Buddhismus und Psychedelika

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Angeregt durch ein sehr nettes Video, dachte ich mir: machste mal einen solchen Thread auf.

Im Buddhismus gelten ja die 5 Silas/Verhaltensregeln (im Theravada 10) für Laien als minimale Grundlage.
Kann man dann von den 36 Regeln für gewisse Novizen über die 227 Regeln der Waldmönchtradition hin zu den 364 Regeln für Nonnen einer tibetischen Linie nach belieben ausbauen.
Hier will ich mal die 5 grundlegenden, allen Traditionen inhärenten, behandeln:

Dazu hier mal das oben angesprochene Video

Der 5. Punkt der Tugenden ist der erste Knackpunkt den ich hier gerne bisschen untersuchen würde.
Für mich gehören psychedelische Heilmittel eindeutig nicht in die dort angesprochene Kategorie.
Ich darf z.b: nicht mehr in die Dhammas sitzen gehen, weil ich ehrlich war und dort angegeben habe was ich so konsumiere.
Eine Person welche Benzos nimmt darf dort sitzen gehen, weil diese vom medizinischem System als Heilmittel und nicht als Droge klassifiziert werden.
Durch Benzos hatte ich die übelsten Abstürze meines Lebens, psychedelische Substanzen haben mich überhaupt erst zur Meditation gebracht.
Gut, die Theravadas sind ja generell 'bisschen' pedantisch was das angeht....
...dennoch meine ich sind Benzos, auch wenn nur zu therapeutischen Zwecken gebraucht und nicht mißbraucht, der Bewusstwerdung innerer Prozesse eher nicht dienlich, viel eher kontraproduktiv.

Wie seht ihr das so ?

Ein weiterer Punkt ist die erste Tugend. Nicht töten und keinen zum Töten bringen.

In vielen schamanischen Traditionen ist es ja nun eigentlich schon fast üblich täglich zu töten. Geht für mich z.b: absolut gar nicht.
Wie handhabt ihr das so? Angefangem beim tote Tiere Essen über das kaputtklatschen eines Mosquitos hin zur rituellen Opferung von Lebewesen?

Mir haben psychedelische Substanzen zu einem Maß an Mitgefühl verholfen welches mir ohne, bis ins hohe Alter, unmöglich gewesen wäre zu entwickeln.
Gerade die wirkklich schrägen Grenzerfahrungen.

Eigentlich wollte ich nur das Video posten, aber dann dachte ich dass man da ja auch mehr draus machen kann... ^^

:bow:
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Buddhismus und Psychedelika

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spätestens bei den Regeln verlier ich jedes Interesse an jeder Lehre. Die 5 Regeln oben sind schon zuviele.

imo gelten nur 2 Regeln: lebe anständig und lass Dir von niemandem was vorschreiben.

Wenn Du da nicht mehr willkommen bist, gehste nicht mehr hin.

Ein spiritueller Weg findet sich auch alleine ohne selbsternannte Pfadfindermeister irgendwelcher Traditionistenvereine.

Einem "wahren Meister" seines Faches ist es eh egal, was so geschrieben steht.

thx fürs Video, guck ich morgen!
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Psychedelicious hat geschrieben:Angeregt durch ein sehr nettes Video, dachte ich mir: machste mal einen solchen Thread auf.

Im Buddhismus gelten ja die 5 Silas/Verhaltensregeln (im Theravada 10) für Laien als minimale Grundlage.
Kann man dann von den 36 Regeln für gewisse Novizen über die 227 Regeln der Waldmönchtradition hin zu den 364 Regeln für Nonnen einer tibetischen Linie nach belieben ausbauen.
Hier will ich mal die 5 grundlegenden, allen Traditionen inhärenten, behandeln:

Dazu hier mal das oben angesprochene Video

Der 5. Punkt der Tugenden ist der erste Knackpunkt den ich hier gerne bisschen untersuchen würde.
Für mich gehören psychedelische Heilmittel eindeutig nicht in die dort angesprochene Kategorie.
Ich darf z.b: nicht mehr in die Dhammas sitzen gehen, weil ich ehrlich war und dort angegeben habe was ich so konsumiere.
Eine Person welche Benzos nimmt darf dort sitzen gehen, weil diese vom medizinischem System als Heilmittel und nicht als Droge klassifiziert werden.
Durch Benzos hatte ich die übelsten Abstürze meines Lebens, psychedelische Substanzen haben mich überhaupt erst zur Meditation gebracht.
Gut, die Theravadas sind ja generell 'bisschen' pedantisch was das angeht....
...dennoch meine ich sind Benzos, auch wenn nur zu therapeutischen Zwecken gebraucht und nicht mißbraucht, der Bewusstwerdung innerer Prozesse eher nicht dienlich, viel eher kontraproduktiv.

Wie seht ihr das so ?

Ein weiterer Punkt ist die erste Tugend. Nicht töten und keinen zum Töten bringen.

In vielen schamanischen Traditionen ist es ja nun eigentlich schon fast üblich täglich zu töten. Geht für mich z.b: absolut gar nicht.
Wie handhabt ihr das so? Angefangem beim tote Tiere Essen über das kaputtklatschen eines Mosquitos hin zur rituellen Opferung von Lebewesen?

Mir haben psychedelische Substanzen zu einem Maß an Mitgefühl verholfen welches mir ohne, bis ins hohe Alter, unmöglich gewesen wäre zu entwickeln.
Gerade die wirkklich schrägen Grenzerfahrungen.

Eigentlich wollte ich nur das Video posten, aber dann dachte ich dass man da ja auch mehr draus machen kann... ^^

:bow:
Es wird viel zu oft missverstanden worum es bei solchen Regeln geht:
- Dem gezielten dirigieren von Energie
- Die Energie auf bestimmte Ziele richten
- So zu Handeln, dass sich durch die Handlungen das Bewusstsein dorthin bewegt wo man es hinhaben möchte

Es geht dabei absolut nicht um eine moralische Betrachtung und man darf auch nicht erwarten, dass irgendein Vorsitzender in irgendwelchen Meditationsrunden weiss was er da wirklich macht. Wer sich mal mit chinesischer oder ayurvedischer Ernährungslehre befasst hat und selbst auch feinfühlig genug ist, wird erkennen, dass sich die Ernährung eben auch auf unseren Bewusstseinszustand auswirkt. Darum ist es Käse sich darüber zu ereifern, wenn Leute Fleisch essen oder z.B. Vegetarismus zu diktieren weil man das für nicht vertretbar hält, da es bei der Geschichte nur darum geht wie man selbst Energie dirigieren will.
Der Shakiamuni hat selbst auch Fleisch gegessen btw. und die Formulierung "was nicht für einen getötet wurde" macht doch klar worum es dabei eigentlich geht. In einer Welt in der sowieso alles sterben und vergehen muss macht es nicht soviel Sinn aus Prinzip zu sagen, dass man nicht töten soll. Da steckt schon mehr dahinter.
Die Bhagavad Gita ist in der Hinsicht toll:

1. Gesang Niedergeschlagenheit: Arjuna bittet Krishna, ihn zwischen die beiden Heere zu fahren. Als er auf der Seite der Kurus einen Großteil seiner Verwandten erblickt, hält er es für ungerechtfertigt, gegen sie zu kämpfen.

2. Gesang Yoga der Erkenntnis: Arjuna will nicht kämpfen. Krishna spricht zu ihm als Lehrer. Nur die Körper seien vergänglich; der unvergängliche, ungeborene, ewige Geist im Menschen aber könne nicht getötet werden. Er appelliert dann weiter an seine Ehre als Krieger und dass es seine Pflicht sei, einen gerechten Kampf zu führen. Allgemeiner führt er aus, dass eine Tat in Gleichmut und Andacht geschehen soll und ohne auf den Erfolg der Tat zu spekulieren. Er soll seine Sinne bändigen und auf den Höchsten schauen (Samkhya-Philosophie)

