Die Illusion der Zeit - heilsame Reise mit 2.2g Pilze

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Am Samstag war es an der Zeit für eine neue phantastische Reise mit selbst gezüchteten Pilzen. Ich wählte 3 Exemplare vom Golden Hawk, die zusammen 2.2g ergaben. Nachdem ich sie gegessen hatte, setzte
ich mich in Dunkelheit und Stille hin um auf die Wirkung zu warten. Bereits nach etwa 15 Minuten ging die Wirkung ziemlich plötzlich los. Ein absolut warmes sedierendes Gefühl durchströmte meinen ganzen
Körper und dieses warme Gefühl von Sedierung assoziierte ich mit dem gelb-orangen Licht welches auf Pilzen oft präsent ist und so extrem antidepressiv ist. Dieses Licht war auf der gegenüberliegenden
Seite von Depressionen, wurde mir in diesem Moment klar. Das konnte ich vor dem geistigen inneren Auge visualisieren, indem mir gezeigt wurde, dass man jedes beliebige Etwas im Leben entweder von der depressiven
Seite aus betrachten kann oder man geht rüber in diese sonnige Seite, die exakt gegenüber liegt und betrachtet es von dort anti-depressiv. Dieses Gefühl war herrlich und mir wurde sofort wieder klar, warum
es so einen starken Zusammenhang zwischen Pilzen und Depressionen gibt und warum sie dagegen so gut helfen. Obwohl es in dem Raum in dem ich trippte stockdunkel war, war es so, als würde plötzlich am Himmel
eine finstere Wolkendecke aufreissen und dieses warme orange Licht erfüllt alles Sein. Parallel dazu erschien eine Pilz-Entität, die sich zeigte als kleiner Mann mit einem spitzen Hut und einem Wanderstock.
Er suggerierte mir, dass er mir jetzt einige Dinge zeigen wird und das ich mir alles ansehen muss, denn er weiß es am besten und es macht keinerlei Sinn ihm zu widersprechen. Er ist der Reiseführer und ich
bekomme vorgesetzt war ich sehen muss. Gleichzeitig lag aber durch dieses warme Licht ein absolut beschützendes Grundvertrauen über allem und ich wusste, das Pilze immer das Licht am Ende des Tunnels zeigen.
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Als nächstes folgte eine enorme Störung der Zeit oder mehr oder weniger das Auflösen der Zeit. Mir wurde klar, dass Zeit möglicherweise der hartnäckigste Trugschluss ist, den wir als Mensch haben, ähnlich
hartnäckig wie das Konzept vom autonomen Selbst und dennoch ist es jetzt im nüchternen Zustand wieder sowas von selbstverständlich, dass es eine Zeit gibt, die linear vergeht, vor allem auch weil das Ego
es nicht anders kennt. Ich dachte wie von selber über vergangene Ereignisse nach und konnte einfach nicht richtig kausal greifen, was das bedeuten soll, dass etwas zb. 4 Jahre her ist.
Diese Angabe machte keinen Sinn. Mir wurde vollkommen klar, dass es nur diesen Moment im Jetzt gibt. Es gibt keine Vergangenheit und keine Zukunft, sondern nur das JETZT. Ich merke beim Schreiben gerade,
dass das banal klingt und nicht auf den Punkt gebracht werden kann, aber auf Pilze war das die ultimative Feststellung. Es machte einfach keinen Sinn an ein vergangenes Ereignis zu denken, weil durch einen
ultimativen Wahrnehmungsfehler unseres Bewusstseins eine lineare Abfolge erzeugt wird, die wir Zeit nennen und da jedes andere Gehirn auch so tickt, fällt das im Alltag niemandem auf und man richtet
jeden Tag nach dem Faktor Zeit aus. Ich merke gerade, dass ist auch nicht richtig befriedigend, denn man kann ja Zeit objektiv messen, aber dennoch tendiere ich dazu zu sagen, dass Zeit eine Illusion ist,
vielleicht eine Illusion die über einen Irrtum oder Fehlinterpretation des Bewusstseins hinaus geht und eine Stufe tiefer in den Naturgesetzen liegt. Es ist schwierig Worte zu finden, aber in diesem Moment
erlebte ich eine richtigen richtigen Zerfall der Illusion Zeit. Noch mehr erstaunt war ich, als ich während dieser Phase des Trips immer wieder mal auf das Handy blickte um nach der Zeit zu sehen, aber
ich immer weniger damit anfangen konnte. Es war irgendwann 23:01. Nachdem ich geschätzt nach einer weiteren halben Stunde wieder auf das Handy blickte, war es noch immer 23:01. Das hat mich massiv überrascht.
Es blieb im Grunde die Zeit stehen. Eine Sache wunderte mich an dieser Stelle noch etwas, nämlich warum die typischen Tryptaminvisuals noch nicht richtig eingesetzt hatten. Es waren zwar bei geschlossenen
Augen schon leichte Visuals zu sehen, aber noch nicht sehr stark. Ich stellte mir dann selber die Frage: "Ist diese Wirkung jetzt stark oder schwach?"
Das führte zu einem kurzen hammerharten Lachanfall. Über solche Logikdinge kann man sich auf Pilzen kaputt lachen. Die Wirkung war stark und die Visuals sollten später noch kommen.

