Re: Philosophische Sprüche/Texte

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"Give up all hope for a better past," writes Emily Fragos in her poem "Art Brut." That's generally sound advice. But I think you may be able to find an exception to its truth in the coming weeks. As you work to forgive those who have trespassed against you, and as you revise your interpretations of bygone events, and as you untie knots that have weighed you down and slowed you up for a long time, you just may be able to create a better past. Dare to believe that you can transform the shape and feel of your memories.
http://www.freewillastrology.com/horoscopes/pisces.html

:herzen:
happiness is the absence of resistance

Re: Philosophische Sprüche/Texte

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Das Leben ist ein Wartesaal
Eine Kolumne von Sibylle Berg

Wir alle warten auf etwas - nur wissen wir leider nicht, auf was. Ganz schön anstrengend, dieses Leben im Stand-by-Modus.

Die Freude hatte sie über den Winter gebracht. Das Betrachten der Meerbilder, der Hotelbilder, das Einfühlen in Traumsituationen, das Träumen, das Hoffen, der Urlaub - endlich Urlaub auf, sagen wir, Gran Canaria. Da war sie noch nicht gewesen.

Drei Wochen, Strand, Massagen, einsame Spaziergänge, Wind im Gesicht. Da konnte es draußen noch so kalt sein, sie noch so früh am Küchentisch sitzen, noch so tränende Augen im Neonlicht haben: Sie lebte, um in diesen Urlaub zu fahren, den hatte sie sich verdient mit dem Absitzen in unwirklichen Räumen.

Dann ging es los und alles schief. Die Bilder deckten sich nicht mit der Realität, die war zu hell und zu heiß, das Hotel zu sehr Plastik, die Menschen zu laut und der Wind zu stark. Und über allem lag ein Elend. Irgendwo herumlaufen, Tourist sein, wie blöd ist das denn? Sie saß und zählte die Tage bis zur Heimreise. Und wieder daheim wartete sie, dass sie wieder zur Arbeit konnte. Auf der Arbeit wartet sie auf den Feierabend. Und so weiter. Das Prinzip ist klar, der Song dazu auch: "Und du wartest" von Element of Crime.

Aber die Antwort fällt einem nicht ein, auf die Frage, die hinter dem Warten steht. Das Warten ist Hoffen auf ein Leben, das sich anfühlt wie das, von dem man glaubt, das andere es haben. Die im Fernsehen. Es muss gar nicht mit Reichtum zu tun haben, dieses Leben, nach dem man sich sehnt, es muss nur intensiv sein. Wie die kurzen Momente Adrenalinrausch, nach denen Mountainbiker und Marathonläufer so süchtig sind. Oder dieses Gefühl, wenn man sich verliebt und vergisst und wahnsinnig ist, so sollte das doch sein, das Leben, alles - nur nicht mehr dieses zähe Warten in der Langweile, in der Berechnung, in der Erwartbarkeit.

Studieren nicht Buddhisten Jahrzehnte an diesem Im-Moment-Sein herum? Sollen wir jetzt auch noch Buddhisten werden, wo wir gerade eine neue Wohnung gefunden haben? Ein Leben im Wartezustand gebiert seltsame Fantasien. Dass sich eine Intensität durch die Vaterlandsliebe einstellen möchte zum Beispiel. Nationale Gefühle als Religionsersatz. Kann kurz die Leere füllen, aber eben nur kurz.

Was tut man, wenn das Land von Schmarotzern befreit ist, wenn die Auen wieder grün sind, die Sozialhilfe gerecht verteilt wurde? Man wartet. Es ist wie Hunger haben und nicht wissen, worauf. Es hat vermutlich mit dem falschen Lebensentwurf zu tun, in dem sich viele bewegen, den Anforderungen, die die Gesellschaft scheinbar an einen stellt.

Sich sauber kleiden. Was man angefangen hat, zu Ende bringen. Muss ja abbezahlt werden, gearbeitet werden, das Leben ist kein Zuckerschlecken, der Umgangston so lange falsch-freundlich bis irgendetwas explodiert und man die Pump Gun unter dem Bett hervorholt. Nicht warten.

