offt: ich höre schon den aufschrei der "fachgelehrten"
 
na, rate mal, wer sich da ein ei drauf backt.
 
 
danke für den tipp. werds mir mal nach dem uri vorknöpfen, falls ich was lesbares finde.
jungs gedanken kreisten...suprise, suprise...um fragen, die auch in psychedelischen zirkeln immer wieder thema sind...die archetypen, die syncronizitäten, das ich, das selbst, die träume, die mythen, die integration der schatten, usw.
kleine lesprobe?
bitteschön:
Das Bewußtsein bewegt sich in engen Schranken, eingespannt  
in eine kurze Zeitstrecke zwischen Anfang und Ende, die erst  
noch etwa um ein Drittel durch periodischen Schlaf verkürzt  
wird. Das Leben des Körpers dauert etwas länger, es fängt stets  
früher an und hört sehr oft später auf als das Bewußtsein. An-  
fang und Ende sind die unvermeidlichen Aspekte aller Vorgän-  
ge. Jedoch bei näherem Zusehen fällt es ungeheuer schwer an-  
zugeben, wo etwas anfängt und wo etwas aufhört, denn die Er-  
eignisse und Vorgänge, die Anfänge und Beendigungen bilden  
genau genommen ein nirgends teilbares Kontinuum. Wir teilen  
Vorgänge ab zum Zwecke der Unterscheidung und des Erken-  
nens, im Grunde dabei wissend, daß jede Trennung arbiträr und  
konventionell ist. In das Kontinuum des Weltvorganges greifen  
wir damit nicht ein, denn "Anfang" und "Ende" sind in allerer-  
ster Linie Notwendigkeiten unseres bewußten Erkenntnispro-  
zesses. Wohl können wir mit hinlänglicher Sicherheit feststellen,  
daß ein individuelles Bewußtsein in bezug auf auf uns selber zum  
Ende gekommen ist. Ob aber damit auch die Kontinuität des  
psychischen Vorganges unterbrochen ist, bleibt zweifelhaft,  
den die Gehirnverhaftung der Psyche ist heutzutage mit weit  
geringerer Sicherheit zu behaupten als noch vor fünfzig Jahren.  
Vorerst muß die Psychologie noch gewisse parapsychologische   
Tatsachen verdauen, womit sie aber noch nicht einmal angefangen  
hat. Es scheinen nämlich der uns unbewußten Psyche Eigenschaften  
zuzukommen, welche ein ganz merkwürdiges Licht auf deren Ver-  
hältnis zu Raum und Zeit werfen. Ich meine damit die räumlichen  
und zeitlichen telepathischen Phänomene, die bekanntlich viel  
leichter zu ignorieren als zu erklären sind. Die Wissenschaft hat  
sich´s bis jetzt, bis auf wenige rühmliche Ausnahmen, in dieser  
Hinsicht sehr bequem gemacht. Ich muß aber gestehe, daß mir  
die sogenannten telepathischen Fähigkeiten der Psyche erhebliches  
Kopfzerbrechen verursacht haben, denn mit dem Schlagwort "Te-  
lepathie" ist noch längstens nichts erklärt. Die raumzeitliche Be-  
wußtseinsbeschränkung ist eine dermaßen überwältigende Tatsa-  
che, daß jede Durchbrechung dieser fundamentalen Wahrheit ei-  
gentlich ein Ereignis von höchster theoretischer Bedeutung ist,  
denn es wäre damit erwiesen, daß die Raumzeitbeschränkung eine  
aufhebbare Bestimmung ist. Die aufhebende Bedingung wäre die  
Psyche, welcher also die Raumzeitlichkeit höchstens als relative,  
das heißt bedingte Eigenschaft anhaften würde. Gegebenenfalls  
aber könnte sie die Schranke der Raumzeitlichkeit auch durchbre-  
chen, und zwar notwendigerweise vermöge einer ihr wesentlichen  
Eigenschaft relativer Raum- und Zeitlosigkeit. Diese, wie es mir  
scheint, sehr naheliegende Möglichkeit ist von so unabsehbarer  
Tragweite, daß sie den forschenden Geist zu größter Anstrengung  
anspornen sollte. Unsere gegenwärtige Bewußtseinsentwicklung  
ist aber dermaßen rückständig (Ausnahmen bestätigen die Regel !),  
daß es noch allgemein an wissenschaftlichem und denkerischem  
Rüstzeug fehlt, um die Tatsachen der Telepathie in ihrer Bedeu-  
tung für das Wesen der Psyche genügend auszuwerten. Ich habe  
auf diese Gruppe von Erscheinungen bloß hingewiesen, um anzu-  
deuten, daß die Gehirnverhaftung der Psyche, daß heißt ihre  
Raumzeitbeschränkung, doch nicht so selbstverständlich und un-  
umstößlich ist, wie man bisher glaubte annehmen zu dürfen.  
Wer auch nur über einige Kenntnisse des bereits vorhandenen  
und genügend gesicherten parapsychologischen Beweismaterials  
verfügt, weiß, daß im besonderen die sogenannten telepathischen  
Erscheinungen unzweifelhafte Tatsachen sind. Eine objektive  
Sichtung und Kritik der vorhandenen Beobachtungen muß fest-  
stellen, daß sich Wahrnehmungen ereignen, die teils so vor sich  
gehen, als ob es keinen Raum, teils so, als ob es keine Zeit gäbe.  
Daraus läßt sich natürlich kein metaphysischer Schluß ableiten,  
daß es infolgedessen im An-sich der Dinge weder Raum noch Zeit  
gäbe, und daß daher der menschliche Geist in die Raumzeitkatego-  
rie wie in eine nebelhafte Illusion eingesponnen wäre. Vielmehr  
sind Raum und Zeit nicht nur unmittelbarste, naivste Gewißheit,  
sondern auch empirische Anschaulichkeit, indem alles und jedes  
Wahrnehmbare so geschieht, als ob es in Raum und Zeit sich  
ereignete. Angesichts dieser überwältigenden Gewißheit ist es be-  
greiflich, daß der Verstand die größte Mühe hat, die Eigenart des  
