Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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Dr. Matthias Ennenbach: Das Praxisbuch der Buddhistischen Psychotherapie®

Über das Buch:
Dieses Praxisbuch spiegelt vielfältige und sehr konkrete Erfahrungswerte wider, die in langen Jahren der Buddhistischen Psychotherapie-Praxis entstanden sind.

Wir werden anschaulich und nachvollziehbar erfahren, wie Menschen ihre schmerzlichen Probleme mit Hilfe der Buddhistischen Psychotherapie überwinden konnten. Dafür bietet dieses Praxisbuch einen sehr weiten Überblick über eine große Vielfalt von Beschwerden, wie zum Beispiel Ängste, Reizbarkeit, Depressionen, Trauer, Burnout, Süchte, Schmerzen, Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden, Essstörungen, spirituelle Krisen, Persönlichkeitsstörungen, Partnerschaftsprobleme, Koabhängigkeiten, Mobbing, Traumatisierungen, Isolation, Verlust, Tod, Arbeitslosigkeit.

Es besteht hier die Möglichkeit, dem therapeutischen Prozess innerhalb der Buddhistischen Psychotherapie, detailliert „über die Schulter“ zu schauen. Es werden über 108 konkrete Übungen beschrieben und vorgestellt. Damit ist dieses Praxisbuch sowohl ein Selbsthilfebuch als auch für Menschen in den helfenden und heilenden Berufsgruppen geeignet.
Bin am vergangenen verkaufsoffenen Sonntag in der Buchhandlung 45 Minuten an diesem fast 600 Seiten starken und IMO umfassenden Werk hängengeblieben - und musste es mir anschließend zulegen. Interessante Kombination von bereits Bekanntem und Neuem, überzeugende Übungen: Ob das nun konkrete Anleitungen dazu sind, mit sich selbst in den Dialog zu treten, Meditations- und Visualisierungsanleitungen, Übungen zur Verankerung im Hier und Jetzt... fand ich eine beachtliche Sammlung von praktischen Hinweisen.

Der Autor: Dipl.-Psych., psychotherpeutische Fachausbildungen, approbierter Psychologischer Psychotherapeut und langjährig praktizierender Buddhist, arbeitet seit rund 20 Jahren in Kliniken, Krankenhäusern, Psychiatrien, psychosomatischen Rehakliniken, in privaten Einrichtungen und in der eigenen Praxis.

-> http://www.buddhistischepsychotherapie.de/index.html
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Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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Sonntagskind hat geschrieben:
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Danke für den Tipp :) Hört sich interessant an. Yalom auch schon gelesen?



Frisch abgeschlossen: Karl Ove Knausgard - Sterben (norwegisch "Min kamp" :D )
[perlentaucher.de]
"Das eigene Leben offen, schonungslos und radikal zum Gegenstand des Schreibens zu machen - dies ist das Konzept, zu dem sich Karl Ove Knausgard in einem furiosen Mammutprojekt entschlossen hat. In " Sterben", dem ersten Roman einer sechsbändigen Serie, nähert er sich seinem schwierigen Verhältnis zum Vater, das ihn grundlegend geprägt hat. Als dieser stirbt und er sich mit seinem Bruder daran macht, den Nachlass zu ordnen, bietet sich beiden ein Bild des Grauens. Während sie das Haus reinigen und die Beerdigung vorbereiten, kommen Erinnerungen hoch. Nach und nach entsteht so das Porträt eines Mannes, über den sich in der Kindheit das Gleichgewicht der Familie definierte und den die beiden Söhne unsäglich zu hassen lernten. So sehr hat dieser Vater einen Schatten auf das Leben der Brüder geworfen, dass sie den Bestatter bitten, die Leiche sehen zu dürfen. Erst dann, so sind sich beide einig, werden sie glauben können, dass er wirklich tot ist..."

Hat mich sehr berührt, ist aber wahrscheinlich arg Geschmackssache. Das radikale an dem Buch - die schonungslose Ehrlichkeit, lange, detaillierte Schilderungen ekelhafter Putzaktionen in einer Alki-Bude - fand ich persönlich beeindruckend und reizvoll, fast schon kathartisch, obwohl man vieles davon, im Sinne der Psychohygiene, instinktiv lieber nicht wissen würde.

Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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Sonntagskind hat geschrieben:
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Dr. Matthias Ennenbach: Das Praxisbuch der Buddhistischen Psychotherapie®

Über das Buch:
Dieses Praxisbuch spiegelt vielfältige und sehr konkrete Erfahrungswerte wider, die in langen Jahren der Buddhistischen Psychotherapie-Praxis entstanden sind.

