Exponentielles Erstaunen - Trip mit 200mg Changa

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Am Wochenende war es Zeit für einen Abflug mit Changa. :)

Vor knapp einer Stunde war es mal wieder soweit. Ich rauchte DMT, genauer gesagt ich rauchte 200mg Changa in der Bong. Es rief mich, ich fühle es immer wenn es an der Zeit ist DMT zu rauchen. Vor dem Trip
ist man etwas zittrig, aber es fühlt sich so absolut richtig an und ich weis, dass nach dem Durchbruch eine warme Sedierung und Glücksgefühl mal 1 Million kommen wird. So war es auch heute wieder. Ich stopfte
mir in der Bong einen Kopf mit 200mg Changa, ging in die Garage rüber, setzte mich in absolute Dunkelheit und Stille auf den Tripstuhl, sammelte mich nochmal kurz und inhalierte dann den Kopf. Ich hielt den Rauch in
der Lunge, im Hinterkopf hörte ich noch wie mir die Plastikbong und das Sturmfeuerzeug aus der Hand fielen und schliesslich brach ich durch.

Und dann? Was ist dann passiert?
Wenn das nicht so schwierig in Worte zu fassen wäre. Es ist auf eine gewisse Weise so vertraut, aber so fernab unserer Alltagwelt, dass es praktisch lächerlich ist, dafür Worte finden zu wollen.
Die Erfahrung ist sowas von intensiv, dass ist einfach unglaublich. Gleichzeitig habe ich jetzt in der Phase des subtilen Nachglühens, wenn die Erinnerung daran noch frisch ist, das starke Bedürfnis, diese
Erfahrung konservieren zu wollen, um sie auch zu späteren Zeitpunken irgendwie greifbar zu haben, wie ein Foto das man gemacht hat. Aber das ist so schwierig in Worte zu fassen und so dermassen intensiv,
dass es wirklich eine Herausforderung ist, die Erfahrung irgendwie in Worte zu packen. Die erste Formulierung, die mir etwa 20 Minuten nach dem Rauchen wie von selber in den Kopf gekommen ist, als ich wieder
dabei war, ein Mensch zu werden, war "exponentielles Erstaunen". Ich denke das beschreibt die Erfahrung schonmal relativ gut, in Anbetracht des geringen sematischen Vermögens, welches die menschliche Sprache hat.
Exponentielles Erstaunen, ja das war es sicherlich und ich denke so werde ich den heutigen Tripbericht auch nennen. Chronologisch ist erstmal folgendes passiert, was ich im Hinterkopf noch weis, dass ich
zu Atmen aufgehört habe. Dann bin ich durchgebrochen in diesen absolut unfassbaren Raum. Dieses mal konnte man den DMT-Dom sehr deutlich sehen. Es ist dieser unfassbare Raum, der durchschossen ist mit diesem
alles durchdringenden Summton, der erfüllt ist mit Heiligkeit mal 1 Million, Vertrautheit mal 1 Million, Erstaunen mal 1 Million. Es ist eine rasende Abfolge aus unfassbarsten mehrdimensionalen geometrischen Mustern,
die alle aus Milliarden von Dreiecken bestehen und sich endlos fraktal verzweigen.
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Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich hatte das Gefühl, dieser unfassbare Raum ist durchzogen mit so etwas wie einer Wendeltreppe auf der ich hochschwebe in immer unfassbarere Formen des Daseins.
Während in den niedrigen Sphären des Doms die Daseinsformen noch "normaler" und greifbarer sind, wird es, wenn man weiter nach oben steigt einfach praktisch unmöglich wiederzugeben, was man hier konkret erfahren
