Re: Wie lerne ich Meditation?

331
Den folgenden Text tippte ich aus dem Buch "The Perennial Philosophy" ab von Aldous Huxley, veröffentlicht 1944. Diese deutsche Übersetzung ist eine Überarbeitung von 2008.

Mich fasziniert es sehr, dass der Text so alt ist und für mich ist er wie eine Vorlage, naja auch Bestätigung. Es stand in dem Text jetzt nichts neues, ich habe selber bereits zum praktizieren Zazen gewählt für den dort erwähnten "Weg der Ruhe" und den "Weg der Weisheit” praktiziere ich auch schon eine Weile mit Anleitungen und Tipps von modernen Meistern wie Thich Nhat Than oder Eckhart Tolle.
Das Ashvagosha als der zwölfte Zen Patriarch gilt, setzt dem noch Ganzen noch ein Sahnehäubchen auf für mich. Ich paste mal den abgetippten Text hier rein, ich hoffe es ist nicht zu lang:
Der folgende Auszug stammt aus Waitao und Goddards Ausgabe der chinesischen Version von Ashvagoshas Werk "Die Erweckung des Mahayana-Glaubens", dessen ursprünglicher Sanskrit-Text aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. verloren gegangen ist. Ashvaghosha widmet einen Abschnitt seiner Abhandlung den "nützlichen Mitteln" des Buddhismus, mit deren Hilfe man zum Einheitsbewusstsein der "Soheit" kommen kann. Die Liste dieser unentbehrlichen Mittel umfasst die mitfühlende Liebe zu allen Menschen und allen fühlenden Wesen, die Selbstverleugnung, die persönliche Hingabe an die Inkarnation der Absoluten Buddha-Natur und bestimmte spirituelle Übungen, die den Geist von seinem betörenden Verlangen nach Getrenntheit und uneingeschränkter Individualität befreien und ihn zu der Wahrnehmung befähigen, dass er identisch mit dem Allumfassenden Geist ist. Von den Beschreibungen dieser verschiedenen "nützlichen Mittel" werde ich nur die zwei letzten anführen -- den Weg der Ruhe und den Weg der Weisheit.

Der Weg der Ruhe. Der Zweck dieser Übung ist einfach: erstens alles diskursiv und analytisch unterscheidende und deshalb störende Denken sowie alle aufregenden und deshalb völlig vereinnahmenden Stimmungen und Gefühle zur Ruhe zu bringen und dann zweitens, wenn dies geschehen ist, die Vernunft, die den Sinn und die Bedeutung der Gedanken und Erlebnisse begreift, ganz auf die "Reflexion" oder Meditation zu konzentrieren. (Vergleiche die scholastische Unterscheidung zwischen intellectus oder "Intellekt" und ratio oder "Vernunft".) Durch diese zweifache Praxis des "Beruhigens" und des "Begreifens" wird der bereits erweckte Glaube vertieft, und nach und nach verschmelzen die beiden Übungen miteinander: Der Geist ist vollkommen ruhig, doch gleichzeitig im höchsten Masse aktiv in die Wahrnehmung vertieft. Früher vertraute man ganz natürlich auf seine Fähigkeit analytischen Denkens, aber heute muss man es restlos zum Schweigen bringen.

