Re: Wie lerne ich Meditation?

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So wie ich das aus verschiedenen Quellen vernommen hab ist die Kleidung völlig Laterne solange es bequem ist...

Ich persöhnlich mag den Ansatz der speziellen Meditations- Kleidung nicht, da er für mich eine Anhaftung an etwas materielles darstellt - ich will jederzeit meditieren können und nicht evtl. denken: " .. mist, meine Meditationskleidung hab ich nicht an, jetzt muss ich mich erst umziehen" ( überspitzt dargestellt)

In manchen Zen Klöster wird da ja sehr strikt darauf geachtet, was IMHO nur deswegen gemacht wird um keine Diversität unter den Mönchen entsteht ( welche ablenken könnte)

Wenn es hilft, klar warum nicht. Für mich ist es jedoch nix.
Also solange mich die Kleidung nicht stört ist alles recht......

Gehe jetzt Ende Januar wieder für 10 Tage ins Dhamma sitzten, freu mich schon riesig drauf :jepi: :hurra:

Ich bin immer noch unentschlossen, ich pendel grad immer zwischen Vipassana und Zazen hin und her... ist beides toll, hat beides seine Vorzüge...
Würde mich freuen wenn hier auch wer ist der beides kennt und probiert hat, um mich auszutauschen. Oder jemand der auch nen Vipassana-Retreat gesessen hat...
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Psychedelicious hat geschrieben:atm praktiziere ich nur Vipassana.
Bei Vipassana machst du ne Art Aufmerksamkeits-Body-Scan
Könntest Du mal ein bisschen beschreiben, wie der Body-Scan bei Dir ungefähr abläuft?

Ich hab das in letzter Zeit auch ein bisschen versucht. Jetzt stellt sich mir die Frage, wie es genau von statten geht, die Aufmersamkeit auf ein bestimmtes Organ, einen bestimmten Muskel, eine bestimmte Körperpartie zu richten. Ich habe etwas gelesen von "in das entsprechende Körperteil hineinatmen und dieses dann beim Ausatmen loslassen" im Sinne von entspannen.

Wie lange widmest Du Dich denn einem Körperteil und wie intensiv? Beispiel: Richtest Du Deine Aufmerksamkeit auf den Kopf als Ganzes, oder gehst Du zentimeterweise voran, indem Du über jede einzelne Stelle wanderst (Kehlkopf, Hals, Kiefer, Ohren, Wangen, Kinn, Lippen, Mundinnenraum, Nase, Augen, Stirn, Schläfen, Schädeldecke, Hinterkopf, Genick usw.)?

Gerade bei der letzteren Vorgehensweise kann man ja wirklich stundenlang in der Meditation versinken. Das Interessante dabei ist, wie einzelne Körperteile mit Assoziationen beladen sind, welche auftauchen, wenn man die Aufmerksamkeit darauf lenkt.

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Habe mir die Tage ein Meditationskissen bestellt. Ich kann nur empfehlen für die Meditation eine Unterlage, wie ein Kissen, zu nutzen. Durch ein Kissen nimmt die Wirbelsäule eine aufrechte und gleichzeitig entspannte Haltung ein und es ist möglich sehr lange entspannt und ohne Schmerzen zu sitzen. :2daumen:
happiness is the absence of resistance

Re: Wie lerne ich Meditation?

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gowiththeflo hat geschrieben: Könntest Du mal ein bisschen beschreiben, wie der Body-Scan bei Dir ungefähr abläuft?
Ich gehe von Kopf bis Fuß, und das in kleinen Stücken also so ca. 4-10 cm². Ich richte die möglichst ungeteilte Aufmerksamkeit auf dieses Körperteil und wenn ich *irgendwas* empfinde gehe ich weiter... dann von Fuß bis zum Kopf - also von oben nach unten und von unten nach oben... Stück für Stück
Je nach Konzentrationsvermögen brauche ich dazu zwischen 20 min und 1 h ...
Wenn ich damit einmal durch bin und somit gewisse Energieblockaden aufgelöst hab mache ich einen Body-Sweep - also versuche den Energiefluss auch wieder von Kopf bis Fuß und umgekehrt an möglichst vielen Stellen gleichzeitig wahrzunehmen...
Die Stellen welche beim Body- Sweep unklar, grob oder verschwommen wahrgenommen werden, beobachte ich beim nächsten Body- Scan etwas genauer.

