Re: Wie lerne ich Meditation?

376
;)

Wie wär's denn mit nem eigenen Thread zum Thema "Lehrerei"?!

Spielt hier im Forum ja nicht unbedingt nur ne kleine Rolle:

Almaas, CC, Schamanismus, Entitäten, ... in irgend einer Weise is' da ja schon ne gewisse Gelehrsamkeit da, die teils einbahnstraßenmäßig, aber (bei CC z.B.) auch immer wieder durchblitzen lässt, dass auch der Lehrer nie am Ende sein kann.

Stellen sich nen haufen Fragen:

Wie wird man vom Schüler zum Lehrer?
Was macht nen Lehrer überhaupt aus?
...

Alles nur beispielhaft jetzt; kann man ja auch ganz anders aufziehen :)

Und fallste das erstmal nur so zur Sprache bringen bzw. mehr noch zur Diskussion stellen möchtest, dann kannst's ja auch im "Was meint ihr?"-Fred antesten.

Fände es fjdn interessant, die Meinungen und Einstellungen des ein oder anderen hier zu hören!
My bubble -- my rules

Re: Wie lerne ich Meditation?

378
anima hat geschrieben:Was macht nen Lehrer überhaupt aus?
Habe mal den Satz gehört: "Lehren ist immer auch Lernen". Vielleicht ist es ein Charakteristikum des Lehrens, dass sich der Satz nicht ohne weiteres umdrehen lässt.

Dazu was einen guten Lehrer ausmacht habe ich gelesen: "Schwaches stärken, Starkes fordern." Imo die zentrale Aufgabe des Lehrers.

Re: Wie lerne ich Meditation?

379
anima hat geschrieben: Wie wird man vom Schüler zum Lehrer?
Was macht nen Lehrer überhaupt aus?
Einen guten Lehrer macht IMO aus: (weitestgehende) Objektivität, meine, einen nüchternen, unverstrickten Blick auf seine Schüler, demnach eine gesunde Distanz und Menschenkenntnis. Gepaart mit einem großen Herzen und der Fähigkeit, sich selbst sehr zurück zu nehmen. So ungefähr. Achja, da wären ja noch seine fachlichen Skills, die zu vermitteln er auch in der Lage sein sollte.
Hm, klingt doch arg nach Idealvorstellung... ;)

Vom Schüler zum Lehrer... schwierig. Durch jahrelange Praxis des jeweiligen Themas - also Übung -, Prüfung, Anerkennung durch andere Lehrende...?! Ich merke, der Gedanke ist noch nicht ganz ausgegoren. :denk:
anima hat geschrieben: Und fallste das erstmal nur so zur Sprache bringen bzw. mehr noch zur Diskussion stellen möchtest, dann kannst's ja auch im "Was meint ihr?"-Fred antesten.

Fände es fjdn interessant, die Meinungen und Einstellungen des ein oder anderen hier zu hören!
Posting kann gegebenenfalls gerne ausgelagert werden, tapferer Verfechter des "Wmi"-Threads.
Bild
~~ courage ~ compassion ~ connection ~~
~~ ~~ ~~ ~~ vulnerability ~~ ~~ ~~ ~~

~~ ~~ ~~ ~~ Γνῶθι σεαυτόν ~~ ~~ ~~ ~~

Re: Wie lerne ich Meditation?

380
Sonntagskind hat geschrieben:Hm, klingt doch arg nach Idealvorstellung... ;)
Klingt nach mir, wenn ich nicht hier bin :blacklol:
Sonntagskind hat geschrieben: tapferer Verfechter des "Wmi"-Threads.
Als Threadstarter sehe ich mich in gewisser Weise als für ihn verantwortlich ;)
My bubble -- my rules

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Eine kleine Frage zum Thema "Achtsamkeit".

Schadet Multitasking? Ich rede vor allem von Musik hören und nebenbei Nachrichten lesen oder ein Buch. Viele Leute versuchen ja sowas zu meiden und sich jeweils einer Sache voll und ganz hinzugeben.

Ist also Sachen gleichzeitig machen ein Hindernis beim Versuch Meditation/Konzentration in den Alltag zu tragen? Gibt ja auch sowas wie "Streumeditation" bei der es gar keinen Fokus gibt, oder? Kenne aber den genauen Ausdruck nicht.^^

Re: Wie lerne ich Meditation?

383
Ich finde es spricht nichts dagegen Multitasking zu trainieren. Der Unterschied, wo es in Richtung Meditation geht ist es dies auch aufmerksam wahrzunehmen. Also so sich des Multitaskings bewusst zu sein, während man "multitasked". Dann spricht man von Achtsamkeit.

Ich wüsste nicht, was daran schädlich sein soll.

