Wenn Menschen berichten, sie könnten den eigenen Körper verlassen und sich selbst von
außen betrachten, klingt das nach Esoterik. Doch solche »Out-of-Body«-Erlebnisse treten bei
bestimmten Hirnerkrankungen in der Tat auf und lassen sich sogar künstlich im Labor
herbeiführen.
Schweizer Forscher um den Neurologen Olaf Blanke wollen mit derlei Experimenten
ergründen, wie Ich-Bewusstsein im subjektiven Erleben des Körpers verankert ist.
Von Olaf Blanke, Bigna Lenggenhager und Lukas Heydrich

(gezippte PDF im Anhang)

Lustig, ich sitze gerade in diesem Moment an einem Referat über dieses Thema für die Uni. Habich nochn bisschen populärwissenschaftliches zum einnstreuen..

Danke.

Wer Lust hat, tiefer einzusteigen:
Der interessanteste Punkt an der ganzen Geschichte ist imho natürlich, dass das Empfinden für unseren Körper und seine Grenzen generell (also auch in 'normalen' Bewusstseinszuständen) einen virtuellen, flexiblen Charakter hat.. Reality is a Cyberspace..

Gruß
Schuh

Ich halte Metzingers These für sehr fragwürdig, denn die Seele ist ein Begriff aus dem Christentum und die dortigen Texte, die ich kenne, welche sich mit dem Thema Seele befassen, haben eigentlich nichts mit einer Form von Körperlichkeit zu tun oder dem was man als OBE bezeichnen könnte. Aber man muss ja hoch stapeln um auf sich aufmerksam zu machen

ich finde zu dem thema folgendes gedankenspiel lustig (nicht von mir) ->

nehmen wir an es gebe schon eine art vorrichtung mit der sich ne art avatar als roboter steuern lässt und man selbst wärend dessen in soner maschine steckt die alle, perfekt emulierten, sinneseindrücke des roboters empfängt und "überträgt", so das die illusion entsteht man würde selber erleben was der roboter erlebt und lässt diesen dann in den raum laufen in dem man sich befindet und den eigenen körper ansehen.

wo ist dann "ich" ?

(was für weitere möglichkeiten dieser gedanke zulässt, lasse ich mal offen )

@ Phönix

Natürlich muss man..

Aber ich verstehe deinen Einwand nicht ganz. Das Konzept einer Seele (welches doch nicht nur im Christentum, sondern zB ja auch im Hinduismus auftaucht), hat ja insofern was mit dem Körperempfinden zu tun, als dass die allgemeine Vorstellung sie als etwas begreift, was den Körper verlassen kann. Er sagt ja nicht, dass es eine Seele gibt, lediglich, dass sich diese Vorstellung hier mit dem Erfahrbaren deckt. Es geht ja nur darum, dass das Zentrum unseres Bewusstseins, des Selbst-Modells, offensichtlich nicht an den Körper gebunden ist. Man kann mit einem Werkzeug, einem Instrument einswerden, man kann Phantom-Gliedmaßen haben. Wie anders sollten sich Schamanen in Tiere verwandeln können.

Unserem 'Geist' scheint es eben per se möglich zu sein, in andere Formen zu schlüpfen. Diese Funktion ist angelegt. Wenn man einer Versuchsperson zB einen Gumminhandschuh hinlegt, den er statt seiner echten Hand sieht, und diesen eine Zeit lang zusammen mit seiner echten Hand mit einer Feder streichelt, so integriert er diesen Gummihandschuh in sein Selbstmodell. Wenn man dann zB mit einem Vorschlaghammer auf den Handschuh schlagen würde (der Proband weiß natürlich auf einer bewussten Ebene, dass nur auf den Handschuh geschlagen wird), würde dieser trotzdem unwillkürlich zusammenzucken, und sich anschließend wundern, dass er einer Illusion erlegen ist.

@getintoit

Verflixte Kiste. Weißt du von wem das ist? Es gab in der Tat Versuche, in denen man den Probanden einen Helm aufgesetzt hat, indem sie sich selbst von hinten sehen (edit: steht auch in Rufus' pdf, seh ich grade). Die Probanden äußerten, dass sich das wohl enorm strange für sie anfühlte, und sich das Ich dann quasi zweiteilte.