Leben, solange es geht, solange es dauert, bewusst das Ei schälen, voller Freude den Ausscheidungen winken, authentisch sein - das blödeste Wort der Saison, das nur die Sehnsucht ausdrückt, sich nicht verstellen zu müssen. Sich nicht anpassen, sich nicht verstellen, nicht in vorgefertigten Sätzen und Handlungen funktionieren. Nichts machen, weil es alle so machen.

Aber mach das mal. Man kann doch nicht einfach seinen Entwurf verlassen! Den Job hinwerfen, die Familie verlassen, ans Meer ziehen, den Anzug verbrennen. Einfacher ist es doch, zu warten. Darauf, dass endlich etwas passiert, es kracht, man sich verlässt und endlich nicht mehr so traurig ist, bei Regenwetter sonntags.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... druck.html

Chapeau! :2daumen:
~~ courage ~ compassion ~ connection ~~
~~ ~~ ~~ ~~ vulnerability ~~ ~~ ~~ ~~

~~ ~~ ~~ ~~ Γνῶθι σεαυτόν ~~ ~~ ~~ ~~

Re: Philosophische Sprüche/Texte

454
Sensitive people are the most genuine and honest people you will ever meet.
There is nothing they won’t tell you about themselves if they trust your kindness.
However, the moment you betray them, reject them or devalue them, they
become the worse type of person. Unfortunately, they end up hurting themselves
in the long run. They don't want to hurt other people. It is against their very nature.
They want to make amends and undo the wrong they did. Their life is a wave of
highs and lows. They live with guilt and constant pain over unresolved situations
and misunderstandings. They are tortured souls that are not able to live with
hatred or being hated. This type of person needs the most love anyone can give
them because their soul has been constantly bruised by others. However, despite
the tragedy of what they have to go through in life, they remain the most
compassionate people worth knowing, and the ones that often become activists
for the broken hearted, forgotten and the misunderstood. They are angels with
broken wings that only fly when loved.



Shannon L. Alder

:herzen:
~~ courage ~ compassion ~ connection ~~
~~ ~~ ~~ ~~ vulnerability ~~ ~~ ~~ ~~

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Re: Philosophische Sprüche/Texte

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Sandra Ingerman hat geschrieben: After the tragedy of September 11 occurred I had a spontaneous journey. I think about what I experienced in this journey every day. I saw so clearly and vividly the energy behind the forces that were in control of the planet. The force was the most solid block of energy that one could even begin to imagine. The ability to focus and concentrate psychically was immense.

When I check in I still see this solid force of energy with no cracks in it.

I wonder how that kind of psychic concentration and focus from the spiritual community could shift what is happening in the world today.

Well all of you reading this know to avoid surfing only the surface waves of shamanic work it is important to become the work. You know you have become the work when you find yourself naturally bringing a shamanic consciousness into how you live and what you do.

Shamans not only enter into ecstatic states and journey they practice deep listening listening and watch for omens and signs, listen to messages coming through the wind. They are always “tuned in” and dream with their full body.

I personally believe that complex issues as the world is faced with today call for simple solutions. The more complex methods we try to find and create the more our mind gets involved. This creates more mental and psychic distraction rather than being able to focus the energies needed to create change and healing.

This is just something I woke up again thinking about.
~~ courage ~ compassion ~ connection ~~
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Re: Philosophische Sprüche/Texte

459
Sehe ich Menschen, die so sehr auf ihre Gebetsweise versessen sind, dass sie sich starr und steif in sich selbst verschließen - wie wenn sie nicht wagten, sich zu rühren, um ja kein Krümel ihrer Andacht zu verlieren -, so verraten sie mir damit, wie wenig sie von dem Weg wissen, der zur Vereinigung mit Gott führt. Sie meinen, auf Andachtsgenüsse komme es an. Nein, meine Schwestern, nein, Werke will der Herr! Wenn du weißt, du könntest einem Kranken Linderung verschaffen, so lass ohne Zögern von deiner Andacht ab und tu's.