telepathischen Phänomens gelten zu lassen. Wer aber den Tatsa-  
chen Gerechtigkeit widerfahren läßt, der kann nicht umhin zuzu-  
geben, daß die anscheinende Raumzeitlosigkeit deren eigentlich-  
stes Wesen ausmacht. Schließlich sind naive Anschauung und un-  
mittelbare Gewißheit streng genommen nur Beweistümer für ein  
psychologisches Apriori der Anschauungsform, welche schlech-  
terdings keine andere Form zuläßt. Daß unser Anschauungsver-  
mögen ganz und gar außerstande ist, sich eine raumzeitlose Seins-  
form zu imaginieren, beweist letzten Endes ja keineswegs, daß eine  
solche an sich unmöglich sei. Und ebensowenig daher, wie man  
aus der Eigenschaft einer anscheinenden Raumzeitlosigkeit auf die  
Tatsache der raumzeitlosen Seinsform einen absoluten Schluß zie-  
hen darf, ist es erlaubt, aus der anscheinenden Raumzeitqualität  
der Wahrnehmung zu schließen, daß es keine raumzeitlose Seins-  
form geben könne. Der Zweifel aber an der absoluten Gültigkeit  
der Raumzeitanschauung ist nicht nur erlaubt, sondern in Anbe-  
tracht der derzeit vorhandenen Erfahrung sogar geboten. Die hy-  
pothetische Möglichkeit, daß die Psyche auch eine raumzeitlose  
Seinsform berühre, ist ein bis auf weiteres ernst zu nehmendes  
wissenschaftliches Fragezeichen. Die Ideen und Zweifel der theo-  
retischen Physik unserer Tage müssen auch den Psychologen vor-  
sichtig stimmen, denn was heißt schließlich die "Begrenztheit des  
Raumes", philosophisch genommen, anderes als eine Relativierung  
der Raumkategorie ? Der Zeitkategorie könnte (wie der Kausalität)  
leicht ein Ähnliches passieren. Zweifel in dieser Hinsicht sind also  
in heutiger Zeit weniger als je aus der Luft gegriffen.  
Das Wesen der Psyche reicht wohl in Dunkelheiten weit jenseits  
unserer Verstandeskategorien. Die Seele enthält so viele Rätsel wie  
die Welt mit ihren galaktischen Systemen, vor deren erhabenem  
Anblick nur ein phantasieloser Geist sein Ungenügen sich nicht  
zugestehen kann. Bei dieser äußersten Unsicherheit menschlicher  
Auffassung ist aufklärerisches Getue nicht nur lächerlich, sondern  
auch betrüblich geistlos. Sollte also jemand aus dem Bedürfnis  
seines innersten Gemütes oder aus Übereinstimmung mit uralten  
Weisheitslehren der Menschheit oder aus der psychologischen  
Tatsache des Vorkommens "telepathischer" Wahrnehmungen den  
Schluß ziehen, daß die Psyche zutiefst einer raumzeitlosen Seins-  
form teilhaftig sei und so mithin dem angehöre, was unzulänglich  
und symbolisch als "Ewigkeit" bezeichnet wird, so vermöchte ihm  
der kritische Verstand kein anderes Argument entgegenzusetzen  
als das wissenschaftliche "non liquet". Er hätte überdies den nicht  
zu unterschätzenden Vorteil, mit einem seit unvordenklichen Zei-  
ten bestehenden und universal verbreiteten "penchant" der  
menschlichen Seele übereinzustimmen. Wer diesen Schluß nicht  
zieht, aus Skepsis oder aus Rebellion gegen die Tradition oder aus  
Mangel an Mut oder aus Oberflächlichkeit psychologischer Erfah-  
rung oder aus gedankenloser Ignoranz, hat die statistisch sehr ge-  
ringe Wahrscheinlichkeit, ein Pionier des Geistes zu werden, dane-  
ben aber die unzweifelhafte Sicherheit, in Widerspruch mit den   
Wahrheiten seines Blutes zu geraten. Ob diese in letzter Linie nun  
absolute Wahrheiten sind oder nicht, werden wir nie beweisen   
können. Es genügt, daß sie als "penchant" vorhanden sind, und  
wir wissen zur Genüge, was es bedeutet, mit diesen "Wahrheiten"  
in einen leichtfertigen Konflikt zu geraten: es bedeutet dasselbe  
wie die bewußte Hinwegsetzung über die Instinkte, nämlich Ent-  
wurzelung, Desorientierung, Sinnlosigkeit, und wie alle diese  
Minderwertigkeitssymptome sonst noch heißen. Es ist einer der  
verhängnisvollsten soziologischen uns psychologischen Irrtümer,  
an denen unsere Zeit so reich ist, daß man so häufig meint, von  
irgendeinem gegebenen Augenblick an könne etwas ganz anders  
werden, zum Beispiel könne sich der Mensch von Grund auf ver-  
ändern, oder es könnte eine Formel oder Wahrheit gefunden wer-  
den, die einen ganz neuen Anfang darstelle und so weiter. Es ist  
noch immer ein Wunder gewesen, wenn überhaupt etwas wesent-  
lich anders oder sogar besser geworden ist. Das Abgleiten von den  
Wahrheiten des Blutes erzeugt neurotische Rastlosigkeit, etwas,  
von dem man heutzutage nachgerade genug haben könnte. Rastlo-  
sigkeit erzeugt Sinnlosigkeit, und Sinnlosigkeit des Lebens ist ein  
seelisches Leiden, das unsere Zeit noch nicht in seinem ganzen  
Umfang und in seiner ganzen Tragweite erfasst hat.  
hab übrigens die ersten paar uri-kapitel durch, und fängt schon sehr interessant an. nebenher english auffrischen & neue vokabeln pauken, netter nebeneffekt des buches...meinem kopp gehts schon so wie dem zwerg da oben.
na, dann kannste mir den schinken gerne ma ins deutsche übertragen.
das wäre nett.
oder zumindest die essenz des werkes hier im thread posten...
 