Nun begann ich wieder immer mehr von selber zu denken. Alle erdenklichen Gedankenbilder aus meinem Leben wurden in so einer wellenartigen Weise um mich herumgewirbelt in diesen schwarzen Raum hinaus,
der immer weniger von mir selber abgetrennt war, sondern auch meinen "Denkbereich" darstellte. Es waren negative Bilder, ähnlich wie in den letzten beiden Trips waren es Phasen im Leben in denen ich
depressiv war. Es waren Abschnitte die bei den letzten beiden Trips noch nicht durchgefühlt wurden und jetzt an der Reihe waren um so etwas wie "zerfühlt" zu werden, teilte mir die Entität nonverbal mit.
Es ist erstaunlich wieviel Müll sich im Inneren befindet. Die Entität sagte mir, dass die Ursache darin liegt, dass man im Alltag Emotionen, insbesondere negative Emotionen nicht fühlt, sondern einfach irgendwie
mit Ablenkung wegwischt. Davon verschwinden sie aber nicht, sondern lagern sich in den Tiefen der Psyche irgendwo ab, wie Müll am Meeresboden und Pilze spülen das alles an die Oberfläche sodass man gezwungen
ist, sich jetzt aktiv damit zu beschäftigen und es zu fühlen. Jedesmal wenn man glaubt, man hat all den Müll im Inneren "zerfühlt" (es gibt kein besseres Wort dafür), kommen nochmal neue Dinge hoch, die
auf früheren Reisen noch nicht behandelt wurden und auch im Alltag bereits vergessen waren. Da waren alle möglichen depressiven Gedankenbilder dabei. Vom Kindergarten bis in die aktuellere Zeit war alles
vorhanden und an vieles konnte ich mich gar nicht mehr bewusst erinnern, war aber dann wieder im Aktivbewusstsein präsent, so wie damals, als ich es erlebt hatte.
Die Pilz-Entität sagte: "Spüre das ruhig nochmal richtig. Na, ist es dir jetzt stark genug?"
Es fühlte sich absolut richtig an, diesen inneren Müll sozusagen zu transformieren oder aufzuräumen, es ist schwierig ein treffendes Wort zu finden, indem man ihn nochmal aktiv spürt.
Diese Phase muss etwa eine halbe Stunde gedauert haben. Dann folgte noch eine Angst-Szene die zerfühlt werden wollte. Nach irdischer Zeit waren das vielleicht 10 Minuten, aber durch diese
starke Veränderung der Zeit kam mir das locker wie eine Stunde vor. In dieser Phase bin ich richtig festgehängt, was sich aber richtig anfühlte. Mir fiel wieder ein, dass ich vor etwa 10-12 Jahren
mehr oder weniger schon eine paranoide Psychose hatte, durch übertriebenen Spice-Konsum. Da war es für mich normal, dass wenn ich beim Einkaufen zb. an der Kasse stand, dass ich mir sicher war, jeder schaut mich
an, jeder redet hinter meinem Rücken über mich, ich bekomme gleich eine Panikattacke und werde bewusstlos, dann kommt die Rettung, die holen die Bullen und die wissen dann das ich kiffe. Heute ist das nicht mehr der Fall, aber plötzlich war ich
wieder in dieser Situation und die Entität fügte hinzu, dass auch dort noch etwas nicht richtig "zerfühlt" wurde, nämlich das absolute Stellen dieser Angst. Das wurde damals nie gefühlt, sondern immer
irgendwie umgangen. Die Entität wollte nun, dass ich genau das bis zum Allerletzten nochmal durchfühle. Ich stand also in so einer Situation bis sich die Paranoia so steigerte, dass es zu so etwas wie
einer teilweisen Selbstauflösung kam, dh. es stürzte ein Konzept von Glaubenssätzen zusammen, welches aber nur in meinem Kopf existiert hat. Dann fiel ich kurz in ein schwarzes Loch hinein, tauchte wieder
auf und stellte fest, dass gar nichts passiert war. Was hier bei der vermeintlichen "Bewusstlosigkeit" zerbröckelt ist, war ein Konstrukt aus Glaubenssätzen, tatsächlich ist diese Verkettung von Umständen
in all den Jahren nie eingetreten und selbst wenn, wäre der Ablauf nicht so gewesen, wie im Szenario im Kopf ausgemalt. Ängste sind immer in der Zukunft und basieren auf einem Konstrukt des Gehirns.
Es gibt nur das Hier und Jetzt. Das kingt banal, aber auf Pilzen war das die ultimative Erkenntnis. Ich fühlte mich wie ein Mathematiker, der nach Jahren herumprobieren nun eine Gleichung gelöst hat.
Das war der Hammer. Ich war so fasziniert von dieser Feststellung, dass es nur das Hier und Jetzt gibt, dass ich mir das notieren musste um es nicht zu vergessen.