Wer das "Beruhigen" praktizieren will, sollte sich an einen ungestörten Ort begeben und sich dort in aufrechter Sitzhaltung ernsthaft bemühen, den Geist zu beruhigen und zu konzentrieren. Anfangs kann man dabei auf den Atem achten, sollte sich aber nicht lange damit aufhalten. Auch sollte man nicht lange bei besonderen Erscheinungen, Bilder oder Vorstellungen stehen bleiben, die von den Sinnen herrühren, wie zum Beispiel den Urelementen Erde, Wasser, Feuer und Luft (auf die sich die Anhänger des Hinayana in einer bestimmten Phase ihrer Praxis zu konzentrieren pflegen). Und ebenso sollte man sich nicht bei sinnlichen Wahrnehmungen, Begriffsbestimmungen, Unterscheidungen, Stimmungen oder Gefühlen aufhalten. Sobald sich Ideen bilden, sollte man sie so schnell wie möglich loslassen. Selbst die Ideen des Verdrängens und Loslassens sind zu beseitigen. Der Geist sollte wie ein Spiegel werden, der die Gegenstände wiederspiegelt, aber sie weder beurteilt noch festhält. Vorstellungen haben keine eigene Substanz. Lass sie kommen und gehen, ohne sie zu beachten. Vorstellungen, die von den Sinnen und dem niederen Geist her aufkommen, nehmen nicht von selbst Gestalt an, es sei denn, die Aufmerksamkeit richtet sich auf sie. Wenn man sie nicht beachtet, werden sie weder auftreten noch verschwinden. Dasselbe gilt von Dingen, die ausserhalb des Geistes in Erscheinung treten. Man sollte ihnen nicht gestatten, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und die Übung zu stören. Der Geist kann nicht völlig leer sein. Und wenn man die Gedanken, die von den Sinnen und vom niederen Geist herrühren, loslässt und ignoriert, muss man sie durch richtige geistige Tätigkeit ersetzen. Was ist aber richtige geistige Tätigkeit? Es ist die bewusste Wahrnehmung des Geistes als solchen in seinem reinen, undifferenzierten Wesen. Wenn der Geist ganz in seinem eigenen reinen Wesen ruht, sollte es keine Vorstellung vom Selbst mehr geben, nicht einmal vom Selbst als dem Wahrnehmer oder vom Wahrnehmen als einem Phänomen ...


Der Weg der Weisheit. Diese Übung soll den Übenden daran gewöhnen, die in den vorhergehenden Übungen gewonnene Einsicht zu benutzen. Wenn wir aufstehen, stehen, gehen, etwas tun, aufhören, sollten wir den Geist ständig auf die Handlung als solche konzentrieren, nicht auf unsere Beziehung zu ihr oder zu ihrer Eigenart oder ihrem Wert. Wir sollten denken: "Da ist Gehen, da ist Aufhören, da ist Wahrnehmen" und nicht: "Ich gehe, ich tu dies, es ist gut, es ist unangenehm, ich erwerbe Verdienste, ich bin derjenige, der feststellt, wie toll es ist." Von solchem Denken kommen nur unstete Gedanken und Gefühle von Begeisterung, Versagen oder Trauer. Stattdessen sollten wir uns einfach auf die Handlung als solche konzentrieren und verstehen, dass wir auf diese Weise einsichtig, weise und innerlich still und ruhig werden. Und wir sollten diese Übung vertrauensvoll, gerne und lange Zeit regelässig durchführen. Dann werden unsere zwanghaften alten Gewohnheiten geschwächt und hören schliesslich ganz auf, und an ihre Stelle treten Zuversicht, Zufriedenheit, Bewusstheit und innere Stille und Ruhe.

Was soll dieser Weg der Weisheit bewirken? Es gibt dreierlei Hindernisse auf dem Weg zur Erleuchtung. Da sind erstens die Verlockungen die von den Sinnen, den äusseren Umständen und dem diskursiven Denken kommen. Zweitens gibt es die inneren Zustände des Geistes, seine Gedanken, Wünsche und Stimmungen. Diese Hindernisse zu beseitigen ist die Aufgabe der anfänglichen (ethischen und asketischen) Übungen. Zur dritten Kategorie von Hindernissen gehören die grundlegendsten (und deshalb hartnäckigsten) instinktiven Triebe -- der Selbsterhaltungstrieb, der Fortpflanzungstrieb, der Drang zum Vergnügen und die Selbstliebe -- alles Impulse, die Habgier und Lüsternheit, Angst und Wut, Verblendung, Hochmut und Egoismus hervorrufen. Die paramita genannten Übungen der Weisheit sollten diese grundlegenden instinktiven Hindernisse unter Kontrolle bringen und beseitigen. Durch diese Praxis wird der Geist allmählich klarer, heller und ruhiger. Die Einsicht wird schärfer, und der Glaube vertieft und weitet sich, bis sie im unfassbaren samadhi der reinen Essenz des Geistes aufgehen. Je länger man diesen Weg der Weisheit praktiziert, desto weniger gibt man Gedanken an Trost oder Trostlosigkeit nach. Der Glaube wird sicherer, durchdringender, wohltuend und freudig, und die Angst vor Rückfällen verschwindet. Aber denke nicht, leicht oder schnell ans Ziel zu kommen. Es kann viele Wiedergeburten in vielen Äonen erfordern. Solange Zweifel, Unglaube, Verleumdung, Bösartigkeit, karmische Hindernisse, Zaghaftigkeit, Hochmut, Trägheit und innere Unruhe fortdauern, solange auch nur ein Schatten von ihnen bleibt, so lange ist der samadhi der Buddhas ausser Reichweite. Aber wenn jemand schliesslich den Glanz des höchsten samadhi oder Einheitsbewusstseins wahrnimmt, erkennt er zusammen mit allen Buddhas, dass alle fühlenden Wesen vollkommen eins sind mit dem dharmakaya der Buddha-Natur. Im reinen dharmakaya gibt es keine Dualität und nicht einmal einen Schatten von Verschiedensein. Alle fühlenden Wesen sind bereits im nirvana, wenn sie es nur wahrnehmen könnten. Die reine Essenz des Geistes ist der Höchste samadhi, ist anuttara-samyak-sambodhi, ist prajna paramita, die Höchste Vollkommene Weisheit.