Wie lange du das machen willst bestimmst du, ich mach grad meist so 2 Scans und davor, dazwischen und danach je so ca. 3 Sweeps.. aber jeder nach Lust und Laune...
dazu brauch ich zwischen 50 min und 1h 20 min je nach Verfassung...
Mit der Zeit schärft sich die Wahrnehmung enorm und man wird schneller, anfangs kann ein Scan schon mal 1,5 Stunden dauern..

Das hier ist ein lesenwerter :2daumen: Erfahrungsbericht über Vipassana, da wird recht ausführlich beschrieben wie und um was es geht...
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Re: Wie lerne ich Meditation?

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Psychedelicious hat geschrieben:Ich gehe von Kopf bis Fuß, und das in kleinen Stücken also so ca. 4-10 cm². Ich richte die möglichst ungeteilte Aufmerksamkeit auf dieses Körperteil und wenn ich *irgendwas* empfinde gehe ich weiter... dann von Fuß bis zum Kopf - also von oben nach unten und von unten nach oben... Stück für Stück
Je nach Konzentrationsvermögen brauche ich dazu zwischen 20 min und 1 h ...
So habe ich mir das ungefähr auch vorgestellt. :)

Du richtest Dich nicht nach einer Uhr, sondern danach, wann Du eben fertig bist oder?

Ich richte mich bisher noch nach einer Uhr. Damit habe ich angefangen, um anfangs eine halbe Stunde auszuharren. Mittlerweile könnte ich eigentlich schon länger, bin aber scheinbar zu faul bzw. habe doch zu viel anderes im Kopf, so dass ich mich immer noch nach dem Wecker richte. Daraus ergeben sich aber Nachteile, wie ich selbst schon festgestellt habe. Zum Beispiel:
1. Man wird (manchmal) nicht fertig mit dem Body-Scan (und das Ganze bekommt irgendwie die Idee, als müsse man in einer bestimmten Zeit etwas schaffen - soll es aber natürlich nicht).
2. Ich denke oft an die Uhr, werde ungeduldig und versuche abzuschätzen, wie lange es noch dauert (auch nicht Sinn und Zweck der Übung).

Weitere Fragen:
Spricht etwas dagegen, die Übung im Liegen durchzuführen?
Spricht etwas dagegen, einen Komplettscan auf zwei (bzw. mehrere) Sessions aufzuteilen?
Psychedelicious hat geschrieben:Das hier ist ein lesenwerter :2daumen: Erfahrungsbericht über Vipassana, da wird recht ausführlich beschrieben wie und um was es geht...
Schöner und interessanter Bericht. Habe ihn eben aufgrund der Länge nur mal überflogen, möchte ihn jedoch auf jeden Fall nochmal genauer studieren. Besonders die Einflechtung der Ideologie von Vipassana finde ich sehr aufschlussreich. Danke dafür!

Re: Wie lerne ich Meditation?

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gowiththeflo hat geschrieben:
Du richtest Dich nicht nach einer Uhr, sondern danach, wann Du eben fertig bist oder?
Ich richte mich nicht nach einer Uhr, schaue aber zu Beginn und Ende auf die Uhr...
was manchmal recht verblüffende Ergebnisse zeigt, also kommt mir vor wie maximal 30 min gesessen ist aber real schon über 1h um... :)
gowiththeflo hat geschrieben: Ich richte mich bisher noch nach einer Uhr. Damit habe ich angefangen, um anfangs eine halbe Stunde auszuharren. Mittlerweile könnte ich eigentlich schon länger, bin aber scheinbar zu faul bzw. habe doch zu viel anderes im Kopf, so dass ich mich immer noch nach dem Wecker richte. Daraus ergeben sich aber Nachteile, wie ich selbst schon festgestellt habe. Zum Beispiel:
1. Man wird (manchmal) nicht fertig mit dem Body-Scan (und das Ganze bekommt irgendwie die Idee, als müsse man in einer bestimmten Zeit etwas schaffen - soll es aber natürlich nicht).
2. Ich denke oft an die Uhr, werde ungeduldig und versuche abzuschätzen, wie lange es noch dauert (auch nicht Sinn und Zweck der Übung).
Ich hab mir auch immer mal wieder den Wecker gestellt, bin aber wegen unter anderem den von dir genannten Gründen von abgekommen...