Wir werden anschaulich und nachvollziehbar erfahren, wie Menschen ihre schmerzlichen Probleme mit Hilfe der Buddhistischen Psychotherapie überwinden konnten. Dafür bietet dieses Praxisbuch einen sehr weiten Überblick über eine große Vielfalt von Beschwerden, wie zum Beispiel Ängste, Reizbarkeit, Depressionen, Trauer, Burnout, Süchte, Schmerzen, Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden, Essstörungen, spirituelle Krisen, Persönlichkeitsstörungen, Partnerschaftsprobleme, Koabhängigkeiten, Mobbing, Traumatisierungen, Isolation, Verlust, Tod, Arbeitslosigkeit.

Es besteht hier die Möglichkeit, dem therapeutischen Prozess innerhalb der Buddhistischen Psychotherapie, detailliert „über die Schulter“ zu schauen. Es werden über 108 konkrete Übungen beschrieben und vorgestellt. Damit ist dieses Praxisbuch sowohl ein Selbsthilfebuch als auch für Menschen in den helfenden und heilenden Berufsgruppen geeignet.
Bin am vergangenen verkaufsoffenen Sonntag in der Buchhandlung 45 Minuten an diesem fast 600 Seiten starken und IMO umfassenden Werk hängengeblieben - und musste es mir anschließend zulegen. Interessante Kombination von bereits Bekanntem und Neuem, überzeugende Übungen: Ob das nun konkrete Anleitungen dazu sind, mit sich selbst in den Dialog zu treten, Meditations- und Visualisierungsanleitungen, Übungen zur Verankerung im Hier und Jetzt... fand ich eine beachtliche Sammlung von praktischen Hinweisen.

Der Autor: Dipl.-Psych., psychotherpeutische Fachausbildungen, approbierter Psychologischer Psychotherapeut und langjährig praktizierender Buddhist, arbeitet seit rund 20 Jahren in Kliniken, Krankenhäusern, Psychiatrien, psychosomatischen Rehakliniken, in privaten Einrichtungen und in der eigenen Praxis.

-> http://www.buddhistischepsychotherapie.de/index.html
Habe das buch auch gelesen.
Sehr gut.
:2daumen:
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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aneurysma hat geschrieben:Danke für den Tipp :) Hört sich interessant an. Yalom auch schon gelesen?
Viel Spaß damit. :) Nein, Yalom steht noch aus; da gibt's ja einiges an Auswahl... Kennst du evtl. etwas von ihm?

@ohn: :)
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Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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Sonntagskind hat geschrieben:Nein, Yalom steht noch aus; da gibt's ja einiges an Auswahl... Kennst du evtl. etwas von ihm?
Von Yalom habe ich bisher "Und Nietzsche weinte", "Die Reise mit Paula" und "In die Sonne schauen gelesen", außerdem "Existentielle Psychotherapie" quergelesen, das ist zwar eher psychologische Fachliteratur und nicht ganz so flüssig zu lesen, aber unheimlich interessant.
Yalom schreibt sehr viel und gerne über die Auseinandersetzung mit dem Tod (seine eigene, die seiner Patienten, die verschiedener Philosophen...). Wenn dir das Thema liegt, empfehle ich "Die Reise mit Paula", eine Sammlung therapeutischer Geschichten, unter anderem aus der Zusammenarbeit mit Todkranken. "In die Sonne schauen" ist ebenfalls ein Buch über Tod und Sterben, das fand ich aber weniger inspirierend als ich die anderen Yalom-Bücher in Erinnerung habe.

