Re: Wie lerne ich Meditation?

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Psychedelicious hat geschrieben:Ich, für meinen Teil hab, rausgefunden dass ich nicht gewisse Drogen nehmen kann und dennoch tägliche Praxis von mindestens 1-2h/Tag aufrecht erhalten kann....
Ich merk das schon, wenn ich einmal im Quartal nen Trip nehm. Bin dann zu träge, ausgelaugt, unmotiviert etc. Pendelt sich aber innerhalb von ein paar Tagen wieder ein. Dazu kommt, dass ich mich nach einem Trip oft energetisch stark aufgewühlt fühle. Durch Meditation wird das Energiepotenzial noch höher, was sich komisch anfühlt, wenn Körper und Geist ausgelaugt sind.

Re: Wie lerne ich Meditation?

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... Was imho auch ein Potenzial birgt. Es hat ja immer zwei Seiten. Ich fuer meinen Teil kann auf Phenetylaminen exzellent meditieren. Meine Disziplin ist dann auch wesentlich hoeher, weil irgendwie faellt es dann leichter. Ich glaube ich habe einen ehrlichen Zugang zu Meditation und zu spiritueller Praxis auch erst durch 2CE gefunden. Das waer mir sonst nie in den Sinn gekommen. Und 5-Meo geht imho mal einfach garnicht ohne nicht voher und nachher zu meditieren. Sonst ist mir das einfach viel zu krass.
LSD weiss ich nicht. Da bin ich bisher noch nie zu dem Punkt gekommen, mich jetzt ernsthaft zur Meditation hinzusetzen. Naja, wird bestimmt noch kommen.
Ich meditiere viel im Moment und ich denke auch dass sich das fuer eine lange Zeit so halten wird. Hat mir echt viel gegeben und ich bin froh, meinen Weg damit zu gehen. Mache eher Vipassana, aber ich glaube dass ich auch dauerhaft in eine andere Richtung gehen werde. Goenka ist schon laenger nicht mehr so mein Fall.
Generell auch definitiv ein Trend 'mehr Meditation -> weniger Drogen' zu beobachten. Aaaber das ist auch saisonabhaengig. Wenn erstmal der Sommer wieder kommt. :rocker: :sabber:
Alk und Meditation geht mal garnicht. Ich lass auch seit gut 2 Jahren vom Alk die Finger, was ich auch meinen echt coolen, abstinenten Freunden zu verdanken habe. :herzen:
Und der Rest ist fuer mich (noch) kein Thema. Soll es mal so bleiben!
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"

Re: Wie lerne ich Meditation?

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... und welchen Wert hat diese Meditation, wenn du auch nicht nüchtern exzellent meditieren kannst? Es geht doch nicht darum, besondere Erfahrungen oder Zustände zu erleben. Auf diesem Wege werden dich Drogen nie über eine Erfahrungs- und Verständnisebene hinausbringen.

Wenn du nüchtern über zu wenig Disziplin verfügst, dann ist das der Punkt, wo du aktuell stehst. Nimmst du hingegen Drogen ein, und genießt es "besser zu meditieren", erschaffst du nur weitere Illusionen und verlierst weiter den Bezug zum natürlichen Leben. Letzendlich wird es darauf hinauslaufen, dass du genau das einsiehst und änderst. Dann fängt die wahre Selbstbeobachtung an.

