kann heute aus zeitgründen nicht auf phönix beitrag eingehen leider.
hole es vielleicht die tage nach.
sehr interessant:
Aus diesem Grund wissen wir nicht, ob wir schon 90 % aller Dinge wissen, oder wir 90 % oder gar 99% aller Dinge nicht wissen. Welch eine Schmach. Welche Methodik weiter führt, wird sich zeigen...
was man sagen kann, ist: wir wissen genug. was wir wissen ist immer genug um mit diesem wissen die anforderungen, die das leben an uns stellt, meistern zu können. das gilt für den yanonami am amazonas , der morgens aufsteht um einen tapir zu jagen....wie für den physiker, der morgens ins CERN fährt um higgs-bosons teichen zu jagen.

was man auch sagen kann, ist: es ist nicht eine methodik, die weiterführt, es ist das zusammenspiel und das sich ergänzen der methoden, die weiterführen.
gerade die grössten fortschritte auf dem gebiete der wissenschaft wurden initiiert meist dadurch, dass, wenn die herkömmliche forschungsmethode mal wieder so gar nichts neues brachte, der zufall, die intuition oder beides, als eine völlig unwissenschaftliche methode, zur hilfe kam....
isn't it ironic...
Vernunft: Hat eine stark normative Komponente ("Kind, sei doch vernünftig!") und bezeichnet somit etwas durchaus kulturell verschiedenes
vielleicht benennt "vernunft" dann die fähigkeit des menschen, sich in sein jeweiliges lebensumfeld zu integrieren. eine fähigkeit, die der yanonami im regenwald wie auch der mensch der moderne in einer megapolis besitzen sollte...
Rationalität: Umfasst logik, denken in kausalitäten ..hat den Anspruch universell zu sein
die rationalität ist eine wesenseigenschaft, die der mensch zur zeit leider erst in ansätzen entwickelt hat. auch in unserer kultur.
ich bezweifle, dass der mensch wahrlich rational und logisch denken, geschweige denn handeln kann.
maschinen werden es vielleicht einmal können....
Ich bin der Meinung, das die psychedelische Ebene eine zutiefst irrationale ist.
diese meinung könnte mehr deine persönliche projektion sein, die du in das geschehen hinein interpretierst. um ein bild zu gebrauchen: du hörst die elektronische generierte sprachaufzeichnung eines textes (meinetwegen den vortrag eines physikers über die quantenschleifengravitation)...in einer dir unbekannten sprache, die nicht der indogermanischen sprachwurzel entspringt und die du darüber hinaus noch nie gehört hast. du wirst wohl rhythmus und klangfarben usw. hören und unterscheiden können. aber sicher nicht den vortrag eines physikprofessors hinter dem klangmuster erkennen können.
wie denn auch.
nachdem du nun die aufzeichnung gehört hast (also: nach dem trip

) rufst du dir das gehörte ins gedächnis. du wirst zu diesem oder ähnlichem schluss kommen, dass, was du gehört hast:
...eine ebene der direkten Welterfahrung, welche erst später vom Ego in Sprache übersetzt wird, wenn wir uns erinnern was geschah und uns versuchen einen Reim drauf zu machen...
ist.
der vergleich hinkt, sicher.
er kann aber anschaulich machen, dass du mit deine aussage, das psychedelische erleben sei ein irrationales, auch total daneben liegen könntest. es passt auch gefühlsmässig nicht zu der beobachtung, die ich im "hyperspace" gemacht habe, ehrlich gesagt. mit der irrationalität, wie ich sie aus der rem-phase des schlafes kenne, hat das gesehene eher gar nichts zu tun, seinem charakter nach, oder nur sehr oberflächlich betrachtet.
also wiegt imho die antithese, dass das auf psychedelka geschaute seine quelle hat "ausserhalb von uns selbst" in etwas, was rational und vernünftig ist und wir nur aufgrund unseres mangels an (persönlicher) ratio, vernunft, urteilskraft und wissen die vision fehldeuten, als etwas, was unseren eigenen irrationalen und unvernünftigen seelenuntiefen entsprungen ist, ebenso schwer...

naja...man könnte, wie phönix die sache auch pragmatisch als "überrationales mystisches erleben" bezeichnen.
damit verweisen wir das psychedelische erleben aber wieder ins reich der alten mystik, was imho eher einen rückschritt bedeutete bei dem versuch, den ursprung der mystik wie auch des psychedelischen erlebens besser zu verstehen und in unser modernes weltbild zu integrieren.
und darauf kommt es an.
die "alte mystik", die alte schau nach innen, mag man übrigens mit recht irrational nennen.
die neue, nachwissenschaftliche schau nach innen wird hingegen sicher überrational sein (also eine verbindung der holistischen und kausal-rationalen denkweise....) und damit wirklich...integrativ und vernünftig.
erste ansätze zu dieser "neuen mystik" sehen wir schon....
man muss aber schon sehr genau hinschauen.
nach innen.
da wird man das aussen dann schon finden....