Nun waren all die negativen Dinge für heute durchgefühlt und "zerstrahlt" was sich absolut befreiend anfühlte. Ich spürte extreme DANKBARKEIT für dieses Heilungspotential und mir wurde wieder einmal klar
wie sehr selbst gezüchtete Pilze den Reisenden kennen und wie genau sie wissen, wo sie ansetzen müssen. Meine Psyche fühlte sich an, als wäre sie bei einem Chiropraktiker gewesen, nur eben für die Psyche.
Es war, als wäre irgendeine Blockade mit einem lauten "Knack" wieder zurecht gerichtet worden, was eine unglaubliche Erlösung war.

Nun ging der Trip zunehmend über in transpersonale Ebenen und bekam immer mehr Ähnlichkeit mit Lowlevel-DMT. Jetzt setzten immer stärkere Visuals ein. Zunächst war es für ein paar Minuten weiss-graues
Geflacker, wie bei 5-MeO-DMT und schliesslich waren mit einem Moment die wunderbarsten knallbunten Tryptaminvisuals da, die mich sehr an Changa oder 4-HO-MET erinnerten.
Der Trip wurde nun immer positiver. Es war ein Bad aus DANKBARKEIT, warmer Euphorie und buntesten Tryptaminvisuals. Der Trip wurde immer transpersonaler. Wenn ich mich bei geschlossenen Augen bewusst
darauf eingelassen habe, erlebte ich phasenweise eine leichte Ego-Auflösung. Dabei wurde mir auch noch einmal klar, was das konkret bedeutet, eine Ego-Auflösung. Eine Ego-Auflösung bedeutet, dass sich
meine Hülle auflöst, die aus Konzepten besteht, aber mein Ur-Ich, meine Seele oder mein Fragment des Kollektivbewusstseins bleibt aber noch vorhanden. Das gleiche tritt auch bei einem körperlichen Tod auf,
wurde mir in diesem Moment absolut klar. Ich bin nicht der, der ich im Alltag zu sein glaube. Das ist nur ein Avatar. Was ich wirklich bin, ist das Gewahrsein dahinter. Das habe ich auch schon bei
anderen Psychedelika erlebt, wurde mir aber in diesem Lowlevel-DMT ähnlichen Zustand noch einmal richtig präsent. Ich fühlte mich in dieser Sphäre unglaublich wohl und es war ein Genuss die Visuals
auf mich wirken zu lassen. Der Tryptaminbodyload war nun sehr stark und ähnlich wie bei Lowlevel-DMT drang ein starker Summton in den Vordergrund, auf dessen Schwingungsfrequenz diese DMT-Dom ähnliche
Sphäre aus Visuals aufbaute. Teilweise ging dieser Summton auch über in einen sich verselbständigenden inneren Monolog, aus "DMT-Sprache", der jetzt phonetisch absolut nicht wiedergegeben werden kann.
Ich versuchte im Hinterkopf noch einmal, ob man für diese Sphäre noch bessere Worte finden kann, als jene die ich schon kenne oder ob man diese Sphäre anders greifbarer in den Alltag mitnehmen kann,
denn ich kenne diese Sphäre, ich weis das ich aus dieser Sphäre in gewisser Weise komme. Nach einigem Nachdenken kam ich dann sinngemäß zu dem Schluss, dass diese Sphäre immer da ist, sie ist omnipräsent,
aber man kann sie erst dann wahrnehmen, wenn das irdische Ego sich zunehmend auflöst. Wie eine Wand, die man zunehmend umhaut und man dann immer mehr durch sie hindurchblicken kann, auf die Landschaft
dahinter. So ist es am Pilztrip mit dem Ego, welches sich zusehens auflöst, immer durchsichtiger wird und die dahinterliegende omnipräsente Sphäre immer deutlicher erkennbar wird.
Die Hülle dich ich glaube die ich bin, löst sich bei einer Ego-Auflösung auf und macht die übergeordnete Wirklichheit sichtbar.
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Eine wichtige Mitteilung die mir der Pilz dann noch machte war, dass das gesamte Leben auch ein Trip oder eine Lektion ist. Man bekommt in einer rekursiven Weise das zurück was man selber verursacht.
Dabei sind nicht konkrete Taten oder Worte gemeint, sondern mir wurde ähnlich wie bei DMT gezeigt, dass man immer mit so etwas wie einer energetischen Weise mit der Umgebung interagiert.
Diese Energie kommt aus mir und mündet wieder in mir, wie Magenetfeldlinien und nehmen das aus dem Aussen mit, was ich im Inneren verursache. Das klingt sehr esoterisch, aber ich finde keine besseren
naturwissenschaftlichen Vergleiche dafür. Parallel zu dieser Erkenntnis fingen auch meine Chakren an in den unglaublichsten Farben zu strahlen, sehr ähnlich wie bei 4-HO-MET und ich fühlte mich in
einer energetischen Weise extrem gestärkt. Ich hatte das Gefühl, ich kann durch diese energetische Neujustierung nun anders und besser mit der Umgebung interagieren.
Angeknüpft an diese Feststellung folgte dann noch die Erkenntnis, dass ich mich selber im Anderen erkenne. Das kann ich mit vernünftigen Worten nicht greifbarer ausführen, aber basiert auch auf der oben
genannten energetischen Weise.
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Die Euphorie und die Dankbarkeit dem Pilz gegenüber wurde immer stärker. Teilweise setzte auch eine universelle Empathie ein, die ähnlich war wie bei MDMA und doch wieder anders.
Ich machte nun wieder den Psytrance Mix an und genoss es mich bei geschlossenen Augen zur Musik und den Visuals treiben zu lassen.