Im letzten Jahr reduzierte ich meinen Drogenkonsum soweit, dass ich nur quartalsweise einen Trip nahm und sehr selten Gras rauchte. Andere Drogen waren gelegentlich Tabak & Bier beim Weggehen. Letzteres zeigte mir immer sehr deutlich, welche negativen Spuren es in mir hinterlies. Die Med.Praxis war schwerer einzuhalten, meine Ausgeglichenheit gestört und das obwohl ich nie "übertriebene" Abstürze praktiziert habe. 1-2 Bier und paar Kippen an einem Wochenende, 1-2 mal im Monat. Ich merkte das immer extrem. Und ich merkte auch, wie letzendlich deswegen alles stagnierte. Ich wollte immer mehr ein natürliches Leben führen, zerstörte dann aber mit solchen Ausrutschern jegliche Entwicklung. Selbst die Trips zeigten mir das immer wieder. Manchmal nahm ich einen Trip und fragte mich daraufhin, wozu ich das gemacht habe. Was es mir bringen würde, was ich mir davon erhoffen würde? Und ich wusste die Antwort: Nichts. Nur weil Psychedelika ein sehr mächtiges Werkzeug ist, muss ich es doch nicht mein Leben lang krampfhaft einsetzen? Wozu? Es hat mir unbeschreiblich stark geholfen meine eigene Realität zu erkennen und die Wahrheit in mir zu suchen. Aber es bringt mir einfach nichts mehr, ständig Trips zu nehmen, auch wenns 4 mal im Jahr ist. Es behindert meinen Fortschritt, das ist meine Erfahrung. Nüchtern entfaltet sich ein Lebensgenuss, den ich zuletzt als Kind kannte. Hingegen sind die erzeugten Zustände durch Drogenkonsum eine Verletzung. Auch wenn ich mich auf Trip wahnsinnig gut fühle und über alles den Überblick, in alles Einsicht habe. Danach hinterlässt es aber eine Spur der Verwüstung in mir, die ich bis zum nächsten Trip ausbügele, um dann wieder...

Aus diesem Kreislauf bin ich nun raus. Diesen Teilaspekt von mir habe ich nun abgelegt (schwer und schmerzlich). Dadurch ist mir auch die Anhaftung an diese speziellen Erfahrungen und Einsichten bewusst geworden. Wenn wir lange Zeit nüchtern sind, kommen wir uns sehr gewöhnlich vor, fangen vllt. sogar an uns mit "Normalbürgern" zu identifizieren und kriegen es schnell mit einer unbewussten Angst zu tun, dass wir etwas verlieren, was wir für sehr kostbar halten. Und dann werden Gründe erfunden, warum man sich wieder was einschmeißt. Es kann aber auch anders herum laufen, dass wir durch ein natürliches Leben so viel Positivität an den Tag legen und uns so des Lebens freuen, dass wir meinen, es sei der beste Zeitpunkt zum Trippen. Dadurch zerstören wir immer wieder die positiven Auswirkungen, die wir durch eine natürliche Lebensweise erfahren und geben diesen keine Chance sich langfristig zu beweisen.

Seltsamerweise habe ich das vor einem Jahr schon gewusst. Es hat aber ein Jahr gedauert, um auch die innere Veränderung zu vollführen. Was nicht heißt, dass ich gedanklich davon frei bin.
Ich konnte das damals nicht ändern, weil die Einsicht nicht tief genug war. In dem Sinne haben Drogen bei mir endgültig ausgedient und sich wahrhlich als mächtiges Werkzeug erwiesen. In wenigen Jahren haben sie mir die Tücke des sinnlichen Vergnügens, des übermäßigen, unbewussten Konsums (nicht nur in Bezug auf Drogen!) gezeigt und mich soweit sensibilisiert, dass ich sie am Ende ganz aus meinem Leben streichen musste. In dem Sinne haben mir die Drogen zum Erreichen eines weiteren Meilensteines verholfen. Aber jetzt gehts ohne sie weiter. Ohne schlechtes Gewissen, ohne Verurteilung, dafür mit rechtem Verständnis.

Ob ich jemals wieder was anrühren werde? Weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich meine Handlungen der letzten Jahre noch nicht ausgebadet habe und immer wieder mit diesem Verlangen konfrontiert werde. Aber nun spüre ich, wie sich endgültig in mir etwas gelöst hat. Ich darf in Zukunft nur einen Fehler nicht machen: Irgendetwas zu bereuen oder Drogen zu verurteilen, denn das wäre ein Schuss, der kräftig nach hinten gehen würde. Es ist auch schwer von etwas loszulassen, was jahrelang ein Wegweiser in der eigenen Entwicklung war.