11. Gesang Schau der göttlichen Gestalt: Arjuna wünscht von Krishna, mit eigenen Augen den Ewigen zu sehen. Der Erhabene „verleiht“ ihm daraufhin ein „himmlisches“ Auge, damit er die Gestalt des höchsten Gottes erkennen kann. Und Arjuna schaut die göttliche Gestalt mit dem Antlitz allerwärts gewand, wie wenn das Licht von Tausend Sonnen am Himmel plötzlich hervorbräche. Und er sieht weder Ende, Mitte noch Anfang. Und er sieht die Götter und die Schar der Wesen in ihm enthalten. Er sieht den Herrn der Götter und des Alls auch als den Herrn der Zeit, der seine Geschöpfe in seinem „Rachen“ verschlingt. Und er sieht wie die Menschen voller Hast zum Untergang eilen. Und der Erhabene sagt, dass auch die Kämpfer alle dem Tod verfallen sind. Und er, Arjuna, sei sein Werkzeug um jene zu töten, die bereits durch ihn „getötet“ sind. Arjuna faltet seine Hände zitternd und verehrt den Höchsten.
[...]
Arjuna sagt, dass er sich besonnen hat und nach Krishnas Worten handeln will.

Drogenkonsum ist nunmal den Zielen des Buddhismus abträglich. Genauso wie es Sex und Gewalt ist. Ist nunmal so.
Es muss aber jeder selber wissen was er mit seiner Energie so anfangen will und interessanterweise endet Prinzipienreiterei immer genau da, wo es einem selbst nicht mehr bequem genug wird.
funny how fallin' feels like flyin' for a little while

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Dann entwickelt sich aus dem Buddhismus was komisches raus, wenn diejenigen, die auf Sex (und alles mögliche) verzichten, ihre Stärke nicht an eine näxte Generation weitervererben können (außer diese Person ist nen Mönch/Lehrer oder whatever), sondern vielmehr eher diejenigen, die's nicht so eng sehn und ungeschützten Shiva-Gruppensex im Hippiekontext haben^^
Schafft denn der Buddhismus, würden alle ihm möglichst folgen, die Menschheit ab? (damit das Rad der Wiedergeburt gestoppt ist oder sowas?)

______________

Thx auch für's Video, mal kucken ob ich nachher noch reinschau, fjdn aber alsbald o/

... und :2daumen: @n19
My bubble -- my rules

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Hm, nachdem ich das Bodhisattva-Gelübde für mich abgelegt habe und Zen praktiziere, bin ich wohl per Definition Buddhist, auch wenn ich mich nicht so sehr mit gewissen buddhistisch-religiösen Richtungen identifizieren kann...

Mir geht es ähnlich, also ich bin seit der verstärkten Praxis zwar von Suchti-Substanzen ganz natürlich von runter gekommen, aber auf gelegentliche psychedelische Ausflüge möchte ich nicht verzichten und ich sehe diese Regeln und Grundsätze als Orientierungshilfe. Gerade im Zen gibt es einige Regelkataloge und die Anhänger fragten sich ganz konkret was man so machen soll und was es zu vermeiden gilt. Es ist heute teils sehr amüsant, was Dōgen so früher für Regeln verfasste. Ich sehe solche aber nicht als "Gesetz" an, welches unbedingt einzuhalten ist, sondern eher als Orientierung.
In Asangas Urtext zur Mahayana Ethik ist folgendes zu finden:
Für alle Bodhisattva-Regeln gilt: Man ist relativ ohne Fehler, wenn der eigene Geist verzweifelt ist, man durch Gefühle des Leids schwer unter Druck ist oder die Bodhisattva-Ethik nicht genommen hat. Nichts im Bodhisattva-Weg ist von vorneherein ein Fehler.
Asanga zitiert Buddha: „Wisse, dass sich die Fehler eines Bodhisattvas am meisten aus Abneigung heraus entwickeln, nicht aus verlangender Anhaftung.“
Ist der Bodhisattva durch Liebe und Mitgefühl motiviert, ist alles die Handlung eines Bodhisattva – trägt er aber Hass in sich gegenüber den Wesen, kann er weder für sich noch für andere Gutes tun. Asanga summiert: Dies (Hass in sich zu haben) sei nicht die Übung eines Bodhisattvas, ihm zu folgen, wird der Bodhisattva tun, was er nicht tun sollte, und daraus kommt letztlich der Fehler in der Ethik.
Danke für das Video!