Re: Wie lerne ich Meditation?

384
will man achtsamkeit wirklich im alltag praktizieren, muss man aufjedenfall auch die konzentration üben, sonst wird das sowieso nichts. deshalb sollte man sich möglichst nicht zerstreuen. multitasking ist da schon kontraproduktiv.

"streumeditation" ohne fokus ist nichts für anfänger, aber selbst hier gilt, dass man dafür die konzentration scharf halten muss. hier kann man zwar auch das multitasking in die meditation integrieren, aber ist nicht wirklich einfach - und wenn man dann doch in die zerstreuung kommt, dann ist das eher kontraproduktiv. aber klar, letztendlich ist es das große ziel alles in die meditation zu integrieren, selbst die allergrößten zerstreuungen.
Don't worry, nothing is under control.

Re: Wie lerne ich Meditation?

386
Ansichtssache hat geschrieben:Eine kleine Frage zum Thema "Achtsamkeit".

Schadet Multitasking? Ich rede vor allem von Musik hören und nebenbei Nachrichten lesen oder ein Buch. Viele Leute versuchen ja sowas zu meiden und sich jeweils einer Sache voll und ganz hinzugeben.
Imho gibt es kein falsch oder richtig, es sei denn, man legt darauf wert und will das so haben. Schadet es / schadet es nicht? - Keine Ahnung; Wenn man Achtsamkeit übt, kommt es imho primär darauf an, etwas bewusst zu tun / machen. Achtsamkeit kann man sowohl mit einem als auch mit mehreren Objekten üben.

Re: Wie lerne ich Meditation?

387
Will jetzt gar nicht "widersprechen" und natürlich gibt`s kein falsch und richtig. Fands allerdings interessant in der "Psychologie heute" zu lesen, dass Multitasking keine Fähigkeit als solche sei, sondern das schnelle wechseln zwischen Gegenständen, die dann aber jeweils doch wieder für kurze Zeit allein im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. Dabei sinkt die Fähigkeit sich langfristig zu konzentrieren deutlich. Und interessanterweise steht halt genau die selbe Aussage in einem Buch von dem hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sivananda

Also glaube ich für mich erkannt zu haben, dass ich immer nur eine Sache gleichzeitig machen sollte/kann und nicht so oft den Gegenstand meiner Aufmerksamkeit wechseln um meine Konzentration zu schulen... ABER... es liegt mir fern jemandem zu sagen was richtig oder falsch sei, war nur eine Frage die mich beschäftigt hat und auf die ich meine persönliche Antwort gefunden habe... ;)

Re: Wie lerne ich Meditation?

388
Ich möchte hier mal die Technik vorstellen, die unter dem Namen "Transzendentale Meditation" – Kurzform: "TM" – bekannt ist.
Imho ist es eine der besten Techniken, die auf dem Markt sind, was allerdings nicht für den Verein gilt, der meint ein Vertriebsmonopol auf die Technik zu besitzten; aber dazu komm ich später.

Es geht darum, daß der interessierte Leser in die Lage versetzt wird, sich die Technik eigenverantwortlich anzueignen.