Wenns dir hilft behalte ihn, brauchst aber eigentlich nicht unbedingt. Je tiefer du gehst umso mehr wird Zeit belanglos - also nicht mehr der aufkommende Gedanke "Wie lange denn noch". Jetzt grad die Tage nach dem Vipassanaretreat kommt bei mir eher nach dem sitzen "Huh, schon so spät"

gowiththeflo hat geschrieben: Weitere Fragen:
Spricht etwas dagegen, die Übung im Liegen durchzuführen?
Kann man so nicht sagen...
Kommt drauf an was du meditierst. Gibt sicher Ansätze wo das üblich ist....

Also bei Zazen spricht schon der Name dagegen. -> Sitzen (Za) im ausgeglichenen Zustand von Körper und Geist (Zen) ;)

In der Meditationshalle beim Vipassana darf nie gelegen werden, was du dann auf deinem Zimmer machst ist deine Sache, es wird aber empfohlen nicht im Liegen zu meditieren.
Man schläft dann gern mal ein.

Bevor ich schlafen gehe meditier ich manchmal noch so bissl im Bett, also im Liegen. Aber für mich stellt im Liegen zu meditieren keinenfalls einen Ersatz/Alternative zum Sitzen dar.
Durch das Aufrechtsitzen verbessert sich auch deine Haltung im Alltag.
Probiers mal aus und finde für dich raus was besser passt, aber IMHO wird deine Aufmerksamkeit im Sitzen besser geschult.
gowiththeflo hat geschrieben:
Spricht etwas dagegen, einen Komplettscan auf zwei (bzw. mehrere) Sessions aufzuteilen?
Hm.. :denk: wissen tu ichs nicht, aber mich würde es unglaublich irritieren. Also die Überlegung wo man aufgehört hat und wie weitermachen.
Ich geh Bald wieder für länger Meditieren, ich frag da mal nach, interessiert mich selbst.
Also einfach aufhören stört eher nicht, machen viele, aber ich hab kein Plan ob die dann dort anknüpfen wo sie aufgehört haben :nixplan:

Ich bin jetzt nach dem 10 Tages Vipassana Retreat ganz auf Vipassana umgestiegen und bleib jetzt erst mal länger dabei. Bringt nix an zig Stellen nen bissl zu graben, lieber an einer und dafür richtig.

An und für sich haben die Lehren recht viel Gemeinsamkeiten. Der Grundlegende unterschied ist eben das Zen ein Abkömmling des Mahayan- Buddhismus ist und Vipassana halt aus der Theravada Tradition abstammt.
Ist IMHO aber völlig belanglos, hier streiten sich die Katholiken und Evangelen und die zigtausend anderen - in Asien eben die Theravadianer mit den Mahayanesen, im Prinzip ist es aber alles eins.
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Psychedelicious hat geschrieben:Wenns dir hilft behalte ihn, brauchst aber eigentlich nicht unbedingt. Je tiefer du gehst umso mehr wird Zeit belanglos - also nicht mehr der aufkommende Gedanke "Wie lange denn noch". Jetzt grad die Tage nach dem Vipassanaretreat kommt bei mir eher nach dem sitzen "Huh, schon so spät"
Jo, merke ich auch immer wieder mal. Je besser es gelingt, sich auf den Körper zu konzentrieren, desto schneller vergeht die Zeit. Und dann gehts mir genauso: "Was, das war doch keine halbe Stunde?!"
Psychedelicious hat geschrieben:Kommt drauf an was du meditierst. Gibt sicher Ansätze wo das üblich ist....