Re: Buddhismus und Psychedelika

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anima hat geschrieben:Dann entwickelt sich aus dem Buddhismus was komisches raus, wenn diejenigen, die auf Sex (und alles mögliche) verzichten, ihre Stärke nicht an eine näxte Generation weitervererben können (außer diese Person ist nen Mönch/Lehrer oder whatever), sondern vielmehr eher diejenigen, die's nicht so eng sehn und ungeschützten Shiva-Gruppensex im Hippiekontext haben^^
Schafft denn der Buddhismus, würden alle ihm möglichst folgen, die Menschheit ab? (damit das Rad der Wiedergeburt gestoppt ist oder sowas?)
Hehe ja den Gedanken hatte ich auch schon :D das Fortbestehen und der Erhalt des Buddhismus hängt ja maßeblich von Leuten ab, die auf den Part vonwegen Triebversiegelung scheissen. Wie ein Krebsgeschwür, dass Leid benötigt um fortbestehen zu können? :denk:
Eine Lösung wäre halt erstmal Kinder in die Welt zu setzen und dann Zuflucht zur Lehre zu nehmen um dann sagen, dass das alles Kappes ist :geburt:
Andererseits wäre die Vernichtung der Menschheit durchaus konsequent gedacht. Wenn die Menschen alle weg sind, leidet ja auch niemand mehr - Ziel erreicht :panik:
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Re: Buddhismus und Psychedelika

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@ n19
Man kann es ja ausprobieren und für sich verifizieren/falsifizieren.
Ich hab einen beträchtlichen Teil meines Lebens auf jegliche Regeln geschissen, und recht genau das "what goes around, comes around" - Prinzip erfahren.
Dann eben rumprobiert, und für mich herrausgefunden dass die moralischen Grundsätze durchaus Sinn ergeben.
Man könnte die Regeln auch auf "Liebe deinen nächsten wie dich selbst" oder so kondensieren.

!Im Prinzip sind diese 5 Regeln nur deine erste Regel ganz allgemeingültig verfeinert!

Loco-Motive hat geschrieben: Es wird viel zu oft missverstanden worum es bei solchen Regeln geht:
- Dem gezielten dirigieren von Energie
- Die Energie auf bestimmte Ziele richten
- So zu Handeln, dass sich durch die Handlungen das Bewusstsein dorthin bewegt wo man es hinhaben möchte

Es geht dabei absolut nicht um eine moralische Betrachtung und man darf auch nicht erwarten, dass irgendein Vorsitzender in irgendwelchen Meditationsrunden weiss was er da wirklich macht.
Scheints ja recht genau bescheid zu wissen, so ganz allgemein ^^
Vor den von dir angeführten Punkten, welche sicher ihre Richtigkeit haben, kommt generell als oberste Prämisse das Beenden des Leides bzw. nicht verursachen von solchem.
Loco-Motive hat geschrieben: Der Shakiamuni hat selbst auch Fleisch gegessen
soso, hat er dies ? ;)
(Gabs den überhaupt mal? :denk:
Kann man nicht wissen, aber man kann diverse Techniken und Verhaltensweisen die ihm zugeschrieben werden ausprobieren und diese eben für sich verifizieren/falsifizieren.)

Was willst du in diesem Kontext mit den Auszügen der Gita sagen?
(Mein indischer Yogalehrer mit welchem ich gerne und viel darüber rede, meint in der Gita gehe es um innere Prozesse - er meint Krishna sei eine Analogie für den Atem .... nimmst du die Gita wörtlich? oder die Bibel?)

@ Anima
Davon hatten wir es schonmals. Es gibt in Tibet Klöster in denen Mönche und Nonnen es miteinander treiben, dort wird der bewusste Umgang mit den geschlechterspezifischen Energien gelehrt, auch praktisch - sind teils recht promiskuitiv unterwegs dort. Zenmeister haben in der Regel Frau und Kind etc...
Zwischen "Sex ist pöse" und "sexuellem Fehlverhalten" liegen Lichtjahre. Hättest du dir den Link von mir angeschaut wüsstest du was gemeint ist.
Das auch zu dem letzten Post von dir, Loco.