"Und Nietzsche weinte" würde ich auf jeden Fall empfehlen, ist schon einige Jahre her, dass ich es gelesen habe, aber ich habe ein paar Zitate aus dem damaligen Notizblock anzubieten:
"Wissen Sie, wie die entscheidende Frage für den Denker lautet? Die entscheidende Frage lautet: 'Wieviel von der Wahrheit hält er gerade noch aus?'"
"Wenn mich etwas lockt, dann nicht die Gefahr - eher das Entkommen und zwar nicht der Gefahr, sondern der Sicherheit. Vielleicht habe ich zu sicher gelebt. [...] Wer weiß, ob ein sicheres Leben nicht tatsächlich gefährlich sei; Gefährlich, tödlich."
"Sagen Sie sich das Folgende vor: Wie, wenn Ihnen ein Dämon sagte: 'Dieses Leben - wie Sie es jetzt leben und gelebt haben - werden Sie noch einmal und noch unzählige Male leben müssen; und es wird nichts Neues daran sein, sondern jeden Schmerz und jede Lust und alles unsägliche Kleine und Große Ihres Lebens muss Ihnen wiederkommen, und alles in derselben Reihe und Folge [...]. Stellen Sie sich vor, die ewige Sanduhr des Daseins würde immer wieder umgedreht.
[...] Die ewige Wiederkehr besagt, dass Sie jede Entscheidung, die Sie treffen, für alle Ewigkeit zu treffen bereit sein müssten. Das gleiche gilt für jede unterlassene Tat, jeden totgeborenen Gedanken, jede gemiedene Wahl. Und alles Ungelebte wird ewig in Ihnen rumoren, ewig ungelebt. Und die nicht gehörte Stimme Ihres Gewissens Ihnen ewig kläglich zurufen."
"Selbstbefreiung ist heiliges Nein, auch vor der Pflicht."
"Es gibt kein Leben danach, kein Ziel, auf welches dieses Leben zustrebt, kein apokalyptisches Tribunal, kein jüngstes Gericht. Dieser Moment dauert ewig und Sie allein sind Ihr ganzes Publikum."
"Der Schlüssel zu einem erfüllten Leben liegt darin, das Unumgängliche zu wollen und dann das Gewollte zu lieben."
"Ich vermute, dass man seine Krankheit unfreiwillig wühlt, indem man eine Lebensführung wählt, welche Spannung erzeugt. Wird diese Spannung übermächtig oder chronisch, dann greift sie wiederum auf einen empfindlichen Teil des Organismus über."
"Wie die Knochen, Fleischstücke, Eingeweide und Blutgefäße mit einer Haut umschlossen sind, die den Anblick des Menschen erträglich macht, so werden die Regungen und Leidenschaften der Seele durch Eitelkeit umhüllt; sie ist die Haut der Seele."
Insgesamt muss man sich aber darauf gefasst machen und damit abfinden können, dass Yalom sturer Materialist ist und jedes andere Glaubenssystem nur aufgrund seiner Nützlichkeit für den Gläubigen achten kann.

Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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Danke für die Empfehlungen! :bow: Auch gerade die Zitatensammlung macht durchaus Lust auf mehr. :)
Besonders schön fand ich:
"Sagen Sie sich das Folgende vor: Wie, wenn Ihnen ein Dämon sagte: 'Dieses Leben - wie Sie es jetzt leben und gelebt haben - werden Sie noch einmal und noch unzählige Male leben müssen; und es wird nichts Neues daran sein, sondern jeden Schmerz und jede Lust und alles unsägliche Kleine und Große Ihres Lebens muss Ihnen wiederkommen, und alles in derselben Reihe und Folge [...]. Stellen Sie sich vor, die ewige Sanduhr des Daseins würde immer wieder umgedreht.
[...] Die ewige Wiederkehr besagt, dass Sie jede Entscheidung, die Sie treffen, für alle Ewigkeit zu treffen bereit sein müssten. Das gleiche gilt für jede unterlassene Tat, jeden totgeborenen Gedanken, jede gemiedene Wahl. Und alles Ungelebte wird ewig in Ihnen rumoren, ewig ungelebt. Und die nicht gehörte Stimme Ihres Gewissens Ihnen ewig kläglich zurufen."
und
"Selbstbefreiung ist heiliges Nein, auch vor der Pflicht."
Hier liegen gerade noch 6 Bücher, aber danach kann ich mir Yalom gut vorstellen!
Würde mich freuen, mehr von dir zu lesen. :)
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Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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Sonntagskind hat geschrieben:Danke für die Empfehlungen! :bow: Auch gerade die Zitatensammlung macht durchaus Lust auf mehr. :)
Bitte bitte! Das Selbstbefreiungszitat hat mir auch immer sehr zugesagt.
Sonntagskind hat geschrieben:Würde mich freuen, mehr von dir zu lesen. :)
:bow:
Zu den meisten Themen habe ich wohl leider nichts allzu Erhellendes beizutragen, aber nach und nach bekomme ich auch ein bisschen Schreiblust. :)

Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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Sonntagskind hat geschrieben:Dr. Matthias Ennenbach: Das Praxisbuch der Buddhistischen Psychotherapie®
das find ich schon ne harte nummer. er war sicherlich nicht der erste, der das gemacht hat. schon chögyam trungpa hat über diese synthese ein buch geschrieben.. aber das gleich namenrechtlich schützen zu wollen :kotz:

und so wie das ganze aussieht ist das ja nur buddhismus - mit westlicher terminologie beschrieben?
Don't worry, nothing is under control.

Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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wurde scheinbar noch nicht erwähnt -> nachgeholt:

j.g. ballard's 'kristallwelt'
Ein geheimnisvolles Phänomen befällt alles Leben im Dschungel eines afrikanischen Küstenstaats. Die Zeit selbst scheint zu gerinnen, ruft Veränderungen der Zellstruktur hervor und läßt aus dem tropischen Regenwald eine phantastisch erstarrte Welt entstehen, in der alles zu Kristall zu werden scheint. Während die Bevölkerung flieht, übt der funkelnde von Militärkordons abgeriegelte Dschungel einen unwiderstehlichen Zauber auf den Lepra-Arzt Dr. Sanders und eine Handvoll seiner Begleiter aus, die schliesslich ins Zentrum des verbotenen Gebiets vordringen.

In der entrückten, von einem übernatürlichen Farbenspiel geprägten Zwielichtwelt des kristallisierten Dschungels finden sie eine surrealistische Welt, die mehr Ähnlichkeit mit den Bildern von Dali, Magritte oder de Chirico als mit der Realität besitzt. Im Griff von eigenen Dämonen, Neurosen und Obsessionen, kann sich keiner der Gruppe der eigenartigen Faszination der prismatischen Landschaft entziehen, wo Begriffe wie Leben und Tod keine Bedeutung zu haben scheinen...
happs in mein bündel-der-staunenswerten-kennungen aufgenommen.

passt imo sehr gut zu musik a la robert rich & co...

+++
de mollech hat geschrieben:die hyperion-gesänge von dan simmons!
kommt als näxtes. ob der klappentext: "simmons schreibt wie ein gott"
hält was er verspricht? :D

+++

ansonsten fand ich noch (für rhythmisch-interessierte) ganz nett:

flatischler's "rhythm for evolution"

psychedelisch? durchaus.
nicht nur wegen der "geschichte der gleichzeitigkeit/gleichzeitigen wahrnehmung"
(eine traditionelle ayageschichte, die ihm von indio's erzählt wurde in einer, hm nicht unbedingt für uns gewöhnlichen art und weise.
sozusagen eine ins linke, die andere gleichzeitig in sein rechtes ohr.)

vielleicht tipp ichse mal ab demnäxt, ist nicht allzulang & vom "er.zähl-stil" sehr interessant.
:wink:

Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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Thomas Glavinic - Die Arbeit der Nacht

Von der Website des Autors (http://www.thomas-glavinic.de/weitere-b ... der-nacht/):
Ein Mensch wacht auf und ist allein. Auf der ganzen Welt gibt es keine lebende Seele mehr. Außer ihm. Wie kann er weiter leben, dieser letzte Mensch? Thomas Glavinics suggestiver Roman lotet die Tiefen einer Welt aus, die wir zu kennen glauben.

Jonas erwacht. Es ist ein Morgen wie jeder andere. Kaffee zum Frühstück. Die Zeitung liegt nicht vor der Wohnungstür, wie letzten Monat schon einmal. Als in Radio, Fernsehen und Internet auch nur Rauschen kommt, beginnt die erste Irritation. Das Telefon bei seiner Freundin klingelt ins Leere. Jonas tritt auf die Straße. Jetzt ist keine Täuschung mehr möglich. Er ist allein.

Kann ein Mensch leben, wenn die Menschen verschwunden sind? Ihre Welt und ihre Dinge sind geblieben: Straßen, Supermärkte, Bahnhöfe, alles ist leer. Jonas irrt durch Wien, durch die vertrauten Straßen, durch die Wohnungen, die ihm bekannt sind, doch nichts gibt ihm Antwort: Ist er der einzige Überlebende einer Katastrophe? Haben die Einwohner die Stadt verlassen und sind woanders? Und gibt es nicht doch Anzeichen für die Gegenwart anderer, oder bildet er sich das nur ein? Thomas Glavinic erzählt mit ständig wachsender Spannung von einem Menschen, der erfährt, was Menschsein heißt, als es keine Menschen mehr gibt, als die Erinnerungen an die eigene Vergangenheit das einzige Leben in einer toten Welt zu werden scheinen.

Als Jonas begreift, dass ein Weiterleben so nicht mehr möglich ist, bricht er in einem Truck zu einer Reise auf, zu einer Suche nach Spuren der Menschen, die eine Reise in die menschliche Existenz schlechthin wird.

Das Buch hat mich vor einigen Jahren sehr beeindruckt und ist mir als das Beispiel für eine gelungene ("glaubwürdige", verstörende, nachdenklich stimmende) Dystopie in Erinnerung geblieben.

Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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Auf dem Weg zu seiner neuen Arbeitstätte nimmt der Programmierer Privalov zwei Anhalter mit. Mit dem Hinweise auf die Betreuung eines modernen Großrechners ködern sie den Programmierer, eine vakante Stelle im Institut für Zauberei und Wohlfahrt anzutreten. Zunächst muss Privalov jedoch eine Nacht im Museum des Ortes verbringen und bekommt somit einen Vorgeschmack auf das, was ihn im Institut erwartet. Nicht nur dass er sich mit einem merkwürdigen Diwan herumärgern muss, einer sprechenden Katze und diversen obskuren Besuchern, einer alten Hexe und merkwürdigen Zaubergegenständen, wird er auch noch von der Polizei des Betrugs mit einem 5 Kopekenstück verdächtigt. Doch Privalov passt sich an die ungewohnten Verhältnisse rasch an und erträgt somit die mannigfaltigen Merkwürdigkeiten mit bewundernswerter Gelassenheit. Dergestalt ist er bestens für seine neue Stelle im Institut gewappnet, in dem er auf ein ganzes Panoptikum merkwürdiger Magie, abstruser Wissenschaften und paradoxer Forschungsgebiete trifft.

Ganz erstaunlich, ja geradezu unglaublich ist die Fülle an kuriosen Ideen der Brüder Strugatzki. Da löst eine schrille Situation die nächste ab, folgen absurdeste Momente Schlag auf Schlag, manches zum Wundern, vieles zum Lachen. Damit gelingt den beiden Autoren eine ganz hervorragende Satire auf überbordende Bürokratie und Konsumdenken, die in einer geradezu sarkastischen Betrachtung des Strebens nach Glück gipfelt. Wer einen ob seines hohen Alters schon etwas kindisch gewordenen Maxwellschen Dämon erleben möchte, der führe sich "Montag beginnt am Samstag" zu Gemüte und amüsiere sich dabei. Einziger Kritikpunkt ist die etwas zu sorglos geratene deutsche Übersetzung des russischen, die einen Verlust des in den Personennamen steckenden Sprachwitzes bedingt.
http://www.x-zine.de/xzine_rezi.channel ... _10565.htm

Re: Bücher: Empfehlungen und Tipps

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Fritz Riemann - Grundformen der Angst

52 Jahre nach der Veröffentlichung (und 34 Jahre nach dem Tod des Autors) ist dieses Buch nun zum 40. Mal aufgelegt wurden - IMHO völlig zu recht!

Bin zwar noch nicht in Gänze durch damit, aber es hat mir bereits diverse erhellende Momente im Hinblick auf die eigene Lebensgeschichte (und der eigenen Ent-Wicklung der vergangenen 25 Jahre) sowie bzgl. Beziehungsgefüge spezieller wie auch genereller Art beschert; lebendig wird das Buch durch die vielen angeführten Beispiele aus der Praxis.

Grober inhaltlicher Überblick

Riemann unterscheidet vier Grundformen der Angst, denen er vier verschiedene Persönlichkeitsstrukturen zuordnet:

- Die Angst vor der Selbsthingabe, als Ich-Verlust und Abhängigkeit erlebt -> die schizoiden Persönlichkeiten
- Die Angst vor der Selbstwerdung, als Ungeborgenheit und Isolierung erlebt -> die depressiven Persönlichkeiten
- Die Angst vor der Wandlung, als Vergänglichkeit und Unsicherheit erlebt -> die zwanghaften Persönlichkeiten
- Die Angst vor der Notwendigkeit, als Endgültigkeit und Unfreiheit erlebt -> die hysterischen Persönlichkeiten

"Wir werden sehen, wie das Überwertigwerden einer der vier Grundängste - oder, von der anderen Sicht her gesehen, das weitgehende Aufgeben eines der vier Grundimpulse - uns zu vier Persönlichkeitsstrukturen führt, zu vier Arten In-der-Welt-Seins, die wir in Abstufungen alle kennen und an denen wir alle mehr oder weniger akzentuiert Anteil haben. Diese Persönlichkeitsstrukturen sind also zu verstehen als einseitige Akzentuierung in Bezug auf die vier Grundängste. Je ausgeprägter und einseitiger die zu beschreibenden Persönlichkeitsstrukturen sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie aufgrund frühkindlicher Entwicklungsstörungen entstanden sind. Dementsprechend wäre es als Zeichen von seelischer Gesundheit anzusehen, wenn jemand die vier Grundimpulse in lebendiger Ausgewogenheit zu leben vermöchte - was zugleich bedeutete, dass er sich auch mit den vier Grundformen der Angst auseinander gesetzt hat."
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