Ashvaghosha
Zuletzt geändert von aisling am 10. Februar 2012, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Wie lerne ich Meditation?

332
Man kann sich durchaus mal vergegenwärtigen dass das Sitzen auf dem Boden beim Meditieren aus einem mehr oder weniger stuhlfreien Kulturkreis kommt in welchem Hinz und Kunz seid ihrer Kindheit auf dem Boden gesessen haben. Der (halbe) Lotus ist da physiologisch günstig.

In wie fern Selbstkasteiung was mit Meditation zu tun hat muss jeder selbst wissen. Es gab (gibt?) auch buddhistische Kreise die Selbstmumifikation als Weg zum Buddha gesehen haben - Ich halte es nicht für besonders Erstrebenswert und es zwingt uns auch heute nichts mehr jeglichen menschenverachtenden Kram mancher sogenannter spiritueller Schulen weiterzubetreiben.
funny how fallin' feels like flyin' for a little while

Re: Wie lerne ich Meditation?

335
Loco-Motive hat geschrieben:Man kann sich durchaus mal vergegenwärtigen dass das Sitzen auf dem Boden beim Meditieren aus einem mehr oder weniger stuhlfreien Kulturkreis kommt in welchem Hinz und Kunz seid ihrer Kindheit auf dem Boden gesessen haben. Der (halbe) Lotus ist da physiologisch günstig.
Das ist richtig, sich als Westler den vollen Lotus abzuquälen bringt nichts, am wichtigsten ist die aufrechte Haltung, der gerade Rücken.

Ich bin selber mit dem Fersensitz auf einer Meditationsbank begonnen und nun der burmesische Sitz auf dem Kissen (Schneidersitz mit Knie auf dem Boden)

Bilder:
http://www.zenseite.de/zen-training/die ... index.html

Diese beiden Sitzhatungen sind für Westler gut möglich, man sollte noch aufpassen, dass an den Knien kein Stoff spannt, das fördert eingeschlafene Füsse, aber nach ein wenig Übung schläft nichts mehr ein und ich war froh bei einem längeren Zazenkai auch mal die Sitzhaltungen wechseln zu können.

Re: Wie lerne ich Meditation?

337
anima hat geschrieben: Bin halt von mir ausgegangen: Wenn ich im halben Lotus auf nem Kissen versuche zu sitzen, dann tut mir's Kreuz weh und das nimmt meinen Fokus total ein.
Gibt ja noch andere Sitzarten - siehe den letzten Link im Thread. Und es braucht auch eine Weile bis man seinen Sitz gefunden hat - es ist nicht nur damit getan sich jetzt für eine Variante (halber Lotus, Sitzbank, etc.) zu entscheiden, sondern der Körper braucht Zeit sich an den Sitz (inklusive Haltung) zu gewöhnen. Früher bekam ich sehr schnell Rückenschmerzen - also innerhalb der ersten 30 Minuten. Inzwischen kann ich gut einen ganzen Tag sitzen bis ich wirkliche Rückenschmerzen bekomme. Ähnlich ist es mit der Atmung - da hat sich der Prozess des "einspielens" sogar über einige Jahre hin gezogen.
anima hat geschrieben: Man mag sich überwinden können (müssen) um den Effekt des Heilsamen zu erfahren und/oder überhaupt auch genießen zu können, aber ich sehe dennoch keinen Grund, weshalb der Einstieg nicht auch anders/individueller/undogmatischer laufen können soll :nixplan: ... so als spirituelles Anfixen mittels "Substanzunabhängiger Technik" ;)
Sicher führen viele Wege in viele unterschiedliche Richtungen - und man muss ganz sicher nicht meditieren. Genau so wenig wie man psychedelische Drogen konsumieren muss. Es sind halt Werkzeuge...