Es gibt Päärchen die gemeinsam swingen, buddhistisch unterwegs sind und das alles genießen. Das ist bei weitem kein sexuelles Fehlverhalten, dies wäre erst gegeben wenn einer der involvierten dadurch ungewolltes Leid erfahren würde.
(Wobei es natürlich außer Frage steht dass man durch sexuellen Verzicht Energien anstauen und diese andersweitig nutzen kann)

Loco-Motive hat geschrieben:Drogenkonsum ist nunmal den Zielen des Buddhismus abträglich.
Jo, darüber wollte ich eben hier mal gedaddelt haben - müsste man nun erst mal "Drogen" definieren.
Recht oft wird gesagt: Substanzen welche das Bewusstsein trüben seien nicht dienlich - meist in Anlehnung an Alkohol, aber Sachen wie DMT oder LSD trüben das Bewusstsein ja in keinster Weise. Hab am Samstag auf Ayahuasca sehr sehr scharf meditieren können, konnte keine Trübung feststellen eher im Gegenteil.
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Re: Buddhismus und Psychedelika

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Psychedelicious hat geschrieben:Davon hatten wir es schonmals.
Hm. Mag sein, das war/ist mir nicht mehr im Kopf.
Aber z.B. Tantra is mir ja auch nen Begriff ... war halt nur so nen spontaner Gedanke zu Locos Geschreibsel, dem ich Ausdruck verleihen wollte.
Psychedelicious hat geschrieben:Hättest du dir den Link von mir angeschaut wüsstest du was gemeint ist.
Jo :bow:
War halt letzte Nacht um 1Uhr oder so nicht mehr soo lustig zu, mir was reinzuziehen, wobei ich mich einigermaßen konzentrieren muss bzw. aufmerksam sein möchte, um auch entsprechend was von mitzubekommen.
My bubble -- my rules

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Wenn man aus psychedelischen Substanzen einen Nutzen zieht, dann zieht man einen Nutzen aus psychedelischen Substanzen.

Wenn man einen Nutzen aus dem Buddhismus zieht, so zieht man einen Nutzen aus dem Buddhismus.

:D

Aber warum sich mit dem Buddhismus oder den psychedelischen Substanzen identifizieren?

Wenn du damit nicht identifiziert bist, sondern lediglich deinen Nutzen daraus ziehst, ist es dir schlicht egal was irgend ein Guru oder irgend eine Regel oder irgend ein Schamane ja sogar irgend ein höheres Wesen/Geist dir sagt. Du bist doch nur auf dein persönlichen Nutzen aus, nicht auf den Inhalt der Regel oder den des Gurus.

Ergo: Pro nutzen orientiertes Denken!! (sofern es mit dem Herzen geschieht) :)

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Psychedelicious hat geschrieben:Hab am Samstag auf Ayahuasca sehr sehr scharf meditieren können, konnte keine Trübung feststellen eher im Gegenteil.
das ist der knackpunkt. denkst du, es bringt dir mehr mit drogen zu meditieren, als ohne? imo. ist meditation eben auch ein schleifen an gedanklichen konditionierungsmustern. was man unter drogeneinfluss einübt, bleibt aber unter drogeneinfluss. ein grund gegen drogen.
dann als bewusstseinszustand: die meisten drogen erzeugen trance, was das genaue gegenteil von meditative achtsamkeit ist. DMT kenne ich aber nicht.
letztendlich musst du aber selbst heraus finden, ob es schädlich ist, oder nicht. das kann man imo. tatsächlich aber besser nach retreats. musst halt woanders hingehen, gibt ja noch mehr als die goenka-verrückten ^^

ich persönliche habe kein problem mit der übertretung dieser sila :irre:
Don't worry, nothing is under control.

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Psychedelicious hat geschrieben:Mir haben psychedelische Substanzen zu einem Maß an Mitgefühl verholfen welches mir ohne, bis ins hohe Alter, unmöglich gewesen wäre zu entwickeln.
Für mich ist durchaus nachvollziehbar, wie du zu dieser Einstellung kommst.
Aber: Wie kannst du dir da sicher sein?