Eine der zugrundeliegenden Ideen bei der TM bezieht sich auf den Entstehungsprozess von Gedanken.
Beim betrachten der eigenen Gedanken, fällt auf, daß sie{scheinbar}aus dem Nichts auftauchen, plötzlich da sind & ebenso plötzlich verschwinden, nur um durch den nächsten Gedanken ersetzt zu werden.
Jetzt gibt es ja{spätestens seit Sigmund Freud} neben dem Bewußten auch noch das Unbewußte und dort liegt der Ursprung der Gedanken. Wie die Luftbläschen in einem Sektglas, steigen die Gedanken an die Oberfläche.
Dieser Prozess wird bei der TM umgekehrt.
Unter Verwendung eines Mantras wird der Fokus vom Wachbewußtsein weg in die Tife gelenkt, wobei das Mantra ähnlich wirkt, wie bei einem Taucher die Zusatzgewichte. Ein großer Teil der bei TM verwendeten Mantren sind Variationen des Bija-Mantras "AIM", welche ich bevorzuge, da sie mit dem Herzchackra in Verbindung stehen. Zu einer Auswahl des Mantras komme ich später,
Eine Sache ist sehr wichtig, daß wir nicht versuchen zu meditieren. Wir versuchen nicht, das tempo des Mantras gleichmässig zu halten. noch versuchen wir, das Tempo zu ändern. Und wir konzentrieren uns nicht gegen Gedanken, die wir haben könnten, oder gegen Lärm, den wir hören könnten. Wir widerstehen nicht den Gedanken, wir widerstehen nicht Geräuschen, wir widerstehen nicht dem Wechsel oder Verschwinden des Mantra. Wir nehmen es, wie es kommt. Es ist ein sehr einfacher, natürlicher, unschuldiger Prozess.
Wenn wir Zuhause meditieren, starten wir mit einem halbminütigen entspannten Sitzen. Das bdeutet, die Augen eine halbe Minute zu schliessen und dann das Mantra ganz leicht zu starten. Und wenn wir die Meditation beenden wollen, dann hören wir auf, das Mantra innerlich zu denken, aber wir öffnen die Augen erst nach 2 Minuten. Es ist sehr wichtig, daß wir mit einer halben Minute des Schweigens anfangen und mit zwei Minuten Schweigen beenden.
Zu beachten wäre, daß den Geist zu beruhigen nicht Meditieren ist, sondern Schläfrigkeit.
Dhyana{Meditation} ist ein sehr dynamischer Prozess, das Ergebnis anhaltender Konzentration. Dies bedeutet, beständig gegen unseren Mangel an Aufmerksamkeit anzukämpfen.
Dazu noch ein hilfreiches Bild:
Stell Dir vor, Du bist am Flughafen und willst Dein Flugzeug kriegen. Du bist schon spät dran und befindest Dich auf den Laufbändern zu Deinem Gate. Jetzt kommen Dir auf den in entgegengesetzter Richtung aus dem Gate herausführenden Laufbändern alle möglichen Leute entgegen. Manche scheinen Symphatisch, manche wiedern Dich an, manche sind alte Freunde – spielt alles keine Rolle, weil Du ja Deinen Flieger nicht verpassen willst. Wenn es gute Freunde sind, kannst Du sie nach der TM treffen, aber hier und jetzt mußt Du zu Deinem Flieger!
Ebenso kehrst Du, wenn es Dir bewußt wird, daß Du etwas anderes als das Mantra denkst, ganz selbstverständlich zu diesem zurück.

Auf diese Art wird ein Gleichgewicht erlernt: sich nicht gehen lassen, ohne zwanghaft zu werden.

Wie schon gesagt, halte ich TM für ein überaus nützliches Werkzeug, bin aber inzwischen zu der Auffassung gelangt, daß es erheblich effizienter ist, sich zusätztlich der Rekapitulation* zu unterziehen, wie beim alten Carlos beschrieben.
Letztere setzt die Energie frei, die es ermöglicht, den Fokus zu halten, was die TM deutlich effektiver macht, was wiederum das Rekapitulieren beflügelt.
*Eine sehr gute Zusammenfassung findet sich in Begegnungen mit dem Nagual von Armando Torres.

Zu was für einem ausgemachten Schwachsin die TM führen kann, wenn man sich nicht anpirscht & das Gefühl der eigenen Wichtigkeit überwindet, findet sich z.B. in David wants to fly.
Da zeigt sich auch, was für eine Geldmachmaschine der Verein ist, der die TM 'offiziell' vertreibt; für eine Million Euro wirst Du da zum König von Deutschland gekrönt. :spinnst:

Auch wenn ich mich wiederhole: Die Technik ist trotz allem fantastisch. :nixplan:

Hilfreich zum Erlernen sind die Checking Notes und insbesondere das:
"Lasst uns die Augen schliessen."
"Wir öffnen unsere Augen."
"Wir schliessen jetzt wieder die Augen."
"Und wir öffnen unsere Augen."
"Wir schliessen wieder die Augen."
"Öffne langsam die Augen."
"Wenn wir unsere Augen öffnen, fühlen wir ganz natürlich etwas Ruhe, etwas Stille, ja ?"
"Genau so mühelos denken wir das Mantra. Diesemal, wenn wir die Augen schließen, sitze ganz entspannt und nach etwa einer halben Minute beginnt das Mantra in der selben mühelose Weise zu denken, wie irgendwelche anderen Gedanken. Okay, lassen Sie uns die Augen schließen."

Das alles ist zu finden unter http://www.universal-path.org/chektocd.htm: Stufen der Meditations-Einführung, Sektion 1 (Punkte 1 bis 10), Sektion 2 (Punkte 10 bis 22), Sektion 3 (Punkte 23 bis 30), Kritische Punkte.

Da finden sich auch >> Die Mantras <<, wobei ich – wie gesagt – den Varianten von AIM,AING,.... unabhängig vom Alter den Vorzug gebe.

Es finden sich da auch eine Million Gründe die gegen die TM-Bewegung sprechen, aber ....
.... imho keiner, der gegen die Technik spricht. ^^
Zum Schluß laß ich noch den Chef zu Worte kommen: Seven States of Consciousness.
Bild


Wem das nicht reicht, findet in diesem Text den Rest von dem Vortrag – nur das da{aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen}die ersten sechs Absätze aus dem anderen Link fehlen.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Wie lerne ich Meditation?