Re: Wie lerne ich Meditation?

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Ich darf in Zukunft nur einen Fehler nicht machen: Irgendetwas zu bereuen oder Drogen zu verurteilen, denn das wäre ein Schuss, der kräftig nach hinten gehen würde.
mir scheint dafür ist es bereits zu spät.

ich lese hier von verwarlosung und verwüstung mit anschliessender läuterung und "es" nun endlich kapiert zu haben incl. dem sich-selber-dafür-auf-die-schultern klopfen und (nat ?) nicht ohne gut gemeinten (?) ratschlag doch dem eigenen muster zu folgen, da das andere nur aufgrund von unzulänglichkeiten bestünde.(dem nicht-wissen "worum es geht" zb) (die btw unbewiesen und nicht mehr als ne willkürliche annahme sind. und annahmen sind keine argumente)

aus meiner sicht auch bemerkenswert woher das wissen "worum es geht".
legt man ein anderes vokabular an, gehts wieder um was anderes. nämlich "gewisse zustände" zu erreichen. und dabei können gewisse substanzen nicht nur helfen, nein sie sind sogar unverzichtbar.
rauscherleben und meditation sind aus meiner sicht 2 dinge die man nicht verwexeln sollte. sind nicht nur andere sportarten, spielen nicht mal im selben stadion.
und meditieren kann ich überall und immer. ob beim scheissen auf dem klo oder unter massiven lsd einfluss ist dabei völlig unerheblich.
wenn mir der lsd rausch vermiesen könnte zu erfahren "um was es dabei geht", dann auch die morgendlich sitzung auf dem lokus.
sry für den rant aber ich persönlich lese hier nich viel anderes als n erhobenen, puritanischen (darauf deutet der verweis auf das eigene leiden durch das "man musste" um zu "erkennen") zeigefinger, für den "drogen" etwas mit "unreinheit" zu tun hat, die man aber_jetzt_endlich überwunden hat.
(da fällt mir ein das ne menge sadhus niemals yoga machen würden ohne zu kiffen. wäre sakrileg und einfach keinen sinn ergeben. aber ich wollt mich ja nich mehr auf atoritäten berufen... :/)

halte es da ganz mit terence mckenna, der in etwa sinngemäß sagte "if you do no drugs, you wont have a clue about what is going on". ;)

etwas durcheinander, so be it.
now i am become death, destroyer of worlds.

Re: Wie lerne ich Meditation?

216
:lol: :2daumen:

Es wird bald in jedem Fred erwähnt - und das muss es scheinbar auch - der mit Meditation zu tun hat und darin dann auf fast jeder Seite erneut:
getintoit hat geschrieben:rauscherleben und meditation sind aus meiner sicht 2 dinge die man nicht verwexeln sollte. sind nicht nur andere sportarten, spielen nicht mal im selben stadion.
--> ! <--

Und ebenso wichtig zu wiederholen erscheint mir diese Aussage hier:
getintoit hat geschrieben:und meditieren kann ich überall und immer.
Würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass diese Unmittelbarkeit absolut notwendig ist, ja vielleicht sogar den Kern dieser ganzen Meditationssache trifft.

Davon ausgehend möchte auch ich mit drei kurzen englischen Worten abschließen und dabei Bezug auf jemanden nehmen, der den Großteil seines Lebens der Meditation gewidmet hat und widmet: BE HERE NOW :herzen:
My bubble -- my rules

Re: Wie lerne ich Meditation?

