, und dieses anfänglich nur dumpf erahnte gefühl verstärkte sich von einer noten zur nächsten zu einer art feierlich-euphorischen gewissheit, in seinem "so-sein" von absoluter notwendigkeit...und die notwendigkeit des aktuellen tones begründete sich in dem vorangegangenen, u.s.w....aber auch die tatsache, dass ich diesen tönen hier und jetzt lauschte war teil dieser "absoluten notwendigkeit":
das "ganze sein" in seiner verkettung von wirkung und ursache, dass ich zb. gerade vor einer minute das radio angestellt hatte..., jetzt dieses lied hörte..., begann sich mir als eine art "determinierter prozess" zu offenbaren, der jeden moment aufs neue im "jetzt" gipfelt! vielleicht hatte damals nicht viel gefehlt und ich hätte den zustand des "frozen in timlessness" erfahren....
:denk:
ähmmm....die amanitia ist zweifelsohne ein mächtiges werkzeug....in den richtigen händen.
ich aber war damals jung, neugierig und unstetig und der doch sehr heftige body-load trotz sehr mässiger dosierung hielt mich ab, weiter mit diesem pilz zu arbeiten......zumal ich, was den umgang mit psychedelika zu jenen zeiten anging, darin sowieso eher eine art "spielerisches experimentieren und ausloten der möglichkeiten" sehen wollte, weniger eine art "arbeit"....




aber man kann sich in der regel auch auf die "schwarmintelligenz" verlassen:
entspräche die wirkung der amanitia den vorstellungen des "verwöhnten psychonauten der industriegesellschaft", dann hätte sich das ganz sicher schnell herum gesprochen und der pilz inzwischen einen weit "grösseren userstamm", als er hat....
(hmmmm, muss trotzdem nochmal das weiter oben verlinkte forum unter die lupe nehmen.... ;) )



yo,
was die neurotoxizität angeht....will ich nicht den heiligen spielen, ich gestehe, dass es schon situationen gab, in denen mir die neurotox. einer substanz ziemlich gleichgültig war....angesichts ihres wirkprofils. :pfeif:

aber ibotensäure ist nicht ganz ohne und selbst bei muscimol sind sich die weisskittel nicht wirklich sicher....

http://www.ionchannels.org/showabstract ... id=9541740

Re: Fliegenpilze

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Habe vor einiger Zeit mal Clark Heinrichs Die Magie der Pilze - Psychoaktive Pflanzen in Mythos, Alchemie und Religion gelesen und dieses als recht interessant empfunden.
Hier der Klappentext:
Pilze gelten oft als Inbegriff des Giftes, für viele Kulturen sind sie jedoch heilige Geschenke der Götter. Clark Heinrich geht dem Geheimnis der Pilzverehrung nach und entdeckt in vedischen und puranischen Mythen, tantrischen Kulten und jüdischen Riten zahlreiche Pilzsymbole. Im Zentrum steht dabei die Wirkung des Fliegenpilzes auf Körper und Geist sowie seine kulturelle und religiöse Bedeutung. Dieses Buch gibt unorthodoxe Antworten auf Fragen zum Bewußtsein des Menschen und seine Stellung im Kosmos und lädt ein, an feststehenden Dogmen und religiösen Weltanschauungen zu rütteln.

Mit einem Vorwort des Ethnopharmakologen und Experten für psychedelische Pflanzen Christian Rätsch.
Werde diesen Post hier auch noch im "Drogenexperimente der Künstler"-Thread verlinken, da ich denke, dass es auch in diese Diskussion reinpasst :)
My bubble -- my rules

Re: Fliegenpilze

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schon alt, aber immerwieder gut. :lol:

Bär ißt Fliegenpilz

Weiß zufällig jemand wie der Film hieß? Kam irgendwann mal auf nem öffentlich rechten. War irgendwie ein Bärenjunges dessen Eltern ums Leben kamen, und das sich allein auf Entdeckungsreise begab. Ein Lob an den Macher, das ganze hätte man ja auch ganz anders darstellen können. :)

Re: Fliegenpilze

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Grüßt euch :bow:

die letzen Tage ist immer mal wieder der Gedanke an Fliegenpilze aufgetaucht. Heut war ich mit meinem Sohn lange spazieren, genussvoll, das Wetter, die Natur, dieser kleine Zwerg der die ganze Zeit erzählt, alles sehr relaxt.
Spontan ist dann wieder der Gedanke an Fliegenpilze aufgetaucht und wollte mich nicht loslassen, naja irgendwann haben wir dann alles möglich an Pilzen gefunden, nix was mich gerade interessiert hat oder mir eben unbekannt war.