;)

@topic & deiner Frage
Psychedelicious hat geschrieben:Wie seht ihr das so?
Out beyond ideas of wrongdoing and rightdoing, there is a field.
I will meet you there.
~~Rumi~~

*edit*
Zitat berichtigt.
~~ courage ~ compassion ~ connection ~~
~~ ~~ ~~ ~~ vulnerability ~~ ~~ ~~ ~~

~~ ~~ ~~ ~~ Γνῶθι σεαυτόν ~~ ~~ ~~ ~~

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Psychedelicious hat geschrieben: Dann eben rumprobiert, und für mich herrausgefunden dass die moralischen Grundsätze durchaus Sinn ergeben.
Man könnte die Regeln auch auf "Liebe deinen nächsten wie dich selbst" oder so kondensieren.
Es geht wie gesagt nicht um Moral bei der Sache, sondern darum wie man selbst durch bestimmte Verhaltensweisen Energie anders nutzbar machen kann und das Bewusstsein in eine gewünschte Richtung lenken kann.
Loco-Motive hat geschrieben: Der Shakiamuni hat selbst auch Fleisch gegessen
soso, hat er dies ? ;)
(Gabs den überhaupt mal? :denk:
Kann man nicht wissen, aber man kann diverse Techniken und Verhaltensweisen die ihm zugeschrieben werden ausprobieren und diese eben für sich verifizieren/falsifizieren.)
[/quote]
Es ist doch bis heute in Teilen des Buddhismus üblich (afair vor allem bei Bettelmönchen) auch Fleisch zu essen - Eben alles was ihnen beim Bettelgang dargereicht wird.
Buddha selbst soll doch an Gammelfleisch verendet sein ;)
Selbst kein Lebewesen zu töten, heißt ja nicht automatisch, dass man kein Fleisch mehr essen darf. Sollst die Tiere halt nur nicht eigenhändig abmurksen.
Psychedelicious hat geschrieben: @ Anima
Davon hatten wir es schonmals. Es gibt in Tibet Klöster in denen Mönche und Nonnen es miteinander treiben, dort wird der bewusste Umgang mit den geschlechterspezifischen Energien gelehrt, auch praktisch - sind teils recht promiskuitiv unterwegs dort. Zenmeister haben in der Regel Frau und Kind etc...
Zwischen "Sex ist pöse" und "sexuellem Fehlverhalten" liegen Lichtjahre. Hättest du dir den Link von mir angeschaut wüsstest du was gemeint ist.
Das auch zu dem letzten Post von dir, Loco.
Mein letzter Post war eher spaßig gemeint ;)
Psychedelicious hat geschrieben:
Jo, darüber wollte ich eben hier mal gedaddelt haben - müsste man nun erst mal "Drogen" definieren.
Recht oft wird gesagt: Substanzen welche das Bewusstsein trüben seien nicht dienlich - meist in Anlehnung an Alkohol, aber Sachen wie DMT oder LSD trüben das Bewusstsein ja in keinster Weise. Hab am Samstag auf Ayahuasca sehr sehr scharf meditieren können, konnte keine Trübung feststellen eher im Gegenteil.
Man müsste halt Sprachwissenschaftlich und Historisch untersuchen was denn mit den ursprünglichen Aussagen tatsächlich gemeint ist.
Das wird wohl mitunter nicht so einfach sein, zig Übersetzungen, andere Auffassungen von bestimmten Begriffen vor 2000J und so weiter.
Welche Substanzen mit welchen Eigenschaften waren genau gemeint? Was hat man genau unter "Trübung des Bewusstseins" verstanden?
Schon der schnöde Wikipediaartikel gibt in die Richtung Auskunft
"Buddhistische Lehrmeister betonen, dass es sich bei den Fünf Silas nicht um Gebote bzw. Verbote im Sinne eines Gesetzes, sondern um sittliche Orientierungspunkte handelt, mit denen sich die Übenden täglich (von Augenblick zu Augenblick) und ein ganzes Leben lang auseinandersetzen."
Das kann man jetzt auch auf zweierlei Arten verstehen, einmal
- Mach es wie es einfach wie es da steht, aber setz dich damit auseinander
- Setz dich damit auseinander und mach was dir davon passt
Ich würde jetzt sagen, ohne es überhaupt mal gemacht zu haben kann man sich nicht wirklich damit auseinandersetzen. Das gilt auch für den letzten Punkt. Es ist schon ein Unterschied etwas von vorneherrein abzulehnen weil es einem warum auch immer nicht gefällt, oder es schlicht einfach mal zu machen und dann zu dem Schluss zu kommen, dass es quatsch ist.