217
Wobei ich durchaus einen Unterschied zwischen einer bewussten Aktivität (wie z.B. essen) und dem sitzen wahrnehme. Natürlich basiert beides unmittelbar auf dem Hier und Jetzt - die Versenkung aber ist im sitzen um Welten einfacher. Also, sehr viele Effekte in Bezug auf Energie nehme ich in der Art nur im sitzen war; Bin halt noch nicht erleuchtet. ;)
happiness is the absence of resistance

Re: Wie lerne ich Meditation?

218
Um nicht aus der angeführten Terminologie auszubrechen, würde ich dazu sagen, dass hier dann zwei Spiele vorliegen, die in einem Stadion ausgetragen werden.
... oder - ganz gewagt jetzt ^^ - freies, echtes Fliegen vs. schwingendes Fliegen am Trapez; gemeinsam haben sie, dass einem der Wind um die Nase weht ;)
My bubble -- my rules

Re: Wie lerne ich Meditation?

219
ich lese hier von verwarlosung und verwüstung mit anschliessender läuterung und "es" nun endlich kapiert zu haben incl. dem sich-selber-dafür-auf-die-schultern klopfen und (nat ?) nicht ohne gut gemeinten (?) ratschlag doch dem eigenen muster zu folgen, da das andere nur aufgrund von unzulänglichkeiten bestünde.(dem nicht-wissen "worum es geht" zb) (die btw unbewiesen und nicht mehr als ne willkürliche annahme sind. und annahmen sind keine argumente)
Bitte genauer ausführen, vorallem den letzten Teil. Oder einfach in Ruhe meinen Beitrag nochmal lesen. Danke.

Meditieren kann ich immer und überall und da standen mir die Drogen auch nie im Weg. Aber wenn ich mich in der Meditation vertiefen will, dann steht mir der Konsum im Weg. Will ich nur auf einer oberflächlichen Ebene bleiben und es mir angewöhnen täglich zu meditieren, dann kann ich mich auch zudröhnen und wegbeamen. Will ich eine tiefergehende Meditation (täglich), der ich meine ganze Aufmerksamkeit widme, in der ich mich umfassend selbst beobachte, dann muss ich darauf verzichten.

Ich habe in den letzten Jahren keine einzige Drogenerfahrung gehabt, die meine Ausgeglichenheit gefördert hat. Und ich bin da sehr genau. Lediglich auf der bewussten Ebene sich lockerer und ausgeglichener zu fühlen, ist sehr trügerisch. Fängt man an zu meditieren, trifft man auf Unruhe.

Die Drogenerfahrungen in der "frühen Phase" haben dagegen meine Harmonie gefördert, weil sie starke Blockaden lösten und mich überhaupt erst zu einem richtig fühlenden Wesen gemacht haben.

Aus welchem Grund sollte ich meinen Konsum noch fortsetzen?

Re: Wie lerne ich Meditation?

220
Erraphex: Das kenn ich auch so. Ich bin ja sehr froh, wenn ich meine Stunden machen kann. Fuehlt sich einfach groovy an, waehrenddessen und danach. Je laenger ich dabei bin, desto schoener wird es auch. Subjektiv gesehen, zurueckgeschaut auf die 1 1/2 Jahre, seitdem ich regelmaessig praktiziere.

vik: Ja ich verstehe deinen Standpunkt. Letzlich verhaelt sich meine Praxis unabhaengig von meinem Konsum. Allerrdings! Ich denke auch das sind zwei Paar Schuhe und man sollte nicht voreillig die eine These zur Loesung des 'Drogen'-Problems an die Wand nageln.
Wenn du fuer dich ausgemacht hast, dass keine bzw. minimale Anwendung von Drogen dein Weg ist, so respektiere ich das von tiefem Herzen.

