Seit DMT ist "Multiversum Level 3" vorstellbar:
https://www.welt.de/kultur/article15233 ... geben.html
Um Tegmarks drittes Level zu verstehen, hilft es, sich den deutschen Actionfilm „Lola rennt“ von 1998 anzusehen. Die Heldin, gespielt von Franka Potente, will darin ihren kleinkriminellen Freund aus einer Klemme retten. Er hat 100.000 DM Schulden, sie hat 20 Minuten Zeit, das Geld aufzutreiben. Der Film spielt mit drei Versionen dieser Geschichte: Lola rennt drei Mal los, mit drei unterschiedlichen Ergebnissen.
Jeder Lauf unterscheidet sich von den beiden anderen erst nur durch Details, nimmt dadurch aber vollkommen neue Wendungen. Genau das, behauptet Max Tegmark, passiert tatsächlich. Überall, in jeder Sekunde.
Das klingt ungeheuerlich, beruht aber auf einer Theorie, die in der Physik sehr ernst genommen wird: der Quantenmechanik. Mit ihr lässt sich beschreiben, wie sich die kleinsten Teilchen verhalten, aus denen das All besteht: Atome und ihre Partikel. Mit ihrer Hilfe wurden Transistoren, Computerchips, Laser oder Handys entwickelt. Eine sehr praktische Wissenschaft also.
Allerdings gibt es in der Quantentheorie einen Punkt, der viele Spekulationen ermöglicht: Denn Partikel, so besagt sie, können gleichzeitig an verschiedenen Stellen sein. Also, sagt Tegmark, müsse auch der Mensch zu einem Zeitpunkt X an verschiedenen Stellen sein können. Denn auch der Mensch ist aus diesen Partikeln gemacht.
Tegmark ist nicht der erste Physiker, der das annimmt. Zwei Forscher sorgten mit diesem Gedanken schon im vergangenen Jahrhundert für Furore: Hugh Everett und Erwin Schrödinger, ein österreichischer Physiker und Nobelpreisträger. Seine „Schrödinger-Gleichung“ von 1926 ist bis heute zentraler Baustein der Quantentheorie. „Wenn die Gleichung korrekt ist, ohne jede Ausnahme, dann führt sie zwangsläufig zu den Level-3-Multiversen“, sagt Tegmark.
Hätte er recht, dann wäre es wie in dem Film „Lola rennt“: Jedes Mal, wenn wir eine Entscheidung treffen, nehmen die kleinsten Teilchen in oder um uns herum verschiedene Zustände an. Und aus jedem dieser Zustände heraus entsteht dann eine neue Welt. Ob wir in einem Restaurant Pizza oder Pasta bestellen, an der nächsten Kreuzung links oder rechts gehen – in jedem Augenblick entstände eine neue Parallelwelt.
Es gäbe also irgendwo da draußen eine Welt, in der John F. Kennedy nicht erschossen, sondern nur schwer verletzt wurde; eine andere, in der er eine leichte Streifwunde erlitt; und noch eine, in der er völlig unversehrt blieb. Es gäbe eine Welt, in der er sich von Jackie scheiden ließ und Marilyn Monroe heiratete. Und eine, in der er nie Präsident der Vereinigten Staaten war. Denn Tegmark glaubt, dass jedes große Ereignis letztlich immer das Resultat einer winzigen Veränderung eines einzelnen Partikels ist.