389
Ein paar Beobachtungen und Fragen die sich in der letzten Zeit in der ich wieder regelmäßig meditiere angehäuft haben.

Es wird zur Zeit schon wesentlich besser und der Zustand einer wachen Präsenz kann länger aufrecht erhalten werden aber vor allem dann wenn ich nicht so viel geschlafen habe zollt die Müdigkeit ihren Tribut und ich schweife ab und kann kaum noch das Bewusstsein aufrechterhalten. Beim "Zen-Teil" meiner Meditatiospraxis der aus Beobachten des Atems im Bereich des Mudras besteht fallen mir dann häufiger fast die Augen zu und ich nicke beinahe weg, was zum Teil echt abgefahren ist, weil man sofort wieder da ist es aber wie ein Unterbrechen des kontinuierlichen Zeitflusses erlebt wird. Als wäre für einen kurzen Moment nichts - schwer zu beschrieben. Aber dieses "Zone-Out" ist wohl weniger im Sinn der Sache und zudem ist es anstrengend und das Bedürfnis mich einfach Schlafen zu legen nimmt mit der Zeit exponentiell zu. Darum wäre ich um praktische Ratschläge was man tun kann dass man - wenn die Stille zunimmt und Gedanken weniger werden - nicht wegdissoziiert. Beim "Vipassana-Teil", wo ich die Augen geschlossen halte, ist das Problem noch ausgeprägter. Ich entdecke mich dann oft nach einer Weile in Zuständen, die eher hypnagog geprägt sind und dem Übergang zum Schlaf ähneln wobei das Hier und Jetzt in der Ferne entschwindet. Solche Zustände sind sicher auch wertvoll, jedoch nicht das worauf ich "hinaus will", zumal sie das Frontalhirn abschalten und einem die bewusste Kontrolle entziehen.

So ist es an müden Tagen. Gelingt es mir präsent zu bleiben so zeigt sich eine interessante von mir als positiv gewertete Veränderung. Wenn ich mit der Aufmerksamkeit durch den Körper scanne, war es vor einigen Wochen noch verstärkt so, dass die Stellen, die in den Fokus der Aufmerksamkeit rückten eher kontrahierten, nun entspannen sich die Körperpartien eher, wenn sie "beleuchtet" werden. Das ist auch nicht immer und überall so aber eine Tendenz, die ich festgestellt habe. Ich führe das zum einen auf die Haltung des Geistes, des Beobachters zurück die mehr von Akzeptanz für die auftretenden Empfindungen geprägt ist, als noch vor einiger Zeit. Aber auch das Körpergefühl ist nun besser. Ach .... es ist sowieso ein Wechselspiel .... ;)
Take pain as a game.

Re: Wie lerne ich Meditation?

390
bei müdigkeitsdämonen: innere aktivität steigern, vor allem durch interesse. die meditation wird dir anscheinend zu "langweilig". ich würde dir empfehlen mal die brahmaviharas zu üben - vor allem mitfreude bspw.. durch die emotionale komponente wird die meditation spannender.
oder auch allgemein die meditationsobjekte zu wechseln ist ratsam. (buddha lehrte irgendwas zwischen 30-40 glaub ich)
auch theoretisches studium des buddhismus kann dazu führen wieder mit mehr interesse an die sache zu gehen.
grundsätzlich gilt auch, dass je besser die silas eingehalten werden, desto weniger hat man solche innerer widerstände. trinkst du cafe/coffein? weglassen!
wenn das alles nur daran liegt, dass du zuwenige gepennt hast, dann schlaf genug! :klug: ;)

es gibt auch pragmatische tipps: mit halb-offenen oder offenen augen meditieren. oder kurz aufstehen und sich bewegen, wenn man merkt, dass man zu müde wird. wenn das immer noch nicht hilft: kaltes wasser ins gesicht. man kann auch kürzere sessions machen und die mit geh-meditation abwechseln. wenn das alles immer noch nichts hilft, kann man auch kurz mal pennen. (vor allem im retreat kann das mal so sein, dass alles andere nichts nützt).
grundsätzlich ist das aber ein hindernis, dessen man sich bewusst sein sollte, und zu dem man die motivation entwickeln muss es überwinden zu wollen.

die höchste form ist es die müdigkeit auch als leer von eigenexistenz zu betrachten. man kann auch über die müdigkeit meditieren, aber dafür muss die geisteskraft stark genug sein. die wiederum kann man durch stark einspitzige meditation wiederum erreichen: bspw. auf einen kleinen punkt starren ohne zu blinzeln für 20 minuten. unmöglich dabei müde zu werden ^^
Don't worry, nothing is under control.

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