Also bei Zazen spricht schon der Name dagegen. -> Sitzen (Za) im ausgeglichenen Zustand von Körper und Geist (Zen) ;)

In der Meditationshalle beim Vipassana darf nie gelegen werden, was du dann auf deinem Zimmer machst ist deine Sache, es wird aber empfohlen nicht im Liegen zu meditieren.
Der Grund, warum ich fragte ist, weil ich bei längerem Aufrechtsitzen Probleme mit einer Verspannung zwischen Schulterblatt und Wirbelsäule bekomme. Es wird echt schmerzhaft nach einer gewissen Zeit - immer die gleiche Stelle. Kommt dann ab und zu soweit, dass ich nicht mehr still sitzen kann und durch irgendwelche Bewegungen versuche, meinen Rücken zu entspannen. War schon beim Physiotherapeuten deswegen. Vermutlich kommt es von einer falschen Handstellung, wenn ich Liegestützübungen mache. Nachdem ich die Handstellung verändert habe, ist es allerdings noch nicht viel besser geworden. Trotzdem merke ich bei der Vipassana-Übung, dass ich den Schmerz umso weniger spüre, je besser ich mich auf andere Körperpartien konzentrieren kann. Weg ist er bisher aber trotzdem nicht gegangen.

Die Frage ist halt, ob sich diese Verspannung durch diszipliniertes Sitzen irgendwann lösen wird oder nicht. Das Gute ist, dass sie mich daran erinnert, wenn ich nicht gerade sitze. Das schlechte ist, dass sie auch spürbar ist, wenn ich wirklich gerade sitze, und dass es echt unangenehm sein kann. Gerade weil ein Komplettscan bis zu einer Stunde oder länger dauern kann (und ich schon innerhalb der ersten halben Stunde Schmerzen bekomme), macht mich das nicht gerade zuversichtlich.
Psychedelicious hat geschrieben:Hm.. :denk: wissen tu ichs nicht, aber mich würde es unglaublich irritieren. Also die Überlegung wo man aufgehört hat und wie weitermachen.
In meiner (naiven) Vorstellung geht das ganz einfach. Einfach da anfangen, wo man aufgehört hat. ;)

An welcher Stelle man einsteigt, ist doch im Prinzip egal oder? Und dass ein Scan immer den kompletten Körper durchlaufen muss, würde ich persönlich verneinen. Vielmehr kommt es m.E. doch darauf an, dass man sich allen Stellen mit gleicher Aufmerksamkeit widmet und unter dem Strich nichts vernachlässigt. In welcher Reihenfolge, mit Pausen oder ohne und in welchen zeitlichen Abständen erscheint mir da nebensächlich.

Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Andere Meinungen dazu würden mich sehr interessieren. Also, wenn Du die Gelegenheit hast, zu fragen...

Re: Wie lerne ich Meditation?

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gowiththeflo hat geschrieben: Jo, merke ich auch immer wieder mal. Je besser es gelingt, sich auf den Körper zu konzentrieren, desto schneller vergeht die Zeit. Und dann gehts mir genauso: "Was, das war doch keine halbe Stunde?!"
versuchs mal immer nen bissl auszudehnen bis du bei ner Stunde bist, ich komm erst nach so ner halben stunde in richtig meditative Zustände....
gowiththeflo hat geschrieben: Der Grund, warum ich fragte ist, weil ich bei längerem Aufrechtsitzen Probleme mit einer Verspannung zwischen Schulterblatt und Wirbelsäule bekomme. Es wird echt schmerzhaft nach einer gewissen Zeit - immer die gleiche Stelle. Kommt dann ab und zu soweit, dass ich nicht mehr still sitzen kann und durch irgendwelche Bewegungen versuche, meinen Rücken zu entspannen. War schon beim Physiotherapeuten deswegen. Vermutlich kommt es von einer falschen Handstellung, wenn ich Liegestützübungen mache. Nachdem ich die Handstellung verändert habe, ist es allerdings noch nicht viel besser geworden. Trotzdem merke ich bei der Vipassana-Übung, dass ich den Schmerz umso weniger spüre, je besser ich mich auf andere Körperpartien konzentrieren kann. Weg ist er bisher aber trotzdem nicht gegangen.
Ich kenn jetzt dein Problem nicht, aber bei Vipassana- Retreats gibts 3mal am Tag die Hours of Strong Determination, in denen man sich nach möglichkeit nicht bewegen sollte, was mit echt krassen Schmerzen vebunden ist ( ne tolle möglichkeit diesen zu beobachten und gleichmut ihnen gegenüber zu entwickeln)
Der Schmerz vergeht auch mit der Zeit.. also bei mir ist er sogar einem äußerst angenehmen Gefühl gewichen...