In meinem Freundeskreis ist die Drogenfrage in letzter Zeit auch viel diskutiert worden.
Fuer mich gehoert ein regelmaessigerer Konsum zum Spiel noch dazu. Das heisst auch nicht mehr jedes Wochenende und gerechnet auf das letzte halbe nichtmal jeden Monat, aber die Neigung ist natuerlich da. Und ich beobachte das aehnlich wie meinen ewigen Versuch, das Kaffeetrinken sein zu lassen. Das hat auch nie geklappt, aber mittlerweile brauch ich uebern Tag schonmal weniger als vor einem Jahr.
Je laenger ich bei der Meditation dabei bin, desto geringer wird mein Beduerfnis nach Rausch und Adrenalin. Das Verdraengungsvolumen laesst spuerbar nach. Hedonismus ist sicherlich die Hauptmotivationen hinter dem Konsum. Aber imho passiert einfach nicht auf die Schnelle ploetzlich ein Umbruch von 100 auf null. Und was frueher das Saufen war, das sind dann halt die Trips geworden... Und aus dem Spiel formt sich dann langsam die naechste Stufe.

Unterm Strich: Die Drogen begleiten mich auf jeden Fall noch fuer eine laengere Zeit, weil ich meine Macken mittlerweile grob zu kennen glaube. Ich glaube nicht, dass man sich dafuer verurteilen muss oder sollte. Wie Erraphex schon angedeutet hat: Ich bin halt nicht der Buddha, und solange werden mir Drogen noch Zustaende moeglich machen, die ich erstrebenswert finde, nach denen ich mich sehne und dieser Sehnsucht werde ich auch immer mal wieder nachgehen.

Ob mich das im Rad des Lebens auf die naechste Erleuchtungsstufe schiebt oder ob ich die Leiter deswegen weiter runter fallen werde, das kann ich nicht beurteilen.

Ich kann deine konkreten Beschreibungen zur Oberflaechlichkeit etc. nicht so recht nachvollziehen.
Fuer mich liest sich das, als koennte man bei der Meditation etwas falsch machen bzw. versagen, wenn man z.B. Drogen dazu nimmt. Das ist meine Philosophie nicht. Aber gut, if you feel so...
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"

Re: Wie lerne ich Meditation?

222
Ich denke, und das kristallisiert sich hier ja schon heraus, die Frage ist nicht, ob Drogen oder nicht Drogen.
Die einzig relevante Frage ist imho, ob es für einen selbst ok ist. Und das ist weit weniger profan, als es im ersten Moment vll klingen mag.

Überhaupt begreife ich diese Frage für mich als ziemlich essentiell mitlerweile: "Ist das für mich ok?"
(Dies bezieht sich btw nicht nur auf Drogen, sondern auch auf Arbeit, Partnerschaften, und das gesamte Leben.)

Das kann nur jeder für sich wissen - wenn er tief in sich hineinhorcht.

So ist Ayahuasca für mich weniger eine Droge im eigentlichen Sinne, als eine mächtige pflanzliche Medizin. Sie gehört zu meiner Arbeit, und das ist ok. Nicht ok war es für mich irgendwann, täglich an der Bong zu hängen. Was nicht heißt, dass ich nicht auch gerne mal noch einen kiffe. Auch gerne mal 5 Tage am Stück... so es denn für mich ok ist. ;)

Gruß
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: Wie lerne ich Meditation?

223
Hey raeller,

mit Oberflächlichkeit meine ich vielmehr das Verweilen auf der bewussten Ebene (im nüchternen Zustand).. ich mach einfach mal ein Beispiel: Bei meinem Vipassana-Kurs konnte ich nach einigen Tagen viel tiefgründiger beobachten, als zu beginn. Das ist auch ganz natürlich. Und mir geht es nun explizit darum, dass die Fähigkeit zur tiefen Einsicht nicht gestört wird. Mein Konsum, so begrenzt er in letzter Zeit dann auch war, stellte sich trotzdem als großer Störfaktor heraus. Selbst wenn ich hergehe, und mich einfach objektiv beobachte und feststelle, dass da eine stärkere Unruhe ist, möchte ich mich zukünftig nicht damit aufhalten, jedes mal diese Ebene zu bereinigen, um dann zur tieferen Beobachtung vorzudringen. Konsumiere ich hingegen nicht, stelle ich eine wachsende Aufmerksamkeit & Konzentration fest, die mir eine tiefere & konstantere Beobachtung erlaubt.