hat. Mit jeder Stufe die ich weiter emporgestiegen bin nahm die Emotion "erstaunen" in seiner Intensität nochmal exponentiell zu. Es war als würde ich in diesem Dom auf eine Wendeltreppe hochsteigen und
immer unfassbarer erstaunt werden, über das was ich hier erfahre, je weiter ich empor steige. Ich benutze jetzt das Wort "Wendeltreppe" weil ich es an dieses menschliche Wort am ehesten assoziiere, an
welchem Gerüst oder was auch immer das gewesen sein soll, an welchem ich hier empor stieg. Es war natürlich keine Treppe so wie wir sie aus dem Alltag kennen, sondern eine Art mehrdimensionales, in sich
rotierendes unfassbar fraktal-geometrisches Gebilde an welchem man irgendwie spiralartig emporsteigen konnte.
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Ein Effekt, der mir neben dem immer stärker werdenden Erstaunen beim Emporsteigen auch noch aufgefallen ist, war, dass sich mein Selbst immer stärker aufgelöst hat. Dabei würde ich es jetzt so beschreiben,
als hätte sich mein Selbst, mein Ego, wie eine Brausetablette in Wasser aufgelöst. So empfinde ich es jetzt im Nachhinein, wenn ich nochmal dieses vage vorhandene, aber als absolut unfassbar in Gedächtnis
bleibende Erlebnis in Erinnung rufen will. Ich war natürlich keine Brausetablette, aber würde man das Empfinden des immer mehr fortschreitenden Auflösens seiner Selbst, mit einem aus dem Alltag bekannten
Begriff irgendwie umschreiben wollen, könnte man sagen, mein Ego hat sich aufgelöst wie eine Brausetablette. Das ist eine besondere Eigenheit, die mir schon mehrfach bei Changa aufgefallen ist, dass der
Ego-Tod nicht von einer Sekunde auf die andere eintritt, so wie bei gerauchtem Freebase-DMT, sondern dass er langsamer und irgendwie bewusst erlebbarer vor sich geht. Nach irdischer Zeit hat dieser Prozess
der Ego-Auflösung vielleicht 1 Minute gedauert, wobei es wirklich schwierig ist, hier zeitliche Angaben zu machen, aber ich denke 1 Minute Auflösungsprozess kommt hin. Ich schwebte also an diesem treppenartigen
psychedelischen Gebilde nach oben, wurde immer erstaunter und löste mich in meinem Selbst dabei immer mehr auf. Besonders prägnant war die Intensität des Erstaunes. Da hier das Ego vergleichsweise lange
Zeit nicht völlig aufgelöst war, erlebte ich den Prozess des immer stärker werdenden Erstaunens auf eine gewisse Weise bewusster mit, als bei reinem DMT. Es war als würde man an einem Regler drehen und
die Intensität des Erstaunens immer weiter hochdrehen, wobei sie stets exponentiell zunahm, so mein Eindruck. Irgendwo im Hinterkopf spürte ich, dass ich in meinem irdischen Körper einen wahnsinnig starken
Bodyload habe und das dieser vor Erstaunen noch immer nicht atmet. Stattdessen hatte ich aber das Gefühl, es diffundiert einfach ohne mein eigenes Zutun Sauerstoff durch meinen Körper und versorgt jede
Zelle mit absolut wohltuhender Energie. Wobei ich mir auch gar nicht sicher bin, ob Sauerstoff hier das richtige Wort ist, oder ob nicht vielmehr so etwas wie ein omnipräsentes Energiefeld angezapft wurde,
welches nun, aufgrund des durch den Tryptaminbodyload enorm veränderten Aggregatszustandes, durch mich hindurch diffundieren kann. Aber wie gesagt, dass sind alles nur sehr stümperhafte Umschreibungsversuche,
es ist praktisch unmöglich wirklich an die Essenz dieser Erfahrung ran zu kommen und sie so zu transportieren wie sie wirklich war.

Ich wurde immer erstaunter, je weiter ich nach oben schwebte, bis das Erstaunen schliesslich in Richtung unendlicher Intensität ging, was dazu führte, dass mein Ego gestorben ist. Tod durch Erstaunen,
wie auch Terence Mc. Kenna es nannte, ist ein ganz typischer Effekt bei einem vollen Durchbruch auf DMT. Bei Changa scheint dieser Prozess des Sterbens vor Erstaunen etwas länger zu dauern und etwas
bewusster wahrgenommen werden zu können. Nun war ich also gestorben und dennoch war im Zentrum von diesem unfassbaren Geschehen im DMT-Dom noch eine Art Beobachter der aus so etwas ähnliches wie der
Ich-Perspektive heraus, das Geschehene wahrnahm. Doch wer war dann dieser "Ich", wenn ich doch zuvor gestorben bin und was konkret nahm der nun wahr?
Meine Antwort, oder meine subjektive Interpretation daraus, solange die Erfahrung noch frisch ist, ist, dass einem ein Durchbruch zeigt, was wirklich existiert, wenn der absolut trügerische Filter und
Realitätsmodifikator namens Ego ausgeschaltet ist. Es gibt das wahre Selbst, welches reines Bewusstsein ist und ein scheinbar autarker Funken aus dem Kollektivbewusstsein ist. Über diesen Funken Bewusstsein,
ist in der normalen Wahrnehmung das Ego drüber gestülpt wie ein Eimer. Dieses Ego, woraus immer das auch konkret besteht, ich kann unmöglich Worte dafür finden, hat eine sehr weitreichende Aufgabe.
Es fungiert als Ersteller und Modifizierer der Realität. Es ist wie eine Firewall vor einem Netzwerk. Es bestimmt, was in meine Wahrnehmung in welcher Weise rein kommt und wie es weiter verarbeitet wird.
Daraus ergibt sich der absolut hartnäckige Trugschluss von dem, was wir Realität nennen. Auch wenn sich die sogenannte Alltagswelt immer wieder als die scheinbar einzige wirklich reale und beständige Welt
herauszustellen scheint, muss ich dennoch sagen, dass ist eine absolut hartnäckige Illusion. Etwas ärgerlich ist, dass ich es nicht beweisen kann, dass es so ist, aber auch das Gegenteil kann ich nicht beweisen.
Ich kann an dieser Stelle nur, in ganz rudimentären Worten abklatschartig zusammenstammeln, wie ich subjektiv diese Erfahrung erlebt habe, aber ich muss immer wieder betonen, es ist NICHT MÖGLICH, einen
Durchbruch auf DMT befriedigend in Worte zu fassen. Also auf menschliche Worte reduziert, ist das Ego so etwas wie ein Eimer der über das wahre Selbst gestülpt ist im Normalbetrieb und der aus der wahren
Wirklichkeit um ihm herum, die subjektive Realtiät zusammenbaut. Was Changa nun konkret gemacht hat war, dass es dieses Ego durch immer stärker werdendes Erstaunen, buchstäblich wie eine Brausetablette
oder wie beim Beamen bei Star Trek aufgelöst hat, bis das wahre Selbst offen gelegt war und dieses wieder Eins geworden ist mit der wahren Wirklichkeit. Und was ist die wahre Wirklichkeit?
Die wahre Wirklichkeit erschien mir als nicht statisch definierter, quantenartiger Zustand, aus dem heraus alles mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit entstehen kann. Es ist eine rasende Abfolge aus
Schwingung, Frequenz, Geometrie und Fraktalen, die so etwas wie einen Quantenzustand verkörpern, aus dem alles hervorgehen kann, genauer gesagt, aus dem das Ego alles entnehmen kann, was es braucht
um Realität zu erschaffen, ich denke diese Formulierung kommt relativ gut hin. Das Ego erschafft aus diesem geometrischen Quantenschaum heraus alle Konzepte, selbst Dinge, die wir als vermeintlich von
der Natur vorgegeben erfahren, wie Raum, Zeit, Materie werden aus diesem geometrischen Quantenschaum durch das Ego projiziert. Das ist jetzt in nüchternem Zustand schon wieder praktisch unmöglich zu verstehen,
wie Materie, Raum und Zeit eine Illusion oder Projektion sein können, aber ich kann es nur so wiedergeben, wie ich es am Trip empfunden habe und welche Gedanken ich mir danach darüber mache.
Was ich auch noch im Hinterkopf in Erinnerung habe ist, dass ich hinter all diesen Geometrien noch in weiter Ferne ein unfassbares Licht gesehen habe, das Urlicht, aus welchem wiederum der beschriebene
quantenartige Zustand enstanden ist und den man Gott nennen könnte. Das ist jene Sphäre, die man dann mit 5-MeO-DMT bereisen kann und meines Wissens nach sozusagen, dass am weitesten entfernte Reiseziel
ist, welches man mit einem Psychedelikum erreichen kann.
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Etwa nach 10-15 Minuten irdischer Zeit lies der absolute Peak wieder etwas nach. Genauso wie ich zu Beginn der Reise die Ego-Auflösung relativ lange und bewusst erlebt habe, erlebte ich nun die Wiedergeburt
des Egos schrittweise. Ich stieg sozusagen wieder den Dom Schritt für Schritt hinab und mit jedem Schritt baute sich mein Ego mehr auf, verblasste der DMT-Dom zusehens und begann sich durch den Ego-Filter
hindurch wieder jene Welt mehr und mehr zu zeigen, die ich aus dem Alltag kenne. Dieser Prozess der Wiedergeburt war mit einem unglaublichen Gefühl der Erleichterung und des puren endlosen Glücks verbunden.
Ich fühlte mich sowas von erlöst und glücklich. Ich sagte minutenlang wie von selber: Yeah, dass ist DMT!!! Wie geil ist das bitte!!!????
Völlig neu geboren, musste ich unglaublich heiter zu lachen beginnen. Es war wie ein Hyperraum-Orgasmus, es war ähnlich wie eine wiedergeburt bei 5-MeO-DMT nur anders.
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Diese unglaublich schöne Sedierung und dieses unendlich intensive Gefühl, von alles ist Gut, genoss ich noch bis zum Ausklingen der Wirkung, bis ich mich daran machte, diesen Bericht zu verfassen.

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