Bei Vipassana ist Gleichmut DAS Maß aller Dinge.
Also Mensch hat diese Verhaltenspattern bei unangenehmen Dingen mit abstossen und bei Schönen mit festhalten zu reagieren.
Genau dieses Verhaltensmuster soll durchbrochen werden, nur beobachten und Gleichmut bewahren...
Beim ersten Kurs war mein grosses Problem die unschönen Gefühle nicht abzustossen, jetzt beim zweiten waren diese kaum vorhanden. Das Problem bestand darin die echt schönen Gefühle die aufkommen nicht immer wieder zu wollen...
tricky thing ist das ^^

gowiththeflo hat geschrieben: Die Frage ist halt, ob sich diese Verspannung durch diszipliniertes Sitzen irgendwann lösen wird oder nicht. Das Gute ist, dass sie mich daran erinnert, wenn ich nicht gerade sitze. Das schlechte ist, dass sie auch spürbar ist, wenn ich wirklich gerade sitze, und dass es echt unangenehm sein kann. Gerade weil ein Komplettscan bis zu einer Stunde oder länger dauern kann (und ich schon innerhalb der ersten halben Stunde Schmerzen bekomme), macht mich das nicht gerade zuversichtlich.
Also ich kann dir nur empfehel mal so nen Vipassana- Retreat zu besuchen, so tief wie dort kannst du IMHO unmöglich durch DIY eintauchen...
Das gute am sehr diszipliniert Aufrechtsitzen: es trainiert die Muskeln, also auch welche die manin der heutigen gesellschaft wenig benutzt.
Tut sicher weh, wird aber besser und hat allgemein einen guten Einfluss auf die Haltung.
gowiththeflo hat geschrieben: In meiner (naiven) Vorstellung geht das ganz einfach. Einfach da anfangen, wo man aufgehört hat. ;)

An welcher Stelle man einsteigt, ist doch im Prinzip egal oder? Und dass ein Scan immer den kompletten Körper durchlaufen muss, würde ich persönlich verneinen. Vielmehr kommt es m.E. doch darauf an, dass man sich allen Stellen mit gleicher Aufmerksamkeit widmet und unter dem Strich nichts vernachlässigt. In welcher Reihenfolge, mit Pausen oder ohne und in welchen zeitlichen Abständen erscheint mir da nebensächlich.

Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Andere Meinungen dazu würden mich sehr interessieren. Also, wenn Du die Gelegenheit hast, zu fragen...
Also im Vipassana legen sie sehr grossen Wert auf eine feste Reihenfolge welche immer eingehalten werden soll, bei jedem Meditieren.

Im Idealfall sollte der Scan schon immer den ganzen Körper durchlaufen.
Ich glaub in solch Kursen wird halt dann irgendwann mal Pause gemacht weil von ausgegangen wird jeder hat mindestens einen Scan durch...
Beim erstem mal Vipassana ( also scannen) muss man ca. 2 h sitzen bleiben bis er komplett durchlaufen wurde, die Geschwindikeit nimmt dann aber rapide zu..

Bin mir aber völlig im unklaren was die jetzt antworten könnten auf diese fragen von jemanden der noch keinen Kurs gesessen hat :nixplan:
Ich tipp ganz stark dass sie sagen man solle mal nen Kurs sitzen kommen...

Ich weiss blos dass sie von abraten sich das selbst beizubringen und man auch nicht versuchen sollte das jemanden beizubringen ohne eine entsprechende Ausbildung...
Der von mir oben gepostete Artikel gibt Aufschluss wie ein solcher Kurs abläuft.
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Psychedelicious hat geschrieben:versuchs mal immer nen bissl auszudehnen bis du bei ner Stunde bist, ich komm erst nach so ner halben stunde in richtig meditative Zustände....