 
ich selber tu mir das nicht an.
selbst mit hilfe von translator, babelfish und co...:
die feinheiten, die mehrdeutigkeiten, das, was zwischen den zeilen steht....das, was den "spirit" eines geistreichen textes doch erst ausmacht, das bekäme ich bei meinen englischkenntnissen leider nicht oder nur am rande mit, fürchte ich, und ich müsste mich wochenlang für eine "sinnige" übertragung abquälen...
 
 
der kleine mollech wird darüber hinwegkommen, dass er das werk nie zur gänze lesen wird...
denn es gilt, wie lloyd selber zu beginn seines buches schon sehr schön anmerkt:
BOOKS are as tombstones made by the living for the living, but destined soon only to remind us of the dead.
und damit ist im prinzip schon alles, in all seiner mehrdeutigkeit, gesagt, nicht wahr?
 
 
wer nur auszugsweise, "kapitelweise" in lloyds roman reinschnuppern möchte, dem empfehle ich diese online-version:
http://www.sacred-texts.com/earth/eti/index.htm
unglaublich...diese bemerkung, die bei wiki zu edidorpha gemacht wurde:
Since Lloyd was a pharmacologist, his novel has provoked speculation that drug use contributed to its fantastic and visionary nature. Substances from marihuana and opium to nightshade, henbane, jimsonweed, and psilocybin mushrooms have been suggested as possibilities — though no real evidence on the matter is available.
"his novel has provoked speculation that drug use contributed to its fantastic and visionary nature...."
ne, odda?
 
 
auf derartig engstirniges gewäsch kann ich nur erwidern:
"TRÄUMST DU SCHON ODER SPEKULIERST DU NOCH ???"
 