Wir sind den gleichen Weg zurück und wow. Eine kleine Stelle mit vielleicht 30, 40 Fliegenpilzen.
Ich hatte ein Tuch dabei und hab vielleicht 6, 7, 8 darin eingepackt. Wir saßen noch ein wenig da, haben uns unterhalten, waren still. Dann hab ich mich ein wenig mit den Pilzen unterhalten, während ich sie streichelte und die weißen Pnkte auf meiner Hand zerrieb, sie erzählten mir das sich die Energie im Herz fokusiert wird.

Als wir wieder losgingen war eine Leichtigkeit da, die Wahrnehmung hat sich ein Stück auf den Raum zurückgezogen und das Herz war sehr, wow einfach stark fühlbar, eine Leichtigkeit.

Später war ich ein wenig müde, fühlte einen Druck auf dem Herzen, wollte aber noch in den Supermarkt um Backpapier zu kaufen um die Pilze zu trocknen, im Supermarkt war´s einfach abgefahren, einfach so, keine ahnung,-)
Als ich da raus bin hab ich wieder den Druck gespürt der körperlich auf dem Herzen lag, dann nahm ich wahr wie sich in diesem Bereich eine totale Weite im Raum geöffnet hat.

Jetzt sitz ich hier ,-)

Hab sie klein geschnitten,einen hab ich leider weggefeuert weil ein paar Maden drin waren.
Ja bin gespannt, die Pilze sind im Backofen am trocknen.


Bin gespannt wann ich sie nehm, wahrscheinlich morgen, bin kein Mensch von geduld.
Und wie, meist sagen sie mir wie :bussi:
Wenn ich sie genommen hab meist in kleiner Dosierung , einmal über längere Zeit so nee Woche ungefähr, dann wurde es schräg. Hab das Gefühl das kann schon die körperliche Substanz gehen. Vielleicht lag das damals auch an was anderem das körperlich alle Kraft verschwunden ist, und ich total von weißem Licht geblendet war. Is schon ne Zeit her so 12, 13 Jahre und ich bekomms in keinen klaren Zusammenhang


Hatte Lust etwas zum Thema zu lesen und den Impuls und Bock auf Austausch. So hats mich dann auch noch hier her gezogen
Finds sehr fein, hier zu den Freunden etwas lesen, sehr interessant, danke.

Sicher werd ich nochmal schreiben wenn ich wieder gut runter bin von dem Flug :hurra:

CU, MR. Natural
Just as it is ;-)

Re: Fliegenpilze

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Oh Gott,
diese Leichtigkeit hat sich gestern Abend plötzlich in totale Schwere gewandelt
mein Bauch und mein Hals haben sich zusammengezogen
so lag ich dann irgendwann hier auf der Couch.

Eine schwere die sich gut angefühlt hat aber auch sehr imens war
Die aphrotisirende Wirkung hat sich dann entfaltet
aber mit einem Ziehen im Bauch, einem Druck im Hals und so einer Schwere die alles umgibt,
kann ich damit dann auch wenig anfangen :D

Na ich bin erstmal satt,
hab heut Morgen mal in den Ofen geschaut und ich fand den Geruch nur wiederlich :kotz:

Die Wahrnehmung die ich zuerst hatte das der Pilz am Herz arbeitet ist spürbar, da arbeit die ganze Zeit eine sehr sanfte Energie das fühlt sich sehr gut an.

So werd ertmal Frühstücken :tee:
Mal schaun was der Tag bring
Ich wünsch einen wunderschönen Tag
CU, Mr. Natural
Just as it is ;-)

Re: Fliegenpilze

30
Bild



come on, mr. natural.

wirst dich von einer (von den weisskitteln postulierten) gewissen neurotoxizität und
einem Ziehen im Bauch, einem Druck im Hals und so einer Schwere die alles umgibt
nicht gleich entmutigen lassen und statt der roten lieber der blauen pille den vorzug geben, hmmmm?

statt dem echten soma, dem licht der erde, dem ambrosia der götter, dem heilgen gral vertrauen zu schenken, schenkst du es lieber den blauen psilos, den ninio santos mit ihren barocken, schwul-schwülstigen visionen, die sie dir geben, mit ihren verlogen-janusköpfigen paradiesen, die sie dir zeigen und an denen sich IMMER "irgendwie...irgendwas" verdammt VERKEHRT anfühlt
(im günstigeren falle, hüstel....)
und aus denen du erwachst und in rückschau auf deren "lehre" du dann:
"glauben kannst, was immer du glauben willst".

:baeh:

nene...
wer braucht denn sowas?

:fies:

versuchs doch lieber nochmal mit der roten pille!

:D

es darf dann auch gerne ein bissi mehr sein...

:panik:






bekanntlich beschenkt die grosse mamma gaja den der ihre gaben zu schätzen weiss im übermass:


Bild


:irre:



...




...







...








ps.:

über hiobs anstehende, weiterführende arbeit mit amanita wird er berichten in diesem fred...

zumindest was er darüber zu verbalisieren im stande ist....

und falls er diese aufgabe überhaupt in angriff nehmen wird....

er bittet um geduld!

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