[...]

Im Idealfall sollte der Scan schon immer den ganzen Körper durchlaufen.
Ich glaub in solch Kursen wird halt dann irgendwann mal Pause gemacht weil von ausgegangen wird jeder hat mindestens einen Scan durch...
Beim erstem mal Vipassana ( also scannen) muss man ca. 2 h sitzen bleiben bis er komplett durchlaufen wurde, die Geschwindikeit nimmt dann aber rapide zu..
Habs mittlerweile geschafft, mich von der Sache mit dem Wecker zu lösen und den Scan komplett durchzuziehen. Brauche meistens so um die 50 bis 60 Minuten. War mal wieder nur eine Grenze im Kopf, die es zu überwinden galt. Rücken ist auch wieder besser. :)

Wenn ich mir den Bericht über Vipassana durchlese, bekomm ich richtig Bock drauf.

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Um aus einer PN an Psychedelious zu zitieren:
homme hat geschrieben:ich bin noch nichts begenet, was mich mehr angesprochen hätte.
Wenn du "richtig Bock drauf" bekommst... ich kann dir nur von ganzem Herzen empfehlen dir fest vorzunehmen, so einen Kurs irgendwann mal zu besuchen.
homme hat geschrieben:ich bin noch nichts begenet, was mich mehr angesprochen hätte.
Das dachte ich bereits, als ich deren Homepage zum ersten mal gelesen hatte... es hat dann noch etwa ein halbes Jahr gedauert, bis ich die Möglichkeit gefunden habe, tatsächlich einen Kurs zu besuchen. Mein Eindruck von der Page wurde konsequent bestätigt.
ich kann [jedem] nur von ganzem Herzen empfehlen [...], so einen Kurs irgendwann mal zu besuchen.

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Psychedelicious hat geschrieben:Wenn ich damit einmal durch bin und somit gewisse Energieblockaden aufgelöst hab mache ich einen Body-Sweep - also versuche den Energiefluss auch wieder von Kopf bis Fuß und umgekehrt an möglichst vielen Stellen gleichzeitig wahrzunehmen...
In dem von Dir geposteten Link steht, den Fokus der Wahrnehmung in einem Zug vom Scheitel zu den Zehen und zurück fließen lassen.

Heißt das, in einem Atemzug (was ich mir irgendwie schwierig vorstelle)? Oder eher langsamer, sich über mehrere Atemzüge ausbreitend?

Re: Wie lerne ich Meditation?

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um Psychedelicious zu zitieren:
Psychedelicious hat geschrieben:sie sagen man solle mal nen Kurs sitzen kommen...
Und dazu würde ich dich ermuntern, denn das ist auch der Grundsatz dem du folgen solltest, wenn du genau diese Technik lernen willst, weil diese Kurse stattfinden, um diese Technik zu vermitteln.
Psychedelicious hat geschrieben:Ich weiss blos dass sie von abraten sich das selbst beizubringen und man auch nicht versuchen sollte das jemanden beizubringen
um deine Frage trozdem zu beantworten: Es ist nicht der Atemzug gemeint, sondern "Zug" im sinne von "beständiger Fluss".

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Praktiziert wer Shamatha? Das ist meine tägliche Meditation seit 2,5 Monaten und ich merke in letzter Zeit, dass sich etwas in mir weiterentwickelt. Neben der geistigen Stabilität und der zunehmenden Klarheit kann ich immer öfters die Diskursivität durchschneiden. Anfangs meditiere ich den Atem, aber nach etwa einer halben Stunde, wenn mein Inneres still genug ist, gehe ich teilweise unbewusst dazu über, meinen Atem zu beobachten. Während es zuvor um das bewusste Ein- und Ausatmen ging, verlagert sich der Fokus nun auf das Beobachten. Ich brauche also nicht die kleinste Anstrengung mir des Atmens bewusst zu sein und kann in Ruhe meinen Atem oder auch den ganzen Körper beobachten. Sobald mir dann bewusst wird, dass ich gar nicht mehr die körperlichen Funktionen zu steuern brauche, kopple ich mich irgendwie vom Körper ab, die subtilen Gedanken verschwinden und dann ist da nur das reine Gefühl sich allem bewusst zu sein. Ich würds als wirkliches Tun beschreiben. Da ist keine Bemühung da den Atem zu beobachten, aber dennoch ist man sich ihm vollkommen gewahr, ohne etwas hinzufügen zu müssen.