Gruß
Schuh

Hm, ich meine das diese Vorstellung zu simpel ist. Sie ist vielleicht so was wie ein "Volksglaube der Seele" aber nichts was ernsthaft in den mystischen Texten des hinduismus oder Christentums zu finden ist. Ich finde den Ursprung der Vorstellung einer vom Köper existieren Seele in der mystischen Erfahrung um weites plausibler. OBEs sind ne interessante Sache, aber ich glaube da lehnt man sich zu weit aus dem Fenster, wenn man dies als Ursprung des Glaubens an eine Seele vermutet.

Wie ließe sich aus einer mystischen Erfahrung (unio mystica zB?) deiner Meinung nach die Existenz einer 'Seele' ableiten?

Weißt du von wem das ist?

nope.
glaube aber das stinkt aus der stanislav lem, isaac asimov und konsorten ecke.

Es geht um die Idee, nicht um den Beweis der Existenz. Nach einer mystischen Erfahrung komme ich jedoch schnell auf die Idee, dass wir evtl. viel mehr sind, als unser Körper und unser Verstand, dass diese Dinge nur Peripherie sind, aber nicht wirklich der Kern, welcher sich unendlich und vorallem unsterblich anfühlt. Aber die Erfahrung führt natürlich zu keinerlei Beweis.

Jaaaaa...daher wählte ich ja den Konjunktiv 'ließe'.

Ich persönlich würde dir da durchaus zustimmen. Allerdings ist das halt jemandem, der noch keine Mystische Erfahrung hatte, kaum nachvollziehbar zu machen, da sie sich im Gegensatz zur OBE eben nur schwerlich in Worte fassen und begreifbar machen lässt. Aber vll werde ich meinem Referat einfach mal wieder einen mystischen Touch geben.

Gruß
Schuh

Da Metzinger ja auch öfters von LSD berichtet, denke ich eigentlich schon, dass er weiß, was eine mystische Erfahrung ist und das diese was anderes ist, als ne OBE. Es wundert mich.

Er schon.

Womöglich 'pirscht' er im Sinne CC's.. Schließlich arbeitet er an einer Muggelfakultät und schreibt auch vorwiegend für ebendiese.

Möglich. Halte ich aber auch nicht für sonderliche sinnvoll. Naja, wer weiß schon, warum er das macht...vielleicht erfährst du es ja im laufe des Seminars

Was heißt sinnvoll. So verdient er immerhin seine Brötchen..

Die Zeit ist kaum reif, um als Wissenschaftler von Mystischen Erfahrungen zu sprechen, ohne die Reputation zu gefährden.

Das ist doch viel zu unwissenschaftlich, würde ein Phönix dann vll krähen. Und vielleicht sogar zu recht.

Allerdings finde ich eben auch durchaus, dass sich diese Ableitungen - zumindest was die Virtualität und den stets illusionären Charakter eines scheinbar statischen Ich-Modells angeht - auch von der leichter fassbaren OBE machen lassen. Dafür muss man das große Fass mit der Mystischen Erfahrung garnicht unbedingt aufmachen..

Gruß
Schuh

Naja, nicht jede Form von Broterwerb ist sinnvoll .

Hm, das sehe ich doch anders und würde da überhaupt nicht krähen. Das es das subjektive Erlebniss mystische Erfahrung gibt, ist auch in der wissenschaft kein Geheimniss mehr. Gerade in der letzten Zeit gab es Publikationen von der John Hopkins Universität zu Versuchen mit psychedelichen Substanzen oder auch wenn es um Meditation geht. Da finde ich es ehrlicher, diesen Weg zu gehen, eine Verbindung zu OBE sehe ich da nicht. Eigentlich disqualifiziert man sich sogar mit einer solchen Behauptung, da ein Theologe sofort abwinken könnte mit der Begründung, dass man da eine Vorstellung von Seele angreift, die so naiv ist, dass sie in der Theologie so gar nicht benutzt wird.

Ach ja, ich glaube, Metzinger hat seine Reputation in einigen Wissenschaftsbereichen längst verspielt, wie er selbst manchmal betont....das muss aber nichts negatives bedeuten.