Und auch das LSD, Ayahuasca usw. haben das Potenzial in dem Prozess und dem Ziel, welches der Buddhismus anstrebt störend zu wirken. Es geht in ihm in meinen Augen ja aufs wesendliche Reduziert darum durch bestimmte Mittel einen bestimmten Bewusstseinszustand zu erreichen. Durch Drogen bringst du einen Faktor hinein, der zusätzlich und in mitunter starker Weise auf die Wahrnehmung wirkt und alleine dadurch ist es möglich, dass sie eben stören können indem sie das Bewusstein unnötig vom "Weg" abbringen oder gar dahin führen wo es dem ganzen abträglich ist. Der Punkt von RaterZ ist auch interessant.
Und ob die Gier nach Drogen (auch Psychedelika) im Sinne des Buddhismus so förderlich ist? :denk:
funny how fallin' feels like flyin' for a little while

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Loco-Motive hat geschrieben:Drogenkonsum ist nunmal den Zielen des Buddhismus abträglich.
Warum das denn und was in aller Welt sind denn bitte die Ziele des Buddhismus. Verallgemeinerter gehts ja kaum aber klär uns auf.
n19 hat geschrieben:imo gelten nur 2 Regeln: lebe anständig und lass Dir von niemandem was vorschreiben.
Sich von niemandem was vorschreiben lassen ist nochmal was anderes wie innerlich nach gewissen Prinzipien zu handeln und ich glaub dem Threadstarter geht es eher um die Lösung eines inneren "Konflikt" als der Frage ob er anderen gehorchen soll.
Loco-Motive hat geschrieben:In einer Welt in der sowieso alles sterben und vergehen muss macht es nicht soviel Sinn aus Prinzip zu sagen, dass man nicht töten soll. Da steckt schon mehr dahinter.
Na was denn ?
Loco-Motive hat geschrieben: So zu Handeln, dass sich durch die Handlungen das Bewusstsein dorthin bewegt wo man es hinhaben möchte
Sitzt der praktizierende Buddhist um irgendetwas irgendwohin haben zu wollen?
SinusModul hat geschrieben:Ergo: Pro nutzen orientiertes Denken!! (sofern es mit dem Herzen geschieht)
Was für ein Nutzen denn ?
raterz hat geschrieben:dann als bewusstseinszustand: die meisten drogen erzeugen trance, was das genaue gegenteil von meditative achtsamkeit ist. DMT kenne ich aber nicht.
Sehe einige Paralellen bei den Veränderungen, die ich im Laufe der Meditation erlebe und denen, die ich unter Einfluss gewisser Substanzen erfahre. Halte deine Gegenüberstellung von Trance und meditativer Achtsamkeit für sehr simplifiziert und konzeptbasiert. Das klingt so als hätte das Gehirn unterschiedliche operating modes ein Meditationsprogramm und ein Tranceprogramm und jenachdem welcher Knopf gedrückt wird geht das eine an oder das andere.
Loco-Motive hat geschrieben: Es geht in ihm in meinen Augen ja aufs wesendliche Reduziert darum durch bestimmte Mittel einen bestimmten Bewusstseinszustand zu erreichen. Durch Drogen bringst du einen Faktor hinein, der zusätzlich und in mitunter starker Weise auf die Wahrnehmung wirkt und alleine dadurch ist es möglich, dass sie eben stören können indem sie das Bewusstein unnötig vom "Weg" abbringen oder gar dahin führen wo es dem ganzen abträglich ist.
1. Geht es wirklich darum im Buddhismus ?
2. Was sind Drogen ?
3. Wenn es darum gehen soll das Bewusstssein zu verändern, wieso sollten die von Psycedelicious angesprochenen Substanzen diesen Prozess behindern ?
4. Welcher Weg ?
Take pain as a game.

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