vik hat geschrieben:.... Meine Entscheidung war es, in der Gesellschaft nach außen hin so lange zu "funktionieren", ..... Innerlich hab ich mich längst davon gelöst, es ist nur meine Fassade, die den Eindruck eines "Mitglieds" erweckt. ....
"In der Welt, aber nicht von der Welt"{frei nach Johannes 15, 18-21}
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Deshalb wurde die "Kunst des Pirschens" entwickelt, die auch als "
Kontrollierte Torheit" bekannt ist: Angesichts der Tatsache,
daß der Tod unausweichlich ist, kann man die
Verhaltensweise der Menschen nur als
Torheit bezeichnen.
Hier hab ich einen Post{den ich in einem anderen Forum gefunden habe} und noch ein Zitat von Don Juan Matus zum Begriff: "
Kontrollierte Torheit", wobei ich mir erlaubt habe in dem Post "Zauberer/Zauberei" durch "Navigator" bzw. "Navigieren" zu ersetzen, da das erste Begriffspaar in diesem Zusammenhang m.E. in eine falsche Richtung ziehlt.
Mit "Navigieren" sind Reisen durch die Unendlichkeit gemeint - oder durch die Spären des (Bewußt-)Seins, wem das lieber ist.
Post: "Kontrollierte Torheit ist eine Bezeichnung für das Pirschen, oder besser gesagt für eine augenscheinlich seltsame Verhaltensweise, daher Torheit. Es steckt aber ein System hinter dieser Torheit, also führt das zu dem Adjektiv -kontrolliert-. Man darf dieses Verhalten nicht für sich alleine sehen, es ist ein Baustein aus einem sehr komplizierten Wahrnehmungsgeflecht.
Juan Matus stellt den Tod als den größten Verbündeten des Navigators dar.
Dadurch das der Tod im Moment der Zeugung eine beschlossene, unabänderliche Konstante im Leben des Menschen darstellt, spielt es eigentlich keine Rolle, wie man sich verhält. Das Resultat steht fest, man wird sterben.
Somit ist der Navigator frei vom Gedanken daran wie er seinem Umfeld erscheint, es spielt keine Rolle, ob er als Held oder als Angsthase dasteht,
wichtig sind nur seine eigenen Erfahrungen.
Der allgemeine Mensch hat aber nicht begriffen, das er sterben wird. Klar als theoretisches Konzept, aber als
Fakt akzeptiert er es nicht.
Somit baut er sich eine Scheinwelt für die Ewigkeit auf und in der muss er natürlich
besonders dastehen. Dadurch wird sein Verhalten
berechenbar, er wird immer auf sein Erscheinungsbild achten. Verhält sich ein Navigator nun anders als es allgemein Üblich ist, ist er im Vorteil. Er weiß wie der normale Mensch auf sein Verhalten reagieren wird, aber sein "Gegner" kennt nicht den nächsten Schritt des Navigators.
Dies ist ein Grund für die kontrollierte Torheit, aber der wesentlich wichtigere ist, dass die kontrollierte Torheit nicht das Selbstbild unterstützt. Das Ego wird Stück für Stück demontiert, da der Navigator am eigenen Leibe fühlt, wie störend es ist.
Es ist dann kein abstrakter Gedanke mehr, sondern eine fühlbare Erkenntnis. Dies verteilt Enerie um, so das mehr für das Navigieren übrig ist."
Don Juan Matus: "Ich habe dir schon einmal gesagt, unser Los als Mensch ist es, zu lernen, im Guten wie im Schlechten.
Ich habe gelernt zu
sehen, und ich sage dir, daß nichts wirklich wichtig ist. Jetzt bist du an der Reihe; vielleicht wirst du eines Tages sehen und wirst dann wissen, ob die Dinge wichtig sind oder nicht. Für mich ist nichts von Wichtigkeit, aber vielleicht wird für dich alles wichtig sein. Du solltest inzwischen wissen, daß ein Wissender lebt, indem er handelt, und nicht indem er über das Handeln nachdenkt, auch nicht indem er darüber nachdenkt, was er denken wird, wenn er seine Handlung beendet hat. Ein Wissender wählt den Weg mit Herz und folgt ihm; dann schaut er und freut sich und lacht; dann sieht er und weiß. Er weiß, daß sein Leben ohnehin gar zu bald enden wird. Er weiß, daß er, wie jeder andere auch, nirgendwo hingeht. Weil er sieht, weiß er, daß nichts wichtiger ist als alles andere. Mit andern Worten, ein Wissender hat keine Ehre, keine Würde, keine Familie, keinen Namen, kein Land - sondern nur ein Leben, das er leben muß. Und unter diesen Bedingungen ist seine einzige Verbindung zu seinen Mitmenschen die kontrollierte Torheit. Darum müht sich ein Wissender und schwitzt und plagt sich ab, und wenn man ihn anschaut, dann ist er wie jeder gewöhnliche Mensch, nur daß er die Torheit seines Lebens unter Kontrolle hat. Da nichts wichtiger ist als alles andere, wählt der Wissende alle Handlungen und führt sie aus, als bedeuteten sie ihm etwas. Seine kontrollierte Torheit läßt ihn sagen, das, was er tut, bedeute etwas, und läßt ihn handeln, als sei das tatsächlich der Fall. Und doch weiß er, daß dies nicht so ist. Wenn er daher sein Handeln beendet hat, zieht er sich in Frieden zurück und macht sich keinerlei Sorgen, ob seine Handlungen gut oder schlecht waren, ob sie ihm gelangen oder nicht. Andererseits kann ein Wissender auch beschließen, vollkommen teilnahmslos zu bleiben, nie zu handeln und sich so zu verhüllen, als sei es wirklich wichtig für ihn, teilnahmslos zu sein. Auch damit hat er vollkommen recht, denn auch dies wäre eine kontrollierte Torheit."
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.