Teresa von Ávila
aus: Die Seelenburg (S. 25)
~~ courage ~ compassion ~ connection ~~
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Re: Philosophische Sprüche/Texte

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Love cares what becomes of you because love knows that we are all interconnected. Love is inherently compassionate and empathic. Love knows that the "other" is also oneself. This is the true nature of love and love itself can not be manipulated or restrained. Love honors the sovereignty of each soul. Love is its own law.

Excerpted from The Seven Natural Laws of Love, by Deborah Anapol
~~ courage ~ compassion ~ connection ~~
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Re: Philosophische Sprüche/Texte

461
When you parent, it’s crucial you realize you aren’t raising a “mini me,” but a spirit throbbing with its own signature. For this reason, it’s important to separate who you are from who each of your children is. Children aren’t ours to possess or own in any way. When we know this in the depths of our soul, we tailor our raising of them to their needs, rather than molding them to fit our needs.

Shefali Tsabary, The Conscious Parent



So wahr. :bow: :herzen:
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Re: Philosophische Sprüche/Texte

462
Kommt nun ein bisschen aus dem Kontext gerissen, aber ich will keinen eigenen Thread dafür aufmachen.
Wer will, kann die nachfolgenden Sätze ja einfach mal wirken lassen.

Ihre beiläufigen und intimen Beziehungen enthalten beide Informationen darüber, wie Sie wachsen und heilen, und sie können Ihnen beibringen, wie Sie anderen dienen und wirksamer in Berufen arbeiten können, in denen Sie anderen Hilfe und Heilung bringen können. Je mehr Sie andere als Aspekte von sich selbst in sich einschließen können, umso telepathischer und empathischer werden Sie sein.
Je empathischer Sie sind, umso mehr werden Sie imstande sein, die Ursachen für die Schmerzen anderer präzise zu bestimmen. Wenn Sie unbewusst mit ihnen verschmolzen sind, wird es sich so anfühlen, als wäre es Ihr eigener Schmerz, und Sie werden ihn loswerden wollen, indem Sie sie heilen und in Ordnung bringen. Die Wahrheit ist aber, dass es Ihr Schmerz ist, wenn Sie ihn spüren. Obwohl die Ärzte daran arbeiten, die physischen Körper zu heilen, kann ein vollständiges Heilen energetischer und emotionaler Wunden, die physische Wunden und Krankheit herbeiführen, nur erreicht werden, wenn jeder im Laboratorium seines eigenen Lebens und Körpers arbeitet. "Arzt, heile dich selbst."

Sam, der als kleines Kind seine Eltern durch einen Autounfall verloren hatte, hatte eine Vorliebe dafür, verlassene Frauen zu retten. Er konnte seine eigenen Verletzungen vom Verlassenwerden fühlen, wenn sie in den Frauen auftauchten, weil es in einem sicheren Abstand geschah, aber er konnte selbst die unmittelbare Erfahrung seines eigenen qualvollen Verlustes nicht zulassen. Nach seiner unbewussten Logik konnte er dadurch, dass er die Frauen heilte, seine eigene Verletzungen auflösen. Ironischerweise zwang das die Frauen dazu, ihn zu verlassen. Sie hatten das Gefühl, er würde ihnen unrecht tun, indem er versuchte, sie zu verändern. Dann verließen sie ihn und verstärkten dadurch seine Verletzung. Ihre eigene Verletzung zu heilen, indem Sie das bei jemand anderem tun, kann nicht funktionieren. Und die Verletzung eines anderen kann so auch nicht geheilt werden. Das Heilen wird nicht "greifen", weil die andere Person sich nicht für diese Erfahrung entschieden hat und sie sich nicht eingesteht.

(...)

Geheilt oder verwundet zu sein ist die Entscheidung für eine Identität.


Penney Peirce
~~ courage ~ compassion ~ connection ~~
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Re: Philosophische Sprüche/Texte

464
Sonntagskind hat geschrieben:Kommt nun ein bisschen aus dem Kontext gerissen, aber ich will keinen eigenen Thread dafür aufmachen.
Wer will, kann die nachfolgenden Sätze ja einfach mal wirken lassen.

