Psychedelicious hat geschrieben:Was habt ihr so für Veränderungen wahrgenommen bzw. nehmt ihr irgendwelche Veränderungen wahr die ihr mit der ganzen Sache assoziiert?
Im Persönlichen sehr viel Selbsterkenntnis, viele Veränderungen im privaten, familiären Bereich. Es besteht die Gemeinsamkeit bei all diesen Entwicklungen, dass tendenziell alles zu einer Öffnung hin strebt.
Interessanterweise wie auch blöderweise lassen sich sämtliche Entwicklungen mit 2012 assoziieren. Blöderweise, weil ich mir fast sicher bin, dass diese Veränderungen auch stattgefunden hätten, würde diese Marke in der Ferne keinen Wendepunkt suggerieren. Aber ich bin mir eben nicht absolut sicher, weshalb mir persönlich lieber wäre, dass diese Marke am besten garnicht existierte. Dann würden unnötige Assoziationen und Erwartungen zumindest wegfallen. Nun, wir sind aber nicht aufm Wunschkonzert, und so bemühe ich mich weiterhin, in der Art und Weise weiterzumachen, der ich sämtliche persönliche Entwicklungen zuschreibe, auch wenn sich Assoziationen zu 2012 aufdrängen wollen.
Was sich mir immer mehr aufdrängt, ist die Erkenntnis, dass sich alles, was sich in meinem Inneren oder der Situation eines mir bekannten Menschen abspielt, in irgendeiner Form auch im Außen manifestiert. So bin ich der Meinung, dass alle äußeren Geschehnisse eine zwangläufige Schlussfolgerung und Manifestation individueller und kollektiver innerer Dynamiken sind, also quasi synchron verlaufen. Alles scheint eine einzige große Synchronizität zu sein. Überall Parallelen! Gleichzeitig lese ich bei Reich über "funktionelle Identitäten bei gleichzeitigen Unterschieden". Zufall? Hirngespinnste? Alles, was sich im Außen ereignet, ist wiederum ein Feedback, das gewissermaßen den individuellen und kollektiven inneren Status Quo symbolisiert – sozusagen als Hinweis für jeden Einzelnen, wo seine Baustellen zu finden sind, wo man anpacken kann, um über sich hinauszuwachsen. Für mich ist das alles ein großer Kreislauf in einem sich selbst regulierendem System – wie im Organismus Mensch, so im Organismus Erde, und umgekehrt. Die Welt verändert sich, je nachdem, wie man sich selbst verändert. Ich habe den Eindruck, dass nicht wenige Menschen in meinem Umfeld für diese Art von Selbstverständnis offener und zugänglicher geworden sind.
Ich habe das Gefühl, dass eine Öffnung auf vielen Ebenen stattfindet, gleichwohl sehr subtil und kaum erkennbar, aber trotzdem deutlich wahrnehmbar. Überall in mir, aber auch im Äußeren gibt es zwei gegenpolige Lager – das natürlich fließende und das starre. Das Fließen strebt seiner Natur gemäß danach, im Fluss zu sein. Es strebt nach Öffnung, denn es ist eingesperrt und blockiert. Das Starre rackert sich auf Gedeih und Verderb damit ab, alles beizubehalten, Veränderung zu verhindern, es verschließt die Augen, unterdrückt und zerstört. Es ist damit nicht nur maßlos überfordert, sondern erzeugt auch ungeheures Leid. Mit jeder Bemühung, das Fließen zu verhindern, schneidet man sich im Endeffekt ins eigene Fleisch. Je mehr man das Fließen unterdrückt, desto gewaltsamer und schmerzvoller wird der Ausbruch an anderer Stelle werden (wo man es vielleicht am wenigsten erwartet). Diese Entwicklung scheint mir persönlich unaufhaltsam zu sein.
In diesem Zusammenhang kommt mir sehr häufig in den Sinn, dass man erst alles verlieren muss, damit man sich erneuern kann. Womit wir wieder mit Spekulationen rund um 2012 beginnen können.
So in etwa.