https://www.youtube.com/watch?v=eRWDoEQJO2I

Bei offenen Augen morphte die Umgebung auch wie wild und ständig
kamen mir aus Linien Gesichter, Vögel oder andere Fabelwesen entgegen. Ähnlich wie beim ersten Trip mit selbstgezüchteten Pilzen fiel mir auch dieses mal wieder auf, dass ich um Welten schärfer sehe.
Normalerweise habe ich -3 Dioptrien, aber jetzt waren es geschätzt vielleicht -2.0 oder sogar noch weniger. Ich wiederholte das bestimmt 20x. Immer wieder blinzeln auf auf eine entfernte digitale Schrift
schauen. Diese Schrift bewegte sich wie durch Wasserwellen herum, war aber insgesamt erheblich schärfer. Das könnte ein Mittel gegen Kurzsichtigkeit sein, wenn man diesen muskulären Prozess genau versteht.
Die Zeit war noch immer stark verändert und irgendwann stellte ich mir die Frage, welcher Tag heute überhaupt ist. Nach etwas Nachdenken kam ich zu dem Schluss, dass ungefähr Samstag ist.
Die Aussage "ungefähr Samstag" führte dann zu einem unfassbaren Lachanfall. Ich konnte mich nicht mehr halten vor Lachen, dass war das Irrste was ich mir vorstellen konnte. Mich hat es bestimmt 20 Minuten
geschüttelt vor Lachen. Ich hatte den Eindruck ich komme mit dem Lachen nicht mehr hinterher, ich kann nicht mehr stark genug lachen, dafür wie abgedreht das ist.

Nach diesem unglaublichen Lachanfall, schloss ich wieder die Augen und lies mich zu Psytrance treiben, was ähnlich wie bei MDMA ein unglaublicher Genuss war. Nun waren etwa 4 Stunden vergangen und
wie Wirkung baute sich allmählich etwas ab. Ich rauchte noch Mapacho und Zornia, um den Bodyload etwas angenehmer zu machen und genoss noch die Musik, bis ich irgendwann ins Bett fiel.

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