Richtig krass zu beobachten war das beim Vipassana-Kurs, als ein paar Leute meinten, jeden Abend heimlich etwas zu kiffen. Das hat dann dazu geführt, dass sie sich heimlich unterhielten und in den letzten Tagen nur blödsinn machten (z.B. gegen Türen boxen..). Diese Leute waren nach dem Kurs genauso wie vor dem Kurs. In ihrer Meditation ging es nur ständig darum die erzeugte Unruhe ausklingen zu lassen. Zu einer wirklich tiefen Beobachtung sind sie dadurch nicht vorgedrungen.

Und verurteilen will ich den Konsum nicht, das wäre völliger Schwachsinn. Ich schreibe zwar sehr kritisch, daraus sollte aber keine "für oder gegen" Mentalität abgeleitet werden. Ich bin z.B. seit einem halben Jahr Vegetarier (und wie es sich wohl abzeichnet bald auch Veganer), was aber nicht heißt, dass ich Fleischesser verurteile oder mich selbst quäle und kein Fleisch esse, obwohl ich heimlich bock drauf habe. Damit würde ich mir auf Dauer nur Schaden. Stattdessen kann ich auch mal in besonderen Situationen etwas Fleisch oder Fisch essen- ohne schlechtes Gewissen. Es gehört aber nicht mehr zum Alltag dazu.

Es wird sich zeigen, ob ich den Konsum lediglich aus meinem Leben verbannen will oder ihn wirklich losgelassen habe. Ich bin schon gespannt auf die Wellen, die kommen werden, wenn ich in diese typischen Situationen komme, in denen ich nach festem Muster gekifft oder getrippt habe. Wenn das Verständnis wirklich da ist, dass es mir nichts bringt, wird jegliches Verlangen verpuffen.

Schuh drückt das auch sehr einfach und klar aus. :2daumen:

Re: Wie lerne ich Meditation?

224
Da einige hier (inklusive mir) Vipassana á la Goenka gelernt haben, will ich Folgendes an alle richten die eben dies getan haben:

Ich höre speziell aus Vik's Beiträgen eine Goenka geprägte Sicht.
Da ich selbst mal für über ein halbes Jahr in einem solchem Dhamma verbracht habe, und mich relativ intensiv in diesen Gefilden bewegt habe möchte ich folgenden Beitrag hier im Forum mal zur Diskussion stellen.

Dies ist eine kritische Beobachtung der Goenka-Bewegung, allerdings ohne zu diffamieren

Mich würde ganz speziell mal interessieren, was die Leuts die mindestens einen 10 Tages Kurs gesessen haben, so dazu denken.
Sind hier welche die einen Sati-Kurs gesessen haben oder gar 20, 30, 45 oder 60 Tage ?

:bow:
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Wie lerne ich Meditation?

225
Ich habe einen Kurs gemacht und der Artikel trifft recht genau das, was ich damals auch empfunden habe als ich wieder nach Hause gekommen bin. Mein Weg ist Goenka nicht. Aber ich bin sehr dankbar, diesen Kurs gemacht zu haben. Letzlich habe ich mich danach damals gut gefuehlt; die sektenhafte Struktur und das starre Festhalten an 'dieser einen Technik' ist auf Dauer aber nichts fuer mich. Ich werde vielleicht noch Kurse machen. Und ich glaube auch sehr vielen Leuten hat das sehr geholfen. Es ist an sich ne gute Sache, auf jeden Fall.

Vik: Jo, ich denke mal darauf laeuft es hinaus. Man muss das mit sich selbst ausmachen.
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