"Arzt, heile dich selbst."
Danke. :)

Hat mich grade dazu inspiriert mir ein paar resonierende Zeilen aus dem Buch "Psychotherapie - Zweck, Prozess und Praxis - Die Ergänzungen zu Ein kurs in Wundern" in Erinnerung zu rufen.
Der Therapeut sieht im Patienten alles, was er sich selber nicht vergeben hat, und auf diese Weise ist ihm eine weitere Chance gegeben, es anzuschauen, der Neubewertung zu öffnen und es zu vergeben.

Niemand wird allein geheilt. Das ist das Freudenlied, das die Erlösung allen singt, die ihre Stimme hören. Alle, die sich selbst als Therapeuten sehen, können sich gar nicht oft genug an diese Aussage erinnern.

Arzt, heile dich selbst. Wen sonst gib es zu heilen? Und wer sonst braucht Heilung? Jeder Patient, der zu einem Therapeuten kommt, gibt ihm eine Chance, sich selbst zu heilen. Er ist daher sein Therapeut. Und jeder Therapeut muss von jedem Patienten, der zu ihm kommt, lernen, wie man heilt. So wird er sein Patient.

Der Vorgang, der in der idealen Patient-Therapeut-Beziehung stattfindet, ist einer, bei dem der Therapeut dem Patienten in seinem Herzen sagt, dass alle seine Sünden ihm vergeben sind, zusammen mit den seinen.

Jeder, der zu dir gesandt wird, ist dein Patient. Das bedeutet nicht, dass du ihn auswählst, noch dass du die passende Art der Behandlung wählst. Aber es bedeutet in der Tat, dass niemand versehentlich zu dir kommt. Es gibt keine Irrtümer in Gottes Plan. Es wäre allerdings ein Irrtum, davon auszugehen, dass du weißt, was du jedem anbieten sollst, der kommt.

Ein heiliger Therapeut, ein fortgeschrittener Lehrer Gottes, vergisst eines niemals: Er hat den Lehrplan der Erlösung nicht gemacht, noch hat er seine Rolle darin festgelegt. Er versteht, dass sein Teil notwendig für das Ganze ist und dass er durch ihn das Ganze wiedererkennen wird, wenn sein Teil getan ist. In der Zwischenzeit muss er lernen, und seine Patienten sind die Mittel, die ihm für sein Lernen gesandt werden. Könnte er für sie und ihnen gegenüber etwas anderes als dankbar sein?

In ebendem Augenblick, da der Therapeut vergisst, den Patienten zu beurteilen, findet Heilung statt.

Der Therapeut ist nur ein irgendwie spezialisierter Lehrer Gottes. Er lernt durch Lehren, und je fortgeschrittener er ist, desto mehr lehrt er und lernt er. Aber in welchem Stadium er auch ist, es gibt Patienten, die ihn genauso brauchen, wie er ist. Sie können nicht mehr aufnehmen, als er im Augenblick geben kann. Dennoch werden sie beide schließlich die geistige Gesundheit finden.
Die Zitate sind hier ebenfalls etwas aus ihrem Gesamtzusammenhang gerissen :)

Re: Philosophische Sprüche/Texte

465
Sehr gerne - und...
Vajrayana hat geschrieben:Niemand wird allein geheilt. Das ist das Freudenlied, das die Erlösung allen singt, die ihre Stimme hören. Alle, die sich selbst als Therapeuten sehen, können sich gar nicht oft genug an diese Aussage erinnern.

Arzt, heile dich selbst. Wen sonst gib es zu heilen? Und wer sonst braucht Heilung? Jeder Patient, der zu einem Therapeuten kommt, gibt ihm eine Chance, sich selbst zu heilen. Er ist daher sein Therapeut. Und jeder Therapeut muss von jedem Patienten, der zu ihm kommt, lernen, wie man heilt. So wird er sein Patient.
... danke dir! :)


The beauty of life is that it does not have meaning. It is totally devoid of meaning... Our task is to bring meaning. Not to search for meaning, but to bring meaning to every situation you are in.

Alberto Villoldo
~~ courage ~ compassion ~ connection ~~
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