Ist das jetzt vielleicht schon Vipassana, was ich mache?
Eigentlich habe ich mir vorgenommen klein anzufangen und erstmal eine grundlegende geistige Stabilität und Stärke zu entwickeln (> Shamatha). Das soll eine intensive Vorbereitung auf Vipassana und auch andere Techniken sein. Meine Meditation ist auch schon klar ausgerichtet und fühlt sich frisch und lebendig an. Manchmal gelingt es mir auch, den Atem vollkommen zu meditieren, d.h. mit der ganzen Konzentrationsfähigkeit.

Eigentlich wollte ich im Mai einen Vipassana-Retreat besuchen, aber wird jetzt aus diversen Gründen nicht möglich sein.

Ist es sinnvoll, selbst einen Einstieg in Vipassana zu suchen oder entwickelt sich das von alleine (was ich oben beschrieben habe)?
Ich möchte eigentlich nicht zwischen den Techniken umherspringen, sondern erstmal Shamatha voll entwickeln. Aber es eröffnen sich immer mehr Möglichkeiten mit dem Geist zu "arbeiten". Manchmal ist es dann zu verlockend vom einfachen Shamatha abzukehren und mit dem Geist zu experimentieren. :denk:

Re: Wie lerne ich Meditation?

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So wie du, vik, hab' ich auch angefangen.
Zuerst für mich allein (siehe Anfang des Freds) mich praktisch mit Meditation auseinander gesetzt. Samatha bzw. Samadhi praktiziert um etwas Herrschaft über den Geist zu bekommen, oder vielmehr, mit den Vorgängen im Geist vertraut zu werden und umgehen zu lernen oder auch wie du sagst
"grundlegende geistige Stabilität und Stärke zu entwickeln".
Wenn du Zeit und Praxis dafür investierst ist das sicherlich hilfreich, das war es für mich auch.
Eigentlich wollte ich [...] einen Vipassana-Retreat besuchen, aber wird jetzt aus diversen Gründen nicht möglich sein.
und genau so giengs bei mir auch weiter :).
Ich möchte eigentlich nicht zwischen den Techniken umherspringen, sondern erstmal Shamatha voll entwickeln.
Vom 8. Jhana zur Erleuchtung muss es wohl nur ein Katzensprung sein ;). Wenn du die Konzentrations meditation also voll entwicklen willst geht aller wahrscheinlichkeit noch eniges Wasser den Bach runter und ich muss mich nicht allzu schnell antworten.
Schluss mit der Wortklauberei... :)
Zu anfang Konzentration üben ist imho ein guter Schritt.
Ist das jetzt vielleicht schon Vipassana, was ich mache?
Nein. D.h. vermutlich Nein, ich kann ja nicht wissen was du genau machst.
Aller wahrscheinlich keit nach wird man aber nicht unbeabsichtigt Vipassana praktizieren.
Ist es sinnvoll, selbst einen Einstieg in Vipassana zu suchen oder entwickelt sich das von alleine (was ich oben beschrieben habe)?
Von denen, die Vipassana-Retreats nach Goenka besuchen wirst du wohl (wie bereits geschreiben) nur hören, dass das lernen von Vipassana im Selbstversuch ausdrücklich nicht empfohlen wird ...
...weil diese Kurse stattfinden, um diese Technik zu vermitteln.
Wenn man sich das nach Anleitung genausogut auch selbst beibringen könnte, warum sollte man dann noch Kurse geben (und finanzieren)?

Scheinbar ist es so, dass alle Rahmenbedingunen dieser Kurse nicht blos förderlich sondern Notwendigkeit sind, um die Technik zu lernen.

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