...die uns helfen können - nicht müssen. Auf der anderen Seite lassen sich die wenigsten Werkzeuge ohne Übung einfach so anwenden. Aber das ist ja nix neues... :)
anima hat geschrieben: Mögen am Ende alle zum Sitzen gekommen sein, so muss doch nicht jeder auch derart begonnen haben ... was war für die praktizierenden Menschs hier denn initiale Impuls? Es muss doch imo einer gewesen sein, der überhaupt erst zum Sitzen bewegt hat, sozusagen?!
Ich habe aus einem Impuls heraus angefangen zu sitzen. Hat sich schlicht so richtig angefühlt. Erst später kam Zen in mein Leben bzw. habe ich angefangen Literatur zu lesen und mich darüber auszutauschen.
Loco-Motive hat geschrieben:In wie fern Selbstkasteiung was mit Meditation zu tun hat muss jeder selbst wissen.
Ist es menschenverachtend, mal 'ne halbe Stunde stillzusitzen? :D
happiness is the absence of resistance

Re: Wie lerne ich Meditation?

339
Haltung wirkt auf deinen Geist. Man merkt das sehr gut beim meditieren, sobald die Wirbelsäule einsackt, wird man unfokussierter. Wie soll man auch sonst sitzen? Wenn du z.B. konzentriert im sitzen arbeiten möchtest, geht das besser gerade auf dem Stuhl zu sitzen oder so hängend mit zurück gestellter Lehne?
Man kann auch im liegen meditieren, aber das koppelt schnell mit Schlaf, also man schläft ein bei geschlossenen Augen. Beim Zazen hält man auch die Augen geöffnet, ist auch ein Unterschied, bei geschlossenen Augen driftet man viel schneller in Träumereien ab.

Aber man kann auch beim gehen meditieren, sitzend auf dem Stuhl, sogar beim Klo putzen... ;)

Es empfiehlt sich aber dazu einen Sitzplatz einzurichten wo man gut sitzt, sein Hand-Mudra macht und seine Zeiten dort meditiert. Aufrecht sitzen in den o.g. Sitzhaltungen geht einfach am besten.

Re: Wie lerne ich Meditation?

340
Ein paar Beobachtungen zur (Sitz-)Haltung von meiner Seite:

- Mir fällt das fokussieren (~einstimmen / versenken) auf die Stille einfacher.

- Ebenfalls vorteilhaft ist es für die Atmung - ich kann den Atem beim einatmen sehr viel einfacher "nach unten in den Bauch fallen lassen". Eine Art der Atmung die ich als sehr günstig empfinde (kurze Phase der Einatmung, längere Phase der Ausatmung, Reduktion der Frequenz, Verbindung zum energetischen Zentrum - dem Hara).

- Schließlich scheint es über den Atemfluss hinaus energetisch stimmiger zu sein - sowohl was Wahrnehmung / "in Bewegung bringen" von Energie betrifft, als auch die Möglichkeit Energie gezielt zu kanalisieren.
happiness is the absence of resistance

Re: Wie lerne ich Meditation?

341
Nachdem ich mir hier den Link bzgl. Sitzhaltungen durchgelesen habe, habe ich mal mit Kissen unterm Sitzfleisch gesessen (zuvor relativ lange ohne Kissen). Selbst bei dieser kleinen Veränderung merk ich deutliche Unterschiede in der Qualität der Meditation. Der Rücken fängt nicht so schnell an zu mucken. Es ist einfacher, die ideale Position zu halten. Dabei scheint die Atemhaltung automatisch besser zu sitzen. Fühlt sich überraschend gut an. :)

Re: Wie lerne ich Meditation?

343
Jedoch:

Problemlos rasen die Gedanken, auch wenn der Körper ruht.
Zu denken dass sie's lassen, wär' meditativer Betrug :klug:

Sry, aber ich krieg's einfach nicht in meine Birne, dass hier (im Thema "Wie lerne ich Meditation?") bei den körperlichen Aspekten derart hängengeblieben wird :nixplan: Natürlich trägt stilles Sitzen positiv zur Meditation bei und dass ne aufrechte Haltung rein energetisch schon Sinn macht, kann im Grunde nur unser Onkel-Punkrock so plakativ in Frage stellen, wie hier geschehen :blacklol: ;) , aber was muss ich denn noch tun, als Meditations-Novize, außer still in einer körperlichen Haltung verharren?

Um nicht einfach nur (wieder) rumzukritteln (will ja selbst lernen): Mich würde vielmehr interessieren, etwas bzgl. der Atmung zu hören (die, da sie ja offensichtlich von der Körperhaltung maßgeblich beeinflusst wird, eben vor der Körperhaltung liegen muss oder zumindest mit dieser auf einer Ebene anzusiedeln ist). Diese verstanden, nehme ich an, würde auch in der Praxis jedem einzelnen deutlicher bewusst werden, weshalb manche Körperhaltungen zu-/abträglicher sind als andere ... es stünde damit imo auch nicht mehr eine Formation (Sitzen, so & so), sondern vielmehr die Form/Idee Meditation selbst im Blickpunkt, als Ganzes.

Und jetzt schnell wieder :flucht: und :popcorn:

:D
My bubble -- my rules

Re: Wie lerne ich Meditation?

344
Es gibt ja doch recht unterschiedliche Formen von Meditationen: Geführte, mit Mantren, spezielle Atemtechniken etc.
Da gibt es allerhand und auch viele Anleitungen dazu.

Aus eigener Erfahrung kann ich da nur zum Zazen etwas sagen. Meiner Meinung nach ist da eine tiefe Atmung in den Unterbauch hilfreich, aber sekundär. Manche sind Bauchatmung so gar nicht gewöhnt, dann müssen die das auch nicht machen beim Zazen.

Zazen ist im Grunde nur sitzen und nichts tun! Um nicht in Gedanken, Träumereien abzudriften verwendet man bloss den Atem als etwas beständiges worauf man sich fokussiert, anstatt zu träumen. Das gängiste ist da jedes ausatmen zu zählen. Andere meditieren auf "Mu" (Leere) usw. Nach einer gewissen Erfahrung damit zählt man den Atem auch nicht mehr, sondern ist einfach nur präsent, das betrachten von körperlichen Gefühlen, Emotionen und Gedanken in einer gewissen Ruhe findet einfach statt, aber man ist nicht vollkommen behaftet und eingenommen von den Gedanken.

Aber es ist völlig normal, dass man bei längerem sitzen ständig in Gedanken, Träumereien abdriftet, das betrachtet man einfach und indem man nicht unbewusst in Gedanken umherschweift, sonder bewusst diese Gedanken betrachtet, lösen diese sich von selbst auf ohne sie verdrängen zu müssen.

Es ist es schwierig konkrete Anleitungen zu geben, man lernt das am besten wenn man "es tut"
Anfängern würde ich diese CD für den Einstieg empfehlen:

http://www.amazon.de/Meditation-f%C3%BC ... 795&sr=8-1

Das sind einfach als Einstieg geführte Mediationen mit nur ca. 14 Minuten wo man währenddessen immer wieder daran erinnert wird seinen Fokus zum Atem zurückzuholen.
Ich empfehle nach Track 1-3 den Track 4 als "Hauptmeditation" zum üben und wenn man etwas Übung hat auf pures Zazen umsteigen mit halboffenen Augen vor eine Wand. Aber ich vermute nicht jedem passt das so einfach mal ne Weile still zu sitzen und es passen vielleicht andere Meditations-Arten zu anderen Persönlichkeiten.

Ich denke zudem braucht es vor allem bei jemanden wirklich einen inneren Schalter zum umlegen, dass man plötzlich Bock hat regelmässig Zazen zu üben. Der Gedanke "Hachja, Meditation ist toll, sollte ich vielleicht auch mal probieren" reicht da noch nicht, ist aber zumindest ein Anfang.

Re: Wie lerne ich Meditation?

345
Yeah!

Big THX :bow:

Könnte man sagen: Meditation ist das anstrengungslose Konzentriert-Sein auf Alles/Nichts, das bis zum fokuslosen Konzentriert-Sein getrieben werden kann, also letztlich echte con-centra ohne konstruiertes Zentrum und damit die Hinwendung und Zuwendung zu einem (vergessenen, generischen) Wesen Mitte/Zentrum, das allem Lebendigen unterschrieben ist?!

(möchte nicht komplizieren hier - könnte ja so klingen - sondern, eben, konzentrieren ... auf das, was an Meditation generisch faßbar ist)
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