Der Raum der immer da ist - Trip mit 2g Pilze

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Am Wochenende hatte ich eine weitere unglaubliche Erfahrung mit Pilzen. Das war wahrscheinlich der beste Pilztrip bisher, denn es kam der ganz besondere Faktor hinzu, dass ich bei dieser Reise das erste mal mit selbst
gezüchteten Cubensis auf Reisen ging. Ich wählte eine Dosis von 2g der Sorte Golden Hawk. Was mir extrem bewusst wurde, ist die Beziehung zwischen der Person die den Pilz kultiviert und dem Pilz selber.
Das ist unglaublich. Es war, als ob diese Pilze ein Abbild von mir sind, als ob ich sie die ganze Zeit mit Gedanken und Energie gefüttert habe, die unbewusst aus mir kommt und die Pilze somit exakt wissen
was ich brauche. Die Beziehung zwischen Mensch und Pilz ist auf jeden Fall nochmal auf einem ganz anderen und noch tieferen Level als ich zuvor bereits angenommen hatte. Nachdem ich die Pilze gegessen hatte,
setzte ich mich in Dunkelheit und Stille hin und war erstaunt, dass bereits nach 10 Minuten die erste Wirkung einsetzte. Ich begann wie von selber Gedanken zu denken. Diese Gedankenbilder wählte nicht ich
bewusst aus, so wie es im Alltag normalerweise üblich ist, sondern diese Gedanken dachten sich selber. Es kam ein zunehmender Tryptamin-Bodyload hinzu und bei geschlossenen Augen bekam ich, wie es für Pilze
typisch ist, immer mehr das Gefühl, dass mein Ich nicht nur im Kopf ist, sondern dass es sich wie mit einer Selbstverständlichkeit in den endlosen schwarzen Raum erstreckt, der nun bei geschlossenen Augen
um mich herum vorhanden war und der ebenfalls zu mir gehörte. Genauer gesagt, es exisitierte zunehmend immer weniger Abgrenzung zwischen mir selber und der Umgebung. In diesem schwarzen Raum wurden wie
von selber Gedanken gedacht und nach einer Weile fiel mir auf, dass der Pilz es war, der mich diese Gedanken denken lies, weil er wusste, was das beste für mich ist. In diesem Moment spürte ich das erste
mal diese unglaublich tiefe Verbindung zwischen selbst gezüchteten Pilzen und dem Menschen, der sie kultiviert hat. Mir war absolut bewusst, dass mich der Pilz sehr gut kennt und das er ganz genau weiß wo
er ansetzen muss, dass diese Reise einerseits heilsam und gleichzeitig auch euphorisch wird. Die Gedankenbilder die um mich herumwirbelten und wie von selber gedacht wurden, nahmen auch eine typische aquarienartige
und geschwungene Form an, wie es für Pilze typisch ist. Diese Gedanken waren negativ und zeigten alle möglichen Lebensabschnitte in denen ich Depressionen hatte. Ich durchlebte alle möglichen Sequenzen meines
Lebens noch einmal und der Pilz lies mich sehr stark nachfühlen, wie depressiv ich in manchen Teilen meines Lebens war. Dabei lies der Pilz keinerlei negative Abschnitte aus und zeigte mir alles noch einmal.
Generell war gefühlt alles Negative, was ich jemals im Leben erlebt hatte, in Zeitraffer um mich herum noch einmal präsent.
Zwischendurch sagte eine Entität einmal zu mir: "Jetzt sehen wir uns das an, was richtig unangenehm ist"
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Dann wurde das Nachempfinden der depressiven Lebensabschnitte noch deutlicher. Es war als ob ich wieder mitten drin bin und mich genau so fühle wie damals. Ich wusste aber, dass das richtig ist und noch
einmal gefühlt werden will, damit es dann in Heilung übergehen kann und transformiert werden kann. Ich merke gerade, dass sind nur sehr ungenügende Worte, aber eine bessere menschliche Formulierung gibt
es hierfür nicht. Bei geschlossenen Augen schossen in Zeitraffer überall Pilzfruchkörper aus Reissubstrat heraus und bohrten sich wie von selber durch die um mich herumwirbelnden Gedankenbilder hindurch,
tief hinein zu Sequenzen die richtig negativ waren. Ich war erstaunt, wie der Pilz wie von selber genau die negativen Bilder hochkramte die man im Alltag eher ausblendet.
Irgendwann sagte ich dann wie von selber: "Du kennst mich aber gut! Woher weisst du das alles?"
Sekunden später gab ich mir selber die Antwort und sagte ganz erstaunt: "Achso ja, ich habe ja dich kultiviert, deshalb kennst du mich so gut!"
Das ist mit empirischer Wissenschaft praktisch nicht in Worte zu fassen, aber ich kann an dieser Stelle nur betonen, dass es wirklich eine Beziehung zwischen dem Pilzzüchter und dem Pilz gibt.
Während der Pilz heranwächst, lernt er auf einer metaphysischen Ebene, es gibt kein besseres Wort dafür, alles über die Psyche des Menschen der ihn kultiviert. Das war in diesem Moment plötzlich für mich
auch eine Selbstverständlichkeit, so als ob ich das schon immer gewusst hätte. Ich lies alle Gedanken ganz bewusst zu und während ich allerlei düstere Gedankenbilder noch einmal durchlebte wurde mir klar,
dass es nur so sein konnte, dass ich irgendwann zur Kultivierung von Pilzen komme, oder das die Pilze zu mir kommen um von mir kultiviert zu werden, weil ich der perfekte Katalysator bin durch den sie
ihre Heilwirkung manifestieren können. Das ist jetzt im nüchternen Zustand unmöglich besser in adäquate Worte zu fassen, aber ich kann es nur so wiedergeben wie ich es auf der Reise subjektiv empfunden hatte.
Irgendwann, etwa nach einer Stunde, als alles Negative aus dem Unterbewusstein durchgefühlt war, spürte ich einen Sog nach links und diese Gedanken wurden einfach hinausgezogen um im endlosen Raum neben
mir dematerialisiert zu werden. Dann waren diese Gedanken einfach weg, so als hätte man Dateien von der Festplatte gelöscht. Den ganzen restlichen Trip über, hatte ich dann nämlich keine negativen Gedanken
mehr, sondern ab nun wurde die Reise zunehmend positiv. Mir wurde in diesem Moment auch noch einmal in sehr eindrucksvoller Intensität die Ambivalenz des emotionalen Befindens gezeigt. Während zuvor
noch negative Emotionen dominierten, kamen nun immer mehr Empfindungen hervor, die das absolute Gegenteil davon waren.
Eine Entität sagte dann zu mir: "Und am Ende hat nichs davon existiert! Diese Emotionen sind alle in deinem Kopf, sonst nirgends!"
Die Entität fügte dann noch an: "Es gibt in jedem Lebensabschnitt Dinge die am liebsten verdrängen und nicht ansehen will, doch wenn man 1x mit Pilzen drauf schaut, lacht man letztlich dazu"

Ich hatte die gesamte Reise über das Gefühl, es ist eine Pilzentität anwesend, die diese Reise kommentiert, wie in einem Dokumentarfilm.
Die Entität führte weiter aus: "Jetzt nachdem das emotionale und irdische hinter uns gelassen wurde, können wir uns dem transpersonalen widmen"
Zu diesem Zeitpunkt war die Einnahme etwa 1.5 Stunden her und ich spürte das die Intensität jetzt noch einmal richtig ansteigt. Während zuvor noch weitgehend irdische Gedankenbilder in diesem schwarzen
Sichtfeld zu sehen waren, verwandelten sich diese Gedankenbilder jetzt zunehmend in Tryptaminvisuals. Es waren unglaubliche Muster, absolut vergleichbar mit 4-HO-MET, nur der Farbton war leicht anders.
Das war unfassbar schön. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und der Trip nahm immer mehr Ähnlichkeit an, mit Lowlevel-DMT. Parallel zum immer stärker werdenden Bodyload drängte sich nun dieser
Summton den man von DMT kennt, in den Vordergrund und machte Geräusche, als würde eine Maschine in mehreren Anläufen mit einem starken Summton starten wollen. Der Summton wurde wellenartig manchmal höher
und manchmal tiefer und je höher dieser Summton war, desto mehr schwebte ich in diesen Raum aus Tryptaminvisuals empor, der eine gewisse Ähnlichkeit mit den niedrigen Sphären des DMT-Doms hatte. In dieser
Phase des Trips war es am ehesten vergleichbar mit den ersten paar Sekunden nachdem man an einer DMT-Pfeife gezogen hat, nur dass diese Phase auf etwa eine Stunde ausgedehnt war und man sie relativ bewusst
mit erhaltenem Ego bestaunen konnte. Ich verfiel in tiefe spirituelle Ehrfurcht weil diese Tryptaminvisuals sowas von schön waren, dass es schon fast kitschig war und machte mir zunehmend Gedanken darüber,
wie man diese Sphäre noch besser in Worte fassen könnte, jetzt, wo ich schon einmal die Gelegenheit diese erste Phase des DMT-Abhebens so detailliert betrachten zu können. Nachdem ich einige Minuten nachgedacht
hatte, was sich durch das veränderte Zeitempfinden eher wie eine halbe Stunde anfühlte, kam ich zu dem Schluss, dass dies ein nondualer und transpersonaler Raum ist. Hier gibt es weder Positiv noch Negativ,
erst was unser Gehirn aus der Existenz die aus diesem Raum hervorgeht macht, wird mit positiver oder negativer Bewertung belegt.
Die Pilzentität fügte dann noch an: "Dieser Raum besteht jetzt nicht mehr aus deinen Gedanken, so wie zu Beginn der Reise. Das ist jetzt der Raum, der immer da ist. Der Raum wird auch dann noch da
sein, wenn du irgendwann nicht mehr hier bist"

Das machte in diesem Moment absolut Sinn und deckte sich auch mit Erkenntnissen die ich von anderen Tryptaminen wie DMT hatte.
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In dieser Phase des Trips kam es 2x für ein paar Sekunden zu einer Art leichten Durchbruch, als ich mich bei geschlossenen Augen und Stille richtig bewusst darauf eingelassen hatte.
Der erste Durchbruch äusserte sich so, dass ich wörtlich durch die Fläche von einem weiss flackernden Dreieck hindurch geschwebt oder man könnte wirklich sagen, hindurch gebrochen bin hinaus in einen
Raum der noch viel transpersonaler und höherschwingender war, als die eben beschriebene Sphäre. Dieses dreieckige hochenergetische Portal wurde umgeben von einer vage zu erkennenden Gottheit, die eine
Aura verkörperte die DMT-Entitäten nicht unähnlich war.

Der 2. Durchbruch fand statt, als ich in dieser Tryptaminsphäre, in einer Phase als der Summton höher wurde, weit empor schwebte und dann durch eine Art psychedelisches Gewölbe, dass einerseits aus
DMT-Dreiecken bestand und gleichzeitig auch in das typische orang-gelbe Licht von Pilzen gehüllt war, hindurch brach, ebenfalls hinaus in einen Raum, der noch höherschwingender, transpersonaler und
noch schwieriger in Worte zu fassen ist. Im Grunde kann man sagen, es war die Sphäre, die man von DMT auch als den DMT-Dom kennt, jedoch wird er hier leicht anders dargestellt, da es sich um eine
andere Substanz handelt. Insgesamt merkt man aber stark, dass Psilocybin und DMT chemisch nah verwandt sind, bzw. das Psilocybin ein Derivat von DMT ist.

Das Durchbrechen, so wie ich es verstanden habe, war jeweils ein Übergang in das Einheitsbewusstsein, aus dem ich selber letztlich stamme. Der Begriff "Ich" ist ein sehr hartnäckiger Trugschluss,
der sich ergibt aus einer Pseudoseparation von einem Fragment aus "Geist", welches, damit es ein vermeintlich autonomes Leben hier führen kann, zwangsläufig für diese Zeit vergessen muss, woher es eigentlich
kommt und was es final wirklich ist. Viele Psychedelika, so auch Pilze, stellen bei einem Durchbruch die Verbindung zum Einheitsbewusstsein wieder her, was wie ein enorm intensives erinnern ist,
ein psychedelisches Deja Vu, wer man wirklich ist. So würde ich das in menschliche Worte verpacken, wobei ich ähnlich wie bei DMT gerade merke, dass dies alles nur relativ stümperhafte Umschreibungsversuche
sind. Ab einer gewissen Intensität an Wirkung wird es zunehmend unmöglicher in Worte zu fassen, in welche Sphären man hier vordringt.
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Nachdem der visionäre Höhepunkt etwas abklang, ging der Trip nun zunehmend in eine absolut wohlige und euphorische Phase über. Dabei hatte ich immer noch die Gewissheit, dass der Pilz ganz genau weiß was
ich will, was ich brauche, was ich mir von der Reise erwarte und genau das gab er mir auch. Er gab mir Heilung, spirituelle Einsicht und nun in der 3. Phase Euphorie. Ich öffnete die Augen und sah mich
im Raum um in welchem ich trippte. Er war nur sehr sanft erhellt durch wenige LEDs und durch ferne Strassenlaternen, die durch das Fenster schienen. Die Konturen der Wände bewegten sich wie durch ein Aquarium hindurch
und alle Kanten im Raum strahlten Blau. Es war genau der gleiche Blauton, wie die Blaufärbung bei den Pilzen, an den Stellen wenn man sie pflückt. Ich fühlte den Pilzen gegenüber eine unglaubliche Dankbarkeit.
Nun hatte ich das Bedürfnis einen Psytrance Mix laufen zu lassen, was die Reise nun perfekt untermalte und machte den Mix an, den ich bei den letzten Trips auch immer Laufen hatte.

https://www.youtube.com/watch?v=eRWDoEQJO2I

Wenn ich die Visuals von dem Mix betrachtete vermischten sie sich mit meinen eigenen durch die Pilze erzeugten Visuals, sodass mir alle möglichen Wesen entgegen kamen, die aussahen wie Vögel oder
nicht näher definierbare Fabelwesen. Plötzlich musste ich unfassbar zu lachen beginnen. Mir wurde durch die Sicht der Dinge auf den Alltag durch die Pilze klar, wie einfach eigentlich alles ist und was
mich dann noch härter zum lachen brachte, war die Überlegung, dass es viele Menschen gibt, die Pilze nicht kennen und meinen ihre Sichtweise wäre die einzig richtige. Ich konnte mich nicht mehr halten
vor lachen. Als ich mir vorstellte, wie ein komplett seriöser Vorgesetzter mit Krawatte, mir vom Ernst im Wirtschaftssystem und von Leistung erzählt, während mir bewusst wird, wie die bepilzte Sicht auf
die Welt aussehen kann, die aber er nicht kennt. Das war das Irrste was ich mir in dem Moment vorstellen konnte. Es schüttelte mich vor Lachen das mir die Tränen kamen. Irgendwann ging ich aufs Klo rüber
pissen und auch dort bewegten sich die Fliesen wie wild herum und alle Konturen waren überstrahlt mit diesem Blauton, der aussah wie die Bläuung bei den Pilzen. Ich musste wieder ohne Grund absolut heiter
wie ein Irrer lachen, bis ich mit völlig verändertem Körpergefühl und riesigen Pupillen wieder in dem Raum angekommen war in dem ich trippte.
Mir wurde bewusst, dass die meisten Leute, die man auf der Strasse trifft, vermutlich noch nie auf Pilzen getrippt sind. Das war das Irrste was ich mir in diesem Moment vorstellen konnte.
Ich krümmte mich vor lachen und sagte immer wieder: "Wie kann man denn bitte Pilze nicht kennen??"

Nun, als ich wieder etwas bewusster denken konnte, stellte ich mir nochmal eine Frage, die ich mir bereits Eingangs gestellt hatte, bzw. die ich auch als Intention in den Trip mitgenommen hatte, nämlich
ob sich auf der Reise rausfinden lässt, warum die letzte Körnerbrut kontaminiert war. Das solche Fragen und empathische Verbindungen funktionieren, weis ich von Salvia. Bei Salvia hatte ich vor vielen
Jahren schon mittels Trips mit Blättern der eigenen Pflanze rausgefunden, was die Ursache für ihr spärliches Wachstum ist. So wollte ich auf dieser Reise versuchen, ob ich auf die gleiche Weise vom Pilz
erfahren kann, was ich bei der letzten Körnerbrut falsch gemacht habe. Zu Beginn der Reise, als ich die Frage noch im Hinterkopf hatte, dachte ich zuerst, ich sollte generell nur Reissubstrat verwenden,
weil die Pilze die in den CEVs um mich herumschwirrten, alle aus Reissubstrat heraus gewachsen sind. Doch nun folgte eine Sequenz, in der ich selber mich in Körnerbrut befand und ich fühlte, wie diese
viel zu nass ist. Es war richtig ekelhaft in dieser Plörre zu verharren. Das dauerte nur wenige Sekunden, was durch die Pilzwirkung länger erschien, aber ich würde es so empfinden, dass sie zu feucht war.

Die restlichen 3 Stunden saß ich einfach und da genoss diese wunderbaren Visuals die zum Psytrancemix bei geschlossenen Augen morphten. Dabei dachte ich in den klareren Momenten einige Dinge über das Leben nach
und stellte fest, dass genau die Gedankenbilder die im ersten Abschnitt der Reise aus mir entfernt wurden, nun absolut nicht mehr Teil meines Denkens waren.
Diese wunderbare Nachglühphase ging bis in den Morgenstunden dahin, bis die Wirkung dann langsam ausklang und ich nach einer Tüte CBD